Heinrich II. VON ENGLAND

Heinrich II. VON ENGLAND

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich II. VON ENGLAND
Beruf Herzog der Normandie und von Aquitanien, Graf von Anjou, König von England
Religionszugehörigkeit römisch katholisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 5. März 1133 Le Mans, FRA nach diesem Ort suchen
Bestattung Abbaye de Fontevrault, FRA nach diesem Ort suchen
Tod 6. Juli 1189 Chinon, FRA nach diesem Ort suchen
Heirat 18. März 1152

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
18. März 1152
Eleonore VON AQUITANIEN

Notizen zu dieser Person

Heinrich II. Plantagenet (* 5. März 1133 in Le Mans; † 6. Juli 1189 in Chinon) war Herzog von Normandie und von Aquitanien, Graf von Anjou sowie König von England (1154–1189) und beherrschte zeitweise Wales, Schottland, das östliche Irland und das westliche Frankreich. Seine Beinamen waren "Kurzmantel" (wegen der praktischen, knapp geschnittenen Umhänge, die er trug), "Fitz Empress" (Sohn der Kaiserin) und "Löwe der Gerechtigkeit", der auch von Seinem Großvater Heinrich I. getragen wurde. Er war der erste der angevinischen Könige, die auch als das Haus Plantagenet bezeichnet wurden.

Heinrich II. wurde Am 5. März 1133 als ältester Sohn von Mathilde, Tochter Heinrichs I. von England und Witwe des deutschen Kaisers Heinrich V., und ihrem zweiten Gemahl Gottfried dem Schönen, Graf von Anjou geboren. Heinrich wuchs in Anjou aufund besuchte England erstmals 1142, um den Anspruch seiner Mutter auf den englischen Thron zu unterstützen. 1149 wurde er von Seinem Onkel König David von Schottland zum Ritter geschlagen. 1150 übernahm er das Herzogtum Normandie.

Schon vor seiner Thronbesteigung in England beherrschte er auf dem europäischen Kontinent die Normandie und Anjou. Seine Heirat mit Eleonore von Aquitanien am 18. Mai 1152 brachte weitereLändereien in seinen Besitz, nämlich die Region um Tours (die Touraine), Aquitanien und die Gascogne. Somit war er mächtiger als sein Lehnsherr (für die kontinentalen Gebiete), der König von Frankreich, mit einem Reich oder besser einem Konglomerat verschiedenartiger Ländereien und Herrschaftsansprüche, das sich vom Solway Firth (zwischen Irland und Schottland) fastbis zum Mittelmeer, und von der Somme bis zu den Pyrenäen erstreckte. Nach seiner Thronbesteigung in England bedeutete diese Struktur unter anderem eine erneute Zusammenführung dernormannischen und der britischen Reichsteile des englischen Königtums. 1155 konnte er durch Verhandlungen auch die Bretagne unter seine Kontrolle bringen. Man spricht auch vom so genannten Angevinischen Reich. Kein englischer König vor ihm verfügte über ein größeres Territorium. Allerdings war auch kein vorheriger König stärker in Auseinandersetzungen auf dem Kontinentund mit denAdligen im eigenen Herrschaftsgebiet verstrickt. Heinrich kämpfte gegen den französischen König Ludwig VII., den geschiedenen Ehemann seiner Frau, und dessen Verbündete. Heinrich stand inlebhafter Korrespondenz mit dem Kaiser von Byzanz, Manuel I. Komnenos.

Heinrich wurde In England erst in der Spätphase des Bürgerkriegs zwischen seiner Mutter Mathilde Und König Stephan aktiv. Der Bürgerkrieg, in dem keine von Beiden Seiten den Sieg erringenkonnte, wurde 1153 mit dem Vertrag von Wallingford beendet. Stephan adoptierte damit Heinrich II. und setzte ihn zum Nachfolger ein. Stephan regierte noch bis 1154. Anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes Wilhelm, kehrte Heinrich 1152 zu seiner Frau zurück. Nach dem Tod Stephans wurden Heinrich II.und Eleonore am 19. Dezember 1154 in Westminster gekrönt.

Sofort versuchte Heinrich die Auseinandersetzungen zu entschärfen, in die er auf dem Kontinent verwickelt war. Er schloss in Rouen Frieden mit Ludwig VII. und erkannte ihn als seinen Lehnsherren an. Heinrichs ältester Sohn, Heinrich der Jüngere,wurde Mit Margarete, der Tochter Ludwigs, verlobt. An der Loire ging derweil der Krieg zwischen Heinrich und seinem Bruder Gottfried um die Herrschaft über Anjou weiter. Nach dem Sieg Heinrichs wurde Gottfried mit der Grafschaft Nantes abgefunden. Ein wichtiger Abschnitt der Expansion nach Süden in Richtung Toulousewar 1159 die Belagerung Nantes', die neue Kämpfe mit Ludwig VII. zur Folge hatte. Erst 1173 wurde Der Graf von Toulouse Heinrichs Lehnsmann.

In England betrieb Heinrich zunächst Konsolidierungspolitik. Während der Herrschaft Stephans war die Vormachtstellung der Barone so stark geworden, dass der Monarch das Land kaum noch kontrollierte. Heinrich sah es als vordringlichste Aufgabe an, diese Macht wieder in seine Hände Zurück zu verlagern. Festungen, die ohne die Erlaubnis in der Regierungszeit Stephans gebaut worden waren, wurden geschleift. Im August 1170 gelang es einem walisisch-normannischen Ritterheer unter dem Kommando Richard "Strongbow" de Clare, 2. Earl of Pembroke, die Osthälfte Irlands für Heinrich II. zu erobern.

Heinrich II. baute mehrere Pfalzen in seinen Ländereien und gab an seine Hofmeister die Macht ab, zivile Streitigkeiten im Namen der Krone zu regeln. Er selbst führte die Herrschaft in seinem weitläufigen Reich als klassischer Wanderkönig, vergleichbar mit den deutschen Herrschern. Unter seiner Herrschaft wurde Das erste Rechtsbuch geschrieben, das eine Grundlage für das heute im angelsächsischen Rechtskreis stark verbreitete Common Law darstellt. Mit den Assisen von Clarendon (1166) wurde Unter anderem das Geschworenengericht zur Regel. Beginnend mitdem Zeitpunkt der Eroberung der Britischen Insel durch die Normannen waren die angelsächsischen Prozesse mit einer Jury durch Gottesurteile und "Recht durch Gefecht" - der Wetteauf den Kampf (dessen Anwendung in England erst 1819 abgeschafft wurde) - ersetzt worden.

Diese Entscheidung, die Geschworenengerichte erneut einzuführen, war einer der wichtigsten Beiträge Heinrichs II. zur Rechtsgeschichte Englands.

Ein weiterer Konfliktherd ergab sich, als Heinrich in den 1160er Jahren daran ging, sein ausgedehntes Reich unter seinen Söhnen aufzuteilen. Der älteste überlebende Sohn, Heinrich der Jüngere, sollte das englisch-normannische Reich sowie Anjou erhalten, Richard Löwenherz Aquitanien und Gottfried die Bretagne. Für Johann Ohneland, den Jüngsten, blieben Savoyen (durchHeirat), die Grafschaft Mortain und die eroberten irischen Gebiete. Heinrich der Jüngere wurde Zum König gekrönt, aber erregierte niemals das englische Festland, da er vor seinem Vater starb.

Diese Aufteilung umfasste zunächst allerdings nur die Titel. Heinrich II. war darauf bedacht, die Macht in allen Teilgebieten bis zu seinem Tod in der eigenen Hand zu behalten. Dieses Vorgehen führte 1172 zur Rebellion seiner Söhne, die durch ihre Mutter Eleonore unterstützt wurde. Ihr Ziel war es, die ihnen zugedachten Territorien sofort in Besitz zu nehmen. Hilfe erhofften sie sich beim französischen König, einflussreichen französischen Fürsten sowie bei Wilhelm dem Löwen, König vonSchottland. Als letzterer 1174 in Gefangenschaft geriet, brach der Aufstand zusammen. Heinrich II. nahm seine Söhne schnell wieder in seine Gunst auf, ließ aber Eleonore in Haft setzen. Gleichzeitig bemühte er sich um die Scheidung und erkannteRosamund Clifford als Mätresse an, mit der er seit 1165, während einer seiner Feldzüge nach Wales bis zu ihrem Tod 1176 eine Beziehung hatte. Später wurde Ihm eine Beziehung zu Alice, derTochter König Ludwigs VII., nachgesagt, die bereits mit Heinrichs eigenem Sohn, Richard, verlobt war. Diese Gerüchte wurden von Richard dann nach dem Tod seines Vaters vorgebracht, um die Verlobung zu lösen.

Der Friede Mit den Söhnen währte nicht lange. Bald befanden sie sich wieder in Rebellion. Dem Tod von Heinrich dem Jüngeren, 1183 während eines Feldzugs gegen seinen Vater im Limousin, folgte der Tod des nächsten in der Linie der Thronfolger, Gottfried: Der Herzog der Bretagne wurde 1186 von Einem Pferd niedergetrampelt.

Heinrichs dritter Sohn, Richard Löwenherz, griff schließlich mit der Hilfe von Philipp II. von Frankreich und in Absprache mit seinem Bruder Johann Ohneland den Vater am 1189 an und besiegte ihn. Heinrich II. musste Richard am 5. Juli 1189 im Abkommen von Azay-le-Rideau als alleinigen Erben anerkennen. Zwei Tage später starb er bei Chateau Chinon und wurde Später im Kloster Fontevrault, in der Nähe von Chinon und Saumur in der Region Anjou, beigesetzt.

Richard Löwenherz wurde Zum König von England gekrönt. Als dieser an den Kreuzzügen teilnahm, folgte ihm Johann Ohneland, der jüngste Sohn Heinrichs. Die Ansprüche von Arthur, dem Sohn von Gottfried und Herzog der Bretagne, und dessen Tochter Eleanor wurden nicht berücksichtigt.

Heinrich II. und seine Frau Eleonore von Aquitanien hatten fünf Söhne und drei Töchter:

Wilhelm (17. August 1153–Juni 1156), Herzog der Normandie und Graf von Poitiers
Heinrich der Jüngere (1155–1183), Mitkönig von England
Mathilde (1156†“1189) oo Heinrichs des Löwen
Richard I. (1157–1199), König von England; Herzog von Aquitanien
Gottfried (1158–1186), Herzog der Bretagne
Eleonore (1161†“1214) oo Alfons VIII., König von Kastilien
Johanna (10. Oktober 1164–24. September 1199)
oo Wilhelm II. von Sizilien,
oo Raymond VI. Graf von Toulouse.
Johann I. (1167–1216), König von England
Heinrich II. soll etwa zehn weitere nichteheliche Kinder mit wenigstens vier anderen Frauen gehabt haben. Eleonore sorgte dafür, dass die meisten dieser Kinder am Hofe aufgezogen wurden.Einige dieser nichtehelichen Kinder verblieben am Hofe.

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(England) Appleby, John T.: Heinrich II. König von England. Stuttgart 1962 Warren, Wilfred L.: Henry II. London 1973, ISBN 0413255808 Boussard, J.: Le gouvernement d'H. II Plantegenêt. 1956 Keefe, T.H.: Feudal Assessments and the Political Community under H.II and his Sons. 1983 Gillingham, J.: The Angevin Empire. 1984 Barlow, F.: Thomas Becket. 1986

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
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