Notizen zu dieser Person
Zeugnis der Porzellanfabrik Tettau AG v. 30.6.1924: "Sein unermüdlicher Fleiß, saubere Arbeit und strengste Pflichterfüllung veranlassen uns, unsere vollste Zufriedenheit auszusprechen. Über seinen Charakter können wir nur Lobendes sagen, so daß wir es sehr bedauern, daß er uns verläßt. Die Kündigung erfolgte auf eigenen Wunsch mit der Motivierung, in seinem vorgerückten Alter in seine Heimat zurückzukehren."
CK besuchte das Gymnasium (bis Obersekunda). 1868 lebt er in Pension bei Bergs, bei seiner Cousine. Hat noch 1869 den kleinen Hans Berg spazieren getragen. 1874-78 aktive Dienstzeit bei der 4. Esc. d. Königs Husaren Rgts. (1. Rheinische) No 7 in Bonn. 1.4.1879 - 31.12.1881 bei Wieninger-München. Ausgebildet als Gerichtsvollzieher-Aspirant, Gerichtsvollzieherprüfung 1881. 1882 bei/in (?) Wadern. Seines Maltalents wegen machte er dann (1.1.1883 - 31.12.1885) eine Lehre als Kupferstecher bei Kupferstechermeister u. Graveur Müller in Wallerfangen und war dortselbst beschäftigt bis 1.2.1887 (nach anderer Quelle Lehre bei der Porzellanfirma Villeroy & Boch in Wallerfangen). Von 1.5.1887 - 20.12.1896 war er tätig für eine Porzellanfirma in Nymi le Mons in Belgien, später in Breslau, in Lengsfeld, bei Bühl & Söhne in Großbreitenbach, in Colditz bei Steingutfabrik bis er schließlich in Colditz selbstständig nach Auftrag arbeitete. Im I. Weltkrieg meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Wegen seines Alters wurde er in der Verwaltung eingesetzt, so u.a. als Dolmetscher in der Passzentrale Namur, 1915 in Philippeville/Belgien bei der 2. Comp. des Landst. Leipzig 2 (Foto im Besitz von Annegret Hapke). Vom 8.10.1919 bis 30.6.1924 arbeitet Carl K. bei der Tettau AG (Zeugnis she. unten). Andere Wirkungsstätten sind Fraureuth und Tirschenreuth. Familienwohnsitz ist auch in dieser Zeit Colditz.
CK war etwas eigenbrötlerisch, kein Geschäftsmann sondern Künstlernatur, Kinder streng erzogen, Natur liebend, wanderte gern, Pferdeliebhaber, Jagdliebhaber, Pünktlichkeit, teilweise penibel, soldatisch. Er zeichnet sehr viel - auch im Freien (z.B. Bild von Coburg, Tuschzeichnung, hängt heute auf der Feste Coburg). Selbst nach seinem Schlaganfall zeichnet er noch fortwährend im Bett. Musiszieren lag ihm (Cello, Zither, Belg. Waldhorn, Viola, Geige, Klavier) (EmTra). Hat nach eigenem Bezeugen (25.5.1936 gegenüber Sohn Hans) vom Urgroßvater Schneidermeister Krepel die Lust am Schneidern, Strümpfe-Stopfen etc., und von seinem Großvater Stabstrompeter Krepel die Musik. Seine Frau nannte er "Prinzchen". Es existieren noch wenige seiner zahlreichen Reiseberichte aus der Zeit vor seiner späten Heirat, die er natürlich zeichnerisch illustrierte.
Als Soldat litt er 1918 an einer Fußrose, Bruch. Im Dezember 1937 erlitt er einen Schlaganfall (links). (Aufz. Hans Krepel)