Friedrich ILSUNG GRAF VON MERINGEN UND HOHENRIED

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Friedrich ILSUNG GRAF VON MERINGEN UND HOHENRIED
occupation Graf v. Meringen/Hohenried, ab 1178 in Augsburg

Events

Type Date Place Sources
death after 1185
birth about 1152
marriage about 1195

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Marriage ??spouse_en_US??Children
about 1195
Anna UF DE STEIN

Notes for this person

Friedrich Ilsung soll erst um 1195 geheiratet haben. Nach zahlreichen Ahnentafeln ist Friedrich Ilsung identisch mit einem Grafen von Meringen und Hohenried. Dieser Graf überließ die Grafschaft dem Hause Bayern (Wittelsbach) nachdem fast alle Familienmitglieder gefallen und die Besitzungen zerstört waren. Er legte den Grafentitel ab und ging nach Augsburg.

Die Ilsungs stammen nachweislich aus dem 8. Jahrhundert, ein Ilsung war der erste Abt des Klosters Wessobrunn, von Tassilo selbst eingesetzt (so durch neue wissenschaftliche Studien zur Klostergeschichte bestätigt). Bis Ende des 12. Jahrhunderts waren sie gemäß der Chronik und anderer Quellen Grafen von Möringen und Hohenried, 1193 gegen sie das Schloss in Mering auf und ziehen nach Augsburg. Dort heiraten sie in wohlhabende Augsburger Patrizierfamilien ein.

Die "Grafen Ilsung von Möringen und Hohenried" bewohnten seit dem 8. Jahrhundert den südlichen Donauraum. Ihre frühe Rolle in der Christianisierung im 8. Jahrhundert und ihre Stiftungen für das Kloster Kühbach zwischen 1011 und 1041 zeigen ihre verwaltende Rolle des dem Lech nahen, an der Paar gelegenen Merings als quasi logistisches Zentrum für die Klöster an der Paar. Mering erhielt zugleich als Besitz der koexistierenden Welfen den Schliff des weltlichen Hochadels. Ende des 12. Jahrhunderts gaben die Ilsungs die Grafschaft auf und siedelten nach Augsburg über, heirateten dort ins städtische Patriziat ein und etablierten sich erfolgreich. Seit dem 15. Jahrhundert engagierten sie sich an der Universität Ingolstadt und entwickelten Beziehungen zu anerkannten Historikern wie Aventinus und Lazius. In diesem Zusammenhang erwachte auch das Interesse an der eigenen Vorgeschichte, deren Dokumentation sie durch die Förderung von Werken zur Geschichte unterstützten. Die Genealogie der Ilsungs zeigt ungewöhnlich klar die Verbindung von früher Aristokratie und Bildung - sei es das Engagement für christliches Denken und akademische Disziplinen oder das humanistische Interesse an Geschichte und Bildungskultur allgemein. Der häufig vorgebrachte Vorwurf einer Erfindung der eigenen Vorgeschichte kann als widerlegbar betrachtet werden. Er ist zudem angesichts der heutigen Forschungs- und Quellenlage ebenso inadäquat wie eine kritiklose Übernahme von J. M. v. Ilsungs Beschreibung seiner Familiengeschichte. Der Band rekonstruiert die Familiendokumente im Rückgriff auf zahlreiche übersetzte und/oder im lateinischen Quellentext wiedergegebene einschlägige Urkunden insbesondere aus der Zeit des salischen Herrscherhauses.

TUONOCGOVVE III. von Ulrike Ritter 2017

Die Autorin geht der These nach, dass es sich bei dem schwäbisch-bayerischen Bruderpaar der Markgrafen Else und Gelfrat im Nibelungentext um Schlüsselfiguren der Realgeschichte des 11. Jahrhunderts handelt. In der Figur des Markgrafen Else, der die kriegerische Auseinandersetzung mit dem Burgundenheer, das in seine südlich der Donau gelegene Grafschaft eindringt, überlebt, lässt sich Adalbertus Ilsung von Möringen erkennen, der als Klosterstifter, als Ehemann der Welfin Richgard, Schwester von Welf II., und durch zahlreiche Urkunden von Heinrich II. der Geschichtsschreibung bekannt ist. Die Grafenfamilie der Ilsungs von Möringen kommt so auch mit größter Wahrscheinlichkeit als Stifterfamilie eines Urtextes des Nibelungenliedes in Betracht. Dessen Spur lässt sich urkundlich bis nach Augsburg in die Umgebung der Familien Gossenbrot, Langenmantel und der dorthin umgesiedelten Ilsungs verfolgen, von deren Hand wohl auf der Basis dieser Vorlage der Koddalbertus Ilsung von Möringen erkennen, der als Klosterstifter, als Ehemann der Welfin Richgard, Schwester von Welf II., und durch zahlreiche Urkunden von Heinrich II. der Geschichtsschreibung bekannt ist. Die Grafenfamilie der Ilsungs von Möringen kommt so auch mit größter Wahrscheinlichkeit als Stifterfamilie eines Urtextes des Nibelungenliedes in Betracht. Dessen Spur lässt sich urkundlich bis nach Augsburg in die Umgebung der Familien Gossenbrot, Langenmantel und der dorthin umgesiedelten Ilsungs verfolgen, von deren Hand wohl auf der Basis dieser Vorlage der Kodex Hundeshagen (Ms. germ. fol. 855) erstellt wurde. Der Zwischenbericht Tuonocgovve III. stellt diese Theorie entlang der zumeist im Original oder in Form hochwertiger Reproduktionen gesichteten Archivalien vor. Einige davon, insbesondere Fundstücke aus dem Nachlass Hundeshagen Ms. germ. fol 854, können durch die Forschungen erstmals in einen erklärenden Kontext eingebettet werden.

ISBN 978-3-938791-12-7

Es ſtimmen alle Geſchichtſchreiber damit überein, daß die Ilſungiſche Familie von Jlſung,

den ehemaligen Grafen Jlſung von Möhringen in Bayren herſtamme, deren Geſchlecht

von einigen für eine Linie der Grafen von Wittelſpach angeſehen wird. (t) Von die

ſen Grafen von Möhringen nun iſt bekannt: Ruprecht Iſung Graf von Möhringen, der

A. 675. ſoll gelebet haben. (u) Leopold Ilſung, der A. 750. von Herzog Taſſilo in

Bayren zum erſten Prälaten des von ihm neugeſtifteten Kloſters Weßenbrunngeſetzet wor

den, woſelbſt ſein Grabmal noch zu ſehen ſeyn ſoll. (x) Albrecht und Udalſchalk Il

ſung von Möhringen ſollen A. 1oo2. Marggraf Leopold von Oeſtreich zu Hülfe wieder die

Hunnen gezogen ſeyn. (y) Von der Würklichkeit eines Grafen Jlſung aber, zeuget unwi

derſprechlich eine Urkunde, in welcher Kaiſer Heinrich der III. dem Kloſter Kübach den

Weiler Brunadra, in der Grafſchaft der Jſung gelegen, ſchenket. (2) Um das Jahr

  1. ſollen dieſe Grafen von Möhringen im Krieg ſehr unglüklich geweſen ſeyn, da ſie den

Herzogen in Bayren zu Hülfe gezogen, indem nicht nur 22. dieſes Geſchlechts und Na

mens in einerÄgeblieben, ſondern auch ihre Güter dergeſtalt mitgenommen wor

den, daß ſich einige Zeit hernach Friderich Ilſung von Möhringen entſchloſſen, dieſelbe den

Herzogen in Bayren zu überlaſſen, welche die von Gumpenberg und Biberach damit belehnet

haben. (a) Dieſer Friderich Ilſung hat ſich darauf nach Augsburg geſetzet, und ſcheint

noch A. 1241. gelebt zu haben. (b) Indeſſen hat doch noch A. 1243. ein Wolwoldus.de

Moeringen gelebt, und nebſt ſeinem Sohn gleiches Namens, dem Kloſter Bened. Beu

ren eine Wieſe geſchenket. (c) Friderichs Sohn, Seyfrid, hatte Adelheid Volkweinen

zur Ehe. Ubrigens iſt sº , daß ſich mehr als ein Jlſung zugleich nach Augs

burg geſeßet. Dann man findet ſchon in Documenten A. 1251. einen Henricum Mo

ringenſem, (d) welcher im Rath geweſen zu ſeyn ſcheinet, und ein Epitaphium eines

Hainrici dičti Ilſung vom Jahr 1259. welcher unmöglich ein Nachkommen Seyfrieds wohl aber vielleicht ein Bruder geweſen ſeyn kam. (e) Dieſer Seyfrid hat zwey Söhne

gehabt, Reichart und Heinrich Heinrichs Nachkommen, ſind die Ilſung von Möhrin

gen genennet worden. Er hat einen Sohn Seyfrid gehabt, der A. 1341. geſtorben iſt,

(f) und Conrad und Hermann erzeuget hat; mit des erſtern Sohn Heinrich iſt dieſe Li

nie erloſchen. Des zweyten Tochter aber Barbara hat Conrad Minner gehe rathet,

und deſſen ganzes Vermögen, mithin auch die von ihm geſtiftete heil. 3. Königs Capelle

geerbet, welche dadurch an die Iſungiſche Familie gekommen iſt, und in welche dieſel

be ihren Vorfahren ſchöne Ehren-Gedächtnuße ſetzen laſſen. Reicharts Söhne waren

Conrad und Heinrich. Des erſtern Sohn, Hans Conrad erzeugte zwar Seyfrid, der A.

  1. gelebt, uud Adelheit, Otto Vogelins, Tochter zur Ehe gehabt, (g) und Han

ſen, welche aber ohne männliche Erben geſtorben iſt. Heinrichs Nachkommen haben

ich, obgleich ſie noch dermalen im Flor ſind, niemalen ſtark ausgebreitet. Erſt mit

chille, Sigmunds Sohn, der ein Urenkel Conrads, Heinrichs Urenkels geweſen, ſind

zwey Linien entſtanden, nemlich durch ſeine Söhne Melchior und Georgen, von welchen

gleichwohl die leztere, ſchon mit ſeinen Söhnen, wiederum erloſchen iſt. Melchiors Sohn

aber gleiches Namens, hat Chriſtoph und Hans Melchior erzeuget, von welchen die noch

dermalen in Augsburg ſich befindende zwey Linien herſtammen. (b) Ubrigens ſind die

von dieſer weitläuftigern Linie vor Zeiten die Iſſung auf dem Stein genennet worden, welches

einige von einer ſonſt beſeßenen Herrſchaft dieſes Namens herleiten, wahrſcheinlicher aber iſt

es, daß ſie dieſen Zunahmen von dem Plaz ihrer Wohnung auf dem Perlach, bey der noch ſo

enannten Steingaße bekommen, ſo wie andere eben dieſes Geſchlechts Iſung bey St.

Ä, (i) ſind genennet worden. Faſt kein Geſchlecht (das Gräf. Fuggeriſche

ausgenommen) hat von den Röm, Kaiſern und Königen ſo herrliche Freyheiten erhalten,

wie dieſes. Kaiſer Sigmund ertheilte ſchon Georg Iſung und ſeinen Erben, die Freyheit,

ſich Grafen, Freyen, Panner oder ſonſt Herren, Gräfinnen, Frey- und Panner-Frauen

und Fräulen von Ilſung, oder von ihren alten oder künftigen Herrſchaften zu ſchreiben,

dieſe Titul wiederum fahren zu laſſen, und ihrer Nothdurft nach wiederum anzunehmen,

und zu führen, ihrer Graf- und Herrſchaften Wappen zuſamt ihrem alt angebohrnen,

ihres Gefallens zu führen und zu verändern; daß ſie im Reich ſollen geachtet werden, als

wenn ſie in ihrem alten Grafen-Stand unverändert geblieben wären, daß ſie ſollten fä

hig ſeyn, Lehen und After - Lehen zu empfahen und wieder zu verleyhen, gleich anderen

Reichs-Grafen. (k) Dieſes Georgens Söhnen, Sigmund und Sebaſtian, ſamt ih

ren Brüdern, wurden dieſe Freyheiten von Kaiſer Friderich beſtättiget, und ſie ſamt

Haab und Gütern in Kaiſerlichen Schuz genommen. (/) Kaiſer Marimilian der I.

beſtätigte den drey Brüdern, Georg, Sebaſtian und Achilles, Sigmunds Söhnen,

und ihren Erben die vorige Freyheiten, und befreyte ſie und ihre Unterthanen von fremden Gerichten. (m) Kaiſer Carl V. beſtättigte Sigmund Iſung und ſeinen Brüdern,

Melchior, Hanſen und Georgen, Achillis Söhnen eben dieſe Freyheiten, (n) beſonders

aber Georgenden Grafen-Stand, wobey auch dem älteſten der drey Ilſungiſchen (mit dieſen

Brüdern anfangenden, aber von zweyen bald wieder erloſchenen) Linien, die Münz-Gerech

tigkeit ertheilet worden iſt. (o) Von dem Röm. König Ferdinand wurde eben dieſen drey

Brüdern, ihr adeliches Herkommen beſtättiget, und ſie nochmalen zu des heil. Römiſchen

Reichs rechtedel, rittermäſigen Lehens und Turniers Genoſſen Leuten, unangeſehen ihres

Nexus civici erhoben. (p) Und eben dieſer ertheilte Georgen, und ſeinen Vettern, ei

ne Beſtättigung obiger Freyheiten, und das Recht, die verpfändete Reichs-Grafſchaft

Eglof einzulöſen, mit dem Beyſaz, ſich Grafen von Wolkenburg und Eglof zu ſchrei

ben. (4) Alle dieſe Freyheiten, ſind in dem Beſtättigungs Brief eingerükt, welchen

Kaiſer Marimilian der II. dieſem Geſchlecht ertheilet hat. (r) Von dieſem Kaiſer

erhielte Georg Iſung, für ſich und ſeine Erben, einen beſonders herrlichen Freyheits

Brief. In demſelben wird er für ſich mit dem ſogenannten groſſen Comitiv begnadiget;

Seine Familie, Zugehörige und Dienerſchaft, ſamt Haab und Gütern von allen oneri

bus und muneribus im ganzen Römiſchen Reich erimiert, von Steuren, Loſen, Anla

gen und Nachſteuren befreyt, unangeſehen der Stadt Augsburgiſchen Privilegien, ferner

werden ſie befreyt, vor niemand als vor dem Augsburgiſchen Stadt-Gericht, Recht ge

ben und nehmen zu dörfen, von den fremden Gerichten eriniert, die von ihren Dienern,

Hinterſaßen und Unterthanen mit den Juden geſchloßene Contracte nichtig erklärt, ihnen

das Recht ertheilt, auf ihren Gründen und Boden hohe und niedere Gejaider und Waid

werk zu haben, Mühlen, Waſſerwerke, Höfe und Güter anzurichten, Ungeld von

ſchwankenden Waaren zu nehmen, Schenkſtädte und Bergwerke anzulegen, conſiſcierte

Güter und Lehen, welche von ihnen abgekommen, wider an ſich zu ziehen; Wochen- und

Jahr-Märkte halten zu laſſen, Achter und Ober-Achter, auf ihren Gütern zu behalten,

doch denen Recht zu geben, die ihrenthalben bey ihnen klagen, allen unvorſezlichen Tod

ſchlägern, Jahr- und Tag in ihrem Schloß zu Trazberg Freyung zu verſchaffen, in ih

ren Herrſchaften hohe und niedere Jurisdiction zu erercieren, ihre Lehen und Güter wie

der an andere Geiſt- oder Weltliche zu verleihen, und mit denſelben nach Lehen-Recht zu

verfahren, ihren zu erbauenden Schlößern nach Belieben Namen zu geben, mit rothem

Wachs zu ſiglen, Inſtrumenta und Originalien zu vidimiren. Endlich wurden ſie,

ſamt ihren Dienern, Haab und Gütern, in beſondere Kaiſerl. Gnad, Verſpruch, Schuz

und Schirm auf ewige Zeiten aufgenommen, ihnen alle vorher ertheilte Freyheiten beſtät

tiget, und vorbehalten, daß ihnen der Nicht-Gebrauch dieſer Freyheiten an ihren Rech

ten keineswegs ſchädlich ſeyn ſolle. (s) Dieſes mit ſo vielen herrlichen Freyheiten be

gabte Geſchlecht nun, hat ſich ſowohl um die Stadt Augsburg im Regiment, als auch

in andern Ständen groſſe Verdienſte gemacht. F Zeit des alten Regiments war Conrad Stadt-Pfleger A. 1364. (t) Bey der Regiments Aenderung war er im Rath, (u)

und bald darauf wurde er Burgermeiſter, in den Jahren 1372. 74. 78. 85. 89. Ihm

folgte Hans in den Jahren 1392. 98. 1402. und 1405. und endlich kam Sebaſtian An.

14I1. 16. 18. 20. 22. 24. (x) in welchem lezten Jahr er von Peter Rhelinger, mit

dem er wegen einer Erbſchaft Händel hatte, bey Radigunda erſtochen worden, da er

eben von einer Reiſe zurück gekommen. (y) Seit An. 1548. ſind ſechzehen in den

Rath gekommen, und aus dieſen iſt Chriſtoph von A. 1569. biß 1594. und Ä Mel

chior von A. 1688. biß 1695, Stadt-Pfleger geweſen. In das Stadt- Gericht aber ſind

zehen erwählet worden. (2) Noch gröſſer aber, waren die Verdienſte dieſer Familie

um die Catholiſche Kirche, von welcher aus dem ganzen Geſchlecht kein einiger abgewi

chen iſt. Daher ſind ſie zum Theil in geiſtlichen Würden hoch geſtiegen. - Conrad

Jlſung Graf von Möhringen iſt An. 1100. der dritte Dom-Probſt zu Eichſtett gewe

ſen. (a) In den neuern Zeiten, war Sigmund Dom-Herr zu Coſtanz A. 1541. (b)

und Leopold, deſſen Frömmigkeit und Verdienſte ſehr erhoben werden, war An. 1689.

Prälat zu St. Georgen zu Augsburg. (c) In Stiftungen von Kirchen, Capellen

und Proceſſionen, auch von Allmoſen für die Armuth, haben ſie ſich beſonders freygebig

erwieſen. Seyfrid Iſſung, der älteſte dieſes Namens in Augsburg, hat die St. Ott

mars Capelle, oder dermalige Evangeliſche heil. Creuz-Kirche geſtiftet, in welche ſowohl

er A. 1215. als einige ſeiner Nachkommen ſind begraben worden, deren Epitaphia nach

der Zeit in die heil.drey Königs-Capelle ſind gebracht worden. (d) Reichard hat A. 1242.

die St. Leonhards-Capelle in der Juden-Gaße in ſeinem Hauße geſtiftet, in welche er

auch nach ſeinem Tode geleget worden iſt. (e) Nach der Zeit aber, iſt die von Conrad

Minner geſtiftete heil. 3. Königs-Capelle an dieſes Geſchlecht gekommen, in welcher die

meiſte nachfolgende ihr Begräbnuß gefunden haben. (f) Beſonders aber iſt die Frey

gebigkeit Ulrichs des alten, Heinrichs Sohns, gegen die Armuth und die Geiſtlichkeit

nicht genug zu bewundern. Er ſtiftete A. 1360. ein groſſes Allmoſen, von den Einkünf

ten, des von der Stadt dem Dom-Capitul, von welchem es ein anſehnliches Capital zu

Erbauung der Stadt - Mauren aufgenommen, verpfändeten, von ihm aber wieder aus

gelößten Wein- und Salz Stadels. (g) Er erneuerte die St. Jacobs-Capelle und ſtif

tete eine ewige Meße darinn. (b) § der Dom-Kirche ſtiftete er fünf ewige Meßen

und einen Altar, auch zwey bey St. Moriz (i) Catharina Ilſungen, Seyfrids und Adelheid Vögelins Tochter, welche ledigen Standes geblieben, und im Alter erblindet,

hat die Fron-Leichnahms Proceſſion geſtiftet, daher haben noch heut zu Tag die Ilſung

das Recht, daß das erſte Evangelium bey ihrem Hauße geleſen wird, und daß die zween

Seniores dem Biſchof das Pluviale tragen, wofür ſie etliche ſchwarze Pfennige und Mu

ſcaten Weinbekommen, auch an dem Feſt zur Tafel gezogen werden. Sie hat auch über

dieſes dem St. Ulrich Kloſter viel Gutes gethan, in der Dom-Kirche Jahr-Zeiten geſtiftet,

und unter die Arme ſchöne Summen austheilen laſſen. (k) Ulrich, hat A. 15oo. zwey ewi

ge Meßen bey St. Moriz geſtiftet, und Sebaſtian ſtiftete bey St. Peter, das ſogenannte

Ilſungiſche Salve. (l) Es hat dieſe Familie verſchiedene, welche auſſer der Stadt

Dienſte, in Krieg und Frieden ſich berühmt gemacht haben. Peter Ilſung war A. 1433.

Biſchöflich-Augsburgiſcher Burggraf zu Augsburg. (m) Sebaſtian Ilſung zog mit

Erz-Herzog Albrecht von Oeſtreich ins gelobte Land und wurde A. 1464. von Kaiſer Fri

derich IV. zum Ritter geſchlagen. Dieſer hat eine Beſchreibung ſeines Geſchlechts hin

terlaſſen. (n) Hans Jlſung hatte, weil er ſich in dem Krieg des Schwäbiſchen Bun

des mit Churfürſt Philipp von der Pfalz und Pfalzgraf Ruprecht, beſonders wohl ge

halten, die Ehre, auf der Wahlſtatt nach dem Treffen bey Regenſpurg An. 1504. zum

Ritter geſchlagen zu werden. (o) Ein anderer dieſes Geſchlechts war unter den Hülfs

Völkern, welche die Stadt Augsburg Kaiſer Maximilian A. 1498. gegen die Schweizer zu

geſchicket hatte. Er that ſich in einem Scharmützel im Rhein-Thal beſonders hervor.

Dann da keiner von den Reutern, wegen des im Weg ſtehenden Hügels angreiffen woll

te, ſprengte er allein mit ſeinem Pferd auf denſelben. Es wurde zwar ſein Pferd ihm

unter dem Leib mit einer Stuck-Kugel erſchoſſen, er aber kam davon. (p) Georg Ilſung,

war Kaiſer Sigmunds Rath und Cämmerling. (7), Sigmund, war Kaiſer Friderichs

Rath und Ober-Stallmeiſter, und ſein Bruder Esj , Ritter und Obriſter. (r)

Georg, Sigmunds Sohn, war Kaiſer Maximilian I. Rath und Obriſter, und Seba

ſtian Schwäbiſcher Bunds-Richter, (s) auch Herzog Wilhelms in Bayren Rath.

Georg Jlſung, Ritter, wurde A. 1550. von Kaiſer Ferdinand I. zum Landvogt in Schwa

ben gemacht. (t) Eben dieſe Würde bekleidete auch ſeines Bruders Melchiors Sohn,

Joh. Achilles, der zugleich Reichs-Pfennig-Meiſter und bey Kaiſer Marim. II. in nicht

geringen Anſehen geweſen, von dem er zu vielen Verſchickungen, beſonders als Kaiſerl. Ge

ſandter nach Lübeck, zu Beylegung des Schwediſch-und Däniſchen Kriegs gebraucht wor

den iſt, und A. 1577. ſein Burger-Recht aufgegeben hat. (u) Friderich, Georgens

Sohn war auch Land-Vogt in Schwaben, (x) wie auch ſein Bruder Marimilian,

welcher zugleich, der Erz- Herzoge, Ferdinand und Carls, Rath und Vogt zu Neuburg geweſen iſt. (y) Ehemals war dieſes Geſchlecht in Beſitz ſchöner Land-Güter. Als

Grafen von MöhringenÄ ſie Möhringen und Hohen-Ried beſeſſen, (2) und nach

einigen ſoll auch, der in Documenten berühmte Ort Conzilech unter ihrer Herrſchaft ge

legen, geweſen ſeyn. (a) Conrad hat Pferſen beſeßen, welches er von Sebaſtian Remen

A. 137o. gekauffet. (b) Achilles beſaß das Schloß Lichtenberg und Trazberg, wel

ches leztere auch auf ſeine Nachkommen gebracht worden iſt, Georg und ſeine Nachkommen

haben die Herrſchaften Wolkenburg und Eglof beſeßen. (c) Johann Melchior aber

war Beſitzer von Traz- und Kuneberg, wovon ſich noch ſeine Nachkommen ſchreiben, Viſchach um das Jahr 1640. Hans Felir. Ubrigens hat ſich auch dieſe Familie,

Ä fremden von Adel befreundet, wovon die Geſchlechts-Regiſter mehrere Auskunft geben.

Sources

1 Zur Ilsungischen Cronica von Johann Melchior von Ilsung (4° Cod Aug 228): Bd.1 Referierender Kommentar zum Vorwort und zur Genealogie bis zum Jahre 1193. Dr. Ulrike Ritter 2011 ISBN: 978-3938791455
 

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Friedrich ILSUNG GRAF VON MERINGEN UND HOHENRIED * 1152 Mehring + 1185 Ausgburg 49964 Martins neu Stand Jan 2017 Patrick Martin 2020-05-03

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