Emma Sophie BEHRENS

Emma Sophie BEHRENS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Emma Sophie BEHRENS

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 15. März 1873 Sommersdorf, , , , nach diesem Ort suchen
Tod 29. April 1963 Sommersdorf, , , , nach diesem Ort suchen
Heirat 30. September 1899 Sommerschenburg, , , , nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
30. September 1899
Sommerschenburg, , , ,
Friedrich THIELECKE

Notizen zu dieser Person

Info von Heinrich Zimmermann (226):
Sie war eine lernbereite ("Man wird alt wie eine Kuh und lernt dennoch jeden Tag etwas dazu"; auch im Alter von 80Jahren war das ihr Motto!) umsichtige, gutmütige und stets bschäftigte Frau. Auf ihre Umgebung übte sie einen geradezumagischen Einfluss aus, vermutlich durch ihre offene, unkomplizierte Art, jedem Nächsten gesprächsbereit zu begegnen undihm Rede und Antwort zu stehen. Dadurch gewann sie zwangsläufig eine große Zahl von Menschen, die gern ihren Rat hörtenund auch erhielten, jedoch grundsätzlich mit dem Zusatz: "aber entscheiden müsst ihr bzw. sie selbst!" Nicht nurverwandtschaftlich mit ihr verbundene, sondern z. T. fremde Menschen schätzten sie und fanden anerkennende Worte übersie. Ihr Interesse und Sachverstand galt nicht nur praktischen Dingen in Familien- und Wirtschaftssachen, sondern u. a.der Geschichte, hier der tagesaktuellen Politik, der Literaturgeschichte und der Kunst. Sie war nicht nur eine Persondes deutschen Bildungsbürgertums, sondern eine allseits geachtete Persönlichkeit, die sich auf jedem Parkett behauptenkonnte. Es stellt sich spätestens hier die Frage, woher sie all dies wusste. Nun, aus der zweiklassigen Dorfschuleallein konnte dieses Wissen nicht kommen. Wie oben bereits berichtet, es war ihre Lernbereitschaft und ihrhervorragendes Aufnahmevermögen, sicherlich hat ihr Ehemann dazu als geduldiger Lehrer beigetragen. Sie nahm jede, auchder ihren extrem entgegenstehende Meinung zur Kenntnis, wobei sie die eigene nicht aufgab, aber auch nicht zurechtfertigen versuchte. Sie erzählte, dass sie schon im Elternhaus viel von Geschichte (groß- und kleindeutsche Frage)gehört hatte und auch vom Ausspruch "Politik ist ein rutschiges Parkett und es den Charakter verderben würde", dennochmüsste man aber darüber reden. Während sie in Zerbst wohnte (1939 - 1945) hörte sie gemeinsam mit ihrem Mann denLondoner Sender, gesprochen hat sie davon und darüber nicht, denn es war verboten (wenn es ihre Enkelin zufälligmitbekam, bemerkte diese:"Ich zeige euch an", aber es sollte Scherz sein). Sie war sich ihres Handelns stets bewusst.Während des Zusammenbruchs, der Bombardierung, der zwangsweisen Flucht am 20.4.1945 von Zerbst nach Reuden im Flämingund der anschließenden Besatzung war sie, trotz schwerer Krankheit, "der Fels in der Brandung"! In solchen Situationenhat sie entschlossen entschieden und Standfestigkeit gezeigt, auch hier war sie leuchtendes Vorbild. Als junge Frau hatsie mit ihrem Ehemann viele Reisen unternommen, wobei ihm die minutiöse Vorbereitung oblag. Es wurde nicht nur gereist,sondern gewandert und zwar in den Alpen (von Ost nach West, von Nord nach Süd, in Österreich, Schweiz, Frankreich undItalien), auch wenn es mal gewaltiger Anstrengungen bedurfte. Die Grußkarten, die einst in Sommersdorf von den einzelnenEtappen berichteten, waren beredter Beweis dafür. Von den bei diesen Reisen in Augenschein genommenen Bau- undKunstwerken berichtete sie gern ihren Enkelkindern, ob Stephansdom in Wien oder Mailänder Dom, ob Pinakothek in Münchenoder Museen in Basel, Zürich oder an anderen Orten, ebenso gern sprach sie von Michelangelos Kunstwerken wie dem Davidin Florenz.
Auch mit über 80 Jahren nahm sie noch Patenschaften an. 1958, mit 85 Jahren, reiste sie noch einmal zu ihrer Tochter,Schwiegesohn, Enkeln und Urenkeln nach Bielefeld. Hier wurde sie noch am Leistenbruch operiert, ihr Kommentar dazu: "...und ich habe mich fast ein Leben lang damit herumgeärgert, weil es immer hieß, eine Operation sei zu gefährlich". Injeder Lage hatte sie etwas Positives beizusteuern. Strebsamkeit und Eifer zeichneten sie aus und dabei behielt sie dasWesentliche stets im Auge. Den Bibelspruch:"Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme dochSchaden an seiner Seele" zitierte sie , wenn mehr verlangt wurde, als möglich war! Kirchgängerin war sie nicht, abereine gottesfürchtige, fest im Glauben stehende Frau. Die letzte Ehre konnte ihr keiner ihrer unmittelbaren Angehörigenerweisen, weil ein unmenschliches System es hinderte. Auf ihrem letzten Weg begleitete sie anstatt Tochter GertrudMeier, die Tochter ihrer Freundin Anna Bonhage und Anna Künnemann, geb. Hilliger, aus Ummendorf.

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Hochgeladen 2011-12-14 16:24:40.0
Einsender user's avatar Berthold Prunzel
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