Johann II "der Grausame" VON SAGAN

Johann II "der Grausame" VON SAGAN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann II "der Grausame" VON SAGAN
Beruf Herzog

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 16. Juni 1435
Tod 22. Juni 1504 Wohlau nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Johann II., bekannt als Hans von Sagan, Beinamen der Grausame, der Böse (* 16. Juni 1435; † 22. Juni 1504 in Wohlau) war ein schlesischer Herzog aus dem Geschlecht der Piasten und Söldnerführer des Deutschen Ordens. Mit ihm starb die Saganer Linie der Piasten aus.

Leben:
Johann II. war eines der zehn Kinder des Herzogs Johann I. von Sagan und herzoglich Glogau (1385–1439) mit Scholastica von Sachsen-Wittenberg (1391–1463), einer Tochter Rudolfs III. Erwar, wie auch sein Vater und sein älterer Bruder Balthasar (1410–1472) Heerführer des Deutschritterordens.

Nach dem Tode des Vaters erbte Balthasar im Jahr 1439 das Herzogtum Sagan. 1450 kam es zu einem Teilungsvertrag, in dem Balthasar die Herrschaft Sagan und der inzwischen herangewachsene Hans, das davon abgetrennte Land Priebus erhielt. Hans machte seinem Bruder den Besitz streitig und bemächtigte sich 1461 Sagans, das sich Balthasar 1467 zurück eroberte. 1472 nahm Hans Sagan erneut ein und ließ seinen Bruder im Rundturm (Hungerturm) der Stadtfestung Priebus festsetzen, wo dieser am 15. Juli 1472 am Hungertod verstarb. Nach dem Tode Balthasars vereinigte er die Herrschaften Priebus und Sagan wieder und verkaufte das Herzogtum noch im selben Jahr am 12. Dezember an den Wettiner Albrecht den Beherzten.

Als mit dem Tode Herzog Heinrichs XI. von Glogau und Crossen 1476 die Linie der Piastenherzöge von Glogau ausstarb, fiel der herzögliche Teil von Glogau, dessen Sitz Freystadt war, 1477an den nächsten männlichen Erben, Heinrichs Cousin Johann. Damit brach aber auch der bis 1482 andauernde Crossen-Glogauer Erbfolgestreit aus, denn der kinderlose Heinrich XI. hatte in seinem Testament ausdrücklich seine Frau Barbara, die Tochter Albrecht Achilles’, zur Erbin des Landes Crossen erklärt.

1477 eroberte er Crossen und zerstörte die Stadt. Im selben Jahre belagerten seine Truppen erfolglos die Städte Drossen und Reppen, wie auch ein Jahr später Cottbus. Ein 1479 in Guben mit Kurfürst Albrecht Achilles geschlossener Vergleich, in dem Hans auf Crossen verzichte, beendete vorerst die Fehde und fand Eingang in den Olmützer Friedensschluss, in dem die böhmische Krone auf herzoglich Glogau verzichtete.

Im Vertrag von Kamenz verzichtete 1482 schließlich auch die Herzoginwitwe Barbara auf das Land Crossen und nahm ihre inzwischen auch auf herzoglich Glogau erweiterten Ansprüche zurück,während Kurfürst Albrecht das Herzogtum Crossen mit den Städten Crossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld als Pfand übernahm, wofür er seiner Tochter jährlich 50.000 Taler zahlte.

Die Zeit Hans’ Herrschaft war durch Feindseligkeiten mit den benachbarten Herzogtümern, sowie Überfällen und Eingriffen in die Rechte der Städte gekennzeichnet. 1484 ließ er die Juden aus der Stadt Glogau ausweisen. Zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen seine brutale Herrschaft erfolgten 1480 Verhandlungen zwischen den betroffenen Städten und Herzogtümern in Hochkirch, nachdem Hans den königlich böhmischen Teil des seit 1331 geteilten Herzogtums Glogau an sich gerissen hatte. Als der Herzog 1488 sieben Glogauer Ratsherren, die ihn nicht anerkennen wollten, hatte einsperren und verhungern lassen, wurde in Hochkirch erneut über ein gemeinsames Vorgehen gegen den Herzog beraten und königliche Unterstützung angefordert.

1488 erfolgte durch die Truppen des Königs Matthias Corvinus die Belagerung Glogaus, der Herzog wurde aus der Stadt vertrieben und floh auf seine Burg Groß-Heinzendorf. Matthias Corvinussetzte seinen unehelichen Sohn Johann Corvinus als Herzog von Glogau ein.

Nach dem Verlust seines Herzogtums zog Hans von Sagan mit einem Söldnerheer zum Ende des 15. Jahrhunderts durch Teile Niederschlesiens und die Neumark, dabei verwüsteten sie zahlreiche Städte und Dörfer. 1488 fielen seine Truppen in Freystadt ein.

1498 wurde ihm vom Kurfürsten Brandenburgs Johann Cicero das Bleiberecht in der Stadt Frankfurt (Oder) gewährt. Damit endenten die langen Wirren und Plünderungen der Ratsdörfer durch den umherziehenden früheren Herzog. Die Bürger Frankfurts waren von seiner Anwesenheit wenig angetan.

Der Herzog ist auch Gegenstand des Liedes Herzog Hans von Sagan und die Glogauschen Domherrn.

Familie [Bearbeiten]
Hans von Sagan war mit Katharina (1443–1505), einer Tochter des Wilhelm von Troppau und der Salome von Častolowitz verheiratet. Der Ehe entstammten fünf Töchter:

Margaretha (1465/76–1505), verheiratet mit Miklós Bánffy de Limbow († 1501) und danach mit Johann Hampo
Barbara (1470–1539), Äbtissin des Kloster St. Clara zu Strehlen
Salomea (1475/76–1514), verheiratet mit Albrecht von Münsterberg-Oels und Glatz († 1511) und danach mit Johann von Kurzbach auf Trachenberg und Militsch († 1549)
Hedwig (1476–1524), verheiratet mit Georg von Münsterberg-Oels und Glatz († 1502) und danach mit Siegmund von Wartenberg († 1518)
Anna (1480/83–1541), verheiratet mit Karl I. von Münsterberg-Oels und Glatz († 1536)

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