Hans BUCH

Hans BUCH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hans BUCH
Beruf Stifter des Buchenlehns
Religionszugehörigkeit römisch-katholisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1460 Salzwedel-Altstadt nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Das Buch (Buck, Bock, Boek) - „Lehn” und weitere Stipendien
Eine andere alte Familienstiftung ist das Buch (Buck)-”Lehn” oder Buchen-Lehen. Der Name Buch
schreibt sich auch Buk, Buck, Bock, Book oder Boek 70 und leitet sich vom Dorf Buch oder Book ab.
In Buch besaßen die Gartze u. a. den kleinen Zehnten 71. Adelheid Bock, Tochter des Dietrich Bock
und der Ilsabe geb. Knopf, ehelichte Dietrich Chüden. Ihre Schwester Anna Bock ehelichte
Hermann III. Burmeister. Beide Linien sind Vorfahren der Bötcher-Familie.
Die Stiftung ist vermutlich um 1500 entstanden. Nach einem Testament vom 25.10.1603 ist die
Familie Buch Stifterin72. Über seine Begründung fehlen Urkunden 73. Nach Danneil74 bestand die
Stiftung Buch in einer Kommende, einer Überweisung von Einkünften, an eine Kirche für einen Altar
und Vikar oder Altaristen der Marienkirche zu Ehren des Hl. Clemens, deren Verleihung, Kollatur, bei
der Gründer- oder Stifterfamilie verblieb. Im Abschied der ersten General-Kirchen-Visitation 1541
wird die Commende Clementis als 64. von insgesamt 72 an St. Marien vorhanden gewesenen
geistlichen Vikarien, Lehen und Kommenden behandelt 75. Die Kollatoren und Brüder Hans, Bastian
und Dietrich Buck hätten vor den Visitatoren bekannt, dass nach dem Testament von Hans Buck 400
Gulden und vom gleichen Stifter weitere 200 Gulden der Kommende als Haupteinnahme zugeflossen
seien, deren Zinsertrag dem Sohn ihrer Schwester Dietrich Brewitz als Student im Stipendium
verliehen sei 76. Nach Pohlmann77 betrug das Legat 2 Wispel Roggen und 8 Rthl. 5 Gr. 10 Pf., nach
Danneil78 die Einnahme 1541 noch 2 Wispel Roggenpacht. Collator war der Senior der Familie
Brewitz. Denn die Buchs waren in der männlichen Linie ausgestorben. Die geistliche Stiftung der
Kommende oder Vikarie wurde auch 1541 in eine Familienstiftung umgewandelt, die das Stipendium
jeweils für drei Jahre erteilte.
Auch die Familie Bock oder Buch (Buck) zählte zu den begüterten Patriziern, den Lehnbürgern der
Altstadt Salzwedel, und besaß 1375 Lehnsrechte in vier Dörfern 79. Als Ratmann tritt Thyde (Thyderice,
Theoderice) Boek schon 1320 bis 1332 nach Bluhm in Salzwedel in Erscheinung 80. Im Ält.
Stadtbuch ist die Familie seit 1336 bezeugt 81. Nach Friedrich, Thide, Heyner, Johann, Gherecke, Henneke,
Arnd, Tide, (Johann) Hans 1434 und offenbar einem weiteren Hans 1458 bis 1478 war Dietrich
Boek 149782, 149883 bis 153184 Ratsherr in Salzwedel. Danneil gab auch hier eine DeszendentenÜbersicht
und vermerkt : „Hans Buch (Buk, Bok, Boek) gegründete Commende ...”. Nach Bluhm ist
der Zeitpunkt der Gründung der Stiftung durch Hans Buck um 1500 oder etwas früher anzusetzen 85.
Ein Johann v. Buch (Buk), Priester und 1357 Stadtschreiber der Altstadt Salzwedel, gelobte am
1.12.1357, sein erworbenes Haus nicht dem Bürgerrecht zu entfremden 86. Von 1358 bis 1360 versah
ein Johann Buch die Propstei im Augustinerinnen-Kloster in Diesdorf bei Salzwedel. Am 26.11.1378
erscheint Johanne de Boek als Propst in Dambeck in einer Urkunde, wonach das Kloster Isenhagen
dem Rat der Salzwedeler Altstadt Hebungen zur Ausstattung eines von diesem gegründeten
geistlichen Lehen verkauft, was Hoyer und Johannes de Chuden bezeugen 87.
Gründler ordnet Johann v. Buch einem altmärkischen Rittergeschlecht zu 88, dem nicht gefolgt wird.
Er schreibt, dass Nonnen aus dieser Familie Benigna und Gertrud (v.) Buck gewesen seien, die 1539
eine Hebung von Jakob v. Elding kauften. Diese beiden Schwestern sind nach Bluhm89 zweifelsfrei
Angehörige der Stifterfamilie. Sie erscheinen sowohl in den Tabellen Danneils als auch in älteren
Übersichten mit dem Zusatz moniales zu Diesdorf als Geschwister der Kollatoren und der Brüder
Hans und Dietrich Buck, erwähnt mit Bastian bei der General-Kirchen-Visitation 1541. Bluhm
vermutet wie Gründler, dass die Stifterfamilie Buch (Boek, Buck) zu der Landadelsfamilie v. Buch
(Buck) gehört habe. Buch in der Vogtei Tangermünde hatte eine feste Burg, von der noch ein Wall
erhalten ist - die schon früh erbauten Burgen in der Altmark dienten der Sicherung des Gebiets gegen
die Wenden, z. B. auch die Burg in Tangermünde, die Kaiser Heinrich I. zur Deckung des Elbübergangs
hatte erbauen lassen -. In den Klöstern St. Michaelis, Diesdorf, Lüne u. a. sind jedoch
mehrfach Mitglieder des Patriziats der Städte anzutreffen, ohne dass sie Ritterfamilien angehörten.
Nach Dietrichs-Parisius nannte sich ein altmärkisches Geschlecht nach ihrem Herkunftsort und Burg
Buch, das den Askanischen Markgrafen mehrere hervorragende Staatsmänner und der Wissenschaft
einen Rechtsgelehrten beschert hat, darunter Jan von Bok mirabilis, der Berühmte, Ratgeber des
Markgrafen Johann von Brandenburg (+ 1266)90. Von seinen vier Söhnen Nicolaus, Bernhard, Conrad
und Siegfried nahm der älteste die Stellung eines Truchsess am Hof des Grafen Waldemar (+1319) bis
1314 ein. Ein Sohn des Nicolaus wird nach 1319 zuerst als Ritter der Vogtei Tangermünde genannt.
Johann v. Buch war am Hof des Markgrafen Ludwig von Bayern Kanzler, Geheimer Rat, dann
Hofrichter und Landeshauptmann der gesamten Mark Brandenburg. Um 1330 verfasste Ritter Johann
v. Buch zu Eike v. Repgows kurz zuvor erschienenem Sachsenspiegel eine Glosse mit Verweisen auf
kaiserliches und geistliches Recht, ferner den „Richtsteig Landrechts”, eine Darstellung des
Rechtswegs. Um letzteres hatten ihn seine Oheime Conrad und Siegfried v. Buch gebeten. Seinen
Lebensabend verbrachte er auf Burg Buch.91
Eine Verwandtschaft mit der Adelsfamilie v. Buch ist jedoch nicht anzunehmen. Offenbar bezeichnet
der Name (v.) Buch (Buck, Bock) der Salzwedeler Familie den Herkunftsort, entgegen J. Schultze
nicht das Dorf Buch an der Elbe in der Nähe von Tangermünde, sondern mit Stephan den näheren Ort
Book, 25 km östlich von Salzwedel 92. Bei den Stifterfamilien handelt es sich um eine Ratsherren- und
Patrizierfamilie, die zuvor zu Wohlstand gekommen war. Sie übte um 1348 noch das Fleischerhandwerk
aus. Denn die Tochter des Fleischers Boock erscheint 1348 im Ält. Stadtbuch 93. Die
Familie war später in der Lage, die erheblichen Investitionen und Aufwendungen als Fernhandelskaufleute
zu bestreiten. In der vornehmen Gewandschneidergilde bildeten sie die organisierte
Kaufmannschaft und waren auch Tuchhändler 94.
Die Stifterfamilien hatten enge Verbindungen zueinander. Nach den aufgestellten Tabellen war
Dietrich Buch, der Sohn oder Bruder des Stifters Hans Buch, ein Schwiegersohn von Anna Knop(f)
geb. Burmeister, eine Tochter von Wilhelm Burmeister, der neben Hermann als weiterer Sohn der
Eheleute Heinrich Burmeister und Margarethe geb. v. Chüden genannt wird 95. Danneil verweist
darauf, dass in der Stiftungsurkunde des „Burmeister-Lehns” 1364 nur ein Sohn der Witwe Burmeister
geb. v. Chüden und zwei Töchter genannt werden. In anderen Nachrichten sind aber ihre zwei Söhne,
Wilhelm und Hermann Burmeister, erwähnt 96. Offenbar war Sohn Wilhelm bei Errichtung der Urkunde
1364 schon verstorben. Einem Vergleich des Landeshauptmanns der Altmark von 1575 ist aber
klar zu entnehmen, dass die Nachkommen v. Buch (Boek, Bock) Nachkommen Wilhelm Burmeisters
und damit auch der Margarethe Burmeister geb. v. Chüden sind 97.

Quellenangaben

1 siehe Notizen Burmeisterlehn, Stammtafel der Familie Buch

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Titel Burmeister-Lehn zu Salzwedel v.07.06.2021
Beschreibung
Hochgeladen 2021-06-07 20:28:34.0
Einsender user's avatar Michael Göllnitz
E-Mail alberich2@web.de
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