Rodrigo Díaz "El Cid" DE VIVAR

Rodrigo Díaz "El Cid" DE VIVAR

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Rodrigo Díaz "El Cid" DE VIVAR
Beruf Ritter

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1040 Vivar, ESP nach diesem Ort suchen
Tod 10. Juli 1099 Valencia, ESP nach diesem Ort suchen
Heirat Juli 1074

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
Juli 1074
Jimena Díaz ...

Notizen zu dieser Person

El Cid [θið], eigentlich Rodrigo Díaz de Vivar (* um 1043 in Vivar/Bivar; †  10. Juli 1099 in Valencia) war ein kastilischer Ritter aus der Zeit der Reconquista, der in der Folge zum spanischen Nationalhelden avancierte. Der Name El Cid ist aus dem arabischen as-sayyid / †Ø§Ù„سيّد†Ž /†žder Herr†œ bzw. volkssprachlich sÄ«dÄ« / †Ø³ÙŠØ¯ÙŠ†Ž /†žmein Herr†œ abgeleitet und stammt aus der Zeit, in der er als Söldnerführer in der spanischen Levante operierte.

Rodrigo (Kurzform Ruy) wurde Um 1043 als Sohn des kastilischen Kleinadligen (Infanzón) Diego Laínez und der Teresa Rodríguez in Bivar[1] (heute: Vivar del Cid[2]) geboren, einem siebenKilometer von Burgos entfernt im damaligen Grenzgebiet zum Königreich Navarra liegenden Dorf. Sein Vater hatte sich als Soldat im Krieg gegen Navarra Verdienste erworben und dessen VaterLaín Núñez taucht als Zeuge in Urkunden König Ferdinand des Großen von Kastilien und León auf. Der Legende Nach geht seine väterliche Linie bis auf Laín Calvo zurück, einen der sagenhaften „Richter“ Kastiliens[3] Auch sein Großvater mütterlicherseits, Rodrigo Álvarez, war Anhänger Ferdinands und verwaltete im Auftrag des Königs mehrere Burgen im Grenzgebiet. Nachdem Tod seines Vaters (um das Jahr 1058) kam Rodrigo als Halbwaise an den Hof König Ferdinands und wurde Dort zusammen mit dessen Sohn Sancho erzogen.

Nach dem Tod des Königs 1065 und der Aufteilung des Reiches unter seinen drei Söhnen blieb er im Gefolge Sanchos, der als Sancho II. König von Kastilien wurde Und die Herrschaft über die anderen beiden Teilreiche Galicien und León anstrebte. Rodrigo bekleidete das Amt eines königlichen Bannerträgers (Alférez Real oder Armiger Regis) und errang in dieser Funktion erste militärische Erfolge als Truppenführer. Bereits in seiner Zeit am kastilischen Hof Erhielt er den Beinamen el Campeadoroder campi doctor, ein von Lat. campio (Kämpe, Duellkämpfer)hergeleiteter Titel, der auf das siegreiche Bestehen von Zweikämpfen als Kampfesstellvertreter eines Kriegsherrn oder einer Streitpartei verweist. Im Deutschen wird dieser Beiname meist mit „der Kämpfer“ übersetzt (man könnte auch ganz wörtlich „der Champion“ sagen).

Während der Belagerung von Zamora wurde Sancho 1072 ermordet. Als sein Bruder und Kontrahent Alfons VI. die Königreiche León und Kastilien wiederum vereinigte, soll ihm Rodrigo Díaz als Alférez der Legende Nach einen von Den kastilischen Ständen(Cortes) angeblich verlangten Reinigungseid abgenommen haben, mit dem Alfons beteuerte, nichts mit dem Tod seines Bruders zu tun zu haben. Die Historizität dieser Eidesleistung wird jedoch heute von Der Mehrzahl der Autoren stark angezweifelt oder bestritten.[4] Jedenfalls blieb Rodrigo wie viele andere GefolgsleuteSanchos im Dienste des neuen Königs, musste das Amt des Bannerträgers jedoch abgeben. Es wurde Kurze Zeit darauf von Einem zum Grafen von Nájera avancierten kastilischen Ritter namens García Ordóñez bekleidet, der in der Legende eine Rolle als höfischer Widersacher Rodrigos spielt (was vermutlich der Wirklichkeit entspricht). Um 1075 heiratete Rodrigo Díaz die in frühen Quellen als „Verwandte des Königs“ bezeichnete Jimena Díaz, deren tatsächliche Herkunft jedoch ungeklärt ist. Nach traditioneller Auffassung gilt sie als Tochter eines (nicht belegten) Grafen Diego von Oviedo und es gibt auch Anhaltspunkte dafür, dass sie tatsächlich einer adligen asturischen Familie entstammte. Für den Ritter war mit dieser, offenbar vom König arrangierten Heirat jedenfalls ein gesellschaftlicher Aufstieg verbunden, was sich besonders an dem urkundlich belegten großen Landbesitz des Paares zeigt. Auch trat Rodrigobei mehreren Gelegenheiten als Mitglied von Königlichen Schiedsgerichten in Erscheinung, die Streitigkeiten unter Adligen schlichteten.

Nach verschiedenen eigenmächtigen Eroberungszügen und der vom König nicht gewünschten Einmischung in einen regionalen Konflikt zwischen den maurischen Kleinkönigreichen Sevilla und Granada in Südspanien, in dessen Verlauf es dem Cid in einem Gefecht 1080 gelang, seinen auf der anderen Seite kämpfenden Konkurrenten García Ordóñez in demütigender Weise gefangen zunehmen, fiel er 1081 in Ungnade Und wurde Vom König verbannt. Er ging bald darauf an den Hof Des maurischen Fürsten al-Mu'tamin von Saragossa, den er als Anführer einer stehenden und im Wesentlichen aus der von Ihr selbst erzielten Beute finanzierten Söldnertruppe unter anderem auch gegen christliche Herrscher verteidigte. Neben seinen Fähigkeiten als militärischer Führer trug auch diese neuartige Organisationsform mit zu den Erfolgen der „Bande“ bei, deren Führer man sich in dieser Phase als eine Art „Raubritter“ oder „Warlord“ vorstellen darf. Mit seiner stetig wachsenden Schar baute sich der Cid nach und nach eine eigene Machtposition in der Levante auf.

Nach der schweren Niederlage der Kastilier gegen das von Den maurischen Fürsten ins Land gerufene Heer der berberischen Almoraviden unter Yusuf ibn Taschfin in der Schlacht bei Zallaqa kam es ab 1086 zur zeitweiligen Annäherung zwischen dem Cidund Alfons VI.. Etwa ab dieser Zeit übernahm Rodrigo nach und nach die Schutzherrschaft über das formal mit Kastilien verbündete maurische Fürstentum Valencia, das er vor der Eroberung durch die Katalanen unter Graf Berengar Raimund II. bewahrteund ab 1089/90 zum Bollwerk gegen die erneut vordringenden maurisch-almoravidischen Kräfte auszubauen suchte. Nachdem der aus der toledanischen Taifendynastie der Dhun-Nuniden stammende Fürst 1092 im Verlauf einer Stadtrevolte ermordet und dieStadt vorübergehend von Almoravidischen Truppen besetzt worden war, nahm der Cid sie am 15. Juni 1094 ein und schlug das Entsatzheer der Almoraviden kurze Zeit später in der Schlacht von Cuarte.Gestützt auf die antialmoravidische Partei unter den maurischen Stadtbewohnern und die kleinere Gruppe der Mozaraber übernahm er daraufhin die Macht in Valencia und beherrschte das Königreich von Nun an bis zu seinem Tod am 10. Juli 1099 als oberster Richter und Herr (Señor). Dabei gelang ihm zunächst noch die erfolgreiche Verteidigung gegen die vorrückenden Almoraviden, die er unteranderem im Januar 1097 mithilfe König Peter I. von Aragonien in der Schlacht bei Bairén nochmals empfindlich schlug. Schon wenige Jahre nach Rodrigos Tod wurde Die Stadt aber endgültig für das almoravidische Reich erobert.

Rodrigos Herrschaft in Valencia wird in den Quellen übereinstimmend als ein strenges Regiment beschrieben. Berichtet wird von Spitzelwirtschaft, Folterungen und grausamen Bestrafungen ihmfeindlich gesinnter Bürger. Maurisch-arabische Chronistenund Dichter beklagten den Verlust Valencias einhellig als schreckliche Katastrophe für die Bewohner (wobei ihre Schilderungen sicher auch propagandistische Überzeichnungen enthalten). Natürlich erlebte die Mehrzahl der (mehrheitlich muslimischen) Einwohner diese Zeit als Okkupation. Allen war das Tragen von Waffen verboten; Gegner des Regimes wurden der Stadt verwiesen und mussten sich außerhalb der Mauern in der Vorstadt Alcudia ansiedeln, während wohlhabende Parteigänger des Cid ihreBesitzungen und innerstädtische Häuser behalten durften. Dabei muss man sich die prekäre Lage des neuen Herrn dieser Stadt vor Augen halten, deren Umland ständig von Feindlichen Kräften besetzt oder bedroht war und die sich daher praktisch dauernd in einer Art „Belagerungszustand“ befand. Offenbar bemühte sich der Cid in dieser Situation zumindest zeitweilig auch darum,religiöse Gegensätze zu überbrücken, um die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Als Beauftragte für die Stadtregierungbediente er sich der Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Gleichzeitig versuchte er dem Anschein nach, christliche Siedler ins Land zu ziehen, da er in umliegenden Orten, in denen es bis dahin keine mozarabischen Christen gegeben hatte, Kirchen stiftete. Die Umwandlung der Hauptmoschee von Valencia in eine christliche Kathedrale folgte dem Beispiel, das König Alfons wenige Jahre zuvor nach der Eroberung von Toledo (1085) gegeben hatte:Dort war nach einer anfänglich „toleranten“ Politik,die die Rechte der muslimischen Bevölkerungsgruppen bewusst respektiert hatte, 1087 mit der Einsetzung des französischen Erzbischofs Bernard aus dem Cluniazenserorden, der als religiöser „Hardliner“ galt, eine radikale Kehrtwende Vollzogen worden. Unter Missachtung früherer Versprechungen des Königs verfolgte der neue Erzbischof in Toledo eine kämpferische und kompromisslose Linie gegenüber den nichtchristlichen Bewohnern, was auch die Umwandlung wichtiger Moscheen in Kirchen einschloss. Auch in Valencia, dessen letzter bekannter mozarabischer (also einheimischer) Bischof 1087 gestorben war, erlangte mit dem Cluniazensermönch Jérôme de Périgord um 1098 ein Franzose und Vertrauter Bernards die Bischofswürde, der reichs- und kirchenpolitisch die Sache Toledos und der cluniazensischen Reformbewegung vertrat, was auch im Interesse des finanziell von Cluny abhängigen Königs lag. All dies muss im Kontext derdamaligen kirchenpolitischen Umwälzungen gesehen werden (neben der Kreuzzugsbewegung etwa auch die erfolgreichen Bestrebungen Papst Urban II., selbst Franzose und Cluniazenser, in Spaniendie Ersetzung des mozarabischen Ritus durch den römischen durchzusetzen). Inwieweit der Cid hier eingebunden war und ob diese Veränderungen seinen Interessen dienten oder sich gegen seinen Willen vollzogen, lässt sich schwer sagen und ist umstritten.

Offenbar in der Absicht, Bündnisse zu festigen, verheiratete der Cid in dieser Zeit seine Töchter mit einflussreichen Adligen aus benachbarten Reichen: Eine Tochter, Cristina, heirateteRamiro Sánchez de Navarra († 1116), der als Herr von Monzón(bei Huesca) eine bedeutende Machtposition im Königreich Aragonien innehatte (Cristinas und Ramiros gemeinsamer Sohn García wurde 1134 zum König von Navarra gewählt). Eine andere Tochter des Cid, María († vor 1105), heiratete 1098 den Grafen Raimund Berengar III. von Barcelona (1082-1131). Später wurden diese Ereignisse im bekannten Heldenepos (El Cantar) zu einer sagenhaften Geschichte ausgedichtet, wonach die Töchter des Cid (in der Legende „Elvira“ und „Sol“ genannt) angeblich in erster Ehe mit denals Feiglingen charakterisierten Grafen von Carrión, den Brüdern Diego und Fernando Gómez, verheiratet waren, von Denen sie misshandelt und verstoßen wurden und an denen der Vater blutigeaber gerechte Rache übte. Diese Sage, dieeiner historischen Grundlage entbehrt, ist mit dem Namen der Stadt Carrión de Los Condes verbunden.

Auch der Tod des Cid ist legendär: In einem Hinterhalt tödlich verwundet, nahm er seinen Gefolgsleuten auf dem Sterbebett das Versprechen ab, den Feind erneut anzugreifen. Seinem Wunschentsprechend band man den sorgfältig geschminkten Leichnam vor der Schlacht in voller Rüstung aufs Pferd. Sein treuer Hengst Babieca (der Legende Nach ein Prototyp des weißen Andalusiers) trug den Toten mit dem Schwert in der Hand ins Getümmel voran. Auf diese Weise motiviert, errangen seine Leute einenglänzenden Sieg über die von Der Erscheinung des Totgeglaubten erschreckten Berber.

Über die tatsächlichen Todesumstände Ist wenig bekannt (wahrscheinlich starb El Cid friedlich im Bett, möglicherweise infolge einer Pfeilverwundung). Kurioserweise fällt der Tod des Cid fast auf den Tag genau auf das Datum der blutigen EroberungJerusalems durch die Kreuzfahrer.

Als die Stadt 1102 kurz vor ihrer Einnahme durch die Almoraviden stand, konnte der zu Hilfe gerufene Alfons VI. nur noch die Witwe und den Leichnam des Cid zusammen mit seinen Truppen ausValencia evakuieren und gab die Stadt dem Feuer preis. DasZiel, den Vormarsch der berberischen Eroberer im Osten der Pyrenäenhalbinsel aufzuhalten, war damit gescheitert. Ein entscheidender Grund war wohl die Tatsache, dass der Cid keine männlichen Nachkommen mehr besaß, nachdem sein einziger Sohn Diego Rodríguez (über den sonst praktisch nichts bekannt ist) 1097 in der Schlacht bei Consuegra bei Toledo den Tod gefunden hatte.

Der Cid wurde In seiner kastilischen Heimat in dem Kloster San Pedro de Cardeña bei Burgos bestattet; heute befindet sich das Grabmal in der gotischen Kathedrale von Burgos. Das der Überlieferung zufolge von Ihm benutzte Schwert Tizona, das lange Jahre im Armeemuseum in Madrid ausgestellt war, wurde Im Mai 2007 von der Stadt Burgos erworben und kann heute zusammen mit anderen Relikten mit Bezug zu dem Nationalhelden ebenfalls in der Kathedrale der Stadt besichtigt werden.

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/El_Cid

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
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