Theodor HEUSS

Theodor HEUSS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Theodor HEUSS
Beruf 1. Bundespräsident der BRD
Nationalität deutsch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 31. Januar 1884 Heilbronn - Brackenheim (Meehschen Haus), , nach diesem Ort suchen
Bestattung 17. Dezember 1963 Stuttgart, , nach diesem Ort suchen
Tod 12. Dezember 1963 Stuttgart, , nach diesem Ort suchen
Heirat 11. April 1908 Strassburg, , nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
11. April 1908
Strassburg, ,
Eleonore KNAPP

Notizen zu dieser Person

Theodor Heuss war der einzige, der später seinen Familiennamen mit "ss" schrieb. Seit 1892 besuchte er das Heilbronnerhumanistische Karlsgymnasium. Die dominierende Rolle des Vaters war zweifellos ein wichtiger Faktor für die geistige undpolitische Entwicklung von Heuss. Der Einfluss seiner Mutter wurde erst nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1903stärker. Dies äußerte sich im Gegensatz zum Einfluss seines Vaters als politisch konservativ und musisch. Letzthin kannman wohl feststellen, dass der Vater den freien Geist und die politische Leidenschaft vermittelte, während die Mutterdie Innerlichkeit sowie das Künstlerische weitergab.
Entscheidend für seinen späteren Werdegang war seine Bekanntschaft mit Friedrich Naumann während seiner Schülerzeit. Ausder Lektüre "die Hilfe" Naumanns und der Verbindung zu den Nationalsozialen in Heilbronn ergab sich frühzeitig dieerste journalistische Arbeit von Heuss. Die entscheidenden Weichen für die spätere politische und publizistischeLaufbahn von Heuss wurden bereits gegen Ende seiner Schulzeit gestellt. Im Sommer 1902 bestand Heuss auf dem HeilbronnerKarlsgymnasium mit Bravour - er war von der mündlichen Prüfung befreit worden- seine Reifeprüfung. Einige Tage späterereignete sich ein für Heuss folgenschwerer Unfall. Während eines Abschlusstrinkens kugelte er sich seinen Arm aus. Dieswurde erst am nächsten Morgen erkannt, etwa 20 Stunden danach. Die Folgen des Unfalls wurden erst später deutlich: dieLuxation blieb habituell, er kugelte sich bei unerwarteten Situationen seinen Arm aus, für den Militärdienst war Heussnun untauglich. Im September 1902 nahm Heuss in Hannover an einer Tagung des nationalen Vereins Friedrich Naumanns teil.Im Anschluss entschied er sich für das Studium der Nationalökonomie, nicht wie von seinen Eltern gewünscht an derwürttembergischen Landes Uni Tübingen, sondern in München. Schon 1903 nach dem 2. Semester steuerte Heuss einenAbschluss mit der Promotion im volkswirtschaftlichen Bereich an -Heilbronner Weinbau. Im Spätherbst ging er zumWeiterstudium nach Berlin. In Berlin interessierte ihn zunächst die Politik, er leistete besonders Wahlhilfe fürFriedrich Naumann. Ende 1904 kehrte Heuss nach München zurück, um hier im Frühjahr 1905 seine Doktorarbeitabzuschließen. In den Apriltagen 1905 konnte Heuss Friedrich Naumann gewinnen, zu einem Vortrag nach Heilbronn zukommen. Liberale Parteien erwarteten neue Impulse von Naumann. Besonders entscheidend für die Zukunft von Heuss war,dass Naumann in dieser Zeit in seinem Elternhaus wohnte und hier auch seine Familie kennen lernte. Naumann bat Theodor,in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "die Hilfe" in Berlin, das politische Ressort zu übernehmen. Daraufhinsiedelte er nach Berlin um. Im Hause Friedrich Naumanns lernte er die Tochter des Strassburger Nationalökonomen GeorgFriedrich Knapp, Elly, die damals in Berlin als Gasthörerin - ein richtiges Frauenstudium war damals noch nicht möglich-Volkswirtschaft studierte. Aus beiderseitiger Freundschaft wurde Liebe und am 11.04.1908 heirateten die beidenschließlich in Strassburg. Im August 1910 kam der erste und einzige Sohn von Theodor Heuss zur Welt. Er wurde inStrassburg auf den Namen Ernst Ludwig getauft.
Von 1910-1918 war Heuss Mitglied der "Fortschrittlichen Volkspartei" und von 1912-1918 Hauptschriftleiter der"Neckarzeitung" in Heilbronn. 1918 kehrte er nach Berlin zurück und trat in die Deutsche Demokratische Partei (DDP) ein,in der Friedrich Naumann der 1. Vorsitzende war. Von 1918-1922 übernahm er die Redaktion der Wochenzeitschrift"Deutsche Politik" und von 1920-1933 war er Dozent an der Hochschule für Politik in Berlin. Von 1924-28 war er Mitglieddes Reichstages für die DDP, von 1930-33 für die Deutsche Staatspartei (Nachfolgepartei der DDP). 1932 in seinerPublikation "Hitlers Weg" analysiert und kritisiert Heuss den Nationalsozialismus historisch, politisch undsoziologisch. Das Buch wird von den Nationalsozialisten nach 1933 öffentlich verbrannt. Am 23.03.1933 stimmt Heuss -wennauch widerstrebend- zu, das Reichstag und Reichsrat von der Gesetzgebung ausschließt und die nationalsozialistischeAlleinherrschaft ermöglicht. Im Mai 1933 wurde Heuss durch die Nationalsozialisten als Dozent an der Hochschule fürPolitik entlassen und im Juli des gleichen Jahres sein Reichstagsmandat aberkannt. Von 1933-36 war er erneut Herausgeberder Zeitschrift "die Hilfe", bie er nach mehreren Verwarnungen seitens des Propagandaministeriums die Leitungniederlegte, um sich in den Jahren 1937-45 mit der Niederschrift und Veröffentlichung verschiedener Biographien zuwidmen z.B. 1937 über den Politiker und Weggefährten Friedrich Naumann. 1941 wird Heuss fester Mitarbeiter bei derFrankfurter Zeitung, wo er vor allem historische und kulturpolitische Aufsätze veröffentlicht. 1942 verbieten dieNationalsozialisten den deutschen Zeitungen, Beiträge von Heuss zu drucken. Nicht alle Zeitungen halten sich an dasVerbot. Heuss veröffentlicht teilweise unter dem Psydonym Thomas Brackheim. Nach dem 2. WK wird Heuss zum Kultusministervon Baden-Württemberg gewählt und Vorsitzender der 1946 in Stuttgart neu gegründeten "Demokratischen Volkspartei DVP".1947 übernimmt er eine Honorar-Professur für politische Wissenschaft an der technischen Hochschule in Stuttgart. Am 12.Dez. 1948 kommt es in Heppenheim zum Zusammenschluss der westdeutschen liberalen Parteiverbände zur FreienDemokratischen Partei FDP. Theodor Heuss wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Am 12. Sept. 1949 wird Heuss durch dieBundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt. Er verzichtet daraufhin auf sein Bundestagsmandat und denParteivorsitz. Im Jahre 1950 bezieht er nach einer provisorischen Unterkunft auf der Viktorshöhe bei Bonn die VillaHammerschmidt in Bonn als Amtssitz. 1951 führte er das Bundesverdienstkreuz in verschiedenen Klassen ein, zur Würdigungvon Verdiensten an Volk und Staat. Nach dem misslungenen Versuch der Einführung einer neuen Nationalhymne erklärt Heussim Sommer 1952 das Deutschlandlied zur Nationalhymne unter der Massgabe, dass lediglich die 3. Strophe gesungen werdendarf. Am 17. Juli 1954 wird Heuss von der Bundesversammlung ohne Gegenkandidat für weitere 5 Jahre als Bundespräsidentgewählt. Im Mai 1956 machte er einen Staatsbesuch in Griechenland, im Mai 1957 in der Türkei und im November desgleichen Jahres in Italien mit Empfang im Vatikan. Weitere Staatsbesuche in Kanada, den USA und England folgten 1958.
In seiner 10-jährigen Amtszeit bis 1959 hat Heuss der Institution des Bundespräsidenten durch Würde, Persönlichkeit undGeist ein weit über die formalen Rechte des Amts hinausgehendes Gewicht gegeben und beigetragen, Vorurteile in derWeltöffentlichkeit gegen die Deutschen abzubauen. Die Anerkennung für sein Wirken ist so groß, dass überlegt wird, eineÄnderung des Grundgesetzes herbeizuführen und damit seine 3. Amtszeit für ihn zu erwirken. Heuss selbst lehnte dies ab,er will keinen Präzedenzfall schaffen. Nachdem Heinrich Lübke seine Nachfolge als Bundespräsident angetreten hat, ziehtsich Heuss auf seinen Ruhesitz in Stuttgart zurück. In Würdigung seiner Lebensleistung wird er, im Oktober des gleichenJahres, mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. In der Zeit von 1960-62 unternimmt er noch einpaar private Reisen u.a. nach Israel, Indien und Großbritanien und widmet sich vor allem der Niederschrift seinerLebenserinnerungen. Am 12. Dez.1963 stirbt Theodor Heuss und wird am 17. Dez. mit einem Staatsbegräbnis auf demStuttgarter Waldfriedhof feierlich beigesetzt.

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Titel Sattler-Familien
Beschreibung Neben meiner männlichen Sattler (Satler) -Linie habe ich auch alle meine direkten Vorfahren (Blutslinie) hier erforscht. Sollten andere Forscher mit meinen Vorfahren Berührungspunkte haben, bitte ich diese mich zu kontaktieren. Vielen Dank, Norbert Sattler
Hochgeladen 2023-01-18 22:58:28.0
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