Anna Catharina PELSHÖFER

Anna Catharina PELSHÖFER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Anna Catharina PELSHÖFER [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Taufe 11. August 1606 Dresden, Stadt Dresden, Sachsen, Deutschland nach diesem Ort suchen [2]
Geburt 10. August 1606 Dresden, Stadt Dresden, Sachsen, Deutschland nach diesem Ort suchen [3]
Tod 25. Dezember 1640 Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [4]
Heirat 1. September 1635 Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [5]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1. September 1635
Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Johann SCHARFF

Notizen zu dieser Person

Aus der Leichenpredigt: Jesus Kindlein/ Das 1. demütige Würmlein / 2. fruchbare Zweiglein / 3. AllmächtigeHErrlein Auß dem Christlichen Gesange: Ein Würmlein bin ich arm und klein / etc. An dem letzten Ehrentage / in diser Welt / DerWohlErbaren / VielEren=und Tagenreichen Frawen Annen Catharinen Pelshöferin / Deß HochEhrwürdigen / Vorachtbaren und Hochgelarten Herrn / JOHANNIS SCHARFII der heiligen Schrifft Licentiati und Professoris Extraordinarij, wie auch Logicae & Metaphysicae Ordinarij, bey der Universität Witteberg / Hertzlieben HaußEhren / Welche in die Schaar aller Heiligen abgefodert / am 22. Decem. 1640. und ihr Leichnam die 26. Decemb. Christgebührlich zur Erden bestattet / Erkläret durch PAULUM Röbern / D. Profess. Past. und Superint. zu W ittenberg. Wittenberg / gedruckt bey Johan Haken / 1641. In solchem Seligen Weynacht Trost / hat nun ihr Leben beschlossen /die WohlErbare / Viel Tugend und Ehrenreiche / Fraw Anna CatharinaPelshöferin / des WolEhrwürdigen / Vorachtbarn und Hochgelarten H.JOHANNIS SCHARFII, der heiligen Schrifft Licentiati und ProfessorisExtraordinarij, &c. Hertzvielgeliebte HaußEhr / von welcher Ankunfft /Wandel und Seligen Hinnefahrt / wir etwas zu vermelden haben. Sie ist zu dieser Welt geboren worden / in der Churfürstl. residentzStadt Dreßden / Anno 1606 d. 10. Augusti. Ihr Herr Vater ist gewesender Weyland Edle und Ehrenveste / Herr Veit Pelßhöfer / deshochlöblichen Ertz=Hertzogl. Hauses OesterReichs Vornehmer Diener /und Agente, &c. Welcher ihr Herr Vater dem hochlöblichen Ertzhertzogl.Hause Oesterreich / insonderheit dem Durchleuchtigsten / HochgebornenFürsten und Herrn / Herrn Carol, ErtzHertzogen zu Oesterreich / etc.Und nachmahls den gewesenen Landsfürstlichen Gubernatoren,ertzhertzogen Ernesto, Ertzhertzogen Maximiliano, wie auch weiter demRegierenden Herrn Ertzhertzogen Ferdinando, zu Oesterreich / etc. Undendlich der Römischen Kayserlichen Majestät / dem GlorwürdigstenKayser Rudolpho dem Andern / etc. In Vornehmen verrichtungen /legationen, unnd verschickungen / auch absonderlich / Anno 1583. beydem Türckischen Kayser zu Constantinopel, derogestalt treweunterthänigste / löbliche Dienste / in die 37. Jahr / geleistet / dasWohlgedachter Herr Pelßhöfer nicht alleine mit sonderbaren grossenFreyheiten begnadet worden / sondern ihme auch / und seinen Kindern /alle Adeliche Privilegia allergnedigst sind conferiret, bestetiget /vermehret und verbessert worden. Als An. 1600. In der Steyer /Kärndten und Krain / die Verfolgung der Auspurgischen Confessionverwandten / sich angefangen / und man die wahre rechtgleubigeChristen daselbst nicht länger dulden wolten / ist zwar HerrnPelshöfern / sammt den Seinigen / auß sonderbahrer grosser Gnade / beyseinem Exercitio religionis zu bleiben vergönnet worden / Er hat aberwegen seiner Kinder und Nachkommen nicht bleiben wollen / sondernfreywillig sein Vaterland / Hauß / Hoff / und Güter verlassen / undsich Anno 1601. in die Churfürstl. Residentz Dreßden begeben / unddaselbst seinen Lebenslauff / in bestendigen Christlichen glauben /löblich vollendet / und Seliglich beschlossen. Ihre Mutter ist gewesen / die Weyland Edle / und VielEhrentugenreicheFraw Sabina / des Weyland Edlen und Ehrenvesten Herrn GeorgGrebmingers / Vornehmen Patricij / und des Raths zu Grätz / und derauch Edlen / und Ehrentugenreichen Frawen Catharinen / einer GebornenRauchenbergerin von Haufelden / Eheleibliche Tochter. Von diesen ihrenGottseligen Eltern ist Sie alßbald folgendes Tages zur heiligen Tauffebefordert / und nachmahls von der Fraw Mutter / weil ihr Herr Vaterbald im dritten Jahr ihres Alters / diese Welt gesegnet hat / zu allerZucht unnd Erbarkeit aufferzogen / zu allen Jungfräuwlichen Sitten /Künstlichen Arbeiten / und Tugenden / sonderlich aber zur Gottesfurchtmit freiß gewehnet / auch in schreiben / und lesen / wol unterwiesenworden / wie sie dann neben ihrer Fraw Mutter / als einer frommen /Erbarn und Gottesfürchtigen Wittben / ihr meistes leben von Kindheitauff / in aller Einsamkeit / gleichsam in einem Closter / mit Lesen /Singen / Beten / und Kirchengehen / zugebracht / Inmassen sie nichtallein viel herrliche Sprüche / und Geistliche Gesänge gelernet / unnin fertigem gedächtnüß gehabt / die Predigten Unnachläßig mit grosserandacht angehöret / und zu Hause die Bibel fleissig und oftnahln gantzdurch gelesen / sondern auch die dispositiones und Inhalt derPredigten / auß guten Behaltnuß auffgezeichnet / Ja alle vornehmsteGlaubensArticul / mit ihrer eignen Hand zusammen geschrieben / ingewisse Fragstücke verfasset / und auß GOttes Wort beantwortet. DarumbSie auch in der gantzen Stadt Dreßden / von männiglichen / wegen ihrerGottesfurch / erbaren / züchtigen leben / löblichen Qualiteten /Sitten / Tugenden / und wolverhaltens / sehr höchlich ist geliebet /geehret und gerühmet worden. Anno 1634. Ist Sie ehelich versprochen und verlobet worden / demWohlEhrwürdigen / Vorachtbarn / und Hochgelarten Herrn JohanniScharfio, der H. Schrifft Licentiato, und Professori Extraordinario,Wie auch der Philiosophiae Ordinario allhier / und im folgenden 1635.Jahre / den 1. Tag Septembris, durch ordentliche PriesterlicheCopulation / zu einen trewen Ehegatten eingesegnet / und beygelegetworden. In welchem Ehestande Sie ihren Eheherrn solche grossestandhaffte Liebe ( Trewe / Ehr und Beystand geleistet / das Er esnicht genugsamb rühmen kan / darumb er auch wegen dieses vnverhofftenHertzbrechenden Risses desto mehr betrübet ist. Neben diesem hat Siemit ihren Herrn drey seine liebe Kinder durch GOttes sonderlichenSegen gezeuget / als Erstlich ein Söhnlich / Johannem Vitum / im Jahr1636. den 23. Julii / welches aber der getrewe Gott bald im folgendenJahr 1637. den 14. Septembr. seines Alters 1. Jahr / 8. Wochen / vondieser Welt wieder abgefodert. Darnach Annam Sabinam / im Jahr 1637. den 28. Julij / und drittens /noch ein Söhnlein Johannem Fridericum / im Jahr 1639. den 20. Aprilis/ welche letzte beyde zwar noch amleben / aber den Schmertzlichen Todtihrer Fraw Mutter / wegen ihrer Kindheit / noch nicht empfindenkönnen. Was sonst allhier in dieser Stadt ihr Leben / Wandel unnChristenthumb anlanget / wird Männiglich Sattsam bekand sein / wie Siesich allezeit Gottfürchtig / fromm / Erbar / Trewhertzig / undgutthätig erzeiget. Sie ist in warheit eine rechte ExemplarischeChristinne gewesen / Andächtig und Eyferig im Gebeth / embsig imGottesdienste / fleissig und sorgfältig in der Haußhaltung /Ernsthaftig im Worten / Erbar und auffrichtig im gantzen Leben. Es istaber bey ihr auch wahr worden / daß Gott der HERR die züchtige / dieEr lieb habe. Neben andern Haußcreutz ist Sie offtmahlen mit grosser Kranckheitheimgesucht worden / und darinnen wieder mancherley Anfechtung / alsein Heroische Christin / hefftig kempffen und streiten müssen.Insonderheit vor wenig wochen / hat sich die Schwachheit widerumbmercken lassen / auch den 15. Decembr. dieses Jahrs / ist Sie garLagerhafftig worden / da Sie die jetzige grassirende Staupe / anschweren Hauptflüssen / mit Seitenstechen / brustbeschwerung / Hitze /Mattigkeit / und andern zufällen / deromassen angegriffen / das Siedaraus den Todt ihr selbst inständig Propheceyet. Warumb sie dann vorallen dingen sich umb ihre Seele / und Seligkeit / gantz Eyferigbekümmert / und ihren Herrn BeichtVater / M. Augustum Fleischhawern /holen lassen / Sie aus Gottes Wort zutrösten. Welchen sie auch / den18. Dec. am Freytage früe / uhre Sünde mit grossem Eyfer gebeichtet /und darauff das Hochwürdige Sacrament des Leibes und Blutes JesuChristi / mit sonderbahrer frewdiger Begierde / empfangen / und GOttdem HErrn darob vor seine heilsame Speise frolockend / gedancket. Wiewohl es nun in wehrender Kranckheit an fleißiger Wartung / starckenund kostbahren Artzneyen / nicht gemangelt / und Herr D. Bantzer inseiner Cur grossen fleiß angewendet / so ist doch die Natur so schwach/ unnd die verstopffung des Leibes so groß gewesen / das alles nichtshelffen wollen. Insonderheit ist dabey sorglich gefallen / das Siegravida oder Schwanger gewesen / darumb man nicht allerhandMedicamenta fühnlichen gebrauchen dürffen. Endlich ist es dahin kommen/ das die Frucht im Leibe hat sterben müssen / unnd am Sonntag Abendvon der Krancken Mutter abgetrieben worden / welches ihr vierdes Kindin einer scheinbahren gestalt eines Formirten Söhnleins / sie mit sichin ihren Armen in ihr Ruhekämmerlein nimmet. Nach diesem abortu hatsich es zwar mit der lieben Frawen etwas zur besserung angelassen /weil man die Symptomata, welche sonsten bey Sechswöchnerinnen sich zubefinden pflegen / nicht sonderlich gemercket hat / Aber den andernMorgen / Montags / hat sich die Kranckheit unnd das Seittenstechenwiederumb von newen erreget / und ist die Mattigkeit so groß worden /das Sie nicht mehr wohl auffhusten / und den Schleim von der Brustaußwerffen können. Gegen Abend desselben Montags / hat sie abermahlihren Herrn Seelsorger holen lassen / der Sie / wie zuvor offtmahlsgeschehen / mit vielen Trostreichen Sprüchen und Gebetlein getröstet.Darauff Sie sich zu ruhen niedergeleget / und als nachmahlen ihrHochbetrübter Herr Eheman / Sie weiter aus Gottes wort getröstet /endlichen auch den Spruch vorgebeten: Herr in deine Hände befehle ichmeinen Geist / den du Erlöset hast / hat Sie darauff gesaget; Es weregenug / Sie wolte darauff ruhen / ist auch in solcher Stille / gantzsanfft und Selig eingeschlaffen / am 21. Decembr. des Nachts umb 12.Uhr / ihres Alters 34. Jahr / 4. Monat / 1. Woche und 5. Tage. Der HERR Jesus erwecke Sie zum ewigen Leben / welcher hier sie alsoangeredet: Ob du gleich bist ein Sündenwurm / den Satanas mit grimmund strum / in sein Mordreich wil treiben / da Würm vnd Motten ohnezahl / dein Bette solten bleiben. So bin Ich worden dir zu gut / EinWürmlein das mit seinen Blut / Den HertzensWurm getödtet / das er dichnicht mehr nagendarff / weil dich mein Blut durchröthet. Wann dir derTodt am letzten End / Dein abgemattes Hertz anrent / das du für Angstdich wendest / gleich einem Würmlein hin vnd her / biß du das Lebenendest: So nimb mich armes Würmelein / zu dir in deines HertzenSchrein / Merck auff wie ich gerungen / auffn Erden ligend in derAngst / vnd deinen Todt verschlungen. Wird gleich dein Leib der WürmeSpeiß / Wil Ich ihn doch mit Ehr und Preiß ( an jenem Tag erwecken /Das er auff meinen EhrenSahl / das FrewdenMahl wird schmecken. MitPurpur Kleydern wil Ich ihn / nach deines Hertzen Wuntsch anziehen /die ich dir hab erworben / Als Ich in mein Scharlach roth / für dicham Creutz gestorben / etc. GOtt tröste den hochbetrübten Herrn Wittwervnd Kinderlein / etc. Ihm sey Lob in Ewigkeit / Amen.

Quellenangaben

1 Leichenpredigt Anna Catharina Pelshöfer, in: Roth, Fritz: RestloseAuswertung von Leichenpredigten, Nr. R4627
2 Leichenpredigt der Anna Catharina Pelshöfer
3 Leichenpredigt Anna Catharina Pelshöfer, in: Roth, Fritz: RestloseAuswertung von Leichenpredigten, Nr. R4627
4 Leichenpredigt Anna Catharina Pelshöfer, in: Roth, Fritz: RestloseAuswertung von Leichenpredigten, Nr. R4627
5 Leichenpredigt Anna Catharina Pelshöfer, in: Roth, Fritz: RestloseAuswertung von Leichenpredigten, Nr. R4627

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