Konrad CLAES

Konrad Claes, 1840 - 1922

Er wurde am 18.Juli 1840 in OEYNHAUSEN als 2. Sohn der Eheleute Konrad Claes und seiner Ehefrau Gertrud, geb. Böddeker geboren. Über seine Schulzeit kann leider nichts berichtet werden.

Als junger erwachsener Mensch ging er in den Bergbau an die Ruhr nach Dahlhausen - heute Bochum - Dahlhausen. Das Vaterland nahm ihn in die Pflicht, an den Feldzügen l864, 1866, und 1870/71 teilzunehmen. In diesem letzten Feldzug wurde er an einem Arm verwundet. Auch wurde er von Franktireuren gefangen genommen. (Partisanen ) Bei der Gefangennahme wurde ihm die Uniform vom Leib gerissen und sollte umgebracht werden. Hierbei wurde den Franktireuren auf seiner Brust ein Kettchen mit Christuskreuz sichtbar. Sie riefen sich zu: " Ein Christ!“ Ihre Aktion wurde abgebrochen, sein Leben war gerettet. Er wurde zur Wache gebracht und mit Wein bewirtet. Doch trank er den Wein erst dann, als seine Feinde von diesem Wein getrunken hatten.

Am 18.Januar 1871 wurde nach dem Sieg über Frankreich das deutsche Kaiserreich ausgerufen, Wilhelm I wurde deutscher Kaiser. Mit Beendigung des Krieges kam er in seine Heimat zurück. Seine Mutter war schon am 9. Febr. 1849 gestorben. Er war damals 8 Jahre alt. Sein Vater Konrad starb am 19. Mai 1869.

Bruder Josef hatte mit seiner Frau schon seit einigen Jahren das elterliche Erbe angetreten, von Beruf Schmied und Landwirt. Doch ihre Arbeit war nicht besonders erfolgreich. Es mussten Darlehen aufgenommen werden, doch die Schulden wuchsen immer höher. Die Schulden belasteten das Anwesen sehr, die laufenden Zinszahlungen konnten nicht mehr aufgebracht werden.

Ende 1871 sollte das Anwesen verkauft werden. Konrad wurde nun von seinen anderen Geschwistern gebeten, das Anwesen zu übernehmen. Er sprach bei der " Kasse " in Nieheim vor und bekam hier ein Darlehen. Die vielen Gläubiger wurden befriedigt mit bereits erspartem Geld, sowie mit dem erworbenen Darlehn. Nun war er Besitzer des Stammhauses Claes, OEYNHAUSEN Nr. 6. Bruder Josef und seine Ehefrau zogen aus und beheimateten sich in Dortmund. Ihre Ehe soll kinderlos geblieben sein. Ihre letzte Ruhestätte sollen sie auch in Dortmund gefunden haben.

Am 26. Oktober 1872 heiratete er - schon 32 Jahre alt geworden - Maria Besche. Sie war damals 27 Jahre alt. Aus der Ehe gingen 9 Kinder hervor - 5 Jungen und 4 Mädchen.

Vater Konrad Claes war inzwischen am Streckenbau der Eisenbahn Altenbeken - Hameln beschäftigt. Er verdiente sich hier bares und sicheres Geld, um seinen Verpflichtungen gemäß den Darlehensbestimmungen nachzukommen. - Es wird berichtet, dass die jährliche Zinsbelastung für das Darlehn bei der " Kasse " in Nieheim 220 Goldmark betragen hat.

Über ihn selbst wird berichtet, dass er korrekt gegen sich selbst und gegenüber seinen Mitmenschen gewesen ist. Allerdings soll er leicht erregbar gewesen sein. Im Kriegerverein des Ortes OEYNHAUSEN wurde er als Veteran der mitgemachten Feldzüge besonders bei Kriegerfesten gebührend gefeiert. Mit besonderem Stolz ließ er sich bei diesen Anlässen in der Ehrenkutsche durchs Dorf fahren. Seine Frau Maria starb am 28.März 1910. Im Tode vorausgegangen war die Tochter Franziska - verehelichte Nolte - am 9. Februar 1906.

Seine Kräfte wurden nun langsam weniger und sein Sohn Franz übernahm 1910 das Anwesen und die Bewirtschaftung der Ländereien.

Konrad Claes bezog in den letzten Lebensjahren eine Rente von monatlich 42 Mark. Er starb am 18.Februar 1922 im Alter von 81 Jahren an Altersschwäche.

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