Matern BREITWIESER

Matern BREITWIESER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Matern BREITWIESER [1]
Name Matern BREITWIESER
Beruf Bürgermeister ,Schöffe, Rechnungsführer, Kleestadt, Darmstadt-Dieburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [2] [3]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1626 Kleestadt, Darmstadt-Dieburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [4]
Geburt etwa 1626
Tod 1712 Kleestadt, Darmstadt-Dieburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [5]
Heirat 22. November 1654 Schaafheim, Darmstadt-Dieburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [6]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
22. November 1654
Schaafheim, Darmstadt-Dieburg, Hessen, Germany
Anna Maria LÜLLER

Notizen zu dieser Person

1625/26 wurde vermutlich Matern, der Sohn von Matern und seiner Ehefrau, der Tochter von Madern Cratz geboren. Sein Vater war nur 33 Jahre alt geworden. 1626/27 starb sein Vater, das Flur- und Gewannbuch weist seine Mutter als Witwe aus. Seine Jugendzeit als Halbwaise und später als Vollwaise war durch die Erlebnisse des 30-jährigen Krieges geprägt. Bis 1639 hatten durchziehende Soldaten das Land auf der Suche nach Eßbarem ausgesogen, wobei sie immer disziplinloser vorgingen und auch ihren Offizieren nicht mehr gehorchten. Soldaten wie die Land- und Stadtbevölkerung hungerten. Doch die Bevölkerung war es gewohnt, zu gehorchen und nahm es als gottgewollte Fügung hin. Auf dem Land wurde die Not schlimmer als in der Stadt, denn Erntevorräte wurden konfisziert, selbst Saatgut, sodass die Felder verödeten; das Vieh wurde weggetrieben. Hinzu kam die Pest, die auch die Breitwieser-Familien nahezu ausrottete. So starben 1632 innerhalb des Monats Juli Andreas, der Sohn von Leonhard und Enkel von Peter (Bruder des Bonifatius), seine vier Kinder und im August seine Frau Margarethe. Die Toten wurden zweimal täglich auch auf dem benachbarten Groß-Umstädter Friedhof beerdigt. Dies mögen die Gründe gewesen sein, daß seine Mutter mit ihm nach Babenhausen ging, wo sie 1639 starb. Da Matern erst 13 oder 14 Jahre alt war, erhielt er als Vormünder Matern Wegner und Matern Bingler, die ebenfalls als evakuierte Kleestädter im befestigten Amtsort Babenhausen des gräflich-hanauischen Gebietes lebten und sein Elternhaus verkauften. Heinrich, der Bruder seines Vaters, zog noch vor 1635 ebenfalls nach Babenhausen, wo auch er und seine Frau 1639 starben. Materns Vetter Wolf kam mit seinen beiden Geschwistern bei Hans Weber in Kleestadt in Pflege, der bald darauf mit ihnen ebenfalls nach Babenhausen gegangen sein muss. Er wurde jedenfalls 1639 nicht mehr in der Einwohnerliste des Wehr-und Gerichtsbuches verzeichnet, und Wolf heiratete in Kleestadt am 21. Februar 1647 Margarethe Cratz, die Tochter des bereits verstorbenen Kleestädters Hans Cratz, der mit seiner Familie ebenso in Babenhausen Zuflucht gefunden haben musste. 1648 noch im gleichen Jahr des Friedensschlusses, am 24. Oktober zu Münster, legte ein kaiserliches Heer unter Generalfeldmarschall Montecuculi Kleestadt in Schutt und Asche, da die Forderungen nach Kontributionen von den wenigen ausgebluteten Einwohnern nicht mehr erfüllt werden konnten. 1651 war Matern 25-jährig nach Kleestadt zurückgekehrt und hatte das elterliche Erbe übernommen. Laut Weizen-Beederechnung für Wamholt von Umstadt zahlte er damals für 8 ½ Morgen Äcker sowie ½ Viertel eigene und 1 Morgen Gemeindewiesen 6 Sechster an die Gemeinde (vmtl. 1 Sechsbätzner = 12 Albus, d.h. 72 Albus oder 2 Gulden und 12 Albus), wegen Hans Zimmermann und wegen seines Vaters. Das Flur- und Gewannbuch weist folgenden Besitz aus: 1 Acker in dr Langen Gewann, 1 Acker beim Heiligen Stock, 1 Acker über dem Mittelgewann im Henig, 1 Acker im Keffernberg, 1 Wiese auf dem Bach und 1 Garten in der Schnurgasse. 1654 am 21. November heiratete er dann in Schaafheim Anna Maria Lüller, die Tochter von Wilhelm Lüller und Barbara, geb. Schwan, aus Schlierbach. Wilhelm war ein Sohn von Jost Lüller, der als bei den Eheverträgen von Materns Großvater Heinrich 1586 und 1598 als Zeuge auftgetreten war und vermutlich eine Tochter von Hans Breitwieser aus Schaafheim geheiratet hatte, die 1598 in Schlierbach an der Pest gestorben war. Josts Vater hieß auch Jost und stammte aus Schaafheim. ÿIm gleichen Jahr, 1654, wurde er Gerichtsschöffe. Das Amt behielt er bis zu seinem Tod 1711. Während die ersten beiden Kinder in Kleestadt geboren wurden, kamen die nächsten in Schaafheim zur Welt. Vermutlich hat er von 1658 bis 1662 in Schaafheim gelebt oder seine Frau hat die Kinder bei Verwandten auf die Welt gebracht, da die Verhältnisse in Kleestadt nach der Zerstörung im letzten Kriegsjahr 1648 noch nicht vergleichbar gut sein konnten. Mit dem Wiederaufbau der Strukturen von Verwaltung und Justiz vollzog sich jetzt auch langsam die wirtschaftliche Erholung. Wohnhäuser wurden wieder hergerichtet und neu gebaut, die verödeten Äcker wurden umgepflügt und wieder bewirtschaftet und angekauftes Vieh kam wieder auf die Weide. Innerhalb von 100 Jahren sollte die Bevölkerung wieder auf 88 Familien mit 436 Einwohnern in 94 Wohnhäusern anwachsen. Darunter waren zahlreiche Namensträger Breitwieser, denn 1655 kam sein Sohn Matern auf die Welt, der aber sehr bald gestorben sein muss, da sich über ihn keine weiteren Unterlagen finden.1657 wurde am 14.April Johann Jacob geboren, der am 13. Januar 1679 in erster Ehe Sybilla Heyl heiratete, mit ihr 3 Kinder hatte und in zweiter Ehe mit Gertrud Weigand aus Seligenstadt, die er am 28. August 1692 heiratete, 2 Kinder zeugte. Er starb am 6. Juni 1732 mit 75 Jahren.ÿ-ÿ1658 folgte am 2. Juni in Schaafheim Hans-Jacob, der ledig blieb und 1684 und 1685 Bürgermeister war. Er muss vor 1719 gestorben sein, da das Kirchenbuch danach nichts über ihn enthält. 1660 wurde am 21. Oktober ebenfalls in Schaafheim Anna Margarethe geboren, die 1682 Johannes Weber und am 23. November 1697 Michael Müller heiratete. Sie starb am 15. Februar 1740 mit 79 Jahren.1661 zahlte er laut Beederechnung für Wamholt von Umstadt 12 Pfennig, sowie 1 Simmer u. 2 Sechter Weizen, wegen Heinrich Umsters (vmtl. Umstätters).1662 kam dann am 6. März wieder in Kleestadt Johann (Hans) Wilhelm auf die Welt, der mit seiner um 1687 geheirateten Anna Margaretha, verwitwete Müller, 9 Kinder zeugte. Er starb am 8.Mai 1719 im Alter von 57 Jahren. 1664 folgte am 10. Juli Johannes. Er heiratete am 2. Dezember 1690 in Schlierbach Anna Juliane Müller aus Langendiebach, wurde dort Schultheiß und hatte 5 Kinder. Er starb am 11. März 1754 in Schlierbach und wurde 89 Jahre alt. 1668 am 27.5. wurde Johann Michael geboren. Am 31. Januar 1698 heiratete er Anna Kader und hatte mit ihr 3 Kinder, die alle in Kleestadt blieben. Er starb 73-jährig am 23. Juni 1741. 1670 erblickte Anna Barbara das Licht der Welt. Sie heiratete am 10. Januar 1699 in Kleestadt Johann Philipp Däsch und starb am 8. Juni 1707 mit 37 Jahren in Kleestadt. In der Huldigungsliste der Untertanen des Amtes Babenhausen für Graf Friedrich Casimir von Hanau sind er und sein Vetter Wolff aus Kleestadt verzeichnet. 1671 wurde am 29. Mai Anastasius geboren, der ebenfalls wie Johannes nach Schlierbach zog, um sich dort am 22. November mit Elisabeth Catharina Dietz zu verehelichen. Er starb am 22. April 1743 und wurde 72 Jahre alt. 1675 Von der Gemeinde waren Kriegsschulden aufgenommen wurden, die anteilig auf die Einwohner umgelegt wurden. Von seinem Anteil von 4 Gulden, 10 Albus tilgte Matern 2 Gulden. Matern und Wolf stehen im "Verzeichnis der jenigen Mannschaft allhier 1575". 1676 hatte Matern laut Beederechnungen für 39 Morgen Feld, Wiesen, Wingert und 1 ¼ Gemein- ÿPlätze (zus. 8 ha) 8 fl und 18 Albus Beede gezahlt. Für die Mithilfe bekam er 15 alb Gerichtsgebühr. Laut Kriegskostenverzeichnis vom 16.8.1675 bezahlte er 4 fl., 10 alb. 1677 wurde am 26. Juni nach 6 Jahren Pause Heinrich Friedrich geboren. Er heiratete am 14. September 1702 in Kleestadt Anna Katharina Lauer und starb am 18.Juni 1737 mit knapp 60 Jahren. Ihre 5 Kinder blieben alle in Kleestadt. 1681 schließlich erblickte am 18. September unser 8.Stammvater, Johann Valentin, das Licht der Welt. Er heiratete am 1. Februar 1707 Anna Magdalena Krebs. Aus ihrer Ehe gingen dann 7 Kinder hervor, darunter unser 7. Ahn, Johann Wilhelm, der am 1.Juni 1645 Catharina Breitwieser, eine Tochter Johann Wilhelms, seine Cousine heiratete. Alle Kinder Materns blieben in Kleestadt. Johann Valentin starb am 18. Juni 1737.ÿ-ÿ1682 betrug die Beederechnung Materns 7 Gulden und 34 Albus. 1684 hielt Martin am 31. Januar Gericht und erhielt dafür 3 Gulden. Außerdem verkaufte er Obst und Gemüse an die Gemeinde und erhielt dafür 25 Albus sowie rückständiges Hafergeld. Im Schatzungsregister für die Beede steht Martin mit 7 alb., 3 Pfennig und 1 Gulden, 37 alb, 6 Pfennig, vmtl. getrennt für Gebäude und Ländereien. Wegen der Markschen Pension (Zinsen für genutztes gräfliches Land oder für Wald) trafen Matern, Christian Jost und Albert Fendt von Michael Hartmanns einen Vergleich. Deswegen wurden Johann Albert Fendt und Hans Breitwieser zu den Markschen Erben des Grafen nach Hanau geschickt. Im späten 17. Jahrhundert besaß er u.a. einen Acker in der langen Gewann, einen beim Heiligen Stock, einen über dem Mittelgewann beim Henig, einen Auf dem Eichstecken, einen auf dem Süßenberg, einen auf dem Rüsselsberg, einen im Dieburger Weg und einen im Keffernberg. Eine Wiese lag "auf dem Bach" und ein Garten in der Schnurgasse. Ein Wingert lag im Trettenberg, eine Hecke in den Meier Äckern und Land bei der Neuen Pforte. 1685 weist das Schatzungsregister für Matern 7 alb., 3 Pf. und 1 fl., 23 alb., 1 Pf. aus. 1687 ging Matern als Bürgermeister mit Hans Michael Hartmann zum Amt Babenhausen, wo sie wegen der Anstellung eines Schulmeisters verhandelten. Dort verzehrten sie 1 Gulden auf Gemeindekosten. 1689 waren Martin als Bürgermeister und der Schultheiß in Gemeindeangelegenheiten in Groß-Umstadt, wo sie 3 alb. verzehrten. 1691 muss einer seiner Söhne für die Gemeinde einen weiteren Botengang durchgeführt haben, denn die Bürgermeisterrechnung weist für dessen Wegzehrung 6 Albus aus. 1692/93 kaufte Martin laut Bürgermeisterrechnung für 2 Korin, 15 alb. Holz von der Gemeinde.1698 fehlte Matern am Gerichtstag, am 15.11.,"so dißmal unpäßlich gewesen". Am 28.11. war er wieder anwesend. 1699 waren vermutlich noch immer nicht alle verödeten Felder nach dem 30-jährigen Krieg bestellt, denn Matern und Hans Jacob Wörner kauften einen wüsten Acker für 20 Gulden. Für einen weiteren zahlte Matern 15 Gulden. Außerdem war Matern Schultheiß und "Matern ist mit anderen wegen der Schäferei in Babenhausen gewesen und haben dort gespeist". 1700 fungierte er am 20.11. wieder als Schöffe. 1701 war Matern mit dem Schultheiß und dem Bürgermeister, Hans Michael Breitwieser, seinem Sohn und Nachfolger, wegen der Winterquartiersgelder (vmtl. für eingestelltes Vieh) in Babenhausen. Er hatte wohl dort noch aus seiner Amtsfunktion die zuständigen Leute gekannnt. Am 22.11. übte er sein Amt als Schöffe aus, ebenso am 22.11.1703, am 19.11.1705, am am 20.11.1710 und am 26.11.1711. Außerdem war er 1701 bis 1704 bei der Besichtigung von Ländereien für die Schatzung der Beede dabei. 1712 und 1713 traten die Kinder Materns das Erbe an, nachdem er, 86-jährig, gestorben war. 1714 wurde sein Sohn, Hans Wilhelm, als sein Nachfolger zum Schöffen gewählt. Er erschien am 22.11. am Gericht, ebenso am 28.11. 1715. Nachwort: Im Gegensatz zu seinem Vater, der im Alter von etwa 34 Jahren starb, bereits 5 Jahre, nachdem der 30-jährige Krieg mit dem Durchmarsch der ersten Truppen Kleestadt erreicht hatte, war seinem Sohn, der ihn nicht mehr kannte, ein langes Leben beschieden. Mag es auch schwer gewesen sein, in der Kindheit ohne Vater aufzuwachsen und mit 14 Jahren vollwaise geworden zu sein, so konnte er ab dem Neuanfang nach dem 30-jährigen Krieg doch sein Leben in Frieden und im wirtschaftlichen Aufwärtstrend gestalten. Alle seine Kinder kamen gesund durch die Kinder- und Jugendjahre. Nicht nur alle ihre Hochzeiten zwischen 1692 und 1707 konnte er erleben, auch die Kinderjahre zahlreicher Enkel durfte er begleiten. Wie oft mag das Haus noch im hohen Alter voller Besuch gewesen sein. Sein Schöffenamt, das er noch mit 85 Jahren ausübte, bezeugt darüber hinaus, wie sehr er sich für das Wohlergehen auch der Gemeinde einsetzte.ÿ- ÿQuellenverzeichnis: Bürgermeisterrechnungen Kleestadt, StA. Gr.-Umstadt/Kleestadt von 1604 - 1699, XV 7b Konv.24 u.25 Beederechnungen Kleestadt, StA. Gr.-Umstadt/Kleestadt, IX-2 K1 F5,K1 F6, K1 F7, K4 F1 Währbuch Kleestadt, StA. Gr.-Umstadt/Kleestadt, X-2d KU F3 Gewann- und Lagebuch Kleestadt, StA. Gr.-Umstadt/Kleestadt, X-2d KU F3 Kriegskostenverzeichnis, STA Gr.-Umstadt/ Kleestadt,VIII-8 K3 F3 Herr Speckhardt, Ahnenliste Dr. Gerhard Hein, "Babenhausen" und "Schaafheim" .

Quellenangaben

1 Horst Breitwieser, http://gw1.geneanet.org/index.php3?b=horstb&lang=de;pz=udo;nz=breitwie ser;ocz=0
2 Horst Breitwieser, http://gw1.geneanet.org/index.php3?b=horstb&lang=de;pz=udo;nz=breitwie ser;ocz=0
3 HFV Darmstadt, Information aus Besuchen bei der HFV in Darmstadt.
4 Horst Breitwieser, http://gw1.geneanet.org/index.php3?b=horstb&lang=de;pz=udo;nz=breitwie ser;ocz=0
5 Horst Breitwieser, http://gw1.geneanet.org/index.php3?b=horstb&lang=de;pz=udo;nz=breitwie ser;ocz=0
6 Bernd Gunkel
Angaben zur Veröffentlichung: Name: Name: Gunkel; Location: Bernd;;

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