Georg MYLIUS (MÜLLER)

Georg MYLIUS (MÜLLER)

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Georg MYLIUS (MÜLLER)
Beruf lutherischer Theologe, Professor der Theologie Wittenberg, Sachsen-Anhalt nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1548 Augsburg, Bayern nach diesem Ort suchen
Tod 28. Mai 1607 Wittenberg, Sachsen-Anhalt nach diesem Ort suchen
Heirat 2. Oktober 1572
Heirat 16. März 1585 Ulm, Baden-Württemberg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
2. Oktober 1572
Barbara GRÜNDLER
Heirat Ehepartner Kinder
16. März 1585
Ulm, Baden-Württemberg
Veronica WEISS

Notizen zu dieser Person

Mylius wurde in Augsburg als Sohn des Zimmermanns Georg Müller geboren. Nachdem sein Vater früh gestorben war, ging er auf Wunsch seiner Mutter zu einem Großonkel, wo er Privatunterricht erhielt und mit der lutherischen Theologie vertraut gemacht wurde. Um ein Studium der Theologie aufzunehmen, immatrikulierte er sich 1566 an der Universität Tübingen, zog an die Universität Marburg und an die Universität Straßburg weiter. Nach dem Abschluss seines Studiums kehrte er 1571 nach Augsburg zurückund übernahm dort 1572 seine erste Predigerstelle als Diakon an der Kirche zum heiligen Kreuz. In Augsburg wurde er in die konfessionellenAuseinandersetzungen hineingezogen, die durch die zunehmende Anwesenheit der Jesuiten ins Wanken gebracht wurden. Dagegen agierte Mylius auffällig mit polemischen Predigten, die ihm einen gewissen Ruf verschafften. Um sich weiter zu qualifizieren, begab er sich 1576 abermals nachTübingen, wo er unter Jacob Heerbrand zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Wiederum nach Augsburg zurückgekehrt, wurde er Pfarrer ander Kirche St. Anna und übernahm damit die oberste Predigerstelle derStadt. Schnell und stieg zum Superintendenten auf. Die politisch heikle Lage in Augsburg kam in den folgenden Jahren durch den bekannten Kalenderstreit dramatisch ins Wanken. Die Ursachen desStreits lagen einerseits im juristisch bedenklichen Vorgehen des Stadtrats bei der Einführung des Gregorianischen Kalenders 1583, andererseits am Misstrauen der mehrheitlich evangelischen Bürger gegen den Ratselbst, denn dieser war unverhältnismäßig stark von Katholiken besetzt. Dieses Misstrauen schürte unter anderem auch Mylius, wie manche seiner Schriften aus der Zeit bezeugen. Verschärft hat sich die Auseinandersetzung am 3. Juni 1584 (nach dem neuen Kalender), den die Protestanten noch immer als den 24. Mai zählten. Der Tag war ein Sonntag und die evangelischen Prediger kündigten an, dass der nach altem Kalender anfallende Himmelfahrtstag (trotz des ausdrücklichen Verbots des Stadtrats) am kommenden Donnerstag gefeiertwürde. Am folgenden Tag, zur Mittagszeit, kam der Augsburger Stadtvogtzu Mylius und las ihm einen Ratsbeschluss vor. Dieser forderte ihn auf, die Stadt unverzüglich auf einem hierfür zur Verfügung stehenden Wagen zu verlassen. Die Auseinandersetzung blieb in der Bevölkerung nicht unbemerkt und erregte eine große Zahl der Anhänger Mylius. Diese stürmten den Wagen kurz vor dem Stadttor und retteten den Superintendenten. Etwa zur gleichen Zeit brach ein offener Aufstand in der Stadt ausund richtete sich vorwiegend gegen die katholischen Ratsherren, die nun auf die Schlichtung der evangelischen Geistlichen angewiesen waren.Mylius selbst konnte am 5. Juni nach Ulm fliehen, wo er auf seine schwangere Frau Barbara wartete. Das tat er aber vergeblich, denn seine Frau war kurz nach seiner Verhaftung vermutlich an einer Frühgeburt gestorben. Ein Jahr weilte Mylius bei Freunden in Ulm, heiratete wieder und folgte schließlich einem Ruf nach Wittenberg, wo er am 9. Juni 1585 Professor der Theologie wurde. Er wurde Prediger an der Schlosskirche und übernahm das Kanzleramt von Johann Schütz an der Universität. Allerdingssollte er auch dort nicht zur Ruhe kommen, denn bereits nach einem weiteren Jahr starb Kurfürst August. Die einstigen Philippisten, die alsKryptocalvinisten auftraten, ergriffen in Wittenberg die hochschulpolitische Macht und erschwerten das Leben der konkordientreuen Gelehrtenzunehmend. Mylius zog daraus die Konsequenzen und verließ die Leucoreaam 12. Februar 1589, um eine Professur in Jena anzunehmen. Nachdem sich das politische Blatt in Kursachsen nach dem Tod Kurfürst ChristiansI. von Sachsen erneut geändert hatte, beteiligte sich Mylius als kurfürstlicher Kommissar an der Meißner Visitation von 1592. So konnte erfür eine Restauration der Wittenberger Orthodoxie eintreten. Man hattesich gern gewünscht, Mylius wieder in Wittenberg zu halten. Jedoch scheiterte der Wunsch dieses Anliegens an der Einwilligung des kurfürstlichen Administrators Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar, so dassMylius nach Jena zurückkehrte. Die Restauration ist, vor allem durch die Rückberufung seines FreundesPolykarp Leyser der Ältere und der Neuberufung von Ägidius Hunnius der Ältere, vollzogen worden. Mylius der selbst auf seiner Professur inJena blieb, bildete eine neue Generation von Wittenberger Theologen aus, zu denen unter anderem Leonhard Hutter gehörte. 1601 wurde er in Jena zum Oberpfarrer und damit zum Superintendenten. Als Hunnius gestorben war, machte Kurfürst Christian II. von Sachsen es geltend, dass Mylius einst nur an die Universität Jena ausgeliehen gewesen sei. Daraufhin musste sich Herzog Johann III. von Sachsen Weimar fügen und ihn nach Wittenberg gehen lassen. Im Herbst wurde Mylius erster Professor derTheologie an der Leucorea, übernahm damit die Generalsuperintendenturder sächsischen Kurkreise und wurde Pfarrer an der Stadtkirche Wittenberg, was er bis zu seinem Tode blieb.

Quellenangaben

1 Leichenpredigt von Johann Georg Lang 1669
Kurztitel: Leichenpredigt von Johann Georg Lang 1669
2 Wikipedia
Kurztitel: Wikipedia

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