Notizen zu dieser Person
Erst im Seelenregister (begonnen 1740) wird beim Sohn Laurentius “Dippon” geschrieben, vorher wird auch Dupoy oder Dibon u.ä formuliert.
Protokoll Kirchenkonvent 1706:
"Den 17. August ist Margaretha Schunkin, Johannes Schunk Bürgers und Küffers Tochter allhier zu Beutelsbach wegen getriebener Hurerei mit Soldaten citiert u. examiniert worden, welche schuldige deponiert [darlegt] u. bekennt es sey geschehen 14Tag nach Ostern in des Gastgebers Haus Barthle Krafften und zwar mit Zwang wie sie vorgibt daß sie sich nimmer hat erwehren können,sondern [die Offiziere] musste ihres gottlosen Willens leben, in mit dem sie von einem starkh gehalt, vom anderenaber beschlafen worden in dem Hausehrn, welches beede 2 Leutenants seynd.Sie die Sünderin sagt weiter zu ihrer Verteidigung, da in dem sie in ihren Beruf mit einem Tuch voll Streue bei dem Withshauß vorbey gehe gemeine Soldaten auf sie gebaßet,das Tuch vom Kopf runter gerißen sie angepackt mit Gewalt u gleich ihren Offizieren zugeführt, die dann hernach alles vermachten u. verwahren lassen, daß sie nimmer hinaus kam u. sie ihr gottloses Beginnen, mit besagter Schunkhin verbringen können."
Johann Jean Dupond taucht zwei mal in Musterungslisten für das württembergische Regiment auf:
1706 in Schorndorf - das passt zu der Geburt des Kindes dieser Verwaltigung Laurentius
1713 in Tongern, wo er als Hauptmann genannt ist, darunter sein Sohn Franz Anton als Sergeant
1714 und danach finden sich mehrere Proviantlisten, in denen er als Captain Dupond unterschreibt.
1717 wird ein Hauptmann Dupond erwähnt, der in Belgrad die „Soldatin“ Christmann um einen von ihr erbeuteten türkischen Säbel übel betrogen hat. Anstelle der versprochenen 100 Gulden bekam sie 100 Stockhiebe. Die Überlieferung stammt vom Eintragdes Pfarrers Schemer von Gingen/Fils zur Lebensgeschichte der Anna Maria Christmann. Dorothea Keuler,(Provokante Weibsbilder, S.82) und Gerhard Raff (Raffs Raritäten, S.172) haben diese Geschichte literarisch verewigt.
1720 wurde der Krieg der Habsburger um die spanische Krone in Palermo ausgetragen, bei dem sich das Regiment “Alt Württemberg” beteiligte. Darunter war der Hauptmann Dupond, dem offensichtlich auf der Reise von Sizilien nach Genua “das Meer zumGrabe wurde”. (Leo Ignaz Stadinger Württembergisches Kriegswesen, Seite 385)
Kurioserweise findet sich im fürstlich württ. Dienerbuch ein weiterer Hauptmann dieses Namens, aber der Vorname war David. Er kam aus Languedoc und starb 1638 als Festungskommandant von Schiltach. Natürlich könnte auch er derjenige sein, der inBelgrad die Soldatrin Christmann betrog!