Notizen zu dieser Person
Wilhelm ist nach der Leichenpredigt vom Jahre 1675, vormahlig Lieutenant zu Roß, Poßeßor der deuffelsdorfischen Güter und Gevollmächtigter des Obristen Baron Adam Claus Wachtmeister", des Oberkommandierenden in Schwedisch-Pommern. Besitzer des ehemals v. Behrschen, seit der schwedischen Zeit v. Wachtmeisterschen, jetzt v. Veitschen Deyelsdorf ist Wilhelm wohl nie gewesen, sondern Pfandinhaber. J. v. Bohlen-Bohlendorf bezeichnet ihn in seiner Schrift Georg Behr" auf S. 59 und 61 als Pächter. Ersteres ist wohl richtig, denn im Stettiner Archiv findet sich in den Akten Appell-Gericht Greifswald, Hof-Gericht B. 97, ein Vergleich zwischen Obrist Baron Bleichhard Wachtmeister und Lieutenant Wilhelm Hertell d. d. Verchen 9. Mai 1681, wonach der Herr Lieutenant gedachtes guht Teufelsdorff dieses Jahr über, dem Vergleich nach, noch zu genießen haben soll, auf Walburgis, daß Gott gebe glücklich erlebenden 1682. Jahrß der Herr Lieutenant aber dasselbe abtreten" soll. Im Stettiner Archiv befinden sich viele Prozess- und andere Akten über Wilhelm (3), Originalunterschriften datieren vom 18. Dezember 1674 und vom 16. Juni 1698. Bei beiden siegelt er, und zwar: 1674 mit der Kanone im Schilde und zwei gekreuzten Pfeilen als Helmzier. 1698 und ebenso schon am 3. März 1693 und am 11. September 1696 steht die Kanone auf einem Berge, die Pfeile befinden sich zwischen zwei Adlerflügen. In einer Klagesache, die seiner Kinder Hoff Meister Wehling" wegen Beleidigung gegen ihn anstrengt er hatte den Wehling wegen liederlichen Lebenswandels entlassen schreibt Wilhelm aus Werder am 28. Oktober 1699 An den Wollehrwürdigen Großachtbahren und Wollgelahrten Herrn Magister H. Princen, treufleißigen Pastori Meinen Insonders hoch geehrten Herrn zu Richtenberg" und siegelt am 29. Juni 1700 zu Stralsund mit dem Siegel seines Sohnes Bleichhard Carol, denn neben der Helmzier finden sich links die Buchstaben B. C. und rechts H.
Seine erste Frau. Katharina geb. Meyen, * 25. Juli 1632, +11. Juli 1674, wurde am 3. März 1675 mit ihrer Schwiegermutter in Deyelsdorf beigesetzt (s. Leichenpredigt). Noch in Deyelsdorf etwa 1676 oder 1677 hatte Wilhelm seine zweite Ehe mit Ilsabe v. Peplow, Tochter des Oberftlieutenant bei der Armee des Königs Gustav II. Adolph in Deutschland und beim Regiment Rheingraf zu Pferde Hans v. Peplow und seiner Ehefrau Dorothea v. Remminen
(Ramin), geschlossen, die Erbin von Nisdorf war.
1682 zog Wilhelm nach Nisdorf, das schwer unter den Kriegsnöten zu leiden hatte, am 31. März 1698 siedelte er nach zum Wärder" (Werder) über, das seine Frau augenscheinlich von ihrer Tante Christina Dorothea v. Koß geb. von Ramin nebst Pöggelitz (Pegelitz) und Zetelfitz geerbt hatte. Er hat ein unruhiges
Leben geführt, sehr viel prozessiert, wohl schwer unter der damaligen kriegerischen Zeit gelitten und ist am 23. November 1709 nach Axels Lebensbeschreibung in Nisdorf gestorben und in Gr. Mohrdorf begraben worden.
Aus seinen beiden Ehen stammen nach Axel zwölf Söhne und sechs Töchter, von denen je fünf aus der ersten Ehe in der Leichenpredigt namentlich aufgeführt sind. Aus den Angaben von Anrep, die von hier an authentisch sein dürften, lassen sich aus der zweiten Ehe vier Söhne nachweisen. Von den fehlenden drei Söhnen führt der ältere Stammbaum noch zwei auf, der zwölfte Sohn ist nicht aufzufinden; von der Tochter zweiter Ehe, Eleonora gibt das Mohrdorfer Kirchenbuch nur den Tauftag an.
Felix
Ballestrem
