Jaroslaw I. Wladimirowitsch Mudryj, der Weise VON KIEW

Jaroslaw I. Wladimirowitsch Mudryj, der Weise VON KIEW

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Jaroslaw I. Wladimirowitsch Mudryj, der Weise VON KIEW
Beruf Großfürst von Kiew

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 980
Tod 20. Oktober 1054
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Ingegerd VON SCHWEDEN

Notizen zu dieser Person

Die Rurikiden gehörten den Rus an, der skandinavischstämmigen Führungsschicht, die sich seit der Mitte des 9. Jahrhunderts unter den Ostslawen niedergelassen und das Reich der Kiewer Rus gegründet hatte. Die Rurikiden waren bis zum Ende des 10. Jahrhunderts weitgehend slawisiert. Jaroslaws Vater Wladimir war 988 der erste Kiewer Großfürst, der das Christentum annahm und damit erheblich zum Aufstieg Kiews zur ostslawischen Hegemoniemacht beitrug.

Nach einer Legende soll Jaroslaw um 1010 im Kampf eine mächtige Bärin bezwungen und an dieser Stelle die Stadt Jaroslawl gegründet haben.

Jaroslaw hatte von seinem Vater nach dem Tod des älteren Bruders und designierten Thronfolgers Wyscheslaw die Herrschaft über die reiche Handelsstadt Nowgorod zugesprochen bekommen. 1014 weigerte Jaroslaw sich, seinem Vater den Tribut zu zahlen. Zu einem Feldzug Wladimirs gegen seinen Sohn kam es nicht mehr, weil Wladimir am 15. Juli 1015 starb.

Dafür begannen sofort Nachfolgekämpfe zwischen Jaroslaw und seinen Brüdern und Onkeln. Zunächst konnte sich Jaroslaws Halbbruder Swjatopolk mit Hilfe seines Schwiegervaters, des polnischenKönigs Boleslaw I. durchsetzen. Jaroslaw hielt sich aber in Nowgorod. Dort zog er ein Heer skandinavischer Krieger zusammen und schlug im Spätsommer 1016 Swjatopolk. Im Sommer 1017 griffen Jaroslaw I. und Kaiser Heinrich II. einer vorherigen Absprache folgend Boleslaw I. von zwei Seiten her an. Im darauf folgenden Sommer gelang es Boleslaw, Kiew zu erobern. Jaroslaw konntezwar nach Nowgorod fliehen, seine weiblichen Verwandten und ein großer Goldschatz fielen jedoch in die Hände des polnischen Königs. Kurz darauf vertrieb Jaroslaw den erneut als Großfürsteingesetzten Swjatopolk wieder aus Kiew.

Von 1029 bis 1031 wiederholte sich das Szenario von 1017: Wieder wurde Polen aus dem Westen, nun von Konrad II., und aus dem Osten von Jaroslaw angegriffen. Diesmal gelang es dem Großfürsten, weite Gebiete mit einem wichtigen Burgengürtel für Kiew zu erobern und kurzzeitig den ihm genehmen ältesten Sohn des 1025 verstorbenen Boleslaws und Bruder des über Polen herrschendenMieszko II. Lambert, Bezprym, als Herrscher in Polen zu installieren. Nach der Ermordung Bezpryms im Jahre 1032 erlangte Mieszko seine Herrschaft zurück.

Um 1035 herum begann Jaroslaw mit einer weitreichenden Heiratspolitik. Er selbst heiratete Ingigerd, die Tochter Olof Skötkonungs von Schweden. Seine Söhne und Töchter wurden in die Königshäuser Frankreichs (Anna), Norwegens, Ungarns, Byzanz' und an deutsche Fürsten verheiratet. Der polnische Thronanwärter Kasimir heiratete eine Schwester Jaroslaws, Dobroniega Maria, mit dessen Hilfe er sich als König von Polen durchsetzen konnte.

1036 errang Jaroslaw I. den entscheidenden Sieg gegen das Reitervolk der Petschenegen. 1043 misslang ein Flottenangriff auf Konstantinopel.

1019 erließ Jaroslaw I. die Russkaja Prawda, die erste russische Gesetzessammlung. Sie stellt eine Mischung byzantinischer Gesetze und slawischen Gewohnheitsrechts dar. Darüber hinaus versuchte er mit umfangreichen Nachfolgeregelungen, Erbstreitigkeiten nach seinem Tod zu verhindern, was allerdings nicht gelang. Vielmehr begründete er das Senioratsprinzip, das in den folgenden Jahrhunderten ein Grund dafür war, dass sich die russischen Fürstentümer kaum als feste Herrschaftsverbände stabilisieren konnten. Auf der Russkaja Prawda und der Schaffung des Senioratsprinzips beruht sein Beiname der Weise. Weitere Verdienste errang er durch den Stadtausbau von Kiew und Nowgorod, vor allem mit den Sophienkathedralen der beiden Städte. Sein Sarg liegtnoch heute in der Sophienkathedrale von Kiew.

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Hochgeladen 2013-08-13 19:08:58.0
Einsender user's avatar Heinz Reuffurth
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