Joseph KUNZ

Joseph KUNZ

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Joseph KUNZ
Beruf Türmer Furth i.W. nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 19. Oktober 1743 Mitterteich nach diesem Ort suchen [1]
Tod 25. Dezember 1819 Mitterteich nach diesem Ort suchen
Heirat 18. Oktober 1768 Furth i.W. nach diesem Ort suchen [2]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
18. Oktober 1768
Furth i.W.
Barbara DÄTZL

Notizen zu dieser Person

Über die Familien Kunz aus der Oberpfalz, von denen auch der Komponistder Bayernhymne Max Kunz (1812-1875) abstammt informiert die Seitehttp://www.familienforschung-kunz-weiden.de/

Die Vorfahren des Komponisten der Bayern-Hymne Konrad Max Kunz stammenaus dem Steinwald, aus Fuchsmühl.
von Alfred Kunz, Weiden,veröffentlicht in „Wir am Steinwald“, Heft 10,2002
Herausgeber: Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V. ISBN3-926817-89-5:
„Gott mit dir, du Land der Bayern
Deutsche Erde, Vaterland!
Über deinen weiten Gauen
Ruhe Seine Segenshand!
Er behüte deine Fluren,
Schirme deiner Städte Bau
Und erhalte dir die Farben
Seines Himmels weiß und blau!“
So lautet die erste Strophe der Bayern-Hymne, so wie wir es in der Schulegelernt
haben und beim Abspielen der Hymne mitsingen. Wenige werden wissen, dassder Türmersohn Konrad Max Kunz (1812-1875) aus Schwandorf der Komponistder Bayern-Hymne ist. Noch weniger dürfte bekannt sein, dass der Vaterdes Komponisten, Franz Michael Kunz/Konz (1783-1828), ein Türmerssohn ausFuchsmühl war. Auch Großvater und Urgroßvater des Komponisten warenMusiker bzw. Türmer an der Wallfahrtskirche
Maria Hilf in Fuchsmühl. Die Wallfahrtskirche Maria Hilf in Fuchsmühlverschaffte somit den Musikern nicht nur Arbeit und Brot, sondern siehalf dabei mit, einen Stamm von Musikern entstehen zu lassen, dessenKrönung der Komponist Konrad Max Kunz sein dürfte.
Konz gibt es nachweislich seit 1560 in Wiesau. Sie waren Bauern undmussten ihr Brot hat verdienen, Steuern und Abgaben zahlen und vieleSchicksalsschläge überwinden.
Was lässt sich über die einzelnen
Generationen aus Unterlagen herausfinden?
Johann Michael Konz (1683-1768), Altvater des Komponisten, war Bauer inWiesau und ab 1709 in Niederreuth – Fuchsmühl. Er wird in altenDokumenten als„Thurnervater“ bezeichnet. Thurner ist eine alteBezeichnung für Türmer.
Johann Michael Konz wurde 1683 in Wiesau als Sohn des Conrad Konz und derAnna Thoma geboren. 1702 heiratete er in Wiesau die Eva MargarethaHaubner, mit der er neun Kinder hatte. Nachdem seine Ehefrau 1730verstarb, heiratete er 1731 die Witwe Ursula Dostler. Mit dieser hatte ernoch eine Tochter mit Namen Maria Margaretha.
1757 verkaufte Johann Michael Konz sein Anwesen an seine jüngste Tochterund
deren zukünftigen Ehemann Johann Michael Stock von Fuchsmühl. Bei diesemVerkauf sind die beiden Söhne (Türmer in Mitterteich und Fuchsmühl) alsKaufbeiständer mit aufgeführt, ebenso zwei Tochtermänner.
In der Liste der Hauseigentümer und Inwohner der Hofmark Fuchsmühl von1762
findet sich unter Haus-Nr. 29 folgender Eintrag:
„Beckhen Haus, Eigentümer: Michäel Stock, Inwohner: Michael Kunz, 78Jahre alt,
ohne Vermögen.“
Johann Michael Konz verstarb 1768. In seinem Sterbeeintrag ist ein Altervon 85
Jahren vermerkt. Seine Söhne wurden nicht Bauern, sondern dürften schonfrühzeitig Arbeit als Musiker und Türmer in Fuchsmühl gefunden haben. Siehatten sicherlich Talent und konnten ihre musikalische Ader entwickeln.
Die barocke Wallfahrtskirche Mariahilf wurde 1712 – 1725 anstelle einer1688 vom
Fuchsmühler Hofmarksinhaber Freiherr von Froschheim gestifteten Kapelleerrichtet.
Der Sohn Johann Georg (* 1703) ist ab 1729 Türmer in Fuchsmühl und ab1740 Türmer in Mitterteich. Er ist der Begründer einer Türmerdynastie inMitterteich, Furth im Wald und Cham.
Die Tochter Magdalena (* 1709) heiratet 1736 in Fuchsmühl den MusikerWilhelm
Mederer. Ein Johann Mederer ist 1762 Mesner und wohnt in dem Mesnerhaus.
Ein weiterer Sohn, Georg Michael Konz (1719 – 1777), Urgroßvater desKomponisten,
heiratet 1740 in Fuchsmühl die Anna Maria Zottmayer aus Tirschenreuth. Erkonnte heiraten, da sein Bruder Johann Georg mit Annahme der Türmerstellein Mitterteich
die Musikerstelle in Fuchsmühl für ihn freimache. Eine Heirat setzte eineErlaubnis der Herrschaft und eine finanzielle Absicherung mit Einkommendurch einen Beruf voraus.
Mit seiner Ehefrau hatte Georg Michael fünf gemeinsame Kinder. Er starb1777, im
Sterbematrikel ist vermerkt: „Georg Michael Konz, Pfeifer und Musikus inFuchsmühl,
59 Jahre alt“.
Der verwitweten Thurnerin zu Fuchsmühl muss es nicht gut gegangen sein.Aus
Kirchenmitteln erhält sie ein tägliches Almosen von 3 Kreuzern. Siestirbt 1798 im
Alter von 82 Jahren.
Mathias Konz (* 1749), Großvater des Komponisten, heiratet 1781 inFuchsmühl die Maria Magdalena Giehl, Bauerntochter aus Kleinsterz. Siehaben sieben Kinder, wovon der älteste Sohn Georg Michael (* 1782) Türmerin Schnaittenbach wird. Er zweite Sohn Franz Michael (* 1783) ist derspätere Vater des Komponisten. Die beiden Buben sind in der ChronikWiesau in einer Schultabelle von 1793 aufgeführt. Beide besuchten inFuchsmühl die Klasse 3, bei beiden ist der Fortgang gut.
Mathias Kunz wohnte 1813 in Fuchsmühl, Haus-Nr. 53. Er erscheint auch inder
Hausbeschreibung von 1819. Die Ehefrau Maria Magdalena stirbt 1819 inFuchsmühl im Alter von 61 Jahren. Mathias Konz verkauft 1820 sein Anwesenund verlässt Fuchsmühl. Sein weiterer Aufenthaltsort konnte bisher nichtermittelt werden.
Franz Michael Konz/Kunz, (1783 – 1828) Vater des Komponisten wurde am17. Oktober 1783 in Fuchsmühl geboren und getauft. In seinem Taufeintragist weiter vermerkt: „Sohn des Mathias Konz, Pfeifer in Fuchsmühl und derMagdalena Giehl von Kleinsterz. Taufpate ist Georg Michael Kellner,lediger Müllerssohn des Veitmühlhof (Triebendorf 16). In denKirchenbüchern der Pfarrei Wiesau erfolgte die Schreibweise Konz, späterin der Pfarrei Schwandorf die Schreibweise Kunz des Familiennamens. 1807war Franz Michael Konz Türmergeselle in Erbendorf und erfuhr von einerfreien Türmerstelle in Schwandorf. Dort war der Türmer Anton Hofmann am27.04.1807 verstorben und
hinterließ eine Witwe mit zwei Kindern. Franz Michael Kunz machte sichzusammen mit seinem Bruder Georg Michael, dem Türmer von Schnaittenbach,zur „Brautschau“ auf dem Weg nach Schwandorf und legte dort am 9. Juni1807 seine musikalische Probe ab. Am 22. Juni 1807 bewarb er sichschriftlich um die Türmerstelle in Schwandorf, die er ab Oktober 1807erhielt. Seinen Diensteid leistete er am 20.11.1807, bereits am08.11.1807 hatte er die Türmerswitwe Barbara Hofmann, geb. Metzgeheiratet. Nach den Dienstes Obliegenheiten musste er als Türmer vonSchwandorf u.a. auf dem Blasturm ständig Feuerwache halten, nachMitternacht bis gegen Morgen alle Viertelstunde mit dem „Hörnl“ zumZeichen seiner Wachsamkeit nachblasen. Bei
Ausbruch eines Feuers musste er mit dem Glöckchen anschlagen, mag dasFeuer
auch noch so wenig erscheinen. Außerdem musste er an Sonn-, Dienst- undDonnerstag mittags 11 Uhr herabblasen, alle Tage aber früh 3 1/2 Uhr,dann von Michaelis bis Ostern auch abends um 8 Uhr eine halbeViertelstunde lang das Glöckchen ziehen.
In Hinsicht der kirchlichen Verrichtungen ist er schuldig, neben einenThurnergesellen und Lehrjungen alle Sonn- und Feiertage dem Amt und derVesper, dieser auch an den Vorabenden, beizuwohnen, alle Samstage undFrauenfeste bei den Litaneien zu erscheinen, sich mit seinen Instrumentennach den Anordnungen des Chorregenten zu fügen und überhaupt allesanzuwenden, was den Wert der Musik erheben kann.
Dafür erhält der Türmer einen Jahreslohn von 68 Gulden. Zusätzlich anNaturalien noch 15 Viertel Korn und 16 Klafter Holz. Dieses Einkommenreichte bei weiten nicht aus, um die fünfköpfige Familie und einenTürmergesellen und Lehrjungen ernähren zu können. 1815 schreibt MichaelKunz an das königliche Landgericht Burglengenfeld und bittet um einezusätzliche jährliche Unterstützung von 60 Gulden. Ein Jahr späterschildert der Türmergeselle Lorenz Schaller seine schlechte Lage nach 13Jahren Dienst als Türmergeselle.
Franz Michael Kunz stirbt am 17.08.1828 in Schwandorf. Die Witwe BarbaraKunz
beantragt bereits am 25.08.1828, den Türmerdienst unter Anstellung einesTürmer-
gesellen weiterführen zu dürfen. Die Türmerstelle erhält ab 1829 JosephReiß, der am 27. April 1829 Franziska Hofmann (Stiefschwester desKomponisten) heiratet.
Barbara Kunz stirbt am 05.09.1844 in Schwandorf.
Konrad Max Kunz (1812 – 1875) wurde am 29.04.1812 als Sohn desSchwandorfer Türmers im Blasturm geboren. Der Blasturm ist ein Wachturmaus der ehemaligen Befestigungsanlage von Schwandorf und liegt an derAuffahrt zum Weinberg. Sein jüngerer Bruder Christian Kunz (1814 – 1887)ist ab 1845 Stadttürmer und Orgelbauer in Rain am Lech. Konrad Max Kunzbesuchte die Latein- und Vorbereitungsschule in Schwandorf und dann dasSeminar beim Gymnasium in Amberg. Er war dort schon früh als besoldeterOrganist in der Studienkirche bei den Maltesern und ging später an dieUniversität nach München. Dort wandte er sich nach Studienversuchen ganzder Musik zu und wurde ab 1837 als Klavierlehrer genannt.
Ab 1845 war Konrad Max Kunz Chordirigent der Königlichen Oper in München.Er
hatte die Aufgabe, alle Bühnenstücke einzustudieren und zu dirigieren.Darüber-
hinaus komponierte er viel für die entstehenden Gesangsvereine, erleitete Lieder- tafeln und die Sängerfeste 1844 in Freising und 1847 inRegensburg.
1860 komponierte Kunz auf Michael Öchsners Text die heutige Bayern-Hymne.Diese entwickelte sich nach der Veröffentlichung parallel zur Königshymnezur Volkshymne und überdauerte sogar das Revolutionsjahr 1918. Nach 1945wurde sie überarbeitet, 1953 in das Lehrprogramm der bayerischen Schulenübernommen, sie ist seit 1966 als Bayern-Hymne zu verwenden.
Am 3. August 1875 verstarb Konrad Max Kunz in München und wurde dort aufdem
Stadtfriedhof beerdigt. Die Überführung seiner sterblichen Überreste zumStädtischen Friedhof Schwandorf fand 1979 statt, wo nun eine Büste seinGrab ziert. Zum Gedenken spielt das Glockenspiel in Schwandorf auf demUnteren Marktplatz täglich um 11 und 17 Uhr die Bayern-Hymne.

Quellenangaben

1 Kunz, Abstammung der Familie Kunz (IV)
Autor: Kunz, Alfred
Angaben zur Veröffentlichung: Familiengeschichtliche Hefte der Gesellschaft für Familienforschung inder Oberpfalz, Heft 41 (2008)
Kurztitel: Kunz, Abstammung
2 Kunz, Abstammung der Familie Kunz (IV)
Autor: Kunz, Alfred
Angaben zur Veröffentlichung: Familiengeschichtliche Hefte der Gesellschaft für Familienforschung inder Oberpfalz, Heft 41 (2008)
Kurztitel: Kunz, Abstammung

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Titel Mayr aus Falkenberg
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