Elisabeth VON UNGARN

Elisabeth VON UNGARN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Elisabeth VON UNGARN
Beruf Heilige der Katholischen Kirche

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 7. Juli 1207 Burg Sárospatak, Ungarn nach diesem Ort suchen
Bestattung Marburg/L,D,35037,HE nach diesem Ort suchen
Tod 17. November 1231 Marburg/L,D,35037,HE nach diesem Ort suchen
Heirat 1221 Eisenach, TH, D nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1221
Eisenach, TH, D
Ludwig IV. VON THÜRINGEN

Notizen zu dieser Person

Landgräfin Elisabeth von Thüringen (* 7. Juli 1207 auf Burg Sárospatak in Ungarn; † 17. November 1231 in Marburg an der Lahn), auch Elisabeth von Ungarn genannt, ist eine Heilige der Katholischen Kirche. Der Namenstag der Patronin von Thüringenund Hessen fällt auf den 19. November, den Tag ihrer Beisetzung. Als Sinnbild tätiger Nächstenliebe wird sie auch im Protestantismus verehrt. Sie ist eine Gestalt des Mittelalters, deren Erinnerung bis in die heutige Zeit lebendig blieb. Runde Jahrestage ihres Geburts- oder Todesdatums sind immer noch Anlass für besondere Gedenkveranstaltungen. So veranstalteten am 750. Todestag im Jahre 1981 die Kirchen in der DDR ihre erste Massenversammlung, bei der Zehntausende Auf dem Platz unterhalb des Domberges in Erfurt zusammen kamen. Anlässlich ihres 800. Geburtstages im Jahre 2007 erinnerten in Deutschland mehrere Ausstellungen an die thüringische Landgräfin.

Die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. (* 1177; † 1235) und der Gertrud von Andechs wurde Schon als Neugeborene mit einem Sohn des einflussreichen Landgrafen Hermann von Thüringenverlobt und bereits als Vierjährige an den thüringischen Hof Gebracht, um in der Familie ihres zukünftigen Ehemannes aufzuwachsen. Sie kehrte nur als junge Frau noch einmal nach Ungarn zurück. Frühzeitig fiel Elisabeth von Thüringen, die dem franziskanischem Frömmigkeitsideal nahe stand und sich als discipula dei (Dienerin Gottes) sah, durch eine karitative Tätigkeit auf, die über die Konventionen ihrer Zeit hinausging. Nach dem Tod ihres Ehemannes kehrte sie dem Hofleben den Rücken, um als einfache und materiell arme Spitalschwester in dem von Ihr gegründeten Marburger Hospital persönlich für Bedürftige zu sorgen. Sie starb im Alter von 24 Jahren. Vier Jahre nach ihrem Tod wurde Sie von Papst Gregor IX. zu Pfingsten 1235 heilig gesprochen.

Die frühesten schriftlichen Zeugnisse, die das Leben der Elisabeth von Thüringen detailliert beschreiben, entstanden überwiegend nach ihrem Tod. Lediglich die Vita Ludovici, die der Hofkaplan der Wartburg nach dem Tod von Ludwig von Thüringen verfasste und die um das Jahr 1228 zu datieren ist, geht auch ausführlich auf Elisabeth von Thüringen ein. Der Text ist als Bestandteil der Chronica pontificum et archiepiscoporum Magdeburgensium überliefert und enthält eine Reihe späterer Zufügungen. Das erste Zeugnis über ihr Leben, das allein Elisabeth von Thüringenin den Mittelpunkt stellt, ist die Summa vitae aus dem Jahre 1232. Sie wurde Von Konrad von Marburg geschrieben, der auch das Heiligsprechungsverfahren für Elisabeth von Thüringen beim Papst beantragte hatte. Die Summa vitae beschränkt sich auf eine Beschreibung ihrer letzten fünf Lebensjahre. Diese Quelle wird ergänzt durch Protokolle über die Wunder, die sich in den Jahre1232 und 1233 sowie im Jahre 1235 am Grabe der Elisabeth von Thüringen ereignet haben sollen. Neben diesen Quellen gibt es eine Niederschrift der Zeugenaussagen von Vier sogenannten Dienerinnen, die in Marburg im Rahmen des Heiligsprechungsverfahrens gehört wurden: Guda lebte seit ihrem fünften Lebensjahr mit der ein Jahr jüngeren Elisabeth von Thüringen zusammen und wurdespäter eine ihrer Hofdamen. Isentrud von Hörselgau war eine der weiteren Hofdamen im Gefolge Elisabeth von Thüringens und hat weit anschaulicher als Konradvon Marburg Elisabeth von Thüringens Fürsorge für die Armen und Bedürftigen geschildert. Die weiteren zwei Zeuginnen Irmgard und Elisabeth arbeiteten gemeinsam mit Elisabeth von Thüringen im Marburger Spital.

Auf dem Libellus de Dictis quator ancillarum sanctae Elisabeth confectus (Büchlein der Aussagen der vier Dienerinnen, im weiteren als Libellus bezeichnet ) aus dem Jahre 1235, wie diese Zeugenaussagen genannt werden, basieren die drei ältesten vollständigen Lebensbeschreibungen der Elisabeth von Thüringen, die alle in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden. 1237verfasste Cäsarius von Heisterbach eine Vita der Heiligen Elisabeth; zwei weitere, deren Verfasser namentlich nichtbekannt sind, entstanden vor 1240 im Umfeld Friedrich II. und der päpstlichen Kurie.

Als umfassendstes hochmittelalterliches Werk gilt die Vita sanctae Elyzabeth des Dominikaners Dietrich von Apolda, die dieser zwischen 1289 und 1291 verfasste. In der Einleitung zu seinerLebensbeschreibung weist Dietrich von Apolda darauf hin, dass er nicht nur die Zeugenaussage der vier Dienerinnen und die Summa vitae des Konrad von Marburg ausgewertet, sondern auch die mündliche Volksüberlieferung aus Hessen und Thüringen zusammengetragen habe. Die Vita sanctae Elyzabeth beeinflusstedie Wahrnehmung der Person Elisabeth von Thüringen entscheidend. Auf ihrbasiert eine Reihe von Lebensbeschreibungen, die im 13. bis 15 Jahrhundert entstanden. Die Lebensbeschreibung des Dominikanermönches wurde Außerdem ins Frühneuhochdeutsch übersetzt und erschien 1520 als Buchdruck.

Elisabeth von Thüringen entstammt der Ehe des ungarischen Königs Andreas II. (* 1177; † 1235) mit Gertrud von Andechs. Ihre Mutter gehörte dem weitverzweigten Adelshaus von Andechs-Meranien an, dessen Einfluss von Ostfranken bis an die nördlicheAdria reichte.[6] Gertrud von Andechs beeinflusste maßgeblich die Politik ihres Mannes, zeitgenössische Quellen bezeichnen sie gleichzeitig als tugendhaft und von „männlichen Temperament“. [7] Nach Ansicht der ungarischen Magnaten bevorzugte Gertrud von Andechs jedoch ihre deutschen Landsleute in unverhältnismäßigerWeise. Am 28. September 1213, als Andreas II. auf einem Feldzug in Galizien weilte und Elisabeth von Thüringen bereits am thüringischen Hofe lebte, ließen die ungarischen Magnaten ihre Königin ermorden.

Gertrud von Andechs hatte sieben Geschwister, die entweder wichtige Eheverbindungen eingegangen waren oder hohe kirchliche Ämter inne hatten. Einer ihrer Brüder war Bischof Eckbert von Bamberg, eine der Schwestern Mathilde Äbtissin des KlostersKitzingen. Hedwig von Andechs, eine weitere Schwester, wurde ähnlich wie Elisabeth von Thüringen nach ihrem Tode Heilig gesprochen. Die enge verwandtschaftliche Verbindung der Elisabeth von Thüringen zum europäischen Hochadel zeigt sich auch imLebenslauf ihrer Geschwister, die Elisabeth von Thüringen jedoch bestenfalls flüchtig kannte: Ihr Bruder Béla folgte seinem Vater auf dem ungarischen Thron nach; ihre Schwester Maria heiratete Iwan Asen II., den Zar von Bulgarien und ihre Schwester Jolanthe ging eine Ehe mit Jakob von Aragon ein. Aus dieser Verbindung stammt Elisabeth von Portugal ab, die wie Elisabeth von Thüringen zu den Heiligen der Katholischen Kirche zählt.

Elisabeth von Thüringen wurde bereits als Kleinkind dem ältesten Sohn des Landgrafen Hermann von Thüringen versprochen. Den Heiratsplänen lagen vermutlich machtpolitische Erwägungen zu Grunde. Das Haus Andechs-Meranien, dem Elisabeth von Thüringens Mutter Gertrud entstammte, zählte ebenso wie die Ludowinger zu den einflussreichen Adelsfamilien Europas. Eckbert von Bamberg und Äbtissin Mechthild von Kitzingen, zwei der Geschwister der Gertrud von Andechs, waren maßgeblich an dem Zustandekommen der Verbindung beteiligt. Dass Elisabeth darüber hinaus eine ungarische Königstochter war, erhöhte den Glanz dieser Verbindung.

Bereits 1211, im Alter von Vier Jahren, wurde Die mit reicher Mitgift ausgestattete Elisabeth nach Thüringen gebracht. Die Erziehung eines jungen Mädchens in der Familie ihres zukünftigenEhemanns war innerhalb von Adelsfamilien üblich und wurdeBis weit in die Neuzeit praktiziert. Elisabeth wuchs deshalb überwiegend auf den Residenzen der thüringischen Landgrafenfamilie auf. Dazu zählten unter anderem die Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut, die Runneburg bei Weißensee und schließlich die Creuzburg an der Werra, die die wichtigste Residenz des landgräflichen Ehepaares darstellte. Elisabeth wird zwar heute häufig mit der Wartburg in Verbindung gebracht, diese war jedoch 1211 lediglich eine starke Festung in der Nähe der Stadt Eisenach. Erst Elisabeths Ehemann Ludwig ließ die Burg zu einem repräsentativen Wohnsitz der Landgrafenfamilie umbauen.[8] Der thüringische Hof galt als kultiviert. Hermann von Thüringen war neben dem Herzog von Österreich einer der wichtigsten Förderer der Dichter und Minnesänger des Hochmittelalters.[9] Sowohl Walther von der Vogelweide, Heinrich von Veldeke als auch Wolfram von Eschenbach lebten eine Zeitlang am thüringischen Hof.

Nicht völlig eindeutig zu klären ist, ob Elisabeth von Thüringen bereits von Beginn an mit ihrem späteren Ehemann Ludwig verlobt war. Bereits die frühen Lebensbeschreibungen der Elisabethstellen ihn als den erstgeborenen Sohn dar, mit dem die ungarische Königstochter verlobt war. Es gibt jedoch eine Reihe von Indizien, die nahe legen, dass der früh verstorbene Hermann dererste Sohn und damit derjenige war, mit dem Elisabeth verheiratet werden sollte. Dafür spricht, dass es gewöhnlich der erstgeborene Sohn war, der den gleichen Vornamen wie sein Vater erhielt; dass sich später Ludwig und Elisabeth mit lieber Bruder beziehungsweise liebe Schwester ansprachen, und dass nach dem Tod Hermanns am Hof von Thüringen erwogen wurde, Elisabeth zu ihrerungarischen Familie zurückzusenden. Zu diesen Überlegungen mag auch geführt haben, dass nach dem gewaltsamen Tod der Gertrud von Andechs der versprochene zweite Teil der Mitgift ausbleiben sollte, die die Mutter für den Zeitpunktder Verehelichung ihrer Tochter in Aussicht gestellt hatte. Im Libellus berichten ihre Dienerinnen:

Als sie ins heiratsfähige Alter gekommen war, musste sie sich schlimme und unverhohlene Gehässigkeiten von den Verwandten, Vasallen und Ratgebern ihres Verlobten und späteren Gemahls gefallen lassen. Diese drängten ihn auf jeder Weise, sie zu verstoßen und sie ihrem königlichen Vater zurückzuschicken. Es wurde Behauptet, sie habe eine weniger reiche Mitgift erhalten, als dem hohen Rang des Schwiegervaters und des zukünftigen Schwiegersohnes entspreche. Dabei suchten sie ihn zu überreden, er solle sich nach einer höheren Mitgift und mächtigen Bundesgenossen in größerer Nähe umsehen und an eine andere Heirat denken. [10]
Die späteren Lebensbeschreibungen der Elisabeth haben die Überlegung zu ihrer Verstoßung so gedeutet, als sei dies wegen ihrer übergroßen Frömmigkeit geschehen.

Die Beschreibung der Kindheit geht vor allem auf die Zeugenaussage von Guda im Libellus zurück. Sie schildert Elisabeth als ein lebhaftes, willensstarkes und einfallsreiches Kind mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und von AusgesprochenerFrömmigkeit. So habe Elisabeth von Jugend auf frommen Eifer gezeigt und ihr Sinnen und Trachten in Spiel und Ernst auf Gott gerichtet.[12] Einig sind sich alle Quellen, dass bereits die sehr junge Elisabeth dem höfischen Prunk auf der Wartburg ablehnend gegenüberstand. In den Hagiographien wird dies so interpretiert,dass dies schon sehr frühzeitig zum Konflikt mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter Sophie von Thüringen geführt habe. Auch hier gibt es Indizien, dass dies ebenso wie die angeblichen Überlegungen zur Rücksendung der Kindsbraut wegen übergroßer Frömmigkeit eher zu den erbaulichen Überhöhungen der Heiligenlegenden zählt. Sophie von Thüringen trat selbst als Witwe in ein Zisterzienserkloster ein und schenkte letztlich Elisabeth ihr Psalterbuch, das heute als so genanntes „Elisabethpsalter“ im Museo Archeologico Nazionale Cividale del Friuli aufbewahrt wird. Die Weitergabe eines solchen, als überaus kostbar zu wertenden Gebetsbuches an die Schwiegertochter statt an die leiblichen Töchter spricht für ein besseres Verhältnis zwischen Schwiegermutter und –tochter als es die späteren Heiligenlegenden schildern.

Landgraf Hermann von Thüringen starb 1217 und Ludwig übernahm im Alter von 17 Jahren die Regentschaft. 1221 heirateten er und die nun 14-jährige Elisabeth in der Georgenkirche in Eisenach. Die Ehe, so berichten die Quellen übereinstimmend, war glücklich. Nach ihnen war Ludwig von Thüringen, der durchaus ein zielstrebiger und mitunter sogar skrupelloser Machtpolitiker war[13], seiner Ehefrau mit einer Treue und einem Feingefühl zugetan, die sich von Den Gepflogenheiten seiner Standesgenossen unterschieden. Bei den Mahlzeiten pflegte Elisabeth entgegen den Konventionen ihrer Zeit neben ihrem Mann zu sitzen. Regelmäßig begleitete sie ihn auf seinen Reisen. War ihr das nicht möglich, trug sie nach dem Zeugnis der Isentrud von Hörselgau Trauerkleidung. Ihre tätige Hilfe für Bedürftige und Kranke fand seine Unterstützung, nach dem Zeugnis der Dienerinnen hat er sie sogar darin ermutigt.[14] 1223 gründete das Ehepaar gemeinsam ein Hospital in Gotha und stattete es reichlich mit Besitz aus, aus dessen Einnahmen es sich langfristig finanzieren sollte.[15] Die populäre Legende Vom Rosenwunder, nach der Elisabeth von Thüringen gegen den ausdrücklichen Wunsch ihres Mannes in einem Korb verdeckt Brot zu den Armen bringt, ihrem rückkehrenden Mann begegnet, von Ihm zum Aufdecken des Korbs gezwungen wird und sich das Brot in Rosen wandelt, hat ursprünglich Elisabeth von Portugal als handelnde Person und wurde Elisabeth von Thüringen erst später zugeschrieben. Sie erfasst das Verhältnis Ludwigs von Thüringen zu seiner Frau auch nicht mit dem spezifischen Wahrheitsgehalt, der Legenden mitunter inne ist. Nach den frühen Überlieferungen versuchte Ludwig von Thüringen lediglich die exzessiven Selbstgeißelungen und nächtlichen Gebete seiner Frau einzuschränken.[16]

Aus der Ehe zwischen Elisabeth und Ludwig von Thüringen gingen drei Kinder hervor:

Hermann von Thüringen (1222–1241), der später seinem Vater auf dem Thron nachfolgte und Helene von Braunschweig-Lüneburg (1231–1273) heiratete;
Sophie (1224–1275), die später Heinrich II., Herzog von Brabant heiratete. Deren Sohn Heinrich war der erste Landgraf von Hessen, so dass Elisabeth oft auch als Stammmutter des Hauses Hessen betrachtet wird. von Sophie stammen alle noch heute lebenden Nachkommen Elisabeths ab.
Gertrud (1227–1297), die erst nach dem Tod ihres Vaters zur Welt kam. Sie wuchs ab ihrem zweiten Jahr im Prämonstratenserinnenkloster Altenberg heran und wurde Mit 21 Jahren dessen Äbtissin. Sie wurde 1348 von Papst Clemens Vl. selig gesprochen.

Ludwig von Thüringen hatte sich bereits 1224 zur Teilnahme am nächsten Kreuzzug verpflichtet. 1227 leistete er diesem Gelübde Folge und brach mit umfangreichem Gefolge auf, um am Fünften Kreuzzug teilzunehmen. Die schwangere Elisabeth von Thüringen begleitete ihren Mann noch bis zur Grenze Thüringens und nahm erst dort von Ihm Abschied. Ludwig zog über Hessen, Franken, Schwaben und Bayern nach Italien, um dort mit dem Kreuzzugsheer von Kaiser Friedrich zusammenzutreffen. Am 12. September, kurz nach der Einschiffung in Otranto, starb er an einer Seuche.[36]


Die Wartburg bei EisenachMit dem Tode Ihres Ehemannes war Elisabeth von Thüringen der Person beraubt, die sie bislang vor der Missgunst ihrer Verwandten, der Hofbeamten und den Vertreterndes heimischen Adels angesichts ihres provozierenden Lebensstiles bewahrt hatte. Heinrich Raspe, der jüngere Bruder Ludwigs, übernahm in Vertretung des erst fünfjährigen Hermanns die Regentschaft. Er entzog als eine seiner ersten Handlungen Elisabeth von Thüringen die Ländereien und Einkünfte, die ihrLudwig als Witwengut zugesichert hatte. Ihr wurde Lediglich zugestanden,weiterhin an der landgräflichen Tafel zu speisen, was ihr jedoch wegen der durch Konrad von Marburg auferlegten Speisegebote nicht möglich war. Elisabeth von Thüringen verließ daraufhin gemeinsam mit ihren drei Kindern und ihren unmittelbaren Dienerinnen die Wartburg[37], wobei sie noch in der Nacht von „ihren“ Franziskanern ein Te Deum singen ließ. Den Winter 1227/28 verlebte sie in entwürdigenden Umständen mittellos in Eisenach. Auf ihre Zurückweisung ihres Ranges und einer standesgemäßen materiellen Versorgung reagierten die meisten ihrer Zeitgenossen mit Unverständnis, Missachtung, Hohn und Spott. Unter den wohlhabenderen Bürgern Eisenachs wagte es keiner, sie in sein Haus aufzunehmen: Als erste Unterkunft diente ihr der Schuppen einer Gaststätte, der zuvor als Schweinestall genutzt worden war. [38] Missachtung erlebte Elisabeth von Thüringen durchaus auch durch jene, denen sie einst behilflich war. Der Libellus berichtetvon Einer alten Frau, die von Elisabeth von Thüringen zuvor während einer Krankheit mit Almosen und Medizin versorgt worden war und die ihre frühere Wohltäterin bei einer Begegnung in Eisenach in den Straßengrabenstieß. [39] Nach den Zeugnissen ihrer Dienerinnen nahm sie für sich dieses Schicksal freudig auf sich – ein Leben in absoluter Armut entsprach dem Ideal, das sieanstrebte.

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Th%C3%BCringen

Datenbank

Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
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