Michael DEPNER

Michael DEPNER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Michael DEPNER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 12. Juni 1780 Schwerin, Freistaat Mecklenburg-Schwerin, Herzogtum Mecklenburg, Niedersächsischer Reichskreis, Heliges Römisches Reich nach diesem Ort suchen [4] [5]
Heirat 1814 Plock (Schroettersburg), Krs. Mazowieckie, Polen nach diesem Ort suchen [6]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1814
Plock (Schroettersburg), Krs. Mazowieckie, Polen
Anna Barbara CUNDL

Notizen zu dieser Person

BIOGRAPHIE: UNSTIMMIGKEITEN BEIM NAMEN:
[1] Michael Depner:
Lt. Webseite "Die Kantorenfamilien DEPNER / DEPPNER" auf VolynWiki [http://wiki.wolhynien.net/index.php/Depner_(Familienname)#cite_note-4]
[2] Richard Depner:
Laut Brief vom 01.11.1982 von Rudolf Depner, 1895 (Michael 1780, Jakob 1820, Friedrich Wilhelm 1856) an seine Nichte, Tochter von Jakob Depner 1886 (Michael, Jakob, Friedrich Wilhelm). Rudolf Depner muss sich hier geirrt haben, da aus der Quelle [3] eindeutig hervorgeht, dass dieser Michael hieß.
[3] Lt Ev.-luth. Kirchenbuch Plock 1820 Geburten/Taufen, S. 5, Nr. 10 : Jakub DEPNER * 28.6.1820 in Szrettersdorff, Plock, Sohn von Michael DEPNER & Barbara CUNDL
Demnach Michael Depner eindeutig der Urgroßvater von Rudolf Depner 1895, der Großvater von Friedrich Wilhelm Depner 1856 und der Vater von Jakob Depner 1820.
Da Michael Depner jedoch am gleichen Tag (12.06.1780) geboren ist wie Richard Depner (lt. Bief von Rudolf Depner 1895), kann sich Rudolf Depner hier beim Namen entweder nur irren oder Richard und Michael sind Zwillingsbrüder.
Auf jeden Fall kann Richard Depner nicht Urgroßvater von Rudolf Depner 1985 sein, da sich alle folgenden Namens - und Geburtsangaben - sowohl im Brief von Rudolf Depner als auch auf der Wiki Seite der Kantorenfamilie Depner - exakt decken.
Deshalb ist es jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass Rudofs Urgroßvater Richard hieß.
Quellen:
[1] Die Kantorenfamilien DEPNER / DEPPNER, http://wiki.wolhynien.net/index.php/Depner_(Familienname)#cite_note-4
[2] Rudolf Depner, Depner - Brief von Rudolf Depner (1895) vom 11.1.1982 an Lydia Depner (1915) (Aus dem Nachlass von Lydia Depner, Zugesand per eMail von Ruth Becker-Lang am 03.1.2008)

Quellenangaben

1 Depner - Die siebenbürgisch-sächsischen Familiennamen", ISBN 3-412-01576-8
Autor: Fritz Kleintzel-Schön
Angaben zur Veröffentlichung: https://sites.rootsweb.com/~bgwiehle/siebenburgen/sbs-namen/sbs-namen-cf.htm#d
 Legende: 1. Personennamen, 2. Berufsnamen, 3. Platznamen, 4. Übernamen Heutige Familiennamen: Depner Namensmantik: 2 Berufsname /Ton, Flechten) Ursprung (Originalform): Töpfer Verbreitung: 26 Orte (6 bei Reps) u.a. Hermannstadt, Heldsdorf, Zeiden, Deutschtekes, Reps, Felmern, Kreisch, (Galt, Gross-Scheuern, Hetzeldorf, Keisd, Kronstadt, Leblang, Meschendorf, Mühlbach, Peschendorf, Scharosch/Mediasch, Seiburg, Tobsdorf, Urwegen, Weidenbach) Heutige Familiennamen: Deppner Namensmantik: 2 Berufsnamen Ursprung (Originalform): Töpfer Verbreitung: 7 Orte u.a. Birthälm, (Donnersmarkt, Hermannstadt, Kleinlasseln, Marktschelken, Reußen)
2 "Österreich - Transmigration"
Autor: Wikipedia.de
Angaben zur Veröffentlichung: https://de.wikipedia.org/wiki/Transmigration_(%C3%96sterreich)
 Transmigration (Österreich) Transmigration war im Sprachgebrauch der Wiener Hofkanzlei des 18. Jahrhunderts eine beschönigende Bezeichnung für zwangsweise Umsiedlungsprogramme. Allgemeines Die amtslateinische Wortschöpfung Transmigration findet sich im Sprachgebrauch der Österreichischen Hofkanzlei des 18. Jahrhunderts. Es ist nichts anderes als ein beschönigendes Wort für Deportation, benennt es doch, die Umstände von Zwang und Gewalt verschleiernd, das Fortführen von Untertanen aus ihrer Heimat und deren Strafversetzung in weit entfernte Regionen des Reiches, von wo ihnen jede Rückkehr in ihre alten Herkunftsgebiete verweigert und verwehrt blieb: „Ihre Kayserliche Majestät [d.i. Maria Theresia] haben zu Absonderung dieser Leute das Fürstentum Siebenbürgen aus der Ursach bestimmt, weil selbiges zur Abschneidung der Korrespondenz am weitesten entlegen an der Population Mangel leidet …“ (Schreiben der Siebenbürgischen Hofkanzlei vom 1. August 1753, Ungarisches Staatsarchiv Budapest). Die nach Siebenbürgen Verbannten waren ausnahmslos lutherische Protestanten. Ihre Vertreibung geschah jedoch nicht auf Betreiben der Katholischen Kirche, auch nicht hauptsächlich aus Glaubensgründen, wie es die Einwanderungslegende im Bewusstsein der Transmigrantennachfahren bis heute festgesetzt hat. Von den Zwangsmaßnahmen Maria Theresias waren auch die Burgenland-Roma betroffen, deren Kinder den Eltern weggenommen und wenigstens alle zwei Jahre unter benachbarte Orte verteilt wurden, um eine obrigkeitliche Kontrolle zu gewährleisten. Ursachen Die Ursachen lagen in der damaligen Staatspolitik der Habsburger. Sowohl Kaiser Karl VI. als auch Kaiserin Maria Theresia bauten in ihrer Regierungspolitik auf die Einheit des Glaubens als stabilisierende und konsolidierende Kraft im Vielvölkerstaat, wobei diese staatstragende Rolle der katholischen Kirche als einer alleseinenden Glaubensmacht übertragen wurde. Im Zuge der konsequent betriebenen Gegenreformation waren der evangelische Gottesdienst und der konfessionelle Unterricht im Geiste Luthers verboten worden. Viele Lutherische waren in den Untergrund gegangen. Offiziell galten sie als katholisch; doch auf ihren einsamen Höfen in den Streusiedlungen der Alpenlandschaft legten sie Glaubenszeugnis ab auf die Luther-Bibel und fanden die Richtigkeit ihrer Haltung bestätigt in den zahlreichen polemischen Schriften, „Sendbriefen“, der ehemaligen, aus Österreich in die süddeutschen Städte ausgewanderten Streiter für den evangelischen Glauben. Sie wurden daher auch als Kryptoprotestanten bezeichnet. Der evangelische Adel und eine wirtschaftlich nicht unbedeutende Bürgerschicht waren schon im Laufe des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts größtenteils ausgewandert. Auch viele evangelische Bauernfamilien hatten nach dem Osnabrücker Friedensvertrag 1648 das Auswanderungsgesetz (jus emigrationis) des Westfälischen Friedens in Anspruch genommen und waren nach Preußen gezogen. Ihr Zuzug nach Ostpreußen brachte den wirtschaftlichen Aufschwung dieser Provinz. Die Reihen wirtschaftspotenter Auswanderer verstärkten sich dann in den Jahren 1731 und 1732 mit über 20.000 Protestanten aus dem Fürstbistum Salzburg. Diese Salzburger Exulanten ließ Fürstbischof Freiherr von Firmian (1727–1744) unter völliger Missachtung des Auswanderungsgesetzes vertreiben. Die Austreibung der Salzburger Protestanten brachte Unruhe und Erhebungen unter den im Fürstbistum Verbliebenen. Die Revolten griffen auch auf die Geheimprotestanten in den erwähnten Erbländern der Krone über. Darauf reagierte das protestantische Ausland. Das Corpus Evangelicorum, eine Institution mit Sitz beim immerwährenden Reichstag in Regensburg, hatte über die Gleichbehandlung der Protestanten im ganzen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zu wachen. Die nun folgenden vermehrten Intercessions-Schreiben aus Regensburg an die allerhöchste habsburgische Majestät verliehen dem österreichischen Protestantenproblem damit eine zusätzliche, außenpolitische Dimension. Wien reagierte, indem man mit der Deportation der „Rädelsführer“ die Abschreckung der Massen zu erreichen versuchte. Man erhoffte sich, die Aufstände und Unruhen unter den Protestanten zu beenden und damit die Ursachen für die Einmischung von außen zu beseitigen. Indem man die „Aufwiegler und Rädelsführer“ jedoch nicht mehr ins preußische Ausland ziehen ließ, sondern sie innerhalb der Monarchiegrenzen in Siebenbürgen behielt, wollte man auch einer weiteren Bevölkerungsabgabe an Preußen entgegenwirken, die Wirtschaftskraft der verbannten Personen im Sinne des Merkantilismus in den Grenzen des eigenen Staatsgebildes behalten. Die als tragendes politisches Prinzip seit der Reformation von den siebenbürgischen Fürsten respektierte Religionsfreiheit war bei der Wahl des Deportationszieles mitbestimmend. Zudem galt es, durch Zufuhr von Arbeitskraft das wirtschaftlich darniederliegende Land wieder aufzubauen. Hinzu kam noch, dass gerade die für Siebenbürgen wirtschaftlich so wichtige sächsische Nation, den eigenen numerischen „Verfall“ beklagend, um deutsche Kolonisten bemüht war. Den ersten Transmigranten war jedoch der Ruf als „Aufwiegler und Irrgläubige“ nach Siebenbürgen vorausgeeilt; man wehrte sich dort gegen die „odiösen Emigranten“ und unterzog deshalb die ersten Ankömmlinge einem strengen Glaubensexamen, bevor man ihnen die Ansiedlung als freie Bürger auf Königsboden erlaubte. Transmigrantentransporte Der erste Transmigrantentransport ging am 29. Juni 1734 von Goisern im Salzkammergut ab. Er leitete ein Unterfangen ein, welches als „Karolingische Transmigration“ bis 1737 andauern sollte. Das Wüten der Pest in Siebenbürgen und die Wirren des österreichisch-türkischen Krieges von 1736–1739, dazu der Tod Karls VI. im Jahr 1740 setzten ihm ein vorläufiges Ende. 3.960 Personen wurden nachweisbar (nach Buchinger) aus ihrer Heimat nach Siebenbürgen verschleppt. In zwei großen Schüben, 1752 bis 1757 und 1773 bis 1776, während der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia kamen weitere 3.000 Geheimprotestanten aus dem Landl, d. h. den Gebieten um Gmunden, Laakirchen, Vöcklabruck (was zum Namen Landler führte) sowie aus Innerösterreich, d. h. aus Stadl an der Mur, aus Kärnten und der Weststeiermark nach Siebenbürgen. Die unterschiedlichen Umstände der Transmigration bestimmten das Schicksal der jeweiligen Deportiertengruppe mit und ließen deren Ansiedlung in Siebenbürgen zum Erfolg oder Misserfolg werden. Die zu Zeiten Karls VI. aus dem Salzkammergut vertriebenen Protestanten durften in der Regel ihre Familie mitnehmen und ein Behältnis mit eigenen Sachen aufs Schiff hinzuladen. Sie erhielten vom Salzoberamt als Vorschuss auf die Liquidierung ihrer Liegenschaften Geld mit. Dies alles waren entscheidende Voraussetzungen zu einer gelungenen Ansiedlung in Siebenbürgen. Hingegen hatte man die Kärntner Transmigranten von ihren Familien getrennt, sie als „Kriminelle“ zunächst zum Arrest verurteilt, um sie später bei sich bietender Gelegenheit mit dem Militär nach Siebenbürgen abzuschieben. Der Tod hielt reiche Ernte unter ihnen, wie auch unter denjenigen, die in späterer, theresianischer Zeit verschleppt wurden. Den Letzteren hielt man die Kinder gewaltsam zurück. Als Maria Theresia 1777 weitere 10.000 Protestanten aus Mähren deportieren wollte sprach sich ihr Sohn Joseph II. dagegen aus und drohte die Erbfolge nicht anzutreten, wenn das gegen seine Grundsätze und Einstellungen so weitergehe.[1] Am Anfang seiner Regierungszeit verkündete er dann 1781 das Toleranzpatent, welches aber auch in Zukunft nicht überall Vertreibungen verhinderte, wie beispielsweise die Zillertaler Inklinanten 1837 zeigen. Joseph Däubler aus Goisern In diese Zusammenhänge der Transmigration österreichischer Protestanten nach Siebenbürgen gehört auch das Schicksal des Joseph Däubler/Täubler aus Goisern im Salzkammergut, dessen Grabstein in Neppendorf steht. Aus Kirchenmatrikeln, persönlichen Briefen und anderen Archivalien lässt sich sein Leben und Schicksal als Transmigrant und Transmigrantensohn nachvollziehen. Im Jahr 1734 wurde nicht der junge Joseph, wie es die Grabinschrift angibt, sondern dessen Vater Thomas als einer der ersten unter den „Aufwieglern“ zusammen mit seinen beiden Söhnen Michael und Mathias nach Siebenbürgen verschleppt. Der 66-jährige Thomas war mit seiner Familie in Wurmstein in der Pfarre Goisern ansässig gewesen. Er fungiert in den Unterlagen als „Partikularknecht“ (Waldarbeiter) der Herrschaft Wildenstein. Sohn Michael war zum Zeitpunkt der Deportation 36 Jahre alt, sein Bruder Mathias erst 23. Thomas’ Ehefrau Rosina war mit dem zweitältesten Sohn Joseph und zwei Töchtern im Salzkammergut zurückgeblieben. Am 22. April 1735 schrieb der 26-jährige Joseph von Goisern aus an seinen „Vater Thomas Teibler und die zwei Gebriedern in Siebenbürgen im Dorfe Heldau“: „Wir wünschen von Herzen, dass wir bald zu Euch und zu dem rechten Gottesdienst kommen könnten. Es ist auch geschwind nach eurer Abreise allen Evangelischen geschriebenen [d.s. diejenigen, die sich zu ihrem evangelischen Glauben öffentlich und schriftlich bekannt hatten, Anm. d. Verf.] von der Kommission ein ernstlicher Auftrag getan worden, die Zusammenkünfte der Übung des Wortes Gottes und der Lobgesänge zu meiden. Wo fern aber nicht, so haben sie uns gedroht das junge Mannsvolk zu Soldaten zu nehmen.“ – Joseph von Goisern Der Brief wurde in Siebenbürgen von den Behörden abgefangen und kam später zu den Transmigranten-Akten ins Hermannstädter Staatsarchiv. Schon am 30. Juli wurde der Transmigrantensohn, wie er es im zitierten Brief befürchtet, zu den Soldaten gepresst. Keine drei Monate später, am 9. Oktober 1735, führte man die Mutter und die beiden Schwestern Maria (37-jährig) und Sara (33-jährig) aufs Schiff und in die Verbannung nach Siebenbürgen. Als Joseph am 31. Januar 1736 aus Szegedin in Ungarn erneut an die Seinen schrieb, wusste er wohl, dass man die Mutter samt Schwestern auch verschleppt hatte. Doch vom Tode seines Vaters und der beiden Brüder in Heltau hatte er (noch) nicht erfahren: „Herz vielgeliebte Eltern und Geschwister, ich kann nicht unterlassen Euch noch einmal zu schreiben und schreibe jetzt zum dritten mal von hier aus der Stadt Szegedin und einmal habe ich auf der Reise geschrieben, das ist 4 mal. Ich habe aber von Euch noch niemals keine Antwort erhalten (…) ich berichte Euch, das wir alle 15 seien gewaltvöllig zu den Soldaten übergeben worden, und ist kein anderes Mittel mehr, es sey denn, daß wir außkauft würden, oder ein anderer Mann für uns stellen könten (…) Zu Linz [unter Arrest im Wasserturm, Anm. d. Verf.] sein wir 4 Wochen gewesen, hernach seyn wir mit 200 Neugeworbenen Soldaten nach Ungarn abgeschifft worden … in die Stadt Szegedin und sein nun bei 4 1/2 Monats hier. Die andere Zeit haben wir mit Reisen zugebracht … Was mich aber anbelangt, berichte ich Euch, das ich an leiblicher Nahrung kein Mangel habe. Hier ist alles wohlfeil und kann hier selber kochen was ich will und meine Verrichtung ist Schildwacht stehen und ziehen fast alle Zeit über 24 Stunden auf die Wacht. Was mich aber gesundheit halber anbelangt, steht ess mit mir fast alss wie zu Hause. Die Husten hat zwar etwas nachgelassen aber der Kopfweh kommt mich zu Weilen an, und bin schon 2 mal im Spital gewesen und allemal 4 Tage darinnen gewest (…) Der Schwester Sara befehle ich, das sie das Lesen fleisig lerne … möchte gern wissen … wie es um meine Brüder steht und wie es Ihnen in dieser Zeit ergangen und wann unser Vater noch bei Leben ist … Ich habe gehört, das wir auf den Frühling sollten ins Wälschland marschieren, aber das Auskaufen könnte vielleicht mit hin und wieder schreiben geschehen durch die keyserlichen Ämter. Josef Deibler Muschgatier vom gilty Regiment bey Hasslauer gumpeneier in der Szegedin in der neuen Käessärn. Dieser Brief zu komme meinem lieben Vater Thomä Deibler aus Ober-Österreich abgereist, Emigrant in Siebenbürgen zu Hermannstadt in Neppendorf.“ – Joseph Däubler Ein nächstfolgender, in Abschrift erhaltener Brief Josephs setzt sich in Gedichtform nochmals mit den Umständen seiner Gefangennahme und Pressung zu den Soldaten auseinander. Die Kunde vom Tode der Seinen hatte ihn zu diesem Zeitpunkt, d. i. der 16. Juli 1736, erreicht: „Der strenge Herr, der Pfleger zu Ischel … hat uns arrestierlich nach Linz gebracht. All dort wir 8 Tage in Arrest gelegen, als wir auf das Rathaus kamen, wurden wir gefragt alle zusammen. Was wir mit singen und lesen verbrachten, das bringt uns zu den Soldaten. Zu den Soldaten brachten sie uns hin … Wir haben auch gar kein Handgeld genommen … mit Hunger wollten sie uns bezwingen … die Mondtur ward uns mit Gewalt genommen … Unsre Kleider haben sie den Juden zu kaufen gegeben … hernach als wir in das Ungarland kammen, da war es auch nicht leicht hergegangen. Wir mussten viel lernen und exerzieren und sollten uns richten ins Feld zu marschieren und hiermit liebe Mutter und Schwestern mein und so viele Euer noch bey Leben seyn … Der Vater und Brüder seyn schon in der Ruh, Gott helf uns auch gnädig dazu. Er verleih uns ein glückseelig End und nehm unsere Seelen in seine Händ. Gemacht ein Gedicht von Josef Teibler gebürdig in Oberösterreich in Land ob der Enz im Kayserl. Salz. Kammergut in Goisern, seins Alters 28 Jahr in ledig stand, welcher sammelt 15 Kameraden um des evangelischen Glaubens Willen als Emigranten mit Gewalt zu Soldaten genommen worden sein …“ – Joseph Däubler Joseph Däubler gelangte unter nicht nachvollziehbaren Umständen (wohl durch Freikauf?) nach Neppendorf, wo er im Jahr 1739 als Pate in die Kirchenbücher eingetragen wurde. Im Jahr 1741 erscheint er als Besitzer eines Wiesengrundstückes „am Ochsenweg“. Ein Jahr später schon heiratete er. Als er im Jahr 1775 hochbetagt starb, vermerkte der Pfarrer in der Beerdigungsmatrikel: „Ehrsam sein ganzes Leben hindurch“. Seine Tochter hat das Neppendorfer Geschlecht der Köber in der Kirchgasse begründet, das den Übernamen Deiwler bis heute behalten hat. Von Deportierten zur Minderheit Es dauerte Generationen und Jahrzehnte, bis sich das Bewusstsein der Transmigranten und deren Nachkommen insoweit wandelte, dass sie sich nicht mehr als Deportierte fühlten, sondern zunehmend als eine siebenbürgisch-deutsche Minderheit in der Minderheit der Siebenbürger Sachsen. Im Jahr 1766 hatte die Sächsische Nationsuniversität auch die Jurisdiktion über sie übernommen, sie formell als freie Bürger und Contribuenten auf Königsboden eingegliedert. Im Sprachgebrauch der folgenden Zeit setzte sich der Name „Landler“ als Sammelname für alle Nachkommen der ehemaligen österreichischen Transmigranten durch. Quellen und Literatur Unveröffentlichte Quellen im: Staatsarchiv Hermannstadt/Sibiu: Transmigrantenakten, Magistratsakten; Archiv des Siebenbürgen-Instituts in Gundelsheim, Nachlass Hellmut Klima; Österreichisches Staatsarchiv Wien, Archiv der Siebenbürgisch-Sächsischen Nation in Hermannstadt; Oberösterreichisches Landesarchiv Linz, Kaiserliche Reskripte; Ungarisches Nationalarchiv Budapest; Familienbuch Josef Reisenauer in Neppendorf/Bad Goisern (Die Briefzitate bewahren die Orthographie der Abschriften im Familienbuch von Josef Reisenauer). Renate Bauinger-Liebhart: Neppendorf. Band 1: Monographie des Ortes. Denkmayr u. a., Linz u. a. 2005, ISBN 3-902488-22-0. Mathias Beer: Die Landler. Versuch eines geschichtlichen Überblicks. In: Martin Bottesch, Franz Grieshofer, Wilfried Schabus (Hrsg.): Die siebenbürgischen Landler. Eine Spurensicherung. Band 1. Böhlau, Wien u. a. 2002, ISBN 3-205-99415-9, S. 23–80. Mathias Beer: „Willkürliches Benehmen gegen den ererbten Sitten und Bräuchen“. Zur Aufnahme und Eingliederung der Transmigranten in Siebenbürgen. In: Mathias Beer, Dittmar Dahlmann (Hrsg.): Migration nach Ost- und Südosteuropa vom 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Ursachen, Formen, Verlauf, Ergebnis (= Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde. Bd. 4). Thorbecke, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-2504-1, S. 317–335. Erich Buchinger: Die „Landler“ in Siebenbürgen. Vorgeschichte, Durchführung und Ergebnis einer Zwangsumsiedlung im 18. Jahrhundert (= Buchreihe der Südostdeutschen Historischen Kommission. Bd. 31). Oldenbourg, München 1980, ISBN 3-486-50351-0. Alice Csermak: Die Geschichte des Protestantismus in der Herrschaft Paternion bis zum Toleranzpatent 1781. Wien 1969 (Wien, Universität, Dissertation, 1971). Paul Dedic: Der Geheimprotestantismus in Kärnten während der Regierung Karls VI. (1711–1740) (= Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie. Bd. 26, ISSN 0003-9462). Kleinmayr, Klagenfurt 1940. Joseph Ettinger: Kurze Geschichte der ersten Einwanderung oberösterreichischer evangelischer Glaubensbrüder nach Siebenbürgen … S. Filtsch, Hermannstadt 1935. Ernst Nowotny: Die Transmigration ober- und innerösterreichischer Protestanten nach Siebenbürgen im 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte der „Landler“ (= Schriften des Instituts für Grenz- und Auslanddeutschtum an der Universität Marburg. Heft 8, ZDB-ID 846658-0). Fischer, Jena 1931. Irmgard Sedler: Die Landler in Siebenbürgen. Gruppenidentität im Spiegel der Kleidung von der Mitte des 18. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts (= Schriftenreihe der Kommission für Deutsche und Osteuropäische Volkskunde in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde. Bd. 87). Elwert, Marburg 2004, ISBN 3-7708-1265-4. Einzelnachweise Hansjörg Eichmeyer: Toleranzpatent von Kaiser Josef II. am 13.Oktober 1781 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 86 kB), Vortrag am 18. Oktober 2006, Evangelisches Museum Oberösterreich
3 "Österreich - Landler (Protestanten)"
Autor: Wikipedia.de
Angaben zur Veröffentlichung: https://de.wikipedia.org/wiki/Landler_(Protestanten)
 Landler (Protestanten) Als Landler oder Siebenbürger Landler bezeichnet man die Protestanten, die unter Karl VI. und Maria Theresia in der Zeit von 1734 bis 1756, u. a. aus dem österreichischen Kernland in das einzige Gebiet der Habsburgermonarchie, in dem der Protestantismus geduldet wurde, nach Siebenbürgen in die Nähe der Stadt Hermannstadt deportiert wurden. Politischer Hintergrund Reformation und Gegenreformation waren Kräfte, die im 16., 17. und 18. Jahrhundert eine gewaltige Wirkung ausübten, und dies nicht allein auf kirchlichem Gebiet. Macht und Religion waren eng verbunden, hoheitliche Macht durch Religion abgesichert. Spätestens seit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 wurde die Konfession zu einem Instrument des sich ausbildenden regionalen Absolutismus. Erstmals im reichsunmittelbaren Fürsterzbistum Salzburg führte die Anwendung des Prinzips von Augsburg und von Osnabrück (Westfälischer Frieden 1648) cuius regio, eius religio zur Austreibung derjenigen, die sich zu dem Glauben des Landesherrn nicht bekehren ließen, hier der Protestanten. 1684/85 verbannte Fürstbischof Max Gandolf von Kuenburg Einwohner seines Fürstentums ihres Glaubens wegen. 1731/32 vertrieb Leopold Anton von Firmian durch sein Emigrationspatent Anhänger der Augsburgerischen Konfession aus seinem Hoheitsgebiet unter dem Vorwand, sie seien Rebellen. Dazu erbat und erhielt er militärische Unterstützung von Karl VI., welchem allerdings klar gewesen sein muss, dass sein Reich durch solche Vertreibungen eine nicht unerhebliche Zahl tüchtiger Untertanen, sogn. „Kontribuenten“, mithin Steuerzahler, an seinen bedeutendsten Rivalen, Friedrich Wilhelm I. von Preußen, verlor. Ungeachtet dessen richtete sich das Augenmerk seiner Tochter Maria Theresia, welche die Herrschaft 1740 in den habsburgischen Ländern übernahm, geraume Zeit nach ihrem Regierungsantritt auf die Frage der Glaubenseinheit ihrer Untertanen, und sie entschied sich zur Bekämpfung des Protestantismus, um – zumindest in den österreichischen Erblanden – eine religiös homogene (römisch-katholische) Bevölkerung zu gewährleisten. Transmigration „Landlerfenster“ in der evangelischen Stadtpfarrkirche von Hermannstadt zum Gedenken an die Einwanderung der Landler Die Deportation von Protestanten unter Karl VI. aus den habsburgischen Ländern wurde beschönigend als „Transmigration“ bezeichnet und nahm ihren Ausgang in den Jahren 1734–1737. Es wurden über 800 Menschen nach Siebenbürgen deportiert, davon knapp 200 aus Kärnten (Buchinger, 1980). Die aus dem Salzkammergut stammenden „Transmigranten“ wurden in Südsiebenbürgen auf dem Königsboden angesiedelt. Da dieses Gebiet durch Türkenkriege und Pest stark entvölkert worden war, bekamen die vertriebenen Oberösterreicher leerstehende Bauernhöfe in den Gemeinden Großpold im Unterwald sowie in Großau und Neppendorf bei Hermannstadt zugewiesen. Die restlichen Landler außerhalb dieser drei Dörfer assimilierten sich schnell an die Siebenbürger Sachsen. Einige Familien der Landler (Kleinsasser, Hofer, Waldner, Wurz und Glanzer) schlossen sich um 1762 den täuferischen Hutterern an, die später nach Russland und schließlich nach Nordamerika emigrierten. Das Land war wirtschaftlich schwer geschädigt, weite Landstriche waren verwüstet, ganze Dörfer entvölkert. Die geplante Ansiedlung in den entvölkerten Dörfern der Siebenbürger Sachsen stieß zuerst auf wenig Gegenliebe bei der ansässigen Bevölkerung, stellte sich jedoch bald als eine sehr vorteilhafte Entscheidung heraus. 1752 bis 1756 erfolgten weitere Transmigrationen, in deren Verlauf über 2000 Menschen aus dem sogenannten „Landl“, dem Kerngebiet Oberösterreichs (entspricht etwa dem Gebiet zwischen Wels, Gmunden und Vöcklabruck) und mehr als 1100 aus Innerösterreich, das heißt aus Kärnten und der Steiermark, nach Siebenbürgen deportiert wurden. Dort war die Bevölkerungszahl mittlerweile aber wieder angestiegen – unter anderem durch die vermehrte Sesshaftwerdung von Rumänen auf dem Königsboden – und es gab kaum mehr herrenlose Höfe. Es konnten sich in dieser Spätphase nur noch jene Deportierten in den sächsischen Dörfern ansiedeln, die genügend Eigenmittel besaßen. Die Übrigen ließen sich in Städten nieder, soweit sie die ersten Notjahre überlebten. Zur Abwicklung der Transmigrationen wurde 1754 in der Vorstadt von Hermannstadt ein großer Gebäude-Komplex errichtet, der Theresianum genannt wurde (ähnlich der Fuggerei in Augsburg). Vor diesem Bauwerk erinnert ein Denkmal an seine Gründerin Maria Theresia. Besonderheiten In den Landlergemeinden Neppendorf, Großau und Großpold vermischten sich die Neuankömmlinge nur selten mit den dortigen Siebenbürger Sachsen. So ist der österreichisch-deutsche Dialekt, das Landlerische, bis heute erhalten geblieben und wird sowohl bei den nach Deutschland ausgewanderten als auch von den wenigen in den landlerischen Dörfern verbliebenen Landlern gepflegt. In zwei Gemeinden, in Großpold und in Neppendorf, stellten die Landler mit der Zeit die Mehrheit der deutschsprachigen Bewohner. Die politische Vertretung der Landler und der anderen deutschsprachigen Gruppen im heutigen Rumänien ist das DFDR (Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien). Ihr heute einflussreichster Vertreter in Siebenbürgen ist Martin Bottesch, der Kreisratsvorsitzende des Kreises Hermannstadt. Literatur Renate Bauinger-Liebhart: Neppendorf-Monographie des Ortes. Denkmayr Verlag, Linz 2005, ISBN 3-902488-22-0. Renate Bauinger-Liebhart: Neppendorf-Bewohner. Denkmayr Verlag, Linz 2006, ISBN 3-902488-75-1. Renate Bauinger-Liebhart: Neppendorf-Familiengeschichten (Stammbäume). Eigenverlag, Neuhofen an der Krems 2008, ISBN 3-901572-15-5. Mathias Beer: Österreichische Protestanten (‚Landler’) in Siebenbürgen seit dem 18. Jahrhundert. In: Klaus J. Bade u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Schöningh u. a., Paderborn u. a. 2007, ISBN 978-3-506-75632-9, S. 818–820. Mathias Beer: „Willkürliches Benehmen gegen den ererbten Sitten und Bräuchen“. Zur Aufnahme und Eingliederung der Transmigranten in Siebenbürgen. In: Mathias Beer, Dittmar Dahlmann (Hrsg.): Migration nach Ost- und Südosteuropa vom 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Ursachen, Formen, Verlauf, Ergebnis (= Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 4). Thorbecke, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-2504-1, S. 317–335. Mathias Beer: Die Landler. Versuch eines geschichtlichen Überblicks. In: Martin Bottesch, Franz Grieshofer, Winfried Schabus (Hrsg.): Die siebenbürgischen Landler. Eine Spurensicherung. Böhlau, Köln u. a. 2002, ISBN 3-205-99415-9, S. 23–80. Martin Bottesch, Franz Grieshofer, Wilfried Schabus (Hrsg.): Die Siebenbürgischen Landler. Eine Spurensicherung. Böhlau-Verlag, Köln u. a. 2002, ISBN 3-205-99415-9. Johanna Bottesch, Martin Bottesch: Die bairisch-österreichische Mundart der Landler von Grosspold (Apoldu de Sus) in Siebenbürgen (Rumänien) (= Beiträge zur Sprachinselforschung 10). 2 Bände. VWGÖ, Wien 1992, ISBN 3-85369-892-1. Martin Bottesch: Landlerii transilvaneni (= Convergențe transilvane 10). Central, Mediaș 2001, ISBN 973-85183-0-X (rumänisch). Erich Buchinger: Die „Landler“ in Siebenbürgen. Vorgeschichte, Durchführung und Ergebnis einer Zwangsumsiedlung im 18. Jahrhundert (= Buchreihe der Südostdeutschen Historischen Kommission 31). R. Oldenbourg Verlag, München 1980, ISBN 3-486-50351-0. Roland Girtler: Verbannt und vergessen. Eine untergehende deutschsprachige Kultur in Rumänien. Veritas-Verlag, Linz 1992, ISBN 3-85329-978-4. Roland Girtler (Hrsg.): Die Letzten der Verbannten. Der Untergang der altösterreichischen Landler in Siebenbürgen/Rumänien. Böhlau, Wien u. a. 1997, ISBN 3-205-98679-2. Lore-Lotte Hassfurther (Hrsg.): Landler. Vergessene altösterreichische Tracht in Siebenbürgen. Wort-und-Welt-Verlag, Thaur bei Innsbruck 1989, ISBN 3-85373-116-3. Dieter Knall: Aus der Heimat gedrängt. Letzte Zwangsumsiedlungen steirischer Protestanten nach Siebenbürgen unter Maria Theresia (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 45). Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz 2002, ISBN 3-901251-25-1. Weblinks Die siebenbürgischen Landler Irmgard Sedler: Die Landler in Siebenbürgen (Memento vom 22. Mai 2000 im Internet Archive) Oberösterreichische Landlerhilfe Siebenbürgische Zeitung, Frank Schartner: Transmigration der Landler jährt sich zum 270. Mal, 10. September 2004
4 Depner - Die Kantorenfamilien DEPNER / DEPPNER
Angaben zur Veröffentlichung: http://wiki.wolhynien.net/index.php/Depner_(Familienname)
5 Depner - Brief von Rudolf Depner (1895) vom 11.1.1982 an Lydia Depner (1915)
Autor: Rudolf Depner
Angaben zur Veröffentlichung: Aus dem Nachlass von Lydia Depner, Zugesand per eMail von Ruth Becker-Lang am 03.1.2008
 Gistenbeck, den 11.1.1982 Bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom Oktober v.J. möchte ich Ihnen mitteilen, daß meine Vorfahren nicht aus Hessen, sondern aus Schweden stammen. Ungefähr um 1720 soll mein Ururgroßvater von Schweden nach Mecklenburg, Schwerin, eingewandert sein. Mein Neffe, Helmut Depner, Rektor in 3100 Celle, hat ihre Herkunft genau erforscht. Zum Beispiel mein Urgroßvater, Richard Depner, ist in Schwerin am 12.06.1780 geboren, ist aber nach paar Jahren nach Polen, bei Plock, ausgewandert. Mei Großvater Jakob Depner ist in Schretersdorf bei Plock am 28.6.1820 geboren, und mein Vater Friedrich Wilhelm Depner ist in Maschewo bei Plock, am 27.6.1856, geboren. Wegen der Umsiedlung nach dem Warthegau 1940 mußte ich Nachweis meiner Herkunft erbringen. Ich schrieb an das Standesamt nach Plock und bekam von meinem Großvater Jakob Depner und Vater Friedrich Wilhelm Depner die Geburtsurkunden. Um 1881 ist mein Vater mit zwei seiner älteren Brüder nach Wolhynien, Kreis Wladimir, ausgewandert. Er bekam zwischen Kiselin und Torczyn gelegen, 5 ha Wald und mit ihm noch mehrere aus Polen, gleichfalls jeder 5 ha Wald zugeteilt. Der Kontrakt mit dem Eigentümer "Grafen" war wie folgt: Dreißig Jahre Wohnrecht, 3 Jahre zahlungsfrei, nach Ablauf der Freijahre Pachtzahlung und nach Ablauf des 30jährigen Wohnrechts, Freikauf. Nun galt es mit allen verfügbaren Kräften zu arbeiten, um Ackerland zu machen und nebenbei Notunterkunft zu erstellen. Es war ein sehr schwerer, bitterer Anfang. Vor Beginn dieser Riesenarbeit suchte sich mein Vater eine Lebensgefährtin, die er in Henriette Segert fand. Im Mai 1882 feierten sie Hochzeit und wurden in der Kirche zu Rozyszcze von Pastor Kern getraut. Im Laufe von 23 Jahren entsprossen aus Ihrer Ehe 5 Söhne und 2 Töchter. Julius geb. 1884, Jakob geb. 1886, Pauline geb. 1890, Olga geb. 1893, Rudolf geb. 1895, Adolf geb. 1901 und David geb. 1904. Von all den Geschwistern ist nur noch der Rudolf am Leben. Da das 30jährige Wohnrecht 1912 zu Ende ging, hat mein Vater in Marianowka 1909 den Hof für 700 Rubel verkauft, mit der Absicht, einen ähnlichen bei Tutschyn, Kreis Rowno, zu kaufen, denn im Kirchspiel Tutschyn waren schon seit einem Jahr die zwei älteren Söhne meines Vaters, Julius in Nespodzianka und Jakob in Amelin als Kantorlehrer, bei Pastor Schneider, tätig. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, daß wir Mitte August 1909 von Marianowka, Kreis Wladimir, 160 km ostwärts, mit dem Treck nach Lucynow, Kreis Rowno, umgezogen sind. Um den mit 6 ha Freiland in Lucynow gekauften Hof zu finanzieren, mußte mein Vater 800 Rubel Kredit aufnehmen. Aber das war für meinen Vater als Schuhmachermeister kein Problem, denn als der 1. Weltkrieg 1914 ausbrach, war der Hof schuldenfrei. Da ich damals, als wir 1909 Marianowka verließen, 14 Jahre jung war, kann ich mich noch sehr gut an die Namen der Siedler erinnern, die mit meinen Eltern zu gleichen Zeit die schwere Waldarbeit geleistet und somit beigetragen, daß die Kolonie Marianowka gegründet und entstanden ist. Hier die Namen der Siedler: Tonn, Knakowski, Jede, Lemke, Depner, Kirschner, Jesse, Balkon, Schönwald, Kroneberger, Sipert, Badke, Herzog, Kroll, Thiel und Wilde. (Unterschrift) Rudolf Depner
6 Depner - Die Kantorenfamilien DEPNER / DEPPNER
Angaben zur Veröffentlichung: http://wiki.wolhynien.net/index.php/Depner_(Familienname)

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Titel Stammbaum von Burkhard Hohensee
Beschreibung Family Tree of Burkhard Hohensee, Templin, Uckermark, Brandenburg, Germany If you happen to find yourself or your ancestor in my family tree, please contact me. You can see the same family tree in better quality on www.geneanet.org (https://gw.geneanet.org/bhohensee)
Hochgeladen 2024-04-26 17:12:22.0
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