Notizen zu dieser Person
Forsch.Hieronymi:
Die Medailleure waren der Zunft der Golfschmiede angeschlossen.
Nürnberg,"Kunst der Gotik und Renaissance 1300-1500" ,Prestel Verlag 1968:
"Gebel war der produktivste Medailleur des 16.Jahrhunderts.Sein Werk umfaßt
nahezu 350 Arbeiten,die vermutlich in einer Werkstatt mit mehreren Mitarbeitern
entstanden sind.1523 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht;ein 1470 in Wiener
Neustadt arbeitender Stempelschneider gleichen Namens war vermutlich sein Vater.
1529 und 1530 reiste er zu den Reichstagen nach Speyer und Augsburg,um von den
dort anwesenden Gesandten Aufträge für Porträtmedaillen zu bekommen.In seinen
letzten 20 Jahren ist Gebel offenbar als Medailleur nicht mehr tätig gewesen."
Er lebte übrigens in Nürnbergs künstlerischer Blütezeit:Namen,wie Albrecht Dürer
Hans Sachs;Veit Stoß und auch der Uhrmacher Peter Henlein tauchen in seinem
Umkreis auf.Wobei Albrecht Dürer von ihm porträtiert wurde.Da unter den Vor-
fahren Dürers ebenfalls Medailleure tätig waren,mag sich zu dieser Familie
vielleicht eine engere Verbindung hergestellt haben.
In einer Ausstellung in Nürnberg wurden mehrere Kunstwerke von ihm Ausgestellt:
1.)Medaille von Albrecht Scheuerl,Ratsherr,Silber gegossen,vergoldet,drei Ösen
angelötet,Dm 40mm;1528 (Dm=Durchmesser)
2.)Albrecht Dürer,Brustbild im Profil nach links,Bronce gegossen,Dm 39mm,1529
3.)Medaille auf den Tod Albrecht Dürers,Vorderseite gleich,Rückseite Lorbeer-
kranz um Inschrift,Silber gegossen,Dm 40mm,1528.
4.)Medaille auf Martin Geuder,Nürnberger Ratsherr und Alter Bürgermeister,
Bronze gegossen,Dm 36mm,1528.
5.)Medaille auf georg hermann,im Dienst der Fugger,Silber gegossen,Dm 39mm,
1528.
6.)Medaille auf Heinrich Riebisch,Georg Hermann und Konrad Maier.Alle drei stan-
den im Dienst der Fugger.Einzige Medaille mit Bildnis von drei Geschäftspart-
nern.Silber gegossen.Dm 39mm ,1531.
7.)Medaille auf Johan Fernberger und seinen Sohn Ulrich.J.F.war oberster Sekre-
tär König Ferdinands.Bronze gegossen,Dm 39mm, 1532.
8.)Sterbemedaille auf Georg Ploed.Besonderheit ist die mehrfigurige Medaillen-
rückseite.Bronze gegossen,Dm 38mm, 1532.
9.)Medaille auf Sohn Martin Geuders.Die allegorische Darstellung der Rückseite
geht auf eine zeichnung Albrecht Dürers zurück,Silber gegossen,Dm 36mm,
1535-1549.
Die Medaille 7.) ist in der ständigen Ausstellung des Germanischen National-
museums Nürnberg zu sehen.Der Katalog sagt über Matthes Göbel folgendes:
"Mit äußerster Finesse in der Behandlung des Porträts und üppige Kostümdetails
verbinden sich mit minutiös gearbeiteten In-und Umschriften. Die in Solnhofer
Stein subtil geschnittenen Modelle Gebels repräsentieren den Goldschmiedestil
der Medaille,der im Gegensatz zur Bildhauermedaille steht,deren Modelle in groß-
zügiger Form meist in Lindenholz gearbeitet sind."
Inge
Rieger (K2002)
