Notizen zu dieser Person
Nach der Friseurlehre in Saaz, Bahnhofstiege, im Friseursalon Theodor Rummer, war Gertrud Ringer in Tetschen tätig,
wo ihre prominenteste Kundin, die bekannte und beliebte Schauspielerin Maria Paudler, auch ihre Frisuren richten ließ.
Später war sie Inhaberin eines eigenen Friseurgeschäfts in Podersam, Ringplatz 21, das sie bis zum 16. Juli 1945 führte.
Unter einem tschechischen Verwalter mußte sie nun mehr als ein Jahr lang in ihrem ehemaligen eigenen Geschäft als
Friseurin arbeiten, bis sie mit ihren beiden Söhnen Ende Juli 1946 mit 50 kg. Gepäck/Person in das Vertreibungslager
(ehemalige Kasernen) Podersam gebracht wurde. Im August 1946 erfolgte die Verladung in einen Güterzug, der dann mit
1.200 Personen in die damalige Sowjetische Besatzungszone abgeschoben wurde. Nach einem Zwischenaufenthalt in
Hettstedt/Sachsen-Anhalt kam der Vertreibungstransport im September in Bitterfeld an. Ein Schulgebäude diente als Lager,
von dem aus die Vertriebenen in Bitterfeld selbst und in anderen umliegenden Orten untergebracht wurden.