Johann Otto MEIER ZUR LANGERT

Johann Otto MEIER ZUR LANGERT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Otto MEIER ZUR LANGERT

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1550 Blankenhagen, Herrschaft Rheda nach diesem Ort suchen
Tod etwa 1611 Blankenhagen, Herrschaft Rheda nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1575
Heirat 1596

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1575
Urahnin ESDAR
Heirat Ehepartner Kinder
1596

Notizen zu dieser Person

Meier zur Langert, Otto: 3.Die Langert im Dreißigjährigen Kriege. Sein Sohn Otto hatte schwierige Aufgabe, seine Jagdgerechtsame gegen die Landesobrigkeit in Rheda zu verteidigen. Er tat es mit der gleichenUnbeugsamkeit wie sein Vater, und seine Nachfahren haben mit westfälischer Zähigkeit fast 200 Jahre hindurch ihre Rechte gegen die Landesherrschaft verfochten. Sie beriefen sich dabei immer auf die bevorrechtigte Stellung ihres Besitzes. Der Langertsche Meierhof gehörte nämlichzu den sog. Sattelmeiern der Grafschaft Rietberg, d.h. zu jener Klassevon Höfen, wie es die bekannten Sattelmeier in Enger waren. Die Bezeichnung rührte daher, dass diese Bauern der Landesherrschaft, wenn sie?ausreitete?, d.h. bei Kriegszügen, mit einem gesattelten Pferde dienen mussten 17). Da die Langert ein ?freier Sattelmeierhof? genannt wurde, dünsten sich ihre Besitzer mehr als die große Masse der anderen eigenbehörigen Bauern. Wie die adeligen Gutsherrn beanspruchten sie die Ausübung des Jagdrechts. Darum meinten auch die Meier zur Langert, dasssie an die landesherrlichen Jagdvorschriften nicht gebunden seien. Am Michaelistage 1621 tat Otto Meier zur Langert mit entlehnten Windhunden und fremden Gesinde einen Jagdzug durch den Teil des KirchspielsGütersloh, der nach seiner Meinung zu seiner Jagdgerechtsame gehörte,und zwar während des Gottesdienstes. Deswegen wurde er vor die Amtsstube in Rheda geladen. Weil er den Sonntag entheiligt und weil er außerhalb seiner Kämpe und Zäune gejagt, wurde er in fünf Goldgulden Strafegenommen. Ärgerlich verließ er das Amtszimmer. Da Graf Adolf von Bentheim-Tecklenburg persönlich der Verhandlung beigewohnt hatte, wurde der Meier um seines Eigensinns willen zurückgerufen. Er erklärte jedochstörrisch, das falle ihm nicht ein. Da wurde er ?um des gebührenden Respetts willen für seinen Frevelmut? noch mit weiteren zehn Goldguldenbestraft und bis zur Bezahlung auf dem Schlosse zu Rheda in Haft genommen. Sofort wandte er sich an seine Gutsherrschaft, den Grafen Johannvon Ostfriesland-Rietberg, um Schutz; er habe nur seine ererbte Jagdgerechtigkeit, ?wie er dazu gewissenshalber verbunden sei?, zu wahren gesucht. Das recht entschiedene Vermittlungsschreiben des gefürchteten Grafen Johann von Rietberg bewog den Grafen Adolf, den Meier freizulassen und die Strafe zu mildern, wobei er in seiner Antwort die Unrichtigkeiten in der Darstellung des Meiers gebührend berichtigte. Im Vorübergehen sei bemerkt, dass noch zwei Schriftstücke den Namen des Meiers Otto enthalten. Am 24.8.1615 nahm er ein Darlehen von 100 Reichstalern zu 6 Prozent bei dem gräflich-tecklenburgischen Hausvogt Hans Heinecke zu Rheda auf. Da er nicht schreiben konnte, setzte der Gütersloher Pastor Adrian Petersen die Schuldurkunde auf. Bürgen waren Claus Meier zu Pavenstädt und Christoph Jörgens aus Gütersloh. Als 1620 die Gemeinde mit dem eben genannten Pfarrer wegen eines Hausbaues am Alten Kirchhof in Streit lag. Wurde auch Otto Meier zur Langert als Zeuge über das Herkommen verhört. Vor weiteren Zusammenstößen mit der Landesobrigkeit wegen der Jagd scheint sich der Vater Otto gehütet zu haben. Unbekümmerter war die Jugend. Als die Wirren des Dreißigjährigen Krieges die Ordnung in allen Landen loderten, ersühnten sich die jungen Meier zu Gütersloh und Ernst zur Langert wieder, nach Belieben zu jagen. Da erhielt der rhedische Amtsvogt in Gütersloh Hans Ernst Storck, gnt. Meyer strengen befehl, dieÜbeltäter im Übertretungsfalle mit Hunden und Winden gefangen nach Rheda zu führen (1632). In den nächsten Jahren ließ das Unglück des Krieges keine Zeit mehr für solche Kleinigkeiten. Trotzdem die Herrschaft Rheda in dem großen Kriege sich keiner kriegsführenden Parteien angeschlossen hatte, musstedas Gebiet doch die Lasten des Krieges in vollem Maße tragen. Die Einquartierungslasten von Freund und Feind rissen nicht ab. Um wenigstensSchutz gegen die herumtreibenden kleineren Trupps zu haben, wurde damals in der Herrschaft Rheda eine Art Landsturm, die Schützenwehr, eingerichtet. Aber sie war machtlos, wenn ein geschlossener Heerestrupp insLand einfiel. Gegen Ende des Krieges war die Soldatesta völlig verwildert. In Paderborn und Lippstadt lagen damals die auf evangelischer Seite stehenden Hessen. Ihnen gegenüber hatten sich die Kaiserlichen inWiedenbrück festgesetzt. Trotzdem die Hessen für die Herrschaft Rhedaeinen Schutzbrief ausgestellt hatten, fiel die hessische Armee am 2.11.1644 in das Dorf und Kirchspiel Gütersloh ein und plünderte es gründlich aus. Auf allen Höfen loderten die Lagerfeuer, genährt mit dem Holzder Wagen und der Pflüge der Bauern. In den erbeuteten Töpfen schmorte und briet das Fleisch der Schafe und Kälber, welche die Soldaten kurzerhand geschlachtet hatten. Auf dem Erdboden verstreut lag Heu und Stroh, das die rauhen Söldner durch die zerrissenen Strohdächer herabgeworfen hatten. Graf Moritz ließ über den erlittenen Schaden ein Protokoll aufnehmen, das sich glücklicherweise erhalten hat. Danach hatte derMeier zur Langert den größten Schaden im ganzen Kirchspiel erlitten,zweieinhalbmal soviel wie der nächsthöchste und siebenmal soviel wie der Meier zur Gütersloh. Wörtlich lautet das Schriftstück folgendermaßen: ?Meier zu Langert abgenommen 150 Schafe, so ihme nicht feill gewesen für 200 thlr., für 30 thlr., für 30 thlr. Kessel und Pötte, ein Molt Rocken (= 12 Mubbe) ab 8 thlr., zwei Bette, so Er selbst gekaufft für 10thlr., eine Kuh ab 10 thlr., ohne was sonst ahn andere sachen wegkommen, angeschlagen ab 258 thlr.? 18). Sicher ist der Schaden, wie es meist in solchen Fällen üblich ist, nicht zu gering angegeben. Trotzdem bleibt der Verlust in diesem Falle groß genug. Der Langert-Hof hatte eine besonders große Schafherde, da viel Unland zu ihm gehörte. Die gesamten Schafe scheinen bei der Plünderung requiriert zu sein. Die Höfe an der Lutter waren weit abgelegen und die Aufsicht durch die Offiziere, die sich im Dorf einquartiert hatten, nachlässig. Darum war an der Grenze des Kirchspiels am wildesten gehaust worden. Der Weltkrieghat gezeigt, daß landwirtschaftliche Gebiete, auch wenn die verheerende Feuerwalze moderner Kriegstechnik über sie hingegangenist, sich verhältnismäßig rasch erholen. Um so eher wird das 1644 derFall gewesen, wo es sich um einen vereinzelten Einfall handelte. Schwer blieb trotzdem die Lage der Bauern im Kirchspiel Gütersloh. Als nachlangen Verhandlungen der Westfälische Friede geschlossen war, der demKirchspiel Gütersloh die konfessionelle Spaltung brachte, mußte endlich auch die Gütersloher Kirchenrechnung in Ordnung gebracht werden. Sowohl von 1580 ? 1600 wie auch in vielen Jahren während des Krieges wardie Kirchenrente nicht erhoben worden, sei es, daß die Nachhaltigkeitder Templierer, sei es, daß die wirren Zeiten daran Schuld waren. Als1656 die Abrechnung aufgestellt wurde und die fehlenden Abgaben nachgezahlt werden sollten, mußte mancher Nachlaß gewährt werden, denn viele Höfe waren zahlungsunfähig. Auch der Meier zur Langert war mit einerSumme von 13 Talern 10 Groschen 6 Pfennigen rückständig, wobei die Naturalabgabe von 1 Pfund Wachs, zu der er nach dem ältesten Kirchenregister von 1532 verpflichtet war, in Geld umgerechnet wurde. Er bestrittallerdings die Höhe der Abgabe wie die Lieferungspflicht des Wachses,aber konnte den ihm auferlegten Beweis nicht erbringen und mußte darum zahlen. Zu dem Neubau der Wehbum, d.i. Der Pfarre, in den vierzigerJahren des 17. Jahrhunderts, hatte er übrigens nur ein Stück Holz zu Latten geliefert. Durch den Westfälischen Frieden wurde das Kirchspiel Gütersloh in eineevangelische und eine katholische Hälfte zerlegt, während die Kirchevon beiden Konfessionen gleichmäßig benutzt werden sollte. Nach einem1655 zwischen Osnabrück und Rheda abgeschlossenen Vertrage sollten dieKirchen- und Pfarreinkünfte mit peinlicher Genauigkeit geteilt werden. So kam es, daß der evangelische Meier zur Langert an den katholischen Geistlichen eine Mübbe ?Weßkorn? und an den katholischen Küster einen Scheffel Roggen liefern mußte. Diese Abgaben sind erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgelöst worden. Hier ist der Ort, einige Worte über den Spieker am Alten Kirchhof, derzur Langert gehörte zu sagen. Er ist wohl um 1600 erbaut und verdanktwie die ganze malerische Häuserreihe um die Kirche seine Entstehung den unruhigen und kriegerischen Zeiten, welche schon seit Ende des 16.Jahrhunderts über Westfalen hereingebrochen waren. Erst schlugen die Wogen des niederländischen Unabhängigkeitskrieges bis in die hiesige Gegend, dann riß der Dreißigjährige Krieg alles in seinen Strudel. Um die wertvollste Habe vor den räuberischen Kriegerhorden Schützen zu können, bargen die ärmeren Bewohner des Kirchspiels ihr wertvollstes Hab und Gut in Kisten und Truhen in der Kirche, während die reicheren Meieram Rande des Kirchhofes Spieker (Speicher) errichteten. Diese Gebäudedienten sowohl als Aufbewahrungsstätte für Getreide und andere Habe,denn der Kirchhofsfrieden gewährte damals noch einigermaßen Schutz, als auch zum Absteigequartier beim Kirchgang. War das Wetter naß und unfreundlich, konnten der Meier und seine Familie sich in dem Spieker fürden Besuch des Gotteshauses umkleiden. Im letzten Jahrzehnt des großen Krieges wohnte dort der Pastor Joachim Kniep, über den wenig Erfreuliches zu erzählen ist. Er hatte darauf 60 Taler ?getan? (d.h. geliehen), wofür er wohnen durfte. Nach dem Kriege bewohnte ein Jude Moritz Levi, genannt Wallinger, den Spieker. Im Jahre 1678 erweiterte er den Bau und hatte dafür eine einmalige Gebühr von ½ Goldgulden und eine jährliche Abgabe von 6 Pfennigen an den Grafen von Rheda zu zahlen. Der Spieker des Meiers zur Langert liegt an der Südostede des Alten Kichhofs(heute das Haus Nr. 17).

Datenbank

Titel Brockmeyer - Vorfahren von Thilo und Luisa Brockmeyer
Beschreibung ein kleiner Stammbaum mit den Vorfahren von Thilo und Luisa Brockmeyer
Hochgeladen 2013-04-10 17:40:25.0
Einsender user's avatar Dirk Brockmeyer
E-Mail DirkBrocky@aol.com
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Kommentare

Ansichten für diese Person