♂ Johann George Gustav (IV) KIESERITZKY
Eigenschaften
Art |
Wert |
Datum |
Ort |
Quellenangaben |
Name
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Johann George Gustav (IV) KIESERITZKY |
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Beruf
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Direktor des Politechnikums in Riga |
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Notizen zu dieser Person
Machte die Kreisschule Wenden durch, absolvierte in der Dr. Hollanderschen Schulanstalt Birkenruh bei Wenden den Gymnasialkursus, wurde nach bestandener Aufnahmeprüfung 17.01.1848 Student der mathematik in Dorpat, Mitglied der Fraterniter Rigensis, legte das Gradualexamen 6.1852 ab, wurde Lehrer in Birkenruh, um 1855 als Privatlehrer nach Riga zu gehen. Machte 1856 in Dorpat das Examen eines Oberlehrers der Mathematik. Herbst 1857 Lehrer an der höheren Kreisschule in Pernau. Bei der Umwandlung derselben in ein Porogymnasium im März 1861 dort Oberlehrer. Als solcher erhielt er 1862 vom Pernauschen Schulkollegium eine Belohnung von 100 Rbl. und wurde 1864 "von Kaiserlicher Majestät für Auszeichnung im Dienste" mit 200 Rbl. begnadet. Im März des Jahres wurde er an das ins Leben gerufene Polytechnikum in Riga als Professor der höheren Mathematik berufen.
Nach dem Tode des ertsen Direktors fiel am 14.01.1875 die Wahl zum Dierektor auf ihn, welches Amt er 11 jahre verwaltete. Als Direktor entwickelte Gustav Kieseritzky eine äußerst verdienstvolle organisatorische Tätigkeit. 1875 wurde die landwirtschaftliche Abteilung reorganisiert und eine zweite Professur creirt. In den Sommerferien reist K. selbst ins Ausland, um eine geeignete Lehrkraft für die Landwirtschaft und eine zweite für die mechanische Technologie zu finden. 1876 folgte eine Reorganisation der Handels-Abteilung von einem zwei- auf einen dreijährigen Kursus. 1879 wurde eine neue Studienordnung mit Studienfreiheit eâingeführt. Auf Ks Initiative erfolgte 1883 eine durchgreifende Reorganisation der Architektenabteilung, mit Aufbau einer weiteren Professur. 1877 wurde die Versuchsfarm Petershof bei Riga ins Leben gerufen. Er erwirkte die allerhöchste Bestätigung der studentischen Corporationen (18.02.1877) und die rechtlicher Gleichstellung der Absolventen der Feldmesser-Abteilung mit den Absoventen der Alstalten im Meßressort. In den Jahren 1875 - 1878 entstand der große Neubau des Polytechnikums an der Pauluccistraße und 1882 - 1883 der Hauptbau am Thronfolgerboulvard Er sorgte für die Errichtung einer Witwen. und Waisenkasse, für die Erhöhung der Gehälzter der Dozenten, schuf ein Vice-Direktorat und eine Umgestaltung der Kanzlei des Direktors. Am 21 10.1885 nahm er als Direktor seine Entlassung, da er den "sselischen Aufgaben des Amtes" sich nicht mehr gewachsen fühlte, um von da ab nur noch als Professor der Mathematik zu wirken, und zugleich seinen anderen Lieblingswissenschaften, der Geschichte, Botanik und Heimatkunde seine freie Zeit zu widmen.-
Er kannte einen jeden Studenten persönlich. "Das Geheimnis des Gedächtnisses" sagte er, "ist das Interesse! - Im Juni 1896 trat er aus Gesundheitsrücksichten von seiner Professur zurück und verschied in der Heilanstalt Sassenhof-Riga am 31.08.1896 gerade an dem Tage, wo seine Dienstzeit am Polytechnikum ablief und am 1.9. seine Pension beginnen sollte.
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