Valentin BLECHSCHMIDT

Valentin BLECHSCHMIDT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Valentin BLECHSCHMIDT
Beruf Bürgermeister und Weißgerber in Neustadt b. Coburg
Religionszugehörigkeit ev.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt err. 1560 Neustadt b. Coburg, Coburg, Bayern, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod April 1619 Neustadt b. Coburg, Coburg, Bayern, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 28. November 1586 Neustadt b. Coburg, Coburg, Bayern, Deutschland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
28. November 1586
Neustadt b. Coburg, Coburg, Bayern, Deutschland
Margarethe SCHIEFERDECKER

Notizen zu dieser Person

Anno 1586
NOVEMBRIS
28.) Valtin Blechschmidt Weißgerber mit Margaretha Schieferdeckerin Hochzeit gehabt.

1596 Valtin Blechschmidt ist Rathsgenosse - siehe A. Greiner Bd.I S. 111
1605 Valtin Blechschmidt ist Bürgermeister - siehe A. Greiner Bd.I S. 110
1607 Valtin Blechschmidt ist Bürgermeister - siehe A. Greiner Bd.I S. 110
1612 Valtin Blechschmidt ist Bürgermeister - siehe A. Greiner Bd.I S. 110
1616 Valtin Blechschmidt ist Bürgermeister - siehe A. Greiner Bd.I S. 110

Anno 1619
Valentin Blechschmidt Ex genetus Confutus

Die Familie Blechschmidt war eine sehr angesehene Neustädter Patrizierfamilie. Sie waren von Beruf größtenteils Gerber. Valentin Blechschmidt, der Ahnherr war auch Bürgermeister. Er hatte zwei Söhne Johann Caspar, der das väterliche Geschäft übernahm und Michael Blechschmidt, der Pfarrer wurde. Er hat wahrscheinlich in Jena studiert. Im Jahr 1615 verheiratete er sich mit Elisabeth Kohlhans und im Februar 1617 kam er als Pfarrer nach Schney bei Lichtenfels. Hier fand er von allem Anfang sehr schwierige Verhältnisse vor.
Schney stand unter der Lehensherrschaft des Bischofs von Bamberg, das Patronat über die Kirche hatte aber die lutherische Familie von Schaumberg. Seit einem Jahrhundert war Schney schon evangelisch, aber nun sucht der Bischof von Bamberg als Lehensherr Schney mit allen Mitteln wieder katholisch zu machen. Aber alle seine Versuche scheiterten an dem Widerstand des tapferen Pfarrers von Schney, der allen Aufforderungen des Bischofs zum Trotz nicht von seinem Posten gewichen ist. Aus jenerZeit existiert noch eine Anzahl von Briefen Blechschmiedts an die Schlossherrschaft, in denen er um Beistand gegen die Übergriffe der Bamberger bittet. Wiederholt hat er alles zur Flucht vorbereiten müssen, denn die Lichtenfelser Miliz des Bischofs brauchte nur über die Mainbrücke herüberzukommen.
Aber Michael Blechschmidt bleibt trotzt aller Drohungen und Bedrohungen tapfer auf seinem Posten. Er weicht auch nicht, als ihm seine Frau stirbt und ihm mit ein paar kleinen Kinderchen zurücklässt. Im Jahr 1629 heiratet er zum zweiten Mal. Balddarauf spitzen sich die Verhältnisse zu. Man erfährt, dass der Bischof von Bamberg einen Überfall auf Schney plant. Aber Blechschmidt bleibt und trotzt jedem bambergischen Befehl. Da fallen am 10. Sonntag nach Trinitatis 500 bambergische Musketiere aus Lichtenfels über Schney her und treiben den tapferen Pfarrer mit Gewalt aus Schney hinaus und setzen einen katholischen Pfarrer an seine Stelle.
Drei Jahre scheint Michael Blechschmidt ohne Amt gewesen zu sein. Erst 1633 finden wir ihn als Pfarrer in Neuhaus-Schiernitz bei Sonneberg wieder. Seine Hoffnung in Neuhaus eine ruhigere Stelle zu erhalten hat sich nicht erfüllt. Er war vom Regenin die Traufe gekommen. Die Lichtenfelser, die ihn hassten, konnten ihn hier oben zwar nicht mehr gefährlich werden, aber dafür war Kronach mit seinen Kroaten und seiner beutegierigen und fanatischen Bevölkerung in der Nähe.
Eines Tages machten sie einen Überfall auf Neuhaus und richteten den Pfarrer so her, dass er am 16. Oktober 1638 bei seinem Bruder in Neustadt, wo man ihn hingebracht hatte, den Verletzungen erlegen ist. Er hatte somit, um seines evangelischen Glaubens willen die Märtyrerkrone erhalten. Michael Blechschmidt hinterließ zwei Kinder, von denen die Tochter erst zwölf Jahre alt war, als man den Vater ermordete. Ein Jahr darauf verloren die beiden Kinder auch noch ihre Stiefmutter.
Schlimme Jahre mögen über die Pfarrwaisen gekommen sein. Die Tochter Anna Katharina Blechschmidt hat einen bescheidenen Leineweber Nikol Stegner, den Enkel des Jakob Stegners der auch von den Kronachern ermordet wurde, heiraten müssen.
Anna Katharinas Urgroßmutter ist ein Edelfräulein gewesen, denn Michael Blechschmidts Mutter Margaretha Schieferdecker war die Tochter des Faktors, heute würden wir Direktor sagen, der Steinacher Eisenwerke, Valentin Schieferdecker, der in Neustadt wohnte und 1565 auch zum regierenden Bürgermeister der Stadt gewählt wurde.

Weißgerber, coriarius albus
Bedeutung: Gerber, die vor allem Felle von Kälbern, Ziegen, Schafen usw. zu weicherem geschmeidigem Leder verarbeiteten.
Zubereitung: Weißgerber, welche weißgares oder alaungares Leder zubereiten, weil diese Gare mit Alaun und Salz hervor gebracht werden, daher alaungares Leder, Alaungarleder, oder Alaunleder, weißgares Leder. (Quelle: Sattler)
Verwendung des Materials:
Kutsch- und Arbeitsgeschirr mit dem Riemenzeug wurden aus lohgarem oder weißgarem Geschirrleder oder Alaunleder aus Ochsen- oder Rinderhäuten hergestellt.
Halfter wurden überwiegend aus weißgarem Rindsleder gearbeitet.

Quellenangaben

1 1.) Kirchenbücher von Neustadt bei Coburg 2. Ahnenforscher Emil Herold aus Neustadt b. Coburg

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Titel 2017_06_Gerhard_Kist_1
Beschreibung
Hochgeladen 2022-04-30 16:18:31.0
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