Rudolf HAMMACHER

Rudolf HAMMACHER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Rudolf HAMMACHER
Beruf zu einem Zeitpunkt zwischen 1565 und 1587 Bürgermeister von Osnabrück nach diesem Ort suchen [1]
Beruf 1552 Leinwandhändler nach diesem Ort suchen [2]
Beruf 1556 Gildemeister des Krameramts nach diesem Ort suchen [3]
Beruf 1558 Ratsherr der Stadt Osnabrück nach diesem Ort suchen [4]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 17. August 1528 Osnabrück nach diesem Ort suchen [5]
Bestattung 21. April 1594 In St. Katharinen zu Osnabrück nach diesem Ort suchen [6]
Tod 19. April 1594 Osnabrück nach diesem Ort suchen [7]
Wohnen 1590 Osnabrück, Krahnstraße (Ecke Markt/Heger Straße, heute Restaurant "La Vie") nach diesem Ort suchen [8]
Stationen 1549 Umzug zur Universität Wittenberg nach diesem Ort suchen [9]
Stationen 1544 Rückkehr nach Osnabrück nach diesem Ort suchen [10]
Stationen 1548 von der Barfüßer-Shule Osnabrück zur Universität Erfurth delegiert nach diesem Ort suchen [11]
Heirat 1552 Osnabrück nach diesem Ort suchen [12]
Heirat 1589 Osnabrück nach diesem Ort suchen [13]
Heirat 1552 Osnabrück nach diesem Ort suchen
Heirat 1589 Osnabrück nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1552
Osnabrück
Regina Cappelmann (von CAPPEL)
Heirat Ehepartner Kinder
1589
Osnabrück
Anna Scheiblinghoff (SCHLEIBING)

Notizen zu dieser Person

Durch seine mütterliche Abstammung ist die Nähe zum Adel impliziert. Er gehörte wohl über seine Mutter zu den "armigeri equestres de civitate Osnabrugensi bzw. de ridderschop der stadt Ossenbrugge", die 1436 in der Osnabrücker Bischofschronik erwähnt wird. Hammacher: Rudolf H., geboren zu Osnabrück am 17. August 1528, war der Sohn des Gildemeisters und Glasers Gerhard Hammacher und der Katharina von Leden. Nach dem frühen Tode seines Vaters wurde er von seinem Großvater mütterlicherseits erzogen, erhielt den ersten Unterricht in den Kirchspielschulen an St. Katharinen und St. Johann und der lateinischen Schule am Dom, an deren letzteren beiden sein späterer Schwiegervater Christian Sleibing Rector war, und ging mit diesem nach Hannover, wo Sleibing Prediger an der Aegidienkirche wurde. 1544 folgte er abermals dem vom Rathe Osnabrücks als Rector an die neugegründete Schule im Barfüßerkloster berufenen Sleibing in seine Vaterstadt. 1548 bezog er die Universität Erfurt, 1549 Wittenberg, um sich gelehrten Studien zu widmen. Sleibing mußte 1548 infolge des Augsburger Interims und der Unterwerfung des Bischofs Franz von Waldeck die Stadt verlassen und wurde bald darauf Rector in Herford; dorthin zog er 1550 auch seinen ehemaligen Schüler als seinen Gehülfen, und es hatte den Anschein, als ob dieser dem einmal erwählten Berufe treu bleiben wolle. Aber schon zwei Jahre später, 1552, heirathete er die Witwe des Leinwandhändlers und Gildemeisters Georg v. Lengerke, Regine geb. Cappelmann, was ihn bewog, sein Amt aufzugeben und sich dem Kaufmannsstande zu widmen. 1556 wurde er Gildemeister des Krameramts, 1558 Rathsherr und Lohnherr und 1565 Bürgermeister, welches Amt er bis 1587 bekleidete. Auch nachher noch nahm er bis zu seinem am 19./29. April 1594 erfolgten Tode an den Angelegenheiten der Stadt und des Landes hervorragenden Antheil. Seine erste Gattin war ihm schon 1588 im Tode vorangegangen; sie hatte ihm drei Kinder geboren, von denen nur eine Tochter ihn überlebte. 1589 verheirathete er sich zum zweiten Mal mit Anna Sleibing, der Tochter seines ehemaligen Lehrers, die ihm 7 Kinder in die Ehe brachte. Seine von dem Prediger an St. Katharinen M. Andreas Ditmar verfaßte Grabschrift findet sich lateinisch und deutsch hinter dem Druck der auf ihn gehaltenen Leichenpredigt, deutsch auch auf einer hölzernen Tafel hinter dem Altar der Marienkirche. [748] H. ist ohne Zweifel eine bedeutende Erscheinung in der Geschichte seiner Vaterstadt, an deren Spitze ihn das Vertrauen seiner Mitbürger 23 Jahre nach einander berief. Wie er ihre Rechte gegenüber dem Landesfürsten zu wahren, ihre Interessen nach außen hin zu vertreten wußte, so verstand er es auch, in der inneren Verwaltung Ordnung zu schaffen und zu erhalten. Indeß war er völlig ein Kind seiner Zeit; dahin haben wir zu rechnen sein energisches Vorgehen gegen alles, was des Calvinismus verdächtig war, besonders gegen den Prediger Voß, vor allem aber sein rücksichtsloses Verfahren gegen die vermeintlichen Hexen, deren 121 allein im J. 1583 auf sein Betreiben verbrannt wurden: gerade das aber trug ihm mehr als alles andere Ehre und Ansehen und den Ruhm der Thatkraft, Gerechtigkeit und Frömmigkeit ein, und sein Wirken läßt sich noch ein Jahrhundert nach seinem Tode in der Verwaltung der Stadt spüren. Ein bleibendes Denkmal hat er sich durch die Abfassung des im städtischen Archive aufbewahrten sogenannten „Lagerbuchs“ gesetzt, einer Sammlung von Verordnungen und Satzungen, die sich auf die Geschichte der Stadt und des Landes beziehen, von Urkundenabschriften, der ältesten Kirchenordnung des Bonnus u. s. w. Sie reicht bis zum Jahre 1574. J. C. B. Stüve, Geschichte des Hochstifts Osnabrück, II, S. 88, 202 u. ö. – Mittheilungen des Hist. Vereins von Osnabrück, X, S. 101 ff. u. ö. – Die auf H. von Ditmar gehaltene Leichenpredigt erschien 1594 in Lemgo im Druck. 1565 setzte Rudolf H. es durch, daß am 24. und 25. Januar 1566 außer der Augsburger Confession auch die Schmalkaldischen Artikel, die im Jenaer Sinne gefaßten Bekenntnisse der Herzöge von Sachsen und der Niedersächsischen Theologen als symbolisch betrachtet werden sollten. (s.Geschichte des Hochstifts Osnabrück von J.C.B. Stüve, Band II S. 202) Seine Grabrede von 1594 stand unter dem Motto des Bibelworts: "Selig sind die Toten, die im Herrn starben, denn ihre Werke folgen ihnen nach". Wenn Hammacher auch als Auslöser der Hexenverfolgung in Osnabrück als Massenverfolgung gesehen werden kann, so muß doch festgehalten werden, daß eine verfolgungswillige Bevölkerung dahinderstand. (siehe im Einzelnen: 450 Jahre Reformation in Osnabrück) Seine historische Bewertung aus heutiger Beurteilung fällt anders aus als seinerzeit, wie sie in der Leichenpredigt von 1594 des Pastors Andream Ditmarinn an der Katharinenkirche zu Osnabrück zum Ausdruck kommt. Dort werden ihm alle Ehren für seine Tätigkeiten als Bürgermeister und Leinwandhändler in Osnabrück zuteil gehalten. Sein Grab und die Grabinschrift sind im 2. Weltkrieg durch Bombeneinwirkung zerstört worden. Die Leichenpredigt hielt der evangelisch-lutherische Pastor an St. Katharinen, Andream Ditmarum. Sie ist nachzulesen in "Nicolas Rügge: die Hexenverfolgung in der Stadt Osnabrück, Überblick - Deutungen -Quellen", Osnabrücker Geschichtsquellen Band 56 Die zweite Ehe des Rudolf Hammacher mit Anna Schleibing blieb kinderlos. Sein Bildnis, das noch Ende der 1950-er Jahre Bestandteil der Bürgermeistergalerie der Stadt Osnabrück war, kann heute nicht mehr betrachtet werden. Sein Verbleib ist nach Angaben des Museums der Stadt Osnabrück aus dem Jahre 2007 unbekannt.

Quellenangaben

1 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück
2 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück
3 Geschichte des Hochstifts Osnabrück von Johann Carl Bertram Stüve
4 Geschichte des Hochstifts Osnabrück von Johann Carl Bertram Stüve
5 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück
6 Nicolas Rügge: die Hexenverfolgung in der Stadt Osnabrück, Überblick - Deutungen -Quellen
7 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück
8 Nicolas Rügge: die Hexenverfolgung in der Stadt Osnabrück, Überblick - Deutungen -Quellen
9 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück
10 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück
11 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück
12 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück
13 J.C.B. Stüve: Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Ausgabe 1853, Verlag Th. Wenner, Osnabrück

Datenbank

Titel Ahnentafel des Osnabrücker Bürgermeisters Rudolf Hammacher
Beschreibung Nach der ausgewerteten Literatur hergestellte Ahnentafel des im ausgehenden 16. Jahrhundert regierenden Osnabrücker Bürgermeisters Rudolf Hammacher nach dem Stand des Jahres 2021 (Verfasser: Hans-Jürgen Hammacher)
Hochgeladen 2021-11-20 22:21:02.0
Einsender user's avatar Hans-Jürgen Hammacher
E-Mail hansj.hammacher@t-online.de
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