Johann Christoph Friedrich SCHILLER

Johann Christoph Friedrich SCHILLER

Eigenschaften

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Name Johann Christoph Friedrich SCHILLER

Ereignisse

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Geburt 10. November 1759 Marbach nach diesem Ort suchen
Tod 9. Mai 1805 Weimar nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Schiller, Johann Christoph Friedrich von (1759-1805), Dichter. Neben JohannWolfgang von Goethe, mit dem er den Stil der Weimarer Klassik begruendete, ister eine der zentralen Gestalten der deutschen Literaturgeschichte. NeueMassstaebe setzte er vor allem fuer die weitere Entwicklung desdeutschsprachigen Dramas.
Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren.Sein Vater war der Offizier und Intendant der herzoglichen Hofgaertnerei derSolitude bei Stuttgart, Johann Caspar Schiller (1723-1796), seine Mutter dievom Pietismus gepraegte Elisabeth Dorothea Schiller, geborene Kodweis(1732-1802). Nach dem Besuch der Lorcher Dorfschule (1765/66) und derLateinschule in Ludwigsburg scheiterte der Plan einer theologischen Ausbildungam Veto des Herzogs Karl Eugen, der Schiller fuer die strenge Militaerakademieauf der Solitude bestimmte. Hier begann Schiller auf herzogliche Weisung 1773zunaechst ein Jurastudium. Nach der Umsiedlung der Schule nach Stuttgart undihrer Umbenennung in Hohe Karlsschule wandte er sich aber Ende 1775 demmedizinischen Fach zu, was seinen karitativen Impulsen eher entsprach. Bereitswaehrend dieser Zeit entstanden unter dem Eindruck der Dichtungen FriedrichGottlieb Klopstocks und Gotthold Ephraim Lessings (Emilia Galotti) erstelyrische und dramatische Versuche (Erstveroeffentlichungen waren 1776/77 dieElegie Der Abend und die Ode Der Eroberer).
Sturm und Drang: Der junge Schiller
1777 begann Schiller unter dem Eindruck der Aufklaerung mit dem von sozialemPathos getragenen Drama Die Raeuber. In diesem Stueck thematisierte er dieAblehnung jeglicher Autoritaet und proklamierte einen absolutenFreiheitswillen. Schiller wurde damit zu einem zentralen Vertreter des Sturmbereits eine seiner zentralen philosophischen Ideen zum Ausdruck, die in derUtopie einer schrittweisen Vervollkommnung irdischen Gluecks kulminierte.
Ende 17 , musste er nach einem zweiten Mannheim-Aufenthalt im Mai desselbenJahres fuer zwei Wochen in Haft. Als der Herzog ihn ausserdem mitSchreibverbot fuer jegliche literarische Produktion belegte, floh Schillerunter Begleitung seine Lavagna und seinen Putsch gegen die Tyrannenherrschaftnur wenig Anklang. Daraufhin reiste er als Vorsichtsmassnahme weiter nachFrankfurt am Main und von dort nach Oggersheim, wo er das Fiesco-Drama imOktober und November 1782 u anziell und psychisch angeschlagen, fand Schillerschliesslich Aufnahme bei der Schriftstellerin Karoline Freifrau von Wolzogen(1763-1847) auf deren Gut Bauerbach bei Meiningen. Hier widmete er sich derGattung des buergerlichen T r Versuch, sich im Genre des historischen Dramaszu profilieren. Publiziert wurde die Gedichtsammlung Anthologie auf das Jahr1782, ein Hoehepunkt und gleichzeitig der formale Abschluss der Lyrik desSturm und Drang. Darin enthalten sind u. a. Rousseau, Die Kindsmoerderin undDie schlimmen Monarchen.
Nach seiner Rueckkehr nach Mannheim im Juli 1783 wurde Schiller AnfangSeptember fuer ein Jahr Theaterdichter an Dalbergs Nationaltheater mit derVerpflichtung, drei Dramen jaehrlich fertig zu stellen. Anders als Fiesco,dessen Auffuehrung zum Fiasko geriet, wurde Kabale und Liebe vom MannheimerPublikum begeistert aufgenommen. Der Erfolg bescherte Schiller 1784 dieAufnahme in die r Anstalt betrachtet) bestimmte die Buehne als Forumhumanitaerer Ideale und uebte auf die Entwicklung der deutschen Dramen- undTheaterlandschaft bis hin zum Expressionismus und zu Bertolt Brechtentscheidenden Einfluss aus.
Nachdem Dalberg Schillers Anstellungsvertrag nicht verlaengerte und auch derGruendung der Zeitschrift Rheinische Thalia (1785/86, fortgefuehrt 1787-1791,als Neue Thalia 1792/93) nicht der erhoffte finanzielle Erfolg beschieden war,Beamten Christian Gottfried Koerner (1756-1831), ins saechsische Loschwitz,nachdem er waehrend eines Zwischenaufenthalts in Gohlis bereits Bekanntschaftmit seinem neuen Verleger Georg Joachim Goeschen (1752-1828) gemacht hatte.
Die klassische Periode: Dresden, Weimar und Jena (1785-1794)
In der gastfreundlichen, durch gelehrte Kunstgespraeche bestimmten, aber vonSchiller als beengend empfundenen Atmosphaere des Koernerschen Kreises inLoschwitz (Dresden) wurden nur wenige Werke vollendet, darunter der 1823 vonLudwig van Beethoven vertonte Hymnus An die Freude, die Buehnenfassung von DomKarlos, Infant von Sp ss, nach Weimar zu gehen. Am 21. Juli 1787 kam er dortan, nahm den Kontakt zu seiner frueheren Vertrauten (seit 1784), derSchriftstellerin Charlotte von Kalb (1761-1843, Cornelia, Roman, herausgegeben1851), wieder auf und lernte Johann Gottfried von Herder sowie ChristophMartin Wieland kennen. Die Auseinandersetzung mit historischen Themen und diedaraus resultierende Studie Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlandevon der Spanischen Regierung ( ittlung von Goethe, den er ein Jahr zuvorkennen gelernt hatte); seine Antrittsvorlesung Was heisst und zu welchem Endestudiert man Universalgeschichte? fand bei den Studenten enthusiastischeAufnahme. Darueber hinaus schrieb er die dreibaendige Geschichte desdreissigjaehrigen Krieges vom Prager Fenstersturz bis zum WestfaelischenFrieden (1790-1792). Gegenueber der Studie zum Abfall der vereinigtenNiederlande ist hier bereits eine deutliche Verschiebung d chstaplersAlessandro Graf von Cagliostro. (In der Thalia erschien 1790 auch dasunvollendete Drama Der versoehnte Menschenfeind.) Darueber hinaus schulte sichSchiller an der antiken Dramatik bzw. Lyrik (Euripides, Vergil) und wurdeMitarbeiter der Allgemeinen Literatur-Zeitung. Seinen Lebensunterhalt suchteer als Herausgeber von Geschichtswerken zu verdienen, aber erst das gemeinsamvom daenischen Finanzminister Erich Heinrich Graf von Schimmelmann und vonHerzog Friedrich Christian II. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg1791 erhobene Ehrengehalt (zunaechst auf drei Jahre festgelegt, spaeter umzwei Jahre verlaengert) beendete seine finanzielle Misere. In die Jenaer Zeitfaellt auch Schillers Auseinandersetzung mit der idealistischen PhilosophieImmanuel Kants, die letztlich seine aesthetik der klassischen Periode bestimmt.
Am 22. Februar 1790 heiratete Schiller die Schwester Karoline von Wolzogens,Charlotte von Lengefeld (1766-1826). 1791 erkrankte er lebensgefaehrlich,vermutlich eine Lungen- und chronische Bauchfellentzuendung, die ihm bis zuseinem Lebensende Probleme bereitete und ihn zwang, seine Lehrtaetigkeitaufzugeben. 1792 ernannte ihn die Franzoesische Republik zu ihremEhrenbuerger. In den neunziger Jahren entstanden Schillers anthropologische,ethische und aesthetische Hauptwerke ueber Anmuth und Wuerde (1793), welchesSchoenheit bz nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er istnur da ganz Mensch, wo er spielt"), sowie ueber naive und sentimentalischeDichtung (1795/96). War Schiller in den ersten beiden Schriften um eineDefinition des Scho elderlin und Georg Wilhelm Friedrich Hegel grossenEinfluss aus.
Das Jahrzehnt mit Goethe (1794-1805)
Zu den wichtigsten Kontakten Mitte der neunziger Jahre gehoeren dieBegegnungen mit dem Verleger Johann Friedrich Cotta i Freundschaft, die miteinem Gespraech im Anschluss an eine Tagung der Naturforschenden Gesellschaftund dem Umstand begann, dass Schiller Goethe 1794 als langjaehrigen Beitraegerder Horen gewinnen konnte. Fortan war Schiller haeufig Gast in Goethes Haus inWeimar. Eine 1828 bis 1829 von Goethe in sechs Baenden herausgegebeneKorrespondenz dokumentiert die gegenseitige Inspiration. Zum Beispiel ging derAbschluss des ersten Teiles von Goethes Faust auf Schillers Initiativezurueck, und andererseits erfuhr Schiller fuer seine Balladen Der Ring desPolykrates, Die Kraniche des Ibykus, Der Taucher und Der Handschuh oder DieBuergschaft die Ermutigung durch Goethe. Die meisten diese ie Horen-Kritikergewandten Xenien von 1797, die im so genannten Xenienstreit barsche Protesteder Angegriffenen provozierten) entwickelte sich der an Vorbildern der Antikeund Renaissance orientierte Stil der Weimarer Klassik.Die Teilung der Erde,Pegasus im Joche, Das Ideal und das Leben, Der Spaziergang, Das verschleierteBild zu Sais, Wuerde der Frauen und Klage der Ceres. Dar den 1798 und 1799 amvon Goethe geleiteten Weimarer Hoftheater uraufgefuehrt.
Im Dezember 1799 uebersiedelte Schiller nach Weimar, um durch die dortigeTheaterpraxis Anregungen fuer seine eigenen dramatischen Werke zu erhalten. Imin rascher Folge die Theaterstuecke Maria Stuart (1800), Die Jungfrau vonOrleans (1801), Die Braut von Messina (1803) und Wilhelm Tell (1804). Der nacheiner Berlinreise gefasste Plan eines Wohnungswechsels wurde nichtverwirklicht. Als letzte vollendete Dichtung stellte Schiller zum Einzug desjungvermaehlten Erbprinzenpaares 1804 das Festspiel Die Huldigung der Kuenstefertig. Er starb am 9. Mai 1805 in Weimar an den Folgen der ein Jahr zuvorwieder ausgebrochenen Krankheit, ohne sein Drama um Aufstieg und Fall desfalschen Zaren Demetrius vollenden zu koennen. 1827 wurde sein Sarg in dieWeimarer Fuerstengruft ueberfuehrt, wo man spaeter auch Goethe beisetzte.

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Hochgeladen 2005-02-17 13:16:33.0
Einsender user's avatar Detlef Begander
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