Gottfried BEYGARD

Gottfried BEYGARD

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Gottfried BEYGARD
Beruf Rektor der Lateinschule u. 2. Pfarrer Laasphe (1689-1715), Pfarrer Arfeld (1712-1730).

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt zu einem Zeitpunkt zwischen 1665 und 1668
Bestattung 14. Juli 1738 Arfeld, Bad Berleburg, Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Wohnen etwa 1668 ?Kröffelbach, Gem. Waldsolms, Lahn-Dill-Kreis nach diesem Ort suchen
Wohnen 1689 bis 1715 Bad Laasphe, Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Wohnen 1712 bis 1738 Arfeld, Bad Berleburg, Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 4. Mai 1689 Dillenburg, Kreis Dillenburg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
4. Mai 1689
Dillenburg, Kreis Dillenburg
Auguste SEHL

Notizen zu dieser Person

Familienname: Beygard
Weitere Namen: Johann Gottfried
Vorname (kurz): JGottfr
Name (kurz): Gottfr Beygard
Freier Text: ?* in Kröffelbach (Braunfels). In Dillenburg sind seine Geschwister geboren; Lücke 1665-1668.
stud Herborn 1683.
P Laa 1692 JWeiss (Rektor), 1703 JVomhof (Rektor)
Quellen: "Die Matrikel der Hohen Schule und des Paedagogiums zu Herborn", herausgegeben von Gottfried Zedler und Hans Sommer, Wiesbaden, 1908:
Anno 1683 ... [3097] Johannes Godefridus Beygardt Dillaeburgensis, pro bibl. 5 albos ... 30. Apr [immatrikuliert]
+: "Den 14t. Julj Joannis Godofredi Beygartj cadaver terrae mandavimus; à sacris huic fuit XXVI annos."
Lagerbuch der Pfarrei Arfeld, S. 368f.: "Johann Gottfried Beigardt, war früher Rector zu Laasphe, und wurde gegen den wiederholten Protest der Gemeinde nach Arfeld versetzt, und gab durch Vieles, namentlich Zanksucht und Trunkfälligkeit Veranlassung zu Klagen. Im August 1730 wurde er "als ein alter Mann und in Schulden stehender Pastor" in den Ruhestand versetzt und starb im Juli 1738."
Manuskript von Wilhelm Hartnack, Laasphe, 1958 - nach WA K 160, 17.02.1730 -
"Zu Haus Nr. 6:
Dieses Haus ist insofern denkwürdig, weil sich in ihm ein tragi-komischer Vorfall am 29.I.1730 abgespielt hatte, indem dem Pfarrer Johann Godfried Beygard öffentlich und schonungslos vorgeworden wurde, daß er am Sonntag zuvor bei einer Taufe in Richstein diese nicht selbst habe vornehmen können, weil er vor lauter Betrunkenheit zusammengesackt sei.
Befehlsgemäß hatte Beygard am 22. Januar 1730 auf Schloß Wittgenstein im Turnus predigen müssen. Auf den gleichen Tag hatte Johann Jakob Schneider in Richstein sein Kind zur Taufe angemeldet. Diese Taufe aber will Beygard an diesem Sonntag,dem drittem nach Epiphanias, eben der Schloßpredigt wegen, nicht mehr haben vornehmen können, daher auf Montag, 23. Januar verschoben. In seinem Bericht aber sagt er, er hätte sie auf dem Rückweg (von Schloß Wittgenstein) vollzogen. Seineeigene Schilderung darüber lautet nun: 'Es trug sich aber zu, daß mich bei der actis [d.h. der Taufe] vermutlich der Müdigkeit und Kälte wegen ein starker accidens [= Anfall] überfiel, dergestalt, daß ich die Vollziehung zu bewerkstelligenverhindert wurde und mich zu recolligieren [= erholen] etwas niedersetzen mußte. Indem aber selbiger accidens bald vorüberging, habe ich das Kind darauf gewöhnlichermaßen getauft.' So weit der Vorgang im Bericht des Pfarrers Beygard.
Man könnte direkt Mitleid mit dem armen Pfarrer haben, der in winterlicher Kälte erst den Ritt oder Fußmarsch von Arfeld nach Schloß Wittgenstein machen, dann hier predigen und den Rückweg wohl übers Harfeld nach Richstein nehmen mußte, umhier Johann Jakob Schneiders Kind zu taufen. Nur fällt in Beygards eigenem Bericht auf, daß die Taufe erst auf den folgenden Tag angesetzt war, nun aber doch noch am Sonntagnachmittag vollzogen worden sein soll!
Anderer Ansicht als ihr Seelenhirte waren seine Richsteiner Lämmer. Denn ein Augenzeuge der Taufe, der junge Johannes Hoß von Richstein, der in Hermann Hippenstiels Haus, dem Bachschmitts Haus, wohl als Schmiedegeselle arbeitete, erzählte im Dorfe, ... - Doch lassen wir lieber den Pfarrer selbst berichten: 'Nachdem ich nun den folgenden Sonntag wider Vermuten [habe] vernehmen müssen, welchergestalt der junge Johannes Hoß von Richstein alhier im Kirchdorf in des Hermann Heppenstiels oder sogenannten Bachschmitts Haus mich grausamlich in Gegenwart Johann Arnd Marburger[s], Hofmann auf dem Heller, und Johannes Heppenstiels, Sporers, und dieses ganzen Hauses zu Arfeld, mir zuschimpft, ungescheuet auszusprechen, alswenn ich voll von Bier und Branntewein gewesen wäre, und nicht ich, sondern mein Sohn Johann Georg das Kind getauft hätte, welches, wenn es ihm geschehen wäre, er mich und meinen Sohn zur Tür hinaus geworfen haben wollte, wobei er dann noch viele andere ungeziemende und unverschämte Reden geführet, ..., solches alles aber, was Johannes Hoß von der geschehenen Taufe und sonsten gesprochen, in groben calumnien [calumina = falsche Anklage] bestehet und an sich falsch ist, wie solches des Kindes Vater und die sonsten bei der Taufe gewesen sind, attestieren können.'
Beygard beantragt die Untersuchung der Angelegenheit, damit der Calumniant für die 'mir, meinem geistlichen Amt, auch ganzer Gemeinde [zu] despect [= Verachtung] und Ärgernis gereichende Bosheit und Frevel der Gebühr nach abgestraft werde.'
Wir wissen nicht, wie die von der gräflichen Regierung angeordnete Untersuchung abgelaufen ist. Wir wissen aber, daß Beygard bald darauf von seinem Schwiegersohn, Pfarrer Nicolaus Elias Dürbeck abgelöst worden ist und noch 7 - 8 Jahre, biszu seinem Tode 1738, im Pfarrhaus zu Arfeld als gewesener Pfarrer von seinem Schwiegersohn ertragen worden ist. Denn Beygard galt nach den vorliegenden Berichten als dem Suff ergeben und äußerst zänkisch, der mit jedem Gemeindeglied Krach hatte. Das Arfelder Lagerbuch drückt sich da recht schonungslos aus.
Weitere Angaben siehe: Klammer, Der Perner von Arfeld, Dortmund 1983, S. 73 - 82.
WA - W 61, Bussgelder 1724, Mai, den 22ten: Pfarrer Beighart in Arfelden wegen ausgegossener Verbalinjurien contra den Schöffen Johannes Gerthen daselbsten 2 Rth. - Johannes Gerthen daselbst, dass er höchst strafbar und gröblich retorquiret2 Rth.
Bauks, 476 - mit ungenauen Angaben.
Zft Wittgenstein 2004, S. 137 ff.

Datenbank

Titel Online-OFB "Wittgensteiner Land"
Beschreibung Backup von https://online-ofb.de/wittgenstein
Hochgeladen 2022-05-15 19:34:29.0
Einsender user's avatar Michael
E-Mail mj-genealogy@gmx.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Kommentare

Ansichten für diese Person