Friedrich ALBERTS

Friedrich ALBERTS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Friedrich ALBERTS
Beruf Weichenwärter
Beruf Weichenwärter/Rottmeister
Nationalität
Anzahl Kinder 7

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 14. März 1882 Hoheliet/Westerstede nach diesem Ort suchen
Bestattung 9. Juli 1955 Donnerschwee bei Oldenburg nach diesem Ort suchen
Tod 6. Juli 1955
Heirat 11. April 1903 Ohmstede bei Oldenburg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
11. April 1903
Ohmstede bei Oldenburg
Meta Helene BADE

Notizen zu dieser Person

(Garde ?-) Husar in Berlin; Eisenbahner, mit Opa # 8, zusammen auf Stellwerk. 'Onkel Fiet aus Hoheliet',
Lt. Munderloh Etzhorn # 17: Eigentümer des Hauses 1877 Joh. Walljes, 1914 Ad. Helms, 1955 Erna Schumacher geb. Helms. Lt. Traueranzeige: Rottmeister.
Als Soldat u.a. in Geraardsbergen, (franz.: Grammont), Oost Vlanderen - siehe Foto.

Brief von Fritz Alberts nach Halsbek
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Dieuze, 7/12 1914

Mein lieber Vater, Bruder, Schwägerin nebst Kinder

Ich habe heute Eure Karte erhalten wozu ich mich sehr gefreut habe. Ich hatte schon immer auf eine Nachricht von Euch gewartet doch es war immer vergebens. Hoffentlich geht es Euch allen recht gut wiemir auch. Ich bekomme hier jetzt ziemlich viel Post auch viele Pakete. Die Einwohner von Etzhorn schicken mir oft etwas auch der Kriegerverein. Ebenso Bruder Johann von Leipzig und Klara von Einswarden. Ja ich kann sie alle garnicht nennen alle die Lieben die jetzt meiner gedenken. Ich kann es auch garnicht alle kriegen denn Ihr wißt auch doch daß ich nicht viel rauche und meistens gibt es ja Zigaretten aber ich habe auch schon vieles nützliches bekommen wie z.B. Speck Kautabak Strümpfe Hemden usw. Nun müßt Ihr meine Lieben nicht denken daß ich damit sagen will daß Ihr mir auch etwas schickensollt nein ich habe es so nötig nicht obwohl auch das wenigste uns hier erfreut. Ihr habt ja auch schon genug an mich gethan durch das schöne Geschenk an Helene. Seid vielmals und herzlichst bedanktdafür. Ich habe mich in letzter Zeit sehr erkältet aber das schadet nichts.

Meine Lieben in der Heimat. Ich wollte Euch wollte Euch wohl meine Erlebnisse genau mittheilen aber es ist verboten näheres über unsere Eisenbahnformation mitzutheilen. Denn das kann ich Euch sagen, daß waß unsere Feinde nicht nach machen können sind die 42ziger und die Einrichtung unserer Feldeisenbahn. Hätten wir nicht voll und ganz unsere Pflicht erfüllt wer weiß wie es dann jetzt aussehe. Meine Lieben Ihr müßt bedenken wo wir hinkommen ist teilweise die Bahn und die Signale zerstört und dazu werden wir abgesprengte feindliche Soldaten ständig bedroht oder angefallen.

Dazu kommen dann die tagtäglichen Truppenbeförderungen und Verschiebungen. Wo die Gefahr dann beseitigt ist und alles in Ordnung ist kommen die Zivileisenbahner und lösen uns ab. Zuerst war ich ja inAngleir [???] bei Lüttich und dann bei Loignies [???] bei Monz [Mons, Bergen ???] in diesen beiden Städten sind die Leute sehr verhaßt auf die Deutschen und wir mußten sehr auf unsere Hut sein auch wurden wir öfters angegriffen des meistens Nachts aber wir Deutsche fürchten Gott aber sonst nichts auf der Welt.

Dann kamen wir nach Grammont [???] da waren die Leute schon viel besser auch sprechen die hier flämisch ähnlich wie unser Plattdeutsch. Jetzt sind wir noch immer in Dieuze auch hier sind die Leute gutund sprechen flämisch. Nur sind die Leute hier alle sehr faul die spielen hier den ganzen Tag wie die kleinen Kinder Knicker (Murmel). Wir werden diese Tage wohl weiterziehn nach Frankreich die kdo bleibt aber trotzdem so. Das Geschützfeuer entfernt sich von hier jetzt schon immer weiter zuerst wo wir hier kamen da sausten die Granaten nur so in die Luft herum.

Meine Lieben in der Ferne. Wie könnt Ihr nur unsern lieben Gott danken daß der Feind nicht in unser geliebtes Deutsches Vaterland ist denn wo die Schlachter so recht sind da sieht es recht traurig ausaber noch schlimmer sieht es aus wo die Einwohner auf unsere braven Truppen geschossen haben da haben wir alles dem Erdboden gleich gemacht wie z.B. Löwen.

Meine Lieben. Meine Helene die geht es noch ganz gut sie verlangt sonst auch nichts als mich zurück aber wenn es denn noch Gottes Wille sein sollte daß ich mein Leben alssen muß fürs Vaterland dann scheide ich mit dem Bewußtsein daß auch Ihr meine Frau und Kinder nicht verlassen werdet sondern sie mit Rat und Tat unterstützen werdet. Aber unser lieber Herrgott möge uns alle wieder glücklich wiederzusammen führen.

Bruder Johann schreibt mir daß er sich freut daß wenigstens einer von der Albertschen Familie mitmußt ja meine Lieben ich kann auch sagen ich bin stolz darauf für Euch kämpfen zu können. Meine Helenehabe ich auch schon dew öfteren Geld geschickt.

Zusammen habe ich ihr schon 200 M hingeschickt das ist eine schöne Stütze nicht wahr ? Das Weihnachtsfest wird dies Jahr wohl ein recht trauriges werden denn gerade dann wird man mit trüben Blicken unsere Lieben daheim gedenken.

Martha und Gerhard schreiben mir auch schon öfters Briefe. Gerhard schreibt als Weinachtswunsch er will nur mich haben sonst nichts.

Was macht Vater ist er noch immer munter. Saget ihm er solle sich freuen daß einer von seinen Jungs mit ins Feld ist.

Was macht Frida mein Patenkind ? Hiermit will ich schließen. Schreibt aber recht bald wieder auch an meine Helene. Es grüßt Euch alle recht herzlich Euer Fritz.

Brief von Fritz Alberts nach Halsbek [von der Westfront]
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d. 7/2 17

Meine Lieben

Heute mittag erhilet ich Euren Brief und mußte daraus ersehen daß unser lieber Vater gestorben ist. Es ist traurig. Immer habe ich gehofft ihn am Schluß des Krieges noch gesund anzutreffen aber unserHerrgott hat es anders beschlossen. Aber meine Lieben das unser Vater ein so ruhiges und sanftes Ende gefunden hat, hilft mir dies alles viel leichter ertragen und Euch allen bin ich von Herzen dankbar das ihr ihn so gepflegt habt und so sein Lebensabend verschönt habt.

Recht gut hat es unser lieber Vater auf seine alten Tage ja noch gehabt aber er gehörte doch zu den wenigen von denen die Bibel sagt. „Und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen.

Aber auch ja Trübsal ist ihm nicht erspart geblieben, ich denke dabei an Georg [was ist das denn ??] Der liebe Gott möge davon vergeben was sie damals unserem alten Vater angethan haben ich kann die immer noch nicht verzeihen.

Meine Lieben. Ich dachte wie wird mein Vater sich freuen zu meiner Beförderung aber jetzt ist alles dahin. Gerne hätte ich Vater begleitet auf seinem letzten Weg aber es ist ja in dieser schweren Zeitnicht möglich. Ich war schon seit längerer Zeit von bösen Ahnungen erfüllt wie ich auch schon an Eure Helene mitgeteilt habe. Mein Schwager Fr. Ohlhoff sein Vater ist einen Tag vorher verstorben.

Nun will ich hoffen auf ein baldiges Wiedersehen mit Euch. Es grüßt Euch alle recht herzlich Euer Fritz. Bleibt alle recht gesund so wie ich es auch bin. Unser aller Leben steht in Gottes Hand.

Schreibt bald wieder.

Quellenangaben

1 , Friedrich Alberts

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Hochgeladen 2009-02-11 10:52:39.0
Einsender user's avatar Karin Heyne
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