Abraham OCHSENBEIN

Abraham OCHSENBEIN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Abraham OCHSENBEIN
Beruf Leinenweber 1702 Gültstein nach diesem Ort suchen
Beruf Weber 1710 bis 1715 Gültstein nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1645 Schweiz nach diesem Ort suchen
Bestattung 11. Februar 1715 Gültstein nach diesem Ort suchen [2]
Heirat 31. August 1675 Gültstein nach diesem Ort suchen [3]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
31. August 1675
Gültstein
Anna MAYER

Notizen zu dieser Person

Sigrist, Die solothurnischen Familien Ochsenbein, Jahrbuch für Solothurnische Geschichte, Band 30, S. 223-228
IV. Die bucheggbergischen Ochsenbein
Ihre Geschichte bleibt weit fragmentarischer als jene der Ochsenbein in der Stadt Solothurn, da sie keine besonders hervorragenden Persönlichkeiten zählten, die tiefere Spuren in der Welt der historischen Dokumente zurückliessen. Sie zerfallen ihrerseits in zwei Linien: die erste ausgehend von dem Maurermeister Clewi Ochsenbein, die sich ebenfalls in der Stadt Solothurn vollzog, aber noch früher erlosch, als die eigentlich städtischen Ochsenbein, die andere ihren Anfang nehmend von Peter Ochsenbein von Bibern; ihr entstammen die heute noch lebenden solothurnischen Ochsenbein.
Clewi oder eigentlich Niklaus Ochsenbein erscheint bereits 1438 in den Seckelmeisterrechnungen als beteiligt an städtischen Bauarbeiten; im Laufe der Vierzigerjahre arbeitete er unter anderm am Barfüsserkloster, an den Stadtbefestigungen, auch am Bau eines Weges ins Attisholz; im Alten Zürichkrieg wirkte er mit an der Schleissung der österreichischen Festung Rheinfelden. Von 1454 an erscheint er im
Rang des städtischen Werkmeisters, also des offiziellen staatlichen Bauunternehmers, was seine Tüchtigkeit beweist; seine gehobene Stellung ergibt sich auch daraus, dass er ein eigenes Siegel führte, das freilich leider nicht erhalten ist.“ In den Sechzigerjahren war er auch beschäftigt am Bau des von Schultheiss Niklaus von Wengi gestifteten neuen Spitals. Sein Haus stand in der Vorstadt. Ausser seinem ererbten Besitz im Bucheggberg, vor allem in Bibern und Schnottwil, besass er auch Güter zu Zuchwil und Deitingen, war also offenbar recht wohlhabend.“ Er war zweimal verheiratet. Von seiner ersten Frau ist nur der Vorname Agnes bekannt; sie schenkte ihm zwei Kinder, einen Sohn Clewi und eine Tochter Ali oder Alis.“ Die zweite Frau, die er vor 1458 heiratete, hiess Else Vigger und entstammte einer bekannten und begüterten Familie von Bellach. Mit einem Beinamen der Vigger wird sie zuweilen auch Else Richers, das heisst eigentlich Richards, genannt.“ Sie überlebte ihren Gatten, der wohl um die Mitte der Siebzigerjahre, sicher vor 1479, gestorben ist.
Die Tochter Alis war zweimal verheiratet : in erster Ehe mit einem Peter Sattler, der seinen Namen wohl von seinem Beruf trug, in zweiter abermals mit einem Sattler, namens Simon Ostertag; sie lebte noch 1486. Der Sohn Clewi, der um 1440 offenbar bereits erwachsen war, also kaum später als 1420 geboren sein dürfte, war wie der Vater Maurer und arbeitete immer mit diesem zusammen; er starb noch vor jenem zu Ende der Sechzigerjahre. Seine Anhänglichkeit an die Väterliche Heimat bewies er mit einer Stiftung eines Jahrzeits in der Kirche Oberwil bei Büren.“ Der Name seiner Frau wird nicht überliefert; sie sass einmal eine Nacht im Gefängnis, weil sie «rninen herren fluchte›>, wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Regelung des Nachlasses ihres Ehemannes, der wohl bestrittene Forderungen an die Stadtkasse hatte.“ Von ihr hatte der jüngere Clewi Ochsenbein einen Sohn und
drei Töchter.“ Der Sohn Hans Ochsenbein wird nur selten erwähnt; es ist nicht ersichtlich, was für einen Beruf er ausübte, ob er verheiratet war und ob er Nachkommen hinterliess.“ Er besass ein Haus am Kornmarkt. Jedenfalls erscheint er als letzter der von dem ältern Clewi Ochsenbein ausgehenden Linie. Von den drei Schwestern des Hans Ochsenbein war die eine, Ursula, verheiratet mit einem Jörg Tierhaupt, Margreth mit einem Christian Zeltner, wohl dem Stammvater der Solothurner Zeltner, dem sie das Eckhaus oben an der Gurzelngasse mit in die Ehe brachte ; die jüngste Schwester, Christina, scheint unverheiratet geblieben zu sein.
Nach dem Tellrodel von 1465 lebten in diesem Jahre mehrere Kinder des vor 1459 verstorbenen Peter Ochsenbein von Bibern, doch wird mit Namen nur eine Tochter Christina genannt. Diese war verheiratet mit dem Solothurner Müller Peter Hermann, genannt Gaugler.“ Auffallenderweise nennt der Tellrodel von 1472 im Bucheggberg überhaupt den Namen Ochsenbein nicht mehr; weder zu Bibern, wo Peter Ochsenbein ansässig war, noch in einer andern bucheggbergischen Gemeinde werden seine Nachkommen erwähnt. Über die Gründe dieses Schweigens der Quellen lassen sich keine Erklärungen geben, so dass hier bereits eine Lücke in der genealogischen Linie klafft; dass die spätern Ochsenbein im Bucheggberg irgendwie mit
dem genannten Peter Ochsenbein zusammenhängen, wird einzig wahrscheinlich gemacht durch die geographische Übereinstimmung.
Die nächste Spur findet sich nämlich erst wieder 1510 im Bürgerbuch der Stadt Solothurn: hier lassen sich Willi Ochsenbein von Mühledorf und seine Brüder Stefan, Urs und Hans als Ausburger ins solothurnische Bürgerrecht aufnehmen.“ Willi dürfte wohl ein Verschrieb für den später wieder erscheinenden Ulli sein, da der Name Wilhelm damals sozusagen nie gebraucht wurde, im Gegensatz zum sehr häufigen Ulrich. Dem Alter nach könnten die vier Brüder wohl am ehesten Enkel des Peter Ochsenbein von Bibern sein, wobei ihr Vater ungenannt bliebe; sicher aber lässt sich der verwandtschaftliche Zusammenhang nicht feststellen. Jedenfalls waren die Ochsenbein nun von Bibern nach Mühledorf übersiedelt, wo sie in der folgenden Zeit beheimatet erscheinen.
Ulli Ochsenbein erscheint wiederum 1527 im Bürgerbuch als Vater von sechs Söhnen: Stefan, Urs, Hans, Benedict, Christian und Heini.“ Von ihnen erscheinen später Stefan, Urs und Heini als gemeinsame Besitzer der Mühle zu Mühledorf.“ Im übrigen aber scheint der ehemals so beträchtliche Reichtum der Familie bereits aufgelöst; so erscheint «Ochsenbeins Gut» zu Gossliwil schon 1539 seit längerer Zeit in fremden Händen. Eine Ursache dieses finanziellen Niedergangs waren wohl grosse Kinderzahlen, wie sie eben bei Ulli Ochsenbein genannt wurden. Sie wirkten sich besonders verhängnisvoll aus, wenn es sich um Töchter handelte, mit denen immer grössere Teile des Familiengutes in fremde Geschlechter abflossen.
Wiederum einer nächsten Generation anzugehören scheinen die zwischen 1578 und 1598 genannten Heini, Ulrich, Cuni, Hans und Urs Ochsenbein, sowie eine Jakobe Ochsenbeinf” Ihre verwandtschaftlichen Beziehungen werden indessen nirgends ersichtlich, wie auch nicht festzustellen ist, ob die Brüder des Ulli von 1510 und 1527 ihrerseits Nachkommen hinterliessen. Bei dem Fehlen von Pfarrbüchern in jener Zeit erfolgt ja die Nennung eines Namens ganz zufällig, so dass ganze Generationen gelebt haben können, ohne in der Aktenwelt Spuren hinterlassen zu haben. So müssen wir uns mit der Feststellung begnügen, dass die Ochsenbein im 16. Jahrhundert zu Mühledorf ziemlich zahlreich, aber in eher bescheidenen Verhältnissen
fortlebten; mit dem ganzen Bucheggberg hatten sie auch den reformierten Glauben angenommen. Irgendwelche bestimmte genealogische Linien lassen sich aber nicht ziehen.
Leider reicht auch das Pfarrbuch der Kirchgemeinde Ätingen, zu der Mühledorf gehörte, nur bis 1632 zurück, während sonst die bernischen Kirchenbücher zum Teil beträchtlich ins 16. Jahrhundert hinuntergehen. So können wir den Faden relativ spät aufnehmen und stehen sogleich vor einer weitern, schwer zu erklärenden Tatsache: das im 16. Jahrhundert so breit ausgedehnte Geschlecht der Ochsenbein ist in diesem Pfarrbuch nur noch mit zwei Namen vertreten: einem Abraham Ochsenbein, wohnhaft im Wolftürli ausserhalb Mühledorfs, und einem Benedict Ochsenbein, von dem nicht einmal ersichtlich ist, wie er mit jenem Abraham verwandt war. Zum Teil ist dieses Verschwinden der Ochsenbein wohl ebenfalls mit einem tatsächlichen
Aussterben zu erklären, wie wir es schon früher bei den andern Ochsenbein-Lirıien feststellten. Zum Teil dürfen wir aber wohl auch Auswanderung annehmen, wie wir sie auch noch bei den letzten Vertretern der bucheggbergischen Ochsenbein nachweisen können; aus gewissen Anzeichen kann geschlossen werden, dass im siebzehnten Jahrhundert noch einmal eine Auswanderung vor allem ins Bernbiet erfolgte, wie schon anderthalb Jahrhunderte zuvor.
Abraham Ochsenbein zeugte nach Ausweis des Pfarrbuches mit seiner Ehefrau Kunigunde Wyss acht Kinder, von denen drei in früher Kindheit starben. Am Leben blieben vier Söhne: Abraham, Urs, Hans und Michel, und eine Tochter Anna; diese heiratete 1678 einen Hans Junker von Rapperswil im Bernbiet. Der alte Abraham starb 1665; von seinen vier Söhnen aber findet sich zu Mühledorf keine Spur mehr; vermutlich sind sie alle ausgewandert. Die gleiche Vermutung trifft auch auf Benedict Ochsenbein zu, der sich 1642 zu Ätingen mit einer Magdalena Schwitz verheiratete, 1645 noch als Taufpate auftritt, nachher aber nicht mehr erwähnt wird. Mit ihm und den Söhnen Abraham Ochsenbeins erlischt der Name Ochsenbein im Buchegg-
berg überhaupt. Eine besondere Aufgabe wäre es, zu verfolgen, ob die heute im Bernbiet noch lebenden Ochsenbein auf jenen Burgdorfer Ruoff Ochsenbein, der 1459 erwähnt wird, zurückgehen, oder ob sich vielleicht die Fäden ziehen lassen zu den Mühledorfer Ochsenbein des
17. Jahrhunderts.
Im Kanton Solothurn taucht der Name Ochsenbein dann um 1690 wieder auf, aber nicht mehr im Bucheggberg, sondern im Wasseramt. Zu Zuchwil, Luterbach und Kriegstetten finden wir hier die Spuren eines offenbar ziemlich unstet lebenden Ehepaares Niklaus Ochsenbein und Verena Friedrich. Bei der Heirat, die 1691 in Zuchwil stattfand, wird als Heimat der Braut Kappel im Gäu angegeben, wo sich tatsächlich in jener Zeit ein Geschlecht Friedrich nachweisen lässt. Als Herkunftsort des Niklaus Ochsenbein wird dagegen ein Ort <Bestimmtere Angaben über die Herkunft Niklaus Ochsenbeins finden sich dann erst bei seinem 1699 in Biberist getauften Sohne Urs Ochsenbein. Dieser verheiratete sich am 19. ]uni 1730 in Biberist mit Anna Maria Schnider von Lohn, und wird bei den nachfolgenden Taufen seiner Kinder regelmässig als <zurück in den Kanton Solothurn, nur hatte er inzwischen den Glauben gewechselt, so dass seine Nachkommen nun nicht mehr reformiert waren, wie ihre Ahnen im Bucheggberg, sondern katholisch. Offen bleibt die Frage, wer der erste Auswanderer ins Elsass war, ob jener Benedict, ob einer oder mehrere Söhne des Abraham, oder ein Unbekannter; möglich wäre natürlich auch, dass dem ersten Ochsenbein, der ins Elsass auszog, später weitere Verwandte nachfolgten.
Niklaus Ochsenbein selber scheint sein ursprüngliches Heimatrecht im Kanton Solothurn gar nie geltend gemacht zu haben; er begnügte sich mit der Stellung eines geduldeten Hintersässen, wie es ihrer in jedem Dorfe gab. Erst sein' Sohn Urs erinnerte sich wiederum daran, dass seine Vorfahren schon früher solothurrıische Untertanen und Bürger gewesen waren, und zwar deshalb, weil er für sich und seine Nachkommen wiederum das volle Bürgerrecht erwerben wollte. Ein Auswanderer, der sich das heimische Bürgerrecht bewahren wollte, musste nämlich eine bestimmte Geldsumme in seiner Heirnatgemeinde deponieren, und da ja meistens ärmere Leute sich zur Auswanderung entschlossen, verfügten sie selten über überflüssiges Geld und verloren damit meistens ihr Bürgerrecht; dies wird auch bei den Ochsenbein im Elsass der Fall gewesen sein. Der Nachweis eines ehemals besessenen Kantonsbürgerrechts erleichterte aber doch die Wiederanerkennung als Bürger, weshalb sich Urs Ochsenbein wohl bemühte, die Herkunft seines Geschlechts -aus dem Bucheggberg bestätigt zu erhalten, was ihm offenbar auch gelang. Als. Katholik wollte er sich aber wohl nicht mehr im reformierten Bucheggberg niederlassen; dagegen gelang es ihm, sich im jahre 1744 mit seinen Söhnen Urs, Josef und Johann in der Gemeinde Etziken als Bürger einzukaufen; er musste dafür bezahlen 45 Kronen in Geld, was rund 3000 heutigen Franken entsprechen dürfte, ferner einen halben Saum, das heisst rund 75 Liter Wein, 15 Pfund Käse und von einem halben Mütt Korn Brot, was etwa 50 Kilo Brot ergeben dürfte; die genannten Speisen verzehrten die Bürger der ganzen Gemeinde zur Feier des Neubürgers an einem gemeinsamen Mahl. Von diesem Urs Ochsenbein und seinen drei
Söhnen stammen alle heutigen solothurnischen Ochsenbein ab; da von seiner Zeit ab Pfarrbücher und später die Zivilstandsregister kaum noch wesentliche Lücken aufweisen, bietet die Fortführung der Stammtafel von da ab kaum noch Schwierigkeiten.

Quellenangaben

1 Ortssippenbuch Gültstein 1558-1930 #O2 Gültstein > Mischbuch 1636-1783 Band 5 Bild 214 Gültstein > Mischbuch 1636-1783 Band 5 Bild 300
2 Totenregister Gültstein
3 Eheregister Gültstein

Datenbank

Titel Vorfahren Englert/Damsohn
Beschreibung Zweig Englert: Vorfahren in Neuhütten im Spessart weitgehend unbearbeitet; weitere Vorfahren aus Gissigheim/Schweinberg über Standesregister und hardheim.info erfasst Zweig Reuß: Daten aus Online-OFB Reichholzheim Zweig Fischer: Vorfahren in der Pfalz teilweise aus Kirchenbüchern erfasst Zweig Hörner: noch weitgehend unbearbeitet, Teile über Standesregister erfasst Zweig Damsohn: aus Kirchenbüchern erfasst, vorläufig abgeschlossen Zweig Wellinger: aus Kirchenbüchern erfasst, vorläufig abgeschlossen Zweig Binder: in Arbeit, weitgehend aus Kirchenbüchern erfasst Zweig Lohrer: Daten aus OFB Haslach erfasst
Hochgeladen 2023-08-21 13:15:00.0
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