Richard ONSORG

Richard ONSORG

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Richard ONSORG
Beruf Stadtpfleger in Augsburg

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1208
Tod 1241 Augsburg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Das Geſchlecht der Onſorgen oder Aunſorgen, welches von den älteſten Zeiten ſich in Augsburg muß aufgehalten haben, iſt ſowohl wegen ſeiner Verdienſte als auch wegen der gegen die Stadt verübten Feindſeeligkeiten ſehr bekannt. Es iſt aus demſelben neben Hamibrand Füllenbach, der erſte bekannte Stadt-Pfleger Richart Onſorg Anno 1241 geweſen. Nach ihm kamen noch zu dieſer Ehre Conrad A. 1336. 38. 44. und 50. (p) Dieſer Conrad kaufte A. 1349. von Heinrich Portner das Schloß Wellenburg. Sein Sohn Hartmann welcher mit der Regiments-Aenderung nicht zufrieden, hat ſich dieſes Schloßes bedienet, um von demſelben ſeine gegen die Stadt auszuüben, deswegen räumte er es auch der Stadt Feinden, beſonders denen von Helfenſtein ein. Aus dieſer Urſache wurde er von demRath der Stadt verwieſen, welches ihn aber nur um ſo viel mehr aufbrachte, die Stadt zu befehden. Um aber ſeine Güter ſicher zu ſetzen, überlies er das Schloß Wellenburg unter dem Schein eines Kauffes an Haupten von Pappenheim. Es half ihn aber nichts, indem auch dieſer für einen Feind der Stadt erklärt, das Schloß Wellenburg aber A. 1377. von dem Stadt-Vogt Dendrich mit Hülfe Biſchof Burkards und Herzog Stephans in Bayren eingenommen und zerſtöret wurde. Esſcheinet, es ſeye hierauf ein Friede geſtiftet, und das Schloß Wellenburg wieder erbauet worden. Allein A. 1393. fiengen ſich viel weitläuftigere Verdrieslichkeiten mit eben dieſem Hartmann Onſorg an. Dieſe wurden durch einen Rechts-Handel zwiſchen dem Onſorgen und
Jacob Büttrich von Reichertshaußen verurſachet. Denſelben hatte der Onſorg bey Rath, wo er ſeine Klage angebracht, gewonnen. Der Büttrich aber begab ſich aus Verdruß darüber in Bayriſchen Schuz, und gieng aus der Stadt. Darauf ſuchte er ſein Recht mit Gewalt zu behaupten, überfiel mit Hülfe Herzog Johannis in Bayren, den Onſorg, und verbrannte alle zu Wellenburg gehörige Güter. Der Onſorg rufte dagegen die Stadt um Hülfe an, welche ſich aber nicht gerne mit dem Herzog abwerfen wollte.Darüber wurde er der Stadt Feind, und ſuchte ſie auf alle Arten zu befehden. Die Landſperger bekamen zwar ſeinen Sohn Jos gefangen, nachdem er ihnen aber verſprochen, 1200 Gulden zu bezahlen, und ſich wieder zu ſtellen, lieſſen ſie ihn los. Darauf ſtellte er ſich zwar zu München, gieng aber ſogleich wieder fort, begab ſich in des Grafen von Würtenberg Schuz und wurde deſſen Diener. Darauf eroberten A. 1396. der Stadt Söldner abermals das Schloß Wellenburg, und der Rath lies durch hinaus geſchikte Werk leute es der Erde gleich machen. Allein dem ungeachtet ließen die Raubereyen des Onſorgs nicht nach, welcher ſeinen Sohn beſtellt, die nach Nördlingen gehende Waaren der Augsburgiſchen Kaufleute zu plündern. Weil aber der Rath dieſes Unternehmen erfahren hatte, ſchikte er ſeine Söldner um auf dieſe Räuber einen Hinterhalt zu machen, und dieſe hielten ſich auch ſowohl, daß ſie den jungen Onſorg nebſt vier ſeiner Knechte gefangen bekamen. Dieſe wurden ſogleich nach Augsburg gebracht, und ihnen daſelbſt das Leben abgeſprochen. Dadurch wurde endlich der Vater, nachdem er nach Vollziehung des Urthels an den vier Knechten den Ernſt geſehen, bewogen Friede zu bitten, um ſeines Sohnes Leben zu erhalten, welches ihm in eben dieſem Jahr durch Vorbitte ſeiner Freunde zu Theil worden, doch unter der Bedingung, daß ſowohl er als ſeine Söhne die Stadt meyden, und die Veſte Wellenburg nicht mehr bauen ſollen, worüber ſie einen Revers ausgeſtellet haben. Aus demſelben iſt zu erſehen, daß der junge Onſorg das Burger-Recht zu Ulm angenommen. A. 1420. wurde Hans Onſorgen erlaubet, ohne Zweifel Hartmanns des jüngern Sohn, auf dem Plaz wo Wellenburg geſtanden, wiederum einige Häußer zu bauen, dagegen er ſich aber reverſieren müſſen, es in keine andere, als Burgers-Hände zu verkauffen. A. 1456. hat er gar das Burger-Recht
zu Augsburg wieder angenommen. Indeſſen lebten noch andere Onſorgen in Augsburg. Ich finde nemlich A. 1361, einen Rüdiger Aunſorg den Brugghai, welches ohne Zweifel ſoviel als Zoller geweſen. Stephan, war auch ein Sohn Hartmanns. Georg lebte umdas Jahr 1420. Es iſt mir aber unbekannt, von welchem derjenige Hans Onſorg herkomme, welcher das Unglük gehabt, wegen ſeiner Blödſinnigkeit von
dem Burgermeiſter Ulrich Schwarz zu ſeinem Amts-Gehülfen auserſehen zu werden. Er trug dieſe Würde in den Jahren 1472. 1474. 76. und 78. In dieſem lezten Jahr, hatte des Schwarzens Herrlichkeit und Gewalt ein Ende und zugleich die ſeinige. Er wurde auf der Stadt-Maur tod gefunden, und hat ſich entweder ſelbſt entleibet, oder iſt auf Befehl des Raths durch einen Stadt - Bedienten in der Stille ums Leben gebracht
worden. Ohne Zweifel, war er der lezte ſeines Geſchlechts, indem ich nach ihm nie mand mehr davon finde. (a) Sie ſtifteten eine Begräbnuß-Capelle bey St. Moriz, welche nachgehends an die Schöner gekommen iſt. (b) Es iſt daſſelbe an Land-Gütern ſehr vermögend geweſen. Es beſaß Wellenburg, wie ſchon gedacht worden, nebſt den dazu gehörigen Gütern. Auſſer dieſem aber Lechhaußen, welches An. 1372. an Hermann Nordlinger verkauffet worden, (c) und Pfersheim welches A. 1330. Conrad der Onſorgvon Hermann, und Prantchoch von Pferſen erkauffet, (d) und welches An. 1363. ſeine Wittwe an Baſtian den Remen verkauffet hat.

Quellenangaben

1 Geſchichte der adelichen Geſchlechter in der freyen Reichs - Stadt Augsburg ſowohl in Anſehung ihres beſondern Standes als auch - in Anſehung einer jeden einzlen Familie beſchrieben und aus bewährten Geſchicht - Schreibern und Urkunden gezogen durch Paul von Stetten, jünger. 1762.

Identische Personen

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Titel Martins neu Stand Jan 2017
Beschreibung
Hochgeladen 2020-05-03 14:50:48.0
Einsender user's avatar Patrick Martin
E-Mail 313@gmx.de
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