Notizen zu dieser Person
"Anna aus Blumenthal"
sie wurde in Himmelpforten hingerichtet
Kurzform der Geschichte:
Buch "Anna aus Blumenthal" von Dietrich Alsdorf (mündlich und nach Aufzeichnungen vom Gerichtsdiener Bierschall aus Himmelpforten
Anna Sophie Meyer geb. Spreckels * 21.11.1808 hingerichtet am Freitag 24.07.1835
"Eine junge Magd, die vor rund 170 Jahren einen Mann heiraten muss, den sie nicht liebt. Doch um Ihrer erbindeten Mutter einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen, lässt sie sich zur Heirat eines 30 Jahre älteren Witwers überreden, obwohl sie eigentlich und das schon länger, dessen Sohn Claus liebt.
Auf einem Bauernhof am Fuße des Stellberges kommt es im Winter 1832/33 zu einer Tragödie. Die junge Anna verweigert sich dem Alten, wird von ihm dafür geschlagen und misshandelt.
Als sie von Claus schwanger ist, sind sie und ihr ungeborenes Kind akut bedroht. Nicht nur durch die fortwährenden Misshandlungen.
Der Alte droht seiner Frau mit Anzeige, seinem Sohn die Rücknahme der in Aussicht stehenden Hofübernahme. Auf "blutschänderischen"Umgang und unehelicher Beischlaf steht Gefängnis.
In einer Märznacht, nur vier Monate nach ihr unglücklichen Heirat, hilft Anna ihrem Claus, nachdem Vergiftungsversuche gescheitert sind, bei der Tötung ihres Peinigers.
Mord 12.03.1833 ()16.03.1833
Von der Schwägerin (welche??) denunziert, wird zunächst Claus inhaftiert. Sie hätte lieber ihren noch minderjährigen Neffen als Erben des Hofes gesehen.
Um sein Leben zu retten, denunziert Claus seine Geliebte, so dass auch sie verhaftet wird.
Über 2 Jahre später werden Anna und Claus auf einem Hügel bei Himmelpforten mit dem Schwert hingerichtet. Tausende Schaulustige verfolgen den grausigen Akt, der zugleich eine der letzten öffentlichen Hinrichtungen im Königreich Hannover ist.
Beide werden an Ort und Stelle verscharrt.
Dort liegen sie heute noch.
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Ein abgeerntetes Maisfeld, irgendwo "In der Heide" in der Gemarkung Blumenthal.
Keine Spur mehr zeugt von dem alten verfallenen Häuslingshaus, das um 1808, jenem Jahr als
Anna geboren wurde, hier an dieser Stelle stand.
Hier wurde am 24. November 1808 Anna Sophie Spreckels als viertes Kind des Blumenthaler Schulmeisters und Kötners Behrend Spreckels und seiner Frau Catharina geboren.
Damals, vor nunmehr fast 200 Jahren, war "In der Heide" tatsächlich noch alles mit Heide bedeckt. Die meisten Blumenthaler wohnten noch in der Marsch. Erst um 1850 herum verlegten sie viele Höfe auf die Geest. Dann begann auch die Umwandlung der"Heide" zu Ackerland und die Besiedlung mit neuen Anbauerstellen.
Das Straßenschild “In der Heide” Noch heute ist die Bezeichnung in Blumenthal ein Begriff.
Hier in der Heide verlebte die kleine Anna die ersten sieben Jahre ihres Lebens. Als ihr Vater 1815 im Alter von 53 Jahren starb, gab Mutter Catharina die kleine Anna zusammen mit ihrer etwas älteren
Schwester Anna Catharina zu Verwandten nach Mittelsdorf.
In der St-Petri Kirche zu Burweg-Horst, hier ein Foto aus der Zeit um 1900, wurde die kleine Anna getauft. Taufpaten waren Catharina Waller und Anna Schütt sowie Claus Cordts von der Löhe.
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Tausende hatten sich am Freitag, dem 24. Juli 1835, zusammengefunden, um zu sehen,
wie dem jungen Paar der Kopf abgeschlagen wurde. Es war eine der letzten öffentlichen Hinrichtungen im Königreich Hannover, die erste und zugleich letzte im Amt Himmelpforten.