Otto SCHADE

Otto SCHADE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Otto SCHADE

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 19. Dezember 1617
Tod 25. September 1683 Cappeln nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Catharina HOYNGES

Notizen zu dieser Person

Vogt in Cloppenburg und Burgmann in Vechta

Otto Schade - Catharina Hoynges

Otto Schade wurde am 19.Dezember 1617 geboren und verheiratete sich später mit Catharina Hoynges. Diese starb nach dem Cappeler Sterberegister am 15. August 1676 und wurde am 17.August in Cappeln begraben. Otto Schade und Catharina Hoynges hatten acht Kinder vier Söhne und vier Töchter.
Otto Schade war Vogt in Cloppenburg und Vechta. Er starb am 25.September 1683 in Cappeln.Otto Schade hat sich als Vogt von Cappeln im 30.jährigen Krieg grosse Verdienste erworben, wofür er 1652 einen Hof geschenkt bekam:
(Nieberding, Geschichte des Niederstiftes Münster.)


Otto Schade, der erste Vogt der Familie in Cappeln, war verheiratet mit Catharina Hoynges. Er erhielt die Vogtei 1639 von Drosten Grothaus. (Pagenstert, Kammergüter, B.164).
Dass der junge Vogt seine ganze Kraft für die Gemeinde eingesetzt hat in den schlimmen Zeiten des dreißigjährigen Krieges, beweist eine Urkunde, ausgestellt am „28. July 1652 von Johann Koegelke, Münsterischer Richter und Gograf Auf’m Desumb“ in welcher „ihm und seiner Hausfrauen Catharinen, ihren Erben und Anerben“, Kirchdorf und die Bauernschaft Cappeln, „wegen seiner dem Kirchspell wie auch Kirchdorfern bey Tag und Nacht unverdrossen ......bezeichten.....getrewen Diensten...einen Platz zur Erbstellewohnung und Garten , nebst dazu nothigen Schullenmatt, Viebedrift und sonsten aller Gerechtigkeit ... für ewigen Zeiten“ schenkt. Rühmend wird noch erwähnt, dass er in den Kriegsjahren bei allen Beschwerden das Seinige mit eingesetzt hat, Einquartierungen aufgenommen, in Geldnot und so bei Kriegscontributionen durch seinen Kredit Geld geschafft und so die verderbliche Exekution vermieden habe und manches andere. (Pergamenturkunde. Im Besitze der Familie Schade-Bokel, Kapselsiegel der Gografen verletzt, 1 Siegel ab). Auf den geschenkten Grundstück hat der Vogt, wie aus dem Erbvertrag vom 17. Juni 1?36 hervorgeht, ein Haus gebaut und dort vielleicht kurze Zeit gewohnt. Schon bald kaufte er aber einen Hof in Bokel. Die Kaufurkunde lautet im Auszug:



„ 4. August. Neuen Stiels 1655, extrahiert 4. Juni 1658. Vor Johan Franz Kogelcke, Münsterischer Beawter und Gograff ufm Desumb verkauft der „Hochwollgeboren und gestrengen Johann vonn Dorgeter Erbgesessen zu Brettbergennan von Ernsthaften und fürnehemen Otto Schaden Vogdten zur Cappellenn und Catharina Hoynks Eheleuten, Ihren Erben und Nachkohmelingen“ sein „frei hergebrachtes allodial zur Bockel gelegenes Dieterichechen Hermnanns Erbe genannt, gesamt allen und jeden pertinentien wie dieselben Namen haben mogen mitt alt und neuen recht und Gerechtigkeiten zur heid und Weide tam active quam passive wie die kundbahrliuchen begriffen, mit denen davon Jahrlichs gehenden Pachten , Dienstzen, Freikaufen, Szterbfallen Einfahrten auch anderen schuldigen und diesen erben inharirenden gefalln, nacj eigentumbs Recht und schuldikeiten... zu dem....beiderseits vereinbarten Kauffschilling und dabei verglichen Weinkauf insamt vor vierhiundert guter gangbare und Kaiserliche.Königlöich Reichs Schrottgemunztet volgebende SpecialRthlr.jeden rhllr. Zum zwo loett reines Silbers ....“ Johann von Dorgelock Eberhard molan mpp Notariuspublicus Caesareus und Gerichtsschreiber Subst. (Pergamentrollenim Besitz von Schade-Bokel). Kapselsiegel des Gografen gut erhalten von Doregeles Siegel ab). In der Kaufsumme ist also der Freikauf von allen Lasten enthalten. Des Diederichschen Hermanns Erbe war durch den Krieg ganz in Verfall geraten und ohne Gebäude. Im Jahre vor der Ausstellung der Kaufurkunde hat Schade bereits ein neues Wohnhaus auf den Hof gesetzt, welches noch heute steht, aber seit einigen Jahren als Viehhaus verwandt wird. In dem schön gearbeiteten Torbogen findet sich nämlich in Majuskeln die Inschrift:

Fidenten nescit deserusse deus
Anno 1645 18 Novembris
Otto Schade
Catharina Hoynges f.f. (fieri fecerunt)
Erster Vogt


Johann Heinrich war das vierte Kind von Otto und verstarb in der Nähe von Essen 1672 und war dort Vogt.



Bokel

Bokel 1200 Boclo, 1250 Boklon genannt bedeutet Buchenwald. Dieser Name weist unzweideutig auf den früheren Waldbestand hin. Da der Boden von Bokel, im Süden etwa bis zur Straße Wißmühlen - Bokeler Mühle, fruchtbarer Lößboden ist, konnte dort die Buche gut gedeihen, so dass der Name Buchenwald gar nicht auffällig erscheint

1837 hatte Bokel - Wißmühlen 235 Einwohner, in der gleichen Zeit hatte Cappeln - Dingel 230 Bewohner.
1750 meldet der ziemlich selbständige Vogt Schade für Bokel an: 6 Ganzerben, 3 Pferdekötter, 2 Brinkkötter, l Hußler.


Auch hier gilt, was ich schon bei Cappeln andeutete, bei den Ganzerben stimmt diese Klassifizierung, bei den ändern wechselt sie im Laufe

Henken, später Schade zu Bokel
Dieses Ganzerbe, heute 86 ha groß, hat sehr bewegte Zeiten hinter sich. 1465 am 12. April verkaufen die Gebrüder v. Dorgeloh das „Hencken erue unde Hus to Bocolo", das „Hencke unde sin Wif' bebauen, an Evert Kobrinck für 62 Rhinsche Gulden mit dem Rechte des Rückkaufes. 1482 hat v. Dorgeloh es wieder im Besitz. 1498 ist Hencke Tebeken der Wehrfester, 1522 wird es" Hencken Diderickes hus" genannt. 1564 heiratet ein Rolfmeyers Sohn von Mintewede auf den Hof. Seine Schwiegermutter stirbt 1579. Die Leute des Hofes waren eigenhörig, also musste das mortuarium entrichtet werden. Hier verlangt die Gräfin v. Dorgeloh die Sachen in Natura, also liefern die jungen Eheleute an die Freifrau v. Dorgeloh ab das „Bett, die Kiste, den Schrein, die Kleider und die Hoyken" der verstorbenen Mutter.

1608 hat Hermann to Bokel noch fünf Pferde, 4 Milchkühe, 6 Rinder, 7 Schweine und 6 Schafe, also noch einen verhältnismäßig guten Bestand. An den Gutsherrn musste die Stelle liefern l 1/2 Malter Roggen, 3 Malter Hafer, l fettes Schwein, ein Achtel Butter (8 Pfund), 2 Hühner 4 Enten Hand- und Spanndienste nach Bedarf.

Der 30jährige Krieg brachte dieses Erbe herunter, die hohen Gefalle werden nicht entrichtet, sein, mit der Stelle ging es den Krebsgang. 1639 schickte der Landesherr in jede Gemeinde einen ihm geneigten Vogt, meistens einem münsterschen Militär, der in den Kriegswirren seien Strang zu ziehen hatte. Nach Cappeln aber kam ein Einheimischer, ein Adliger vom Hause Ihorst, Otto Schade, ein Sohn des Johann Henrich Schade und seiner nicht ebenbürtigen Frau Anna Kurwinkel. Letztere, seine Mutter, ist am 9.2.1658 in Schlotmanns Hause in Tenstedt in luth. Religion gestorben, ihr Mann war schon am 11.4.1635 gestorben und in Damme in der Kirche beigesetzt.

Für Cappeln war es ein Glück, dass es den nicht ungewandten Otto Schade als Vogt erhielt, erstlich war er von Adel und hatte dort genügenden Einfluß, dann war er lutherischer Religion und als Glaubensgenosse bei den lutherischen Feinden immerhin erfolgreicher als jeder andere. Jedenfalls hat er sich wacker für seine Gemeinde eingesetzt, das hat sie auch anerkannt. Am 28.7.1652 schenkt sie ihm seiner Frau und seinen Erben „wegen seiner dem Kirchspiel wie auch den Kirchdörfern bei Tag und Nacht unverdrossen bezeigten getreuen Diensten" einen Bauplatz, Garten, samt dazu nötigen Schulenmatt und Viehdrift für ewige Zeiten. In der Urkunde wird besonders vermerkt, dass er in den schlimmen Kriegsjahren bei allen Beschwerden das Seinige mit eingesetzt, Einquartierungen übernommen, in Geldnot und bei Kriegskontributionen durch seinen Kredit Gelder herbeigeschafft und so militärische Exekutionen vermieden habe.

1623 erließ der Gutsherr Johann v. Dorgelo seinen Eigenbehörigen „Hermann to Bokel, Gerd to Sevelten und Süden to Tenstät" alle Abgaben „dewyle se leider nichts hebben beholden".

Im Mai 1647 kam der schwedische General Königsmark und belagerte Vechta; da brach eine schwere Zeit über das Land, Truppen rückten in Menge ein, Lieferungen über Lieferungen erfolgten, so viele und große, dass der Vogt Otto Schade sie nicht zusammenbringen konnte. Den Vögten drohten aber schwerste Strafen. Da blieb ihm nichts anderes übrig: Am 5. Mai 1647 abends packte er seine Frau und seine Kinder auf den Wagen und floh, am nächsten Morgen kamen sie in Friesoythe an, da gebar seine Frau ihm ein Söhnchen, das dort getauft wurde. Dann ging die Flucht weiter ins Ammerland, das damals neutral war. Am 27. Mai fiel Vechta nach heftiger Bestürmung in die Hand der Schweden. 1648 kam dann der Westfälische Friede zustande.



Die Schaden stellten von 1639 - 1835 in fünf Generationen den Vögten für Cappeln, stellten Geistliche, Vögte, Förster und andere prominente Persönlichkeiten.

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Hochgeladen 2010-12-29 17:57:36.0
Einsender user's avatar Katharina Jahn-Busch
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