Notizen zu dieser Person
Bernhard (* wohl 797; † 17. April 818) aus dem Haus der Karolinger war seit 812 König von Italien (Rex Langobardorum); er war der Sohn von Karlmann, der als Pippin König von Italien war († 810), und damit ein Enkel Karls des Großen († 814).
Sein Großvater machte ihn 813 auf dem Reichstag zu Aachen zum Nachfolger seines Vaters. 817 erhob er sich gegen Karls Nachfolger, den Kaiser Ludwig den Frommen, als dieser versuchte, in Abweichung vom bislang geltenden Recht seinen Sohn Lothar I. als kaiserlichen Nachfolger durchzusetzen, demgegenüber die anderen Brüder – und auch Bernhard – als nachrangige Könige gelten sollten.
Bernhard besetzte die Alpenpässe, gab dann aber noch im gleichen Jahr ohne Kampf auf, erschien in Chalon-sur-Saône vor seinem Onkel, der ihn gefangen nehmen ließ. Bernhard wurde Im Frühjahr 818 zum Tode Verurteilt, der Kaiser wandelte die Strafein Blendung um. Das Urteil wurde Am 15. April 818 vollstreckt, er starb zwei Tage darauf an den Folgen dieser Verletzungen.
Bernhard war seit etwa 815 mit einer Kunigunde Verheiratet, die ihn lange überlebte († nach 15. Juni 835), und mit der er einen Sohn, Pippin (* wohl 815, † nach 840) hatte, der selbst Graf in der Nähe von Paris war und der Stammvater der späterbedeutenden Grafen von Vermandois wurde.
Bernhard wird häufig als illegitimer Karolinger bezeichnet, so auch von Rudolf Schieffer (siehe unten). Sollte dies korrekt sein, dann war Bernhard das einzige illegitime Mitglied der Familie, das den Königstitel erwarb – alle anderen mussten geistliche Ämter übernehmen oder wurden im Grafenstand versorgt. Andererseits waren seine Nachkommen von Der Thronfolge ausgeschlossen, wozu aber der (erfolglose) Aufstand Bernhards und das Todesurteil gegen ihn ausreichend Anlass gaben, abgesehendavon, dass sein einziger Sohn bei seinem Tod viel zu jung war, um an verantwortlicher Stelle positioniert zu werden – als Pippin dann das passende Alter erreicht hatte (sofern er überhaupt älter als 25 geworden ist), war die Aufteilung des Reiches unter den Söhnen Ludwigs bereits soweit fortgeschritten, dass eine Berücksichtigung der Nachkommen Bernhards nicht mehr für erforderlich gehalten wurde.
Thomas Wolfgang
Ackermann
