Franz Anton GERSTNER, VON

Franz Anton GERSTNER, VON

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Franz Anton GERSTNER, VON
Beruf Ingenieur

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 19. April 1796 Prag nach diesem Ort suchen
Tod 12. April 1840 Philadelphia nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Der Sohn von Franz Josef von Gerstner studierte in Prag Philosophie, Technik und Maschinenbau. Ab 1817 lehrte er am Polytechnischen Institut in Wien praktische Geometrie (Landvermessung).Ab 1820 beschäftigte er sich mit dem Projekt einer Donau-Moldau-Bahn und unternahm 1822 eine erste Reise zum Studium des Eisenbahnwesens nach England. 1824 legte er seine Professur niederund wurde Bauleiter beim Bau der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz. In dieser Eigenschaft unternahm er 1826/1827 eine zweite Studienreise nach England. 1828 verließ er wegen wachsender Meinungsverschiedenheiten mit den Aktionären die Baustelle.

Gerstner widmete sich weiterhin dem Eisenbahnbau. 1829 unternahm er seine dritte Studienreise nach England. 1834 ging er nach Russland wo er 1836 die kurze Strecke Sankt Petersburg–Zarskoje Selo–Pawlowsk baute. Ab 1838 studierte er im Auftrag der russischen Regierung das nordamerikanische Eisenbahnwesen. Er starb 1840 kurz vor seinem 44. Geburtstag in Philadelphia.

Seine technische Leistung besteht vor allem darin, dem englischen „Inclined Planes-System“ (=„Schiefe Ebenen“ mit Seilzug zur Überwindung großer Höhenunterschiede, siehe Steilstrecke) bereits auf seiner ersten Englandreise (1822) eine klare Absage erteilt zu haben (s. Enderes 1926, Oberegger 2008). Inspiriert vom Straßenbau plädierte er für ein technisch durchgängiges Eisenbahnsystem.

Eine „Eisenbahn“ sei seiner Meinung nach nur eine „Gute Kunststraße“, nur müsse eben besonders auf harmonische Steigungsverhältnisse geachtet werden. Diese seien durch die gezielte Anbringung von Dämmen bzw. Einschnitten und Viadukten zu erreichen.

Gerstner ist somit als Urvater der „Gebirgs-Eisenbahntrasse“ zu betrachten. Um so mehr, als er im Zuge der Budweiser Pferdeeisenbahn tatsächlich eine solche errichtete, und zwar im BereichEisenhut/Kerschbaum(Fertigstellung 1827). Im Zuge der Modernisierung der Bahn(1869-1872/73) wurde diese jedoch aufgelassen. Heute sind nur noch Überreste(z.B. "Große Edlbrucker-Brücke") zu betrachten.

Erst viel später äußerte Carl Ritter von Ghega dieselbe Idee und setzte diese am Semmering um. Der öffentliche Erfolg war großartig. Da Gerstner allerdings die Baustelle im Streit verlassen hatte, wurde seine Leistung öffentlich nicht gewürdigt.

Auch in England selbst ging man schließlich vom „Inclined Planes-System“ klar ab. Das große technisch-theoretische Verdienst Gerstners wird auch noch in der neueren Literatur totgeschwiegen. Eine Ausnahme bildet lediglich die Publikation "Die Erste (österreichische) Eisenbahngesellschaft und ihr Netz"(2008) von Elmar Oberegger(s. Quellenverzeichnis).

Datenbank

Titel
Beschreibung
Hochgeladen 2010-01-01 18:12:26.0
Einsender user's avatar Urs Berger
E-Mail Berger.Urs@SiGURMA.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person