Notizen zu dieser Person
Günter 30; Grote. Er war ein kluger, in allen Welthändeln erfahrener und gewandter Mann, der es aber nicht immer offen und ehrlich meinte und dies besonders in seinem Verhalten gegen die Nächsten Verwandten, die Grafen von Schwarzburg-Blankenburg, bewies. Wegen seiner Klugheit stand er namentlich bei dem Kurfürsten Friedrich II. zu Sachsen in einem hohen Ansehen, wurde von ihm zu seinem Geheimrat ernannt und genoss dessen ganzes Vertrauen. Gleichwohl beriet er ihn nicht immer gut, wie der Kurfürst zu seinem Nachteile in dem sogenannten sächsischen Bruderkriege erfahren musste. Graf Günther lebte sehr verschwenderisch und sah sich daher genötigt, manche seiner Besitzungen zu veräussern; über die übrigen machte er mit dem Grafen Heinrich XXIV. v.Schwarzburg-Blankenburg und dessen Sohn, Heinrich XXVI., zu wiederholten Malen Erbverbrüderungsverträge; gleichwohl suchte er, da er selbst keine männlichen Erben hatte, die betreffenden Besitzungen seinen Schwiegersöhnen, Ludwig v.Gleichen und Heinrich v.Gera, zuzuwenden. Dadurch kam es 1447 zu dem sogenannten schwarzburgischen Hauskriege, durch welchen auch der zwischen dem Kurfürsten Friedrich und dem Herzog Wilhelm zu Sachsen 1445 ausgebrochene Bruderkrieg noch mehr entbrannte, so dass beide Kriege schreckensvolle Scenen zur Folge hatten.