Johann OBERENDER

Johann OBERENDER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann OBERENDER
Beruf Herrenfischer
Religionszugehörigkeit r.k.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1505
Tod etwa 1565 Unterlind, Sonneberg, Thüringen, Deutschland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

vor 1525 belehnt mit Fischgut von Kurfürst Friedrich und dessen Bruder Hans
1554 gelehnt. Sein Bruder KJlaus hat ihm seinen Anteil abgetreten (FV 2a1 Nr. 48)

,.Unser lieber getreuer Hans Oberender, Otterfenger zu Niederlind: . :' so heißt es in einer Urkunde vom Jahre 1490. Müssen das noch paradiesische Zustände für Jäger und Fischer gewesen sein, als die Coburger Herzöge sich einen eigenen Otternfänger haben halten können! Denn für einen eigenen Otternlänger war ein starker Fischotterstand Voraussetzung, und ein starker Fischotterstand konnte nur auf einem ungewöhnlich hohen Fischstand beruhen. Die Steinach, die ja noch heute ein glänzendesFisch-wasser ist, muss in alten Zeiten eine staunenswerte Ausbeute an Fischen gegeben haben, In ihr fanden die Fischotter eine sehr reich besetzte Tafel. Noch heute ist dieser durch sein schönes Pelzwerk so wertvolle, aber durch seinen ausgezeichneten und sehr wählerischen Appetit so gefährliche und sehr schädliche Räuber kein seltener Gast in der Steinach. So hat der kürzlich verstorbene Mühlenbesitzer Backert in Fürth am Berg im Laufe der Jahre 35 Fischotter in der Nähe seiner Mühlen in Fallen gefangen oder mit der Büchse erlegt,

Ob den Herzögen von Coburg, als sie einen eigenen Otternfänger hielten an dem Schulze der Fischzucht gelegen war, mag man wohl dahingestellt sein lassen. Ihnen wird es in der Hauptsache wohl nur um die geschätzten Pelze der Otter zu tun gewesen sein, Im Jahre 1490 wurde Hans Oberender. der schon dem Herzog Wilhelm (+1482) und dem Kurfürsten Ernst gute Dienste als Otternfänger geleistet hatte, von dessen Söhnen Friedrich dem Weisen und Johann dem Beständigen besonders belohnt. Er wurde mit dem Fischgut zu Unterlind, das wahrscheinlich durch den Tod seines vorherigen Inhabers frei geworden war, belehnt.

Dieser Otterfänger Hans Oberender, wohl der Stammvater aller Oberender in unserer Gegend, wurde durch diese Belehnung gleichzeitig auch sogenannter Herrenfischer. Das Fischgut "mit Wasser und allen Zubehörungen, Gut, Haus und Hof, Äckern und Wiesen" (hatte allerlei Vorteile). Es gab weder Beete, noch Steuer und zinste auch nicht. Sein Besitzer musste nur ins Amt Coburg dienen, "so oft das not ist und befohlen wird" d.h. er musste zu bestimmten Zeiten eine bestimmte Menge Fisch an das AmtCoburg abliefern, aber auch bei besonderen Anlässen den Hof mit Fischen versorgen. Das Fischrecht das zu dem Unterlinder Fischgut gehörte, war sehr ausgedehnt. Der Herrenfischer durfte in der Steinach von den Eberstegen unterhalb Unterlinds biszum Oelsetümpcl und dann die Rögnitz und Oelse hinauf fast bis an den Rennsteig die Fischerei ausüben.

Nur in den Dörfern selbst gehörte ihm das Fischrecht nicht. Die Eberstege, an denen sein Fischrecht anging, dürften identisch sein mit dem heutigen Hammerwehr, der Wignandesfurt der Urkunde von 1162.

Jahrhunderte lang ist das Herrenfischergut in den Händen der gleichen Familie geblieben. Von Hans Oberender, dem Otterjäger und Herrenfischer - er ist vor 1462 geboren und um 156; gestorben - lässt sich das Fischgut in lückenloser Reihe bis ins 19. Jahrhundert verfolgen. So wird die Geschichte des Herrenfischergutes auch familiengeschichtlich interessant.
Quelle: Emil Herold "Bauern- und Bürgerfamilien im Coburger Land"

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Hochgeladen 2022-04-30 16:18:31.0
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