Pippin I. VON LANDEN (GESCHLECHT DER PIPPINIDEN)

Pippin I. VON LANDEN (GESCHLECHT DER PIPPINIDEN)

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Pippin I. VON LANDEN (GESCHLECHT DER PIPPINIDEN)
Beruf fränkischer Hausmeier in Austrien unter drei Merowinger-Königen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 575
Tod 640

Notizen zu dieser Person

"Pippin I. von Landen, Hausmeier, geboren um 575 (Religion: r.K.), gestorben 640. Seliger, Hausmeier von Austrien vor 617-640, Sohn von Karloman und Gertrude von Bayern. Verheiratet mit Itta von Nivelles, geboren 592 (Religion: r.K.), gestorben 08.05.652 in Nivelles. Selige, Gründerin und 1. Äbtissin von Nivelles 647, Eltern unsicher, Tochter von Arnoald (Arnual) von Metz und Oda N. Aus dieser Ehe stammen: 1. Begga, geboren um 620. 2. Gertrudis von Nivelles, Äbtissin v. Nivelles, geboren um 626 (Religion: r.K.), gestorben 17.03.659 in Nivelles. Heilige, Äbtissin von Nivelles 652-656. 3. Grimoald von Austrien, Hausmeier, geboren um 616 (Religion: r.K.),gestorben um 661 in Paris. Hausmeier v. Austrien 639, setzte 661/62 König Dagobert II. ab und erhob seinen eigenen Sohn Childebert zum König von Austrasien. Der neustrische Adel ließ darauf hin Grimoald hinrichten, weil dieser mit seinem Staatsstreich die Angliederung Austrasiens an Neustrien verhindert hatte. 4. Bavo (Allowin) von Gent, Graf, geboren um 618 (Religion: r.K.), gestorben 1.10.659 in Maastricht, oder 655, bestattet in Gent. St. Bavo-Kathedrale. Heiliger (Fest 1.10.), lebte als Graf Allowin zunächst alsRitter und führte ein lasterhaftes Leben; der frühe Tod seiner Frau,der Tochter des Grafen Adilio, und die Tugend seiner Tochter Agglethrudis brachten ihn zur Besinnung. Er vertraute sich Bischof Amandus an,verkaufte seine Habe und schenkte den Erlös den Armen. Nachdem er seinen Lehrer auf dessen weiteren Missionsreisen durch Flandern begleitethatte, kehrte er nach Gent zurück und lebte noch drei Jahre bis zu seinem Tod als Einsiedler in einem hohlen Baum nahe des Benediktinerklosters Blandinenberg in Maastricht, mit einem Stein als Kopfkissen. Verheiratet mit N (Religion: r.K.), gestorben um 653, Tochter von Adilio N,Graf."

ippin der Aeltere, der Stammvater der Pippiniden und Stifter ihrer Hausmacht. Sein Beiname von Landen ist erst im 13. jahrhundert entstanden. Sowol sein angeblicher Wohnsitz „Landen“, wie seine brabantische Herkunft entbehren geschichtlicher Begründung. Vielmehr ist die eigentliche Wiege seines Geschlechts das Gebiet zwischen Maas, Mosel, Rhein, Roer und Amblève, das Herz Austrasiens. Zum ersten Male tritt er hervor,als er und Arnulf von Metz an der Spitze der austrasischen Großen derKönigin Brunhilde gegenüber 613 Chlotar II. auf den Thron erheben unddadurch die Wiedervereinigung des Frankenreichs herbeiführen. Chlotarüberließ Austrasiens Verwaltung seinem Sohne Dagobert und gab ihm alsBerather Pippin und Arnulf bei, den ersten in der Würde eines Majordomus. Ihre Verwaltung war eine ruhmreiche; unter ihrer Leitung entwickelte sich Dagobert, die letzte große Gestalt aus dem Hause der Merowinger zu einem tüchtigen Regenten; Austrasien gelangte zur Selbständigkeit und auf den Gipfel seiner Macht. Sie ließen die alten Stammrechte aufschreiben, sorgten für Kirchen und Klöster und für die Sicherheit derGrenzen. Nach Chlotars Tode verschafften sie Dagobert den Alleinbesitz des fränkischen Thrones; aber Pippin untergrub damit einen eigenen Einfluß. Den ausschweifenden Sitten des jungen Königs vermochte er nicht mehr zu steuern. Die neustrischen Großen verdrängten ihn und bedrohten sein Leben. Für einige Zeit verschwindet er aus der Geschichte undscheint in einer Art Verbannung die Erziehung Siegberts, eines Sohnesvon Dagobert, zu Orleans geleitet zu haben. Doch verblieb in Austrasien der alte Einfluß seinem Hause und seiner Partei; denn zur festeren Verkettung der Familien Arnulfs und Pippins und ihrer Interessen hattesich Ansgisel oder Adalgisel, der Sohn des ersteren, mit einer Tochterdes anderen, angeblich namens Begga, vermählt. Von Dagobert wurde erund Bischof Chunibert von Köln mit der Führung der Regierung Austrasiens für den unmündigen Siegbert betraut (633 oder 634). Noch einmal aber und zwar kurz vor seinem Tode, trat P. wieder als Majordomus ein (638) und führte mit Chunibert zusammen ein wohlwollendes Regiment. Er starb 639, ein Jahr nach Dagoberts Tode, von den [154] Austrasiern tiefbetrauert; denn die Summe seiner edlen Eigenschaften, besonders seineTreue, Gerechtigkeit und vorsichtige Klugheit machten ihn zum Gegenstand der Verehrung seiner Stammesgenossen. Er hinterließ einen Sohn, Grimoald den Aelteren, der aber in der Weiterentwicklung der Hausmacht zuseinem Verderben nicht die Vorsicht des Vaters bewährte. Eine Tochter, die heilige Gertrud von Nivelles, ebenso wie seine Gattin Itta und die bereits genannte Begga unterliegen geschichtlichem Zweifel.

Pippin der Ältere oder Pippin von Landen (* um 580; † 640) war ab 615/625 fränkischer Hausmeier in Austrien unter drei Merowinger-Königen. Er ist der Stammvater der Pippiniden und wurde durch seine Tochter Begga zum Vorfahren des späteren Herrschergeschlechts der Karolinger. Über Pippins Vorfahren ist so gut wie nichts bekannt. Gelegentlich wird Karlmann (von Landen-Austrasien) als Vater genannt. Sein Weg zur Macht begann im Jahr 613, als er zusammen mit Bischof Arnulf von Metz und anderen austrasischen Adligen in einen inneren Machtkampf der Merowinger eingriff, indem er den neustrischen König ChlotharII. gegen die in Austrasien und Burgund herrschende Witwe Königs Sigiberts I., Brunichild, zu Hilfe rief. Nach ihrem Sturz herrschte Chlothar im ganzen Frankenreich, musste aber im Edictum Chlotharii die Machtpositionen des austrasischen Adels anerkennen. Ein weiteres Zugeständnis war im Jahr 623 die Ernennung von Chlothars15-jährigem Sohn Dagobert I. zum Unterkönig in Austrasien. Dadurch erhielt das Teilreich, das von Pippin und Arnulf mit ihren Klienten dominiert wurde, eine gewisse Eigenständigkeit innerhalb des Merowingerreiches. Pippin erhielt gleichzeitig eine wichtige Beraterposition und übernahm spätestens 625 auch formal den Titel eines Hausmeiers, des wichtigsten Amtsträgers im Königreich. Da Chlothar II. jedoch 629 starb und sein Sohn Dagobert I. nach Neustrien zog, um die Herrschaft im Gesamtreich zu übernehmen, konnte Pippindiese einflussreiche Position nicht auf Dauer behaupten, obwohl er den Titel eines austrasischen Hausmeiers behielt. Das Bündnis mit Arnulfstärkte Pippin, indem er um 635 seine Tochter Begga mit Arnulfs SohnAnsegisel verheiratete. Erst als auch Dagobert I. 638 oder 639 starb, ohne Söhne im regierungsfähigen Alter zu hinterlassen, konnte Pippin mit Unterstützung des austrasischen Adels seinen Führungsansprüche wieder geltend machen. Pippin der Ältere starb allerdings selbst bereits im Jahr 640. Im darauffolgenden Kampf um das Hausmeieramt setzte sich sein Sohn Grimoald der Ältere durch. Pippin war mit Itta oder Iduberga von Nivelles verheiratet (* 592; † 8. Mai 652), die im Jahr 640 das Kloster Andenne stiftete. Das Paar hatte vier Kinder: Bavo, auch Graf Allowin von Haspengau genannt. Begga, von 620 bis etwa zwischen 692 und 695, heiratete um 635 denArnulfinger Ansegisel und verband damit die Macht der Pippiniden mitder der Arnulfinger. Grimoald der Ältere, der I., von 615 oder 616 bis etwa 656, 657 oder 662, war Nachfolger Pippins als Hausmeier. Sankt Gertrud, von 626 bis 659, die um 644 Äbtissin des von ihrerMutter kurz zuvor gestifteten Klosters Nivelles wurde. Sie ist Patronin von Landen.

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Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
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