Notizen zu dieser Person
Zum Tode von Richard Fartak konnte die Familie nur berichten, daß er von einem SS-Mann erschossen wurde. Ein Bauchschuß führte zu
innerer Verblutung und als er in das Podersamer Krankenhaus eingeliefert wurde, war er bereits tot. Er wurde in Kleintschernitz
unter der Musikbegleitung des Vaters zu Grabe getragen. Gründe waren unbekannt.
Ich sprach Pfingsten 1986 in München Roman Tichai, den Gemeindebetreuer von Horosedl deshalb an und er gab mir folgende Auskunft:
Richard Fartak aus Kleintschernitz arbeitete in den vierziger Jahren bei Bauer Grimm in Horosedl als Knecht. Er war etwas schwerhörend
und hatte ein Verhältnis mit einem tschechischen Mädchen in Kolleschowitz. An einem Tag wollte er nach getaner Arbeit wieder sein
Mädchen besuchen und zur Abkürzung des Weges ging er deshalb, wie immer, über das Bahngelände. An diesem Tag standen jedoch auf einem
Abstellgleis einige Waggons mit wichtigen Gütern, die von einem Wachposten bewacht wurden. Richard Fartak ging wegverkürzend an den
Waggons vorbei und bemerkte den Wachposten nicht. Dieser rief Richard dreimal zu "Halt! Oder ich schieße". Als Richard nicht reagierte,
schoß der Wachposten gezielt auf Richard und traf ihn in den Bauch. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Helmut
Tschischka
