Lucas REM (I.)

Lucas REM (I.)

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Lucas REM (I.)
Beruf Kaufmann und Patrizier Ulm nach diesem Ort suchen [2]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1392

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Ursula BESSERER

Notizen zu dieser Person

Erstmals wird die Familie in Augsburg 1282 mit Heinrich faßbar; 1302erhielt laut erstem Bürgerbuch der Stadt ein „Chunradus Remo de Gremhain“(bei Dillingen?) das Bürgerrecht. Genealogische Kontinuität ist seit?Berchtold († 1325) gesichert, der 1317/18 als Bürgermeister/Stadtpflegeramtierte, worin ihm der jüngere ?Berchtold († 1370, Stadtpfleger 1342)nachfolgte. Die R. zählten also schon früh zur ratsfähigenFührungsschicht Augsburgs. Bei der Einführung der Zunftverfassung 1368schloß sich Johann (II.) († 1411) nicht dem Patriziat, sondern derKaufmannszunft an, die R. gehörten aber weiterhin zur gesellschaftlichenOberschicht (Stubenfähigkeit). Zum „Bürgermeister von den Zünften“ wurdeJohann 1375-92 viermal gewählt. Wichtige Ratsämter nahmen im 15. Jh. seinSohn Johann (III.) († 1437/38), dann Jakob (I.) († 1451/52) und Sigmund(I.) († 1494) ein. Johann (II.) gründete eine Handelsgesellschaft, welcheals eine der ersten Baumwolle über die Alpen importierte und somit diesüddt. Barchentindustrie mit ins Leben rief. Die Firma hatte nicht nurVerbindungen nach Italien, sondern auch nach Antwerpen und Brügge. Nochunter Johann wurde das Handelshaus zunächst zeitweilig (1398-1408) nachUlm verlegt. Es verblieb hier aber nach einer Familienauseinandersetzungunter seinen Söhnen, die 1427 zur Aufgabe des Augsburger Bürgerrechtsdieses Familienzweiges führte. Im Laufe des 15. Jh. kehrte dieGesellschaft wieder nach Augsburg zurück, ohne in der Folge großeBedeutung zu erlangen. Vielmehr traten die R. als Gesellschafter oderFaktoren der großen Augsburger Handelshäuser in Erscheinung, so etwaLukas (III.), der die atlant. Unternehmungen der Welser in ihren Anfängenorganisierte. Aufsehen erregte ?Bartholomäus († 1525) 1517 durch seinenStreit mit der Höchstetter-Gesellschaft wegen ausstehender Anteile aufderen große Gewinne.
Die Rems verbanden sich mit den Führungsschichten in den Städten Ulm,Lindau und Memmingen. 1398 fanden sie Aufnahme ins Ulmer Patriziat.Weitere Zweige der Familie wurden in Lindau und Memmingen ins Patriziatintegriert und kamen zu Amt und Würden. So fungierte in Lindau etwa?Anton († 1555) als Stadtrichter, ein weiterer Nachfahre, ?Anton(1521–99), als Bürgermeister. Während die Augsburger R. 1479 das Angebotzur Aufnahme ins Patriziat noch ablehnten, schlossen sie sich ihm 1538,als dessen Fortbestehen gefährdet war, an.
Neben Kaufleuten gingen aus der Familie auch einige Juristen und Gelehrtehervor. Wolfgang, ksl. Rat und Richter des Schwäb. Bundes, wurde 1518Ratskonsulent in Ulm. ?Wolfgang Andreas (1511–88) studierte u. a. inPadua und wurde 1530 zum Dr. iur. utr. promoviert. Zunächst im kgl.Dienst bei den Reichstagen in Regensburg (1531) und Worms (1545), vertrater den Augsburger Bf. Otto Truchseß v. Waldburg (1514–73) beim Konzil vonTrient. Seine kirchl. Karriere beendete er als Augsburger Dompropst. MitGottlieb und Ulrich stellte die Familie auch Domherren in Konstanz (1554u. 1561). Ägidius (1496-1547), der Bruder von Lukas (III.), wurde 1526vom Salzburger Ebf. Matthäus Lang (1468–1540), dessen Rat und Sekretär erwar, zum Bischof von Chiemsee berufen. Jurist, Philologe und Poet war?Georg (1561–1625, s. Stintzing-Landsberg I/1; Killy; Kosch, Lit.-Lex.);1600 wurde er zum Ratskonsulenten Nürnbergs berufen und übte 1624 das Amtdes Prokanzlers der Univ. Altdorf aus. Er hinterließ zahlreichePublikationen.
Wilhelm († 1529) lieferte mit seiner „Chronica alter und neuerGeschichten“, einer Überarbeitung und Ergänzung der Chronik HectorMülichs, und mit seiner „Chronica neuer Geschichten“ die erstenkritischen und quellennahen Chroniken Augsburgs. Außerdem linderte er1517 mit einer Brotspende eine Hungersnot in Augsburg. ?Johann(1487–1527) und Bernhard waren Organisten an der Kirche St. Anna inAugsburg und traten als Verfasser bemerkenswerter Orgelbücher hervor.

Quellenangaben

1 Deutsche Biographie, Jakob, Reinhard, "Rem" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 408-409 [Onlinefassung];
Angaben zur Veröffentlichung: https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016338/images/index.html?id=00016338&groesser=&fip=xsyztsxdsydenxsxdsydeayafsdrqrs&no=3&seite=197
Kurztitel: Deutsche Biographie
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2 Deutsche Biographie, Rem, Lucas, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139095578.html [04.02.2020].
Angaben zur Veröffentlichung: https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016338/images/index.html?id=00016338&groesser=&fip=xsyztsxdsydenxsxdsydeayafsdrqrs&no=3&seite=197
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Hochgeladen 2020-02-10 13:34:39.0
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