Kasimir VON BRANDENBURG-ANSBACH-KULMBACH

Kasimir VON BRANDENBURG-ANSBACH-KULMBACH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Kasimir VON BRANDENBURG-ANSBACH-KULMBACH
Beruf Markgraf

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 27. September 1481 Ansbach, Mittelfranken nach diesem Ort suchen
Tod 21. September 1527 Ofen nach diesem Ort suchen
Heirat 25. August 1518

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
25. August 1518
Susanna VON BAYERN

Notizen zu dieser Person

Kasimir, der dem Haus der Hohenzollern entstammte[1], war der älteste Sohn von Friedrich II. und Prinzessin Sofia, einer Tochter von König Kasimir von Polen.

Sein Vater übergab ihm schon ab 1498 während seiner zahlreichen Reisen die Statthalterschaft über das Markgraftum unter der Anleitung erfahrener Räte. Im Jahr 1515 entmachtete er schließlich zusammen mit seinem Bruder Georg den Frommen seinen Vater, der durch seinen verschwenderischen Lebensstil die Finanzen der Markgraftümer erheblich belastete. Da sein Bruder sich oft amungarischen Königshof aufhielt, übernahm er für ihn auch die Statthalterschaft in Brandenburg-Ansbach.

Die Entmachtung des Vaters führte aber nicht nur zur Empörung unter den anderen Brüdern, sondern auch zu weitreichenden politischen Gegenmaßnahmen. Während der Brandenburgische Kurfürst Joachim I. sich auf seiner Reise nach Augsburg für die Freilassung Friedrichs II. einsetzen wollte, verweigerte man ihm den Zutritt in die Plassenburg und Joachims Bruder Albrecht fiel zeitgleich von seiner Seite ab, da er sich mit dem Kaiser geeinigt und den Kardinalshut empfangen hatte. Erst 1522 kam es aber zu einer umfassenden Einigung, bei der auch Ansprüche der anderenBrüder erfüllt wurden.

Am 25. August 1518 heiratete Kasimir Susanna von Bayern, die Tochter von Herzog Albrecht IV. von Bayern. An der glanzvollen Hochzeit auf dem Reichstag zu Augsburg im Jahr 1518 nahm auch Maximilian I., der Onkel der Braut, teil. Die Nähe zum Königshaus zeigte sich auch bei der Krönung Karls V. 1520 in Aachen, wo ihm die Ehre der Ausübung des Vorschneideamtes beim Krönungsmahle zuteil wurde.

Aus der Ehe hervorgegangen sind:

Marie (1519–1567); seit 1557 verheiratet mit Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz
Katharina (1520–1521)
Albrecht Alcibiades (1522–1557); Markgraf von Brandenburg-Kulmbach
Kunigunde (1524–1558); seit 1551 verheiratet mit Markgraf Karl II. von Baden-Durlach
Friedrich (*/† 1525)
Nach dem Tod des Kasimir übernahm sein Bruder Georg die Regentschaft über Brandenburg-Kulmbach bis zur Volljährigkeit von Albrecht Alcibiades 1541, dem ältesten Sohn des Kasimir.

Engagement im Schwäbischen Bund:
Als Gefolgsmann des Kaisers Maximilian I. kämpfte Kasimir, neben seinem Vater und dem Badener Markgrafen Christoph I., im Schwabenkrieg als Heerführer des Schwäbischen Bundes gegen die Schweizer Eidgenossen und führte 1499 die Friedensverhandlungen von Basel. Er stand auch in den folgenden Jahren als Heerführer und Diplomat in habsburgischen Diensten. Diesbezüglich ist er 1506 in Schwäbisch Hall gegenüber dem Schwäbischen Bund und 1509 auf dem Reichstag zu Worms nachgewiesen. 1513 ist er kaiserlicher Kommissionär bei der Versammlung des Schwäbischen Bundes in Nördlingen wegen des Landfriedensbruches von Götz von Berlichingen. Er hat anschließend zusammen mit dem bayerischen Herzog Wilhelm IV. die Aufsicht über den Kriegsverlauf. Er war auch an den Maßnahmen des Bundes gegen Ulrich von Württemberg beteiligt.

Streitigkeiten mit der Reichsstadt Nürnberg:
In die traditionelle Auseinandersetzung der Burg- bzw. Markgrafen mit der Reichsstadt Nürnberg reihte sich 1502 der Streit um den Kirchweihschutz von Affalterbach. Nachdem der Nürnberger Rat das Recht des Schutzes in der Enklave Affalterbach für sich beanspruchte und Kasimir dies zu unterbinden versuchte, entwickelte sich daraus ein politisches Machtspiel. Während starke Nürnberger Truppen frühzeitig in Affalterbach eingetroffen waren, schwenkte Kasimir um und fiel in Vororte Nürnbergs ein. Unter schweren Verlusten wurde den sich zurückziehenden Nürnberger Truppen Fahnen als Trophäen abgerungen, die in der Schwabacher Kirche zur Schau gestellt wurden. Auch in Volksliedern hat sich dieser Konflikt überliefert. Auch später war Kasimir in Grenzstreitigkeiten mit Nürnberg verstrickt.

Fränkischer Krieg:
Als einer der mehrmaligen Anführer des Schwäbischen Bundes seit 1499 verweigerte Kasimir seine Mitgliedschaft dennoch für die Einigungsperiode nach 1522. Es zeichnete sich ab, dass die Reichstadt Nürnberg, traditionellerweise ein Feind der Burg- und späteren Markgrafen, gegen Hans Thomas von Absberg und seine Sympathisanten Front zu machen beabsichtigte. 1523 kam es im Fränkischen Krieg zur Zerstörung mehrerer Burgen, was in den Wandereisen-Holzschnitten von 1523 dokumentiert wurde.

Bauernkrieg:
Der Bauernkrieg kündigte sich 1525 durch Einfälle in den benachbarten Bistümern Würzburg unter Bischof Konrad II. von Thüngen und Bamberg unter Bischof Weigand von Redwitz an. Im Frühjahr1525 trafen sich Kasimir und die benachbarten Fürsten in Neustadt an der Aisch, um eine gemeinsame Abwendung der Aufstände, die von Schwaben und über den Odenwald überzugreifen drohten, zuberaten. An den Beratungen nahmen neben Kasimir und den beiden Bischöfen auch der Fürstbischof von Eichstätt, die Grafen von Hohenlohe Albrecht von Hohenlohe-Neuenstein und Georg von Waldenburg und die Grafen von Limpurg, Wertheim, Henneberg und Castell teil. Allein das durch bisherige Differenzen begründete Misstrauen um Übervorteilungen an den Grenzen der weltlichen undgeistlichen Fürstentümer ließen die Beratungen scheitern. Der Reformation stand Kasimir im Gegensatz zu seinem Bruder Georg ablehnend gegenüber. Der Ansturm der Bauern, darunter maßgeblichder Schwarze Haufe zwang das Bistum Würzburg in die Knie. Der Bischof floh und die Verteidiger zogen sich bis auf die Festung Marienberg in Würzburg zurück.

Unter erheblichen finanziellen und personellen Anstrengungen bereitete sich Kasimir auf die Abwehr der Einfälle in sein Territorium vor, er rief seine Untertanen zu den Waffen und heuerteSöldner an. In der freien Reichsstadt Rothenburg übten die Markgrafen ein Schutzrecht aus. Hier errang Kasimir einen ersten Sieg über die Bauern und verließ mit reicher Beute die Stadt. Bereits kurz darauf übergab aber der schwache Rat die Stadt an Bürger, die sich mit den Bauern arrangierten. Die Unruhen griffen von dort auf Kasimirs Gebiet über, namentlich die Ämter Crailsheim, Lobenhausen-Anhausen, Werdeck-Gerabronn und Bemberg-Weisenbach . Als Kasimir sich nach Ansbach zurückzog und anordnete im Kulmbacher Oberland neue Truppen auszuheben, revoltierten die frischen Truppen. So war Kasimir gezwungen sich unter Zuhilfenahme weiterer böhmischer Söldner lediglich auf die Verteidigung der wehrhaftesten Burganlagen zu beschränken.

Mit dem Anrücken des Schwäbischen Bundes und weiterer Verbündeter des Würzburger Bischofs wurden die relativ unorganisierten Bauernhaufen im Würzburger Raum zerschlagen. Unter massiven Verlusten brach deren Widerstand und Moral in kürzester Zeit zusammen. Auch Kasimir, dessen folgende Maßnahmen ihm den Namen „Bluthund“ einbrachten, gewann nun die Oberhand. Rebellierende Dörfer, die sich meist widerstandslos ergaben, wurden der Brandschatzung unterworfen. Kasimir richtete im eigenen Land aber auch erhebliche Verwüstungen an: Er ließ ganze Ortschaften niederbrennen und Aufrührer hinrichten. In Feuchtwangen sollen es 300 Personen gewesen sein. In Kitzingen wollte Kasimir ein Exempel statuieren: Er sicherte zwar dem Amtmann Ludwig von Hutten zu,dass er die Bewohner der Stadt mit dem Leben verschonen würde, er bestrafte sie jedoch hart mit dem Abhacken des Schwurfingers, Blendung und Verbannung. Sein "Meister" Augustin stach 58 Personen die Augen aus, da man vor Ausbruch der Unruhen "keinen Markgrafen mehr sehen wollte". Diese Tat wurde schon von Zeitgenossen als Ungeheuerlichkeit empfunden.[2] Auch Rothenburg strafte er ab und rang der Stadt Gebietsabtretungen ab. Die Marktplätze von Rothenburg und Schweinfurt waren vom Blut der Geköpften rot gefärbt. Da Kasimir als Bundesexekutor bezeichnet wird,ist davon auszugehen, dass er bei der Abstrafung der Reichsstädte im Auftrag des Kaisers bzw. der Exekutivkraft des Schwäbischen Bundes handelte. Er entsandte seinen Bruder Hans Albrecht zur Züchtigung der Bayreuther wegen der mangelnden Unterstützung bei der versuchten Truppenaushebung. Erst als sich im November 1526 die Mitteilungen mehrten, dass auch Unschuldige von seinen Strafmaßnahmen betroffen wären, stellte er diese insgesamt ein.

Gefolgsmann der Habsburger:
Durch die Teilnahme als kaiserlicher Kommissar an den Reichstagen in Augsburg im Dezember 1525 und Speyer im August 1526 zeigte sich erneut seine Loyalität gegenüber dem habsburgischen Königshaus.

Bei der Krönung (des späteren deutschen Kaisers) Ferdinands 1527 zum böhmischen König schloss sich der von Krankheit schwer gezeichnete Kasimir dem Feldzug gegen Johann Zápolya nach Ungarnan. Da sich auch Kasimirs Bruder Georg der Fromme an diesem Feldzug beteiligte, kehrte Kasimir zurück um eine Statthalterschaft zu errichten und um Hilfstruppen in das Kriegsgebiet zur Unterstützung heranzuführen. Im Juli 1527 erreichte er die ungarische Grenze, die Festungen an der Donau ergaben sich und er zog in Ofen ein. Dort starb er an der Ruhr und in Anwesenheit seines Bruders Georg und des Königs Ferdinand, denen er die Obhut seines fünfjährigen Sohnes Albrecht Alcibiades anvertraute. Sein Bruder würde bis zu dessen Volljährigkeit 1541 das Fürstentum Kulmbach für ihn verwalten. Theodor Hirsch schließt seine Biografie mit der Aussage, dass aufgrund der Grausamkeiten Kasimirs bislang kein Biograf einer ausgewogenen Beschreibung des Lebens Kasimirs gerecht geworden sei.

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