Notizen zu dieser Person
1726-1771. Samuel Bohl, geb. in Neubrandenburg 1693 März 23. (sein Bruderwar dort Schustermeister), stud. in Greifswald. Nach seiner Studienzeitwurde er in Canow von preußischen Werbern überfallen und gebunden nachRuppin geschleppt, um zum Soldatendienste gezwungen zu werden. DurchVermittelung des Herzogs wurde er befreit. P. in Grünow 1726 Oktober 13.1740 erbat das Gericht in Fürstenberg seine Zitierung zur Assistenz desdortigen Pastors bei der Hinrichtung eines Inquisiten, "von dem der P.Vick durch Gottes Gnade hoffet, ihn gegen den 11. Nov. so weit gebrachtzu haben, daß er mit willigem, freudigen Herzen seine Todesstrafeantrete". Bohl wurde verlangt, "da ihm Gott ein Talent verliehen, vermögedessen bekannt, daß er mit standhafter Freudigkeit dgl. Missetätern dasHerz zu erweichen, einen Mut einzureden und ihnen den harten Todesgangleicht beizubringen die Gabe besitze". Weil er vielfach bei Hinrichtungen hinzugezogen wurde, wurde er "derGalgenpreister" genannt. - 1750 klagte er wegen verringerterPfarreinkünfte: "Ich bin zwar willens gewesen, um dem schändlichen Namendes Geizes zu entgehen, alles zu verscherzen: Allein, wenn ich bedenke,daß durch die Entziehung der zeitlichen Notdurft ich könnte in großeVersuchung gesetzet werden, und überdem der große Theologus D. Baumgartenin seiner Kasuistischen Moral Theologiae 2. Sammlung pag. 393 et 397 mireinen Gewissensskrupel erreget, wenn ich durch Stillschweigen mir selbstin Versuchung setzte oder meine Nachfolger beleidigte, auch dadurchGelegenheit zu einer Verleitung oder Bestärkung meiner Zuhörer zu einerstrafbaren Pflichtvergessenheit brächte, so bin ich ." - er bat umHürdenlegung des Pfarrackers und das Recht der Mastbejagung