Florian WALDAUF

Florian WALDAUF

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Florian WALDAUF
Beruf Ritter zu Waldenstein

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1450 Anras, Tirol, Östereich nach diesem Ort suchen
Tod 13. Januar 1510
Heirat etwa 1491

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1491
Barbara MITTERHOFER

Notizen zu dieser Person

Ritter Florian Waldauf zu Waldenstein
* um 1450 am Balfenhof in Asch (Gemeinde Anras) im Pustertal
† am 13.01.1510 in Kolsassberg im Unterinntal

Tiroler Ritter im Dienste Kaiser Maximilians.
Kaiserlicher Rat und Ritter, berühmter Reliquiensammler

Namensherkunft:
Gemäß den Angaben der Baldauf’schen Stiftsbibliothek in Hall verwaltet durch das Pfarramt in Hall kam der Name Waldauf früher und wohl wieder im Barockzeitalter vom Namen Baldauf. In seinem Katalog von 1983 führt Magister Klaus Brunner zudem auf der Suche nach verschollenen Inkunabeln aus dieser Bibliothek folgende chronologischen sortierten Besitzvermerke auf:
- „Waldaufficae fundationis Ao 1596 Halae“
- „FUNDATIONIS BALDAVFUÌCAE
- „Ritter v.Baldauf’sche/Stifts-/Bibliotheck

Der Name Baldauf unzweifelhaft mit dem Ritter Florian Waldauf von Waldenstein in Verbindung. Auf meinen weiteren Recherchen bin ich in alten Büchern zudem auf eindeutige Berichte gestossen.b

Die Heimat des alten Bauerngeschlechtes der Baldauf (Waldauf) ist der Balfenerhof bei Weiler Asch bei Anras im Pustertal, den seit langem die Baldauf zu Erbleihe vom Bistum Brixten innehatten. Dort lebte um die Mitte des 15.Jahrhunderts der wohlhabende Bauer Georg Baldauf, der mit Walburg (Balburg) Wiser von Kartitsch verheiratet war. Dieser Ehe entsprossen fünf Söhne. Florian, Peter, Lienhard, Niclas und Hans, sowie zwei Töchter. Die Familien Baldauf und Wieser waren wohlhabend und angesehen und führten sogar ein eigenes Wappen. Das Doppelwappen ist noch heute auf dem Grabstein von Florians Vater Jörg (Georg) Waldauf an der Kirch zu Asch zu sehen.

Florian Waldauf (Baldauf) wuchs auf dem Balfenhof als Sohn des Bauern Georg eines Bauern in Asch im Pustertal (Osttirol) auf. Der Sage nach soll der hochintelligente Bauernsohn aus Asch bei Abfaltersbach aus Langeweile beim Viehhüten zwei Kühe an den Schwänzen zusammengebunden haben. Diese seien darauf verrückt geworden und vom Felsen in die Tiefe gestürzt. Das war angeblich der Anlass für Florian zur Flucht aus seiner Heimat.

Das spätere Wappen des Ritter Florian Waldauf von Waldenstein zeigt zwei ineinander geschlungene Kuhschwänze, die wie Schlangen oder Drachen aussahen.

Er besuchte die Lateinschule in Innsbruck (Brixten)
Darauf hin kam der hochbegabte Junge, wohl durch die Vermittlung von Hans (Johann) Wiser, eines Bruders seiner Mutter, der Sekretär Herzog Sigmunds war an den Hof des Landesfürsten nach Innsbruck. Dort muss sich Florian Baldauff als „scriba cancellariae“ (Kanzleischreiber), also ein Kanzleibeamter, sehr bewährt und verdient gemacht haben. Es muss um die Zeit vom 21.April 1483 gewesen sein, als Florian Waldauf in die Innsbrucker Hofkanzlei für Erzherzog Sigismund dem Münzreichen als Schreiber und Sekretär tätig war.

Noch 1486 wird Florian Waldauf als „nächster Freund und Beistand weiland Hannsen Wisers verlassene Kinder“ bezeichnet.

(Quellen: Ein Ahnennachweis der Familie Waldauf in Tiroler Heimatbläter 18Jg., Inssbruck 1940, S.151-154, bes. 153, danach Ernst Verdroß-Drossberg, Florian Waldauf von Waldenstein (Schlern-Schriften 184, Bd), Innsbruck 1958, S.10f)

Als König Maximilian 1488 von den Bürgern der Stadt Brügge (Belgien) gefangen genommen wurde, versuchte Waldauf ihn zu befreien. Für seinen Einsatz erhielt er am 25.06.1488 den Adelstitel„von Waldenstein“, der sich auf einen Ansitz in Waiblingen Württemberg bezieht.

Als 1489 bei einer Überfahrt in den Niederlanden das Schiff mit König Maximilian und Waldauf in Seenot geriet, gelobte er eine Stiftung zur Verehrung der Heiligen zu gründen. Nach der glücklichen Rettung entschloss er sich eine Marienkapelle mit einer Reliquiensammlung zu stiften, die von zwei Priestern betreut wird.
(siehe im Folgenden: Chronik von der Entstehung der „Schutzmantel-Madonna“ zu Frauenstein)

Im Frühjar 1490 verzichtete Herzog Sigmund – beeinflusst durch Waldauf – auf die Regierung von Tirol und den Vorlanden zugunsten König Maximilians aus dem Hause Österreich. Nun ernannte Maximilian dieser seinen getreuen Mitarbeiter zum Procurator, bzw. Sollicitator des Herzogs Sigmund und seiner Gemahlin; insbesondere sollte Waldauf den brieflichen Verkehr zwischen dem König und Herzog Sigmund vermitteln und dessen Anliegen am Hofe vertreten.
Florian Waldauf setzte sich sehr für Maximilian als Landesherr von Tirol ein. Maximilian schenkte ihm dafür großes Vertrauen und ernannte ihn zum Rat und Mitglied der tirolischen Ratskammer, der obersten Finanzbehörde und übertrug ihm wichtige diplomatische Missionen.

Er begleitete König Maximilian als persönlicher Freund überall auf seinen Reisen und Kriegszügen. Im Herbst 1490 begleitete Waldauf König Maximilian auf seinem Ungarnfeldzug. Waldaufs Briefe bilden eine wertvolle Quelle für diese Ereignisse. Der tapfere Tiroler ist einer der ersten, die in das eroberte Stuhlweißenburg eindringen. Hier wird Waldauf 1490 wegen seiner Treue und seiner vielseitigen Begabung entsprechend von König Maximilian persönlich in den Ritterstand erhoben.

Im Jahre 1491 heiratete er Barbara Mitterhofer, die Tochter des Baumeisters der Pfarrkirche zu Schwaz im Unterinntal – Gilg Mitterhofer, mit der er drei Söhne hatte.

1491vermittelte er den Frieden mit Ungarn.

1492 übertrug Maximilian Waldauf das Gericht und Schloss Alt-Rettenberg.
Rettenberg war der Sitz eines bedeutenden Gerichts. Die von den mächtigen Grafen von Rottenburg (Rottenburg bei Rotholz) eingesetzten Richter besaßen allerdings nur die niedere Gerichtsbarkeit. Todeswürdige Verbrechen wurden im Hochgericht Rottenburg abgeurteilt. Nach dem Aussterben der Rottenburger im 16 Jh. Viel deren gesamter Besitz und damit auch Alt-Rettenburg an die Tiroler Landfürsten, die es als Pfand verliehen. Ritter Waldauf ließ die verfallene Burg „Alt-Rettenberg“ abreißen und mit dem Abbruchmaterial etwa 850m weiter nördlich das neue Gerichtsschloss „Neu-Rettenberg“ errichten. Innerhalb einer ungewöhnlich ausgedehnten, rechteckigen, mit Eckrondellen bewehrten Ringmauer erhob sich das fünfgeschossige Hauptgebäude, ein massiger ziemlich rechteckiger, fast turmartiger Baukörper. Im Bemühen um eine Regelmässigkeit des Grundrisses wie um die Verwirklichung des Zentralbaugedankens spiegeln sich klassische, in Tirol sonst kaum verwirklichte Renaissanceideen. Plankonzept und Ausführung gehen zweifelsohne auf den Bauherrn Florian Waldauf selbst zurück und sind nur vor dem Hintergrund der persönlichen Erfahrung und Eindrück dieses Mannes auf den verschiedensten Kriegsschauplätzen Europas sowie der humanistischen Bildung verständlich.

Ein Fresko aus dem Jahre 1959 (?) auf dem Bauernhof in den Ruinen zeigt Kaiser Maximilian I. bei der Übergabe von Schloss Neu-Rettenburg an Florian Waldauf (siehe Abb.)

Ergänzungen zu Rettenberg:
Als Ritter Florian Waldauf 1510 starb, war das neue Schloss noch nicht ganz fertig. Der neue Besitzer Oswald Freiherr von Wolkenstein baute die Anlage aus. 1559 befand sich das Schloss insehr gutem Zustand. 1649 viel Rettenburg, das inzwischen mehrmals den Besitzer gewechselt hatte, an die Grafen Fieger von Friedberg, die jedoch wenig Interesse zeigten. So setzte allmählich der Verfall ein. 1825 ging die Gerichtsbarkeit von Rettenberg auf das Landgericht Hall über.
Alte Abbildungen zeigen die einst mächtige Burg, von der leider nur mehr die rechteckige aus riesigen Quadern erbaute Ringmauer und vier nach innen offene Eckrondellen, die Reste des Haupttores und die überwachsenen Grundmauern des einst fünfgeschossigen Palais von Neu-Rettenberg erhalten sind. Wo einst innerhalb des Mauergevierts die große Gerichtsburg stand, dort breitensich heute Wiesen und Obstbäume aus, die zu einem im einstigen Schlossbereich errichteten Bauernhof gehören.
(Quelle: Tourismusverband Weer-Kolsass-Kolsassberg, A-6114 Kolsass, Telefon: 05224/68861)

1993 verhandelte er wegen eines geplanten Türkenkrieges mit dem ungarischen König.

Aufgrund seines Gelübtes in der Seenot von 1489 löste er sein Versprechen ein und lies 1493 die Marienkapelle als Erweiterung der Haller Pfarrkirche bauen. Die Kapelle wurde an der Nordseite der Pfarrkirche im linken vorderen Schiff errichtet und am 19.März 1500 eingeweiht. Ursprünglich befand sich dort ein spätgotischer Flügelaltar mit Bildern von Marx Reichlich. Die Madonna stammt noch von diesem Altar.

1495 wurde der weltgewandte Waldauf mit einer wichtigen diplomatischen Mission betraut. Er reiste als Gesandter nach Spanien, um das Bündnis der beiden Reiche zu festigen. Er wirkte als Vertreter des Königs bei der Vereinbarung der Doppelheirat mit, zwischen den Kindern König Maximilians I., dem Erzherzog Philipp I. (dem Schönen) und Erzherzogin Margarete einerseits und denspanischen Königskindern Juan (Johann) und Juana (Johanna) anderseits geschlossen werden sollte. Diese Doppelheirat hatte König Maximilian bereits am 20.Januar 1495 zu Antwerpen mit dem spanischen Gesandten Francisco de Rojas vereinbart. Die über diesen Vorvertrag ausgestellte Urkunde trägt bereits Waldaufs Namen. Denn Maximilian ließ sich, soweit er nicht selbst die Verhandlungen führe, von Ritter Waldauff vertreten, der somit zum „Unterhändler dieses weltgeschichtlichen Bündnisses auserwählt war, das schließlich zum Übergang der Länder der spanischen Krone an das Haus Österreich führte.
De speciali et expresso mandato sacre maiestatis domini Romanorum Regis prefati Florianus Waldauf de Waldenstain aules Regius prothonotarius…
(siehe im Folgenden: Ritter-Waldauf-Bibliothek)

A, 23.September 1495 erließ Maximilian bezüglich der spanischen Heirat eine ausführliche Instruktion an seine Räte Don Ladron de Guevara und Florian Waldauf zu Waldenstein ergehen, worin der König die Anweisung gibt, Erzherzog Philipp und Erzherzogin Margarethe sollen unverzüglich mit Prinz Juan und der Infantin Juana von Spanien, vertreten durch Francisco de Rojas, die Ehenach den Gesetzen der Kirche zu schließen. Am 05.11.1495 wurden dann zu Mecheln die Heiratsverträge zwischen den beiden Prinzenpaaren „per procuram“ abgeschlossen und die Zeremonie durcheinen Kirchgang zu St.Peter in Mecheln öffentlich gefeiert.

Soweit Waldauf nicht spezielle Aufgaben übertragen wurden, war der erfolgreiche Diplomat als Rat und Protonotar nach wie vor der landesfürstlichen Kanzlei zugeteilt, wo er die Mundierung wichtiger Schriftstücke leitete. Bald sollte sich dies ändern.

Am 05.Februar 1496 bestellte Maximilian „seinen bewährten Freund und besonderen Vertrauensmann“ zum Rat der Innsbrucker Raitkammer (Rechenkammer) und erteilte ihm offenbar den Auftrag, dieInnsbrucker Finanzbehörde leistungsfähiger zu machen. Waldauf hatte Maximlian schon in den Niederlanden gewiß in Kammersachen gedient, hatt dort die vortreffliche burgundische Verwaltungkennengelernt und war daher auch mit den sehr zielführenden burgundischen Finanzpraktiken wohl vertraut.
Im Sommer 1496 wurde in Anwesenheit des Römischen Königs die Innsbrucker Raitkammer zur neuen allgemeinen österreichischen Schatzkammer umgebildet. Unter den burgundischen Neuerungen aberwar die Einführung der doppelten Buchhaltung am bedeutendsten.

Bis 1500 war er auf vielen Reisen und von diesen Reisen brachte er immer wieder unzählige Reliquien mit. Waldauf war ein sehr religiöser Mensch. Er wurde so zum berühmtesten Reliquiensammler seiner Zeit und ist geradezu ein Paradebeispiel für diese Art von Heiligenverehrung. Seine Reliquiensammlung wurde auch als „Heiltumschatz“ bezeichnet.
J.Gelmi bemerkt ob Waldauf's Reliquiensucht: „Ob dieser Reliquiensucht wurde Waldauf aber schon zu Lebzeiten Zielscheibe des Spottes. So schickte ihm der aus Hall stammende Humanist und Freund Waldlaufs – Johannes Fuxmagen – zum Jux eine geräucherte Zunge, die angeblich vom Wiltener Drachen stammen sollte“ (Quelle: Kirchgeschichte Tirols 64)

Hinweis zu Reliquien:
Bei Reliquien handelt es sich um Reste von Verstorbenen, meist um Knochen. Oft glaubte man, diese Reliquien stammten von Heiligen. Im Mittelalter war man überzeugt, dass man von den RestenVerstorbener deren geistige Kraft übernehmen könne. Zudem dienten Reste von Heiligen als Fürbitter bei Gott für die Anliegen der Menschheit.

Als Grundherr führte Waldauf ab 1501 einen Prozeß mit Anna Sennhoferin als Inhaberin des Sennhofes am Wattenberg, in dessen Verlauf Waldauf eine Enquete über die Natur des Freistiftrechtesveranstaltete. Eine Reihe von Freistiftsherren, wie der Bischof von Brixen, die Klöster Georgenberg, Wilten und Neustift, ja sogar die Landstände von Kärnten und der Steiermark, entsprachen dem Ansuchen des einflußreichen königlichen Protonotars und äußerten sich gutachtlich über das Freistiftsrecht, dasselbe taten sogar mehrere Freistiftleute aus dem Unterinntal.
Und wenn der Schloßherr auf Rettenberg den Rechtsstreit bezüglich des Sennhofes (ganz zu Recht) gewann, so übersah er als Pustertaler Bauernsohn doch nicht die üblen Seiten des Freistiftsrechts und führte auf mehreren ihm grundherrschaftlich unterstehenden Bauerngütern die Umwandlung von Freistift in Erbrecht durch. Ja gerade Waldauf scheint den König Maximilian von den Nachteilen dieser Leihform überzeugt zu haben. Jedenfalls hat Miximilian als Tiroler Landfürst schon 1502 befohlen, die seiner Grundherrschaft unterstehenden Frestiftgüter in Erbleihgüter umzuwandeln.

Die Stiftung an die Pfarrkirche in Hall durch Florian Waldauf und seiner Frau Barbara erfolgte mit Urkunde vom 29.12.1501 und beinhaltete eine Marienkapelle (heute: Ritter Waldauf-Kapelle), eine Reliquiensammlung und ein Predigtamt. Dem Prediger und einem Meßkaplan stellten sie vier „messpuecher bei (nicht mehr vorhanden), item vil gedruckt und gepunden puecher in merklicher anzahl zu der heiligen capellen liberei und dem predigambt.

1502 ließ er seine „Heiltumsammlung“ in einer feierlichen Prozession, an der über 32‘000 Personen teilnahmen (Quelle: G.Pfaundler/ Tirol Lexikon S.463), von Schloss Rettenburg nach Hall indie Seitenkapelle der Pfarrkirche. Noch heute ist aber sein Name mit der von ihm gestifteten „Waldaufkapelle“ in der Pfarrkirche St.Nikolaus in Hall (Tirol) untrennbar verbunden. Diese Waldaufkapelle besteht heute noch. Von den Reliquien ist nicht mehr viel erhalten. Noch heute sind an der Nordwand dieser Kapelle 27 Kopfreliquien angebracht. Auch Teile der Begleitheiligender heiligen Ursula von Köln sind hier verwahrt. Die Kostbare Kopfreliquie des Römischen Märtyrers Pankratius kam 1787 aus dieser Sammlung auf den Hochalter der Pankratiuskirche auf dem Fügenberg im Zillertal.
An der Stelle der jetzigen Josefskapelle stand der „Heiltumsstuhl“, in dem ebenfalls Reliquien ausgestellt wurden, vor allem bei den Jahrmärkten. Das war damals eine große Sensation. Die Menschen kamen aus allen Himmelsrichtungen. Dieser Heiltumsstuhl wurde durch den herabfallenden Kirchturm beim Erdbeben 1670 zerstört. An der Stelle entstand die Jakobskapelle.

Hinweis zu Flügelaltar:
Besonders hervorzuheben sind Teile des spätgotischen Flügelaltars aus der Waldaufkapelle in der Pfarrkirche, eine Stiftung von Ritter Florian Waldauf. Dazu gehören die Altarflügel des Künstlers Marx Reichlich, auf denen Florian Waldauf und seine Gattin Barbara als Stifter dargestellt sind.

Abb. Links:
Der kniende Ritter ist Florian Waldauf selbst, rechts von ihm sein Wappen. Zu seinen Füssen ist klein sein Sohn dargestellt. Hinter dem Ritter steht sein Namensheiliger in Gestalt Kaiser Maximilians I. Links ist groß und deutlich der heilige Georg (Patron der Ritter) mit dem Drachen zu sehen. Die Szene spielt in einem offenen Raum mit gotischem Kreuzrippengewölbe und Blickauf die Straße.
Abb. Rechts:
Bei der knieenden Frau handelt es sich um Barbara Mitterhofer, der Gattin von Florian Waldauf. Hinter ihr in dunklem Gewand die heilige Barbara, die einen großen Turm als Attribut hat. Links erkennt man die heilige Brigitta von Schweden mit ihren Ordensleuten. Florian verehrte diese Heilige besonders stark und ließ ihre Visionen in verschiedenen Ausgaben abdrucken.

Florian Waldauf war die Erneuerung des Glaubenslebens in seiner Zeit ein großes Anliegen, die er durch die Drucklegung religiöser Schriften zu fördern suchte.
G.Pfaundler sagt über Waldauf treffend: „Obwohl Waldauf mit Humanisten wie Johannes Fuxmagen befreundet war, blieb er in seinem Glauben ein mittelalterlich-bäuerlicher Mensch.

Waldauf hat alles, was diese Haller Heiltumssammlung betraf, in einem Buch, dem sogenannten „Heiltumsbuch“ aufgeschrieben. Dieses Buch wurde von Hans Burgkmair mit Holzschnitten geschmückt.

Unter anderem hatte er von Kaiser Maximilian den Auftrag, die „Offenbarungen der heiligen Brigitte von Schweden in lateinischer und deutscher Sprache herausgeben (Koberger 1502)

Panzer, DA I, 523. Proctor 10959. Hase, Koberger 216. Meder
278, XII. VD 16, B 5596.- Este deutsche Ausg., im Auftrag
Kaiser Maximilians v. Florian Waldauff von Waldenstein herausgegeben.
Mit den grossartigen, Albrecht Dürer zugeschriebenen
Holzschnitten wie das Wappen Kaiser Maximilians
(Meder 283), verso das Wappen des Florian Waldauff u. den
übrigen, die das Leben der Hl. Birgitte illustrieren.- Gutes
komplettes Expl. mit rot u. blau ausgemalten Initialen sowie
1 zusätzlich goldgehöht. Gelegentlich minim gebräunt,
wenige Wurmgänge, Feuchtigkeitsflecken u. Knickspuren,
einige alte Marginalien u. Unterstreichungen. Titel mit altem
Besitzermongramm.
Siehe Abb.

Im Spital am Pyhrn stand im Mittelalter ein Hospiz, das Kreuzfahrern, Pilger- und Händlerscharen, die über den Pass nach Italien zogen, als Herberge diente. Als Maximilian wieder einmal aus dem Süden über das Gebirge kam, es mag um das Jahr 1506 gewesen sein, ging er und sein Gefolge mit Glanz und Weihe in die stiftliche Kirche, um dem allmächtigen Gott zu danken, zu lobenund zu preisen.
Beim Festmahl erinnerte sich der Kaiser plötzlich seines Gelübtes:…
(siehe im Folgenden: Chronik von der Entstehung der „Schutzmantel-Madonna“ zu Frauenstein)

1508 gründete Florian Waldauf zusammen mit Dr.Johannes Fuxmagen in Hall die „Stubengesellschaft“, einen Bund für die hochgestellten Persönlichkeiten der Stadt. Hier versammelten sich die reichen und angesehenen Tiroler Bürger, vor allem diejenigen aus Hall, in einer Art Bürgeradel.

Ergänzungen Haller Stubengesellschaft:
Diese Stubengesellschaft gibt es noch heute und gilt als die älteste Kulturgesellschaft Tirols, die sich insbesondere um die kulturelle Fortbildung kümmert. Der Ausdruck „Stubengesellschaft“ stammt von einer Trinkstube in einem Haller Bürgerhaus. Im Besitz der Stubengesellschaft sind heute noch kostbare Wappenbücher, die im städtischen Museum in der Burg Hasegg aufbewahrt werden. 1834 verkaufte die Stadt das Haus, und die historische Trinkstube mit schöner Holztäfelung als Versammlungslokal der Gesellschaft ist heute privat.

Im Jahre 1509 erhielt er noch vom Kaiser Maximilian den Auftrag, sich um den Bau seines Grabmals in Innsbruck zu kümmern. Als „Superintendent“ sollte der erfahrene Ritter für guten und raschen Fortgang der Arbeiten sorgen. Und wieder am 12.Juli1511 drängte der Kaiser ineinem an die Innsbrucker Raitkammer gerichteten Schreiben auf rascheren Fortgang der Arbeiten am Grabmal und berief sich dabei auf seinen Auftrag an weiland Florian von Waldenstein, denn dieser war inzwischen bereits verstorben.

Florian Waldauf, Ritter von Waldenstein verstarb am 13.01.1510 auf Schloss Rettenberg und fand in seiner Kapelle die letzte Ruhe. Als man 1763 die Gruft öffnete fand man bei den Gebeinen Waldauf’s eine Münze mit dem Bild von Kaiser Maximilian.

Da zwei Söhne schon früh verstarben und der dritte kinderlos blieb, starb das Geschlecht der „Waldauf von Waldenstein“ aus (Quelle Wikipedia)

Allerdings verbleibe die Linien der Brüder von Ritter Florian Waldauf von Waldenstein:
- Peter
- Lienhard
- Nicolas
- Hans
Daraus kamen auf jeden Fall weitere Waldenstein-Linien, unter anderm auch ein Neffe Namens Florian von Waldenstein und dessen Brüder Sigismund und Martin Waldtenstein.

Florian Waldauf hatte einmal einen Rechtsstreit. Hierüber habe ich folgenden Text gefunden: (Übersetzung folgt)
Sonnabentt nach […]renn Anno None von mitten tage tschwischen Neinn vnd tzehen hatt hans schmidt adder Bischoff als eyn geschickter bott von [schleuwsin] von wegen Claußen Magken dem Radtte vmb obin angegengte vorhandlungen, sechtzig gulden in gelde vffgegeltt vnd gesagett das ym claws magk be[vohlen] hette wo es mitt anders geseyn vnd das der radtt vor seyne teyll nitt dreysig gulden nemen wolde, ders er alle sechtzig vor sy bede als von clausen magken vnd wernle knorlen gebn solde Solche l[…] s[chock] hatt do Radtt von yrer beder wege vnd anders nitt angenome, vnd dem gnanten boten vff dy errschafft des hochgebornen fursten vnd herren, herrn wilhelms grauen vnd herren vnd des Radts zu hennebergk furschrifft xxiiii s[chock] In golde yn irerobemelten zu guthe widergegeben vbir das alles der burger P[…]g mich burghard waldauff von rndis wege als Notariren erg[in]rert hatt, marie solche, […] […] […] Baltasar Eyrnngk hansen wymmer laurenz numburgen dyeren […] adder h […] […]

Folgende Textblöcke habe ich zudem in alten Büchern gefunden:
Der edel und gestreng Ritter Herr Florian Waldauf vom Waldenstein zu Rettenburg. Königlicher Rath und Statthalter der österreichischen Schatzkammer zu Innsbruck hatte sich um die Ausgabender heiligen Brigitte „als ein wahrer Liebhaber der heiligen Brigitte und günstiger Förderer des heiligen ordens unsers Gotvaters großen Verdienst erworben, indem er bei Kaiser Maximilian…

zudem Hier einige Ausschnitte aus den Büchern:
Ritter - Waldauf - Bibliothek
Ritter v.Baldauf’sche Stifts.Bibliotheck in Hall

Adresse: Pfarramt St.Nikolaus, Bachlechnerstr. 3, 6060 Hall in Tirol
Unterhaltsträger: Pfarre St.Nikolaus
Funktion: Historische Bibliothek der Prediger und Meßkapläne
Sammelgebiet: Vorwiegend Pastoraltheologie – Der Bestand wird nicht vermehrt
Benutzungsmöglichkeiten: Präsenzbibliothek – Leihverkehr nicht ausgeschlossen
Hinweise für Anreisende: Voranmeldung erforderlich

Bestandsgeschichte:
Florian Waldauf (ursprünglich wohl und wieder im Barockzeitalter: Baldauf) und seine Frau Barbara (geb. Mitterhofer) stifteten der Pfarrkirche zu Hall eine Marienkapelle, eine Reliquiensammlung und ein Predigtamt.
Die Stadt Hall als Verwalterin der gesamten Waldauf-Stiftung hatte gemäß Verfügung des Stifterpaares dafür zu sorgen,
…dass alle jar etliche puecher nach anzaigen des predigers zum predigambt gekauft und in der heiligen capellen liberei an ketten gehangen und versorgt werden…
Entgegen der Anordnung Waldaufs wurde die Bibliothek kaum durch gezielte Ankäufe vermehrt, sondern größtenteils durch zufällige Übernahme von Büchern und Schenkungen.
53% der Bände tragen einen Vorbesitzervermerk:
Aus der Hand von fünf Predigern sind 491 Titel nachzuweisen.
Aus dem Jesuitenkatalog in Hall deren 235.
Von anderen ehemaligen Eigentümern (u.a. Damenstift Hall, Geistliche, Schüler) weitere 361.
Der bekannteste Vorbesitzer ist Johannes Eck: ein nichtkoloriertes Exlibris (entspricht der zweiten Holzschnittvariante von Ecks Exlibris) in einem Predigerband (Nr.837 des Kataloges) bezeugt ihn als vormaligen Bucheigner.
Signaturen dürften die Bücher fünfmal erhalten haben.
Ein größerer Teil des Bestandes weist eine Gruppensignatur auf:
S mnemotechnisch für „Scriptura“
Md für „Moralia et dogmatica“
H für „Homiletica“
A für „Ascetia“
HJ für „Historia et Jus“
P für Patres
M für „Miscellanea“
Nach 400 Jahren ihres Bestehens und nur fallweisem Zuwachs schien das Interesse am Fortbestand der Ritter-Waldauff-Bibliothek als geschlossene Sammlung verloren zu gehen. Obendrein war dasStiftungsvermögen im ersten Weltkrieg vollends untergegangen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde eine unbekannte Anzahl wertvoller Hss. und Drucke an Privatpersonen in Hall und Umgebung ausgehändigt, um sie vor der Beschlagnahmung durch die Nationalsozialisten zu sichern. Nach Kriegsende wurde jedoch keines dieser Bücher rückerstattet. In den Nachkriegsjahren ordnete ein Pastoraltheologe aus dem Jesuitenorden die Bibliothek neu und sonderte um Zug dessen etwa 16 Laufmeter Bücher aus. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Drucke aus dem 18.Jh.; sie wurde 1964 an ein Antiquariat verkauft.

Anfang der achtziger Jahre setzten sich u.a. das Bundesdenkmalamt und das Innsbrucker Generalvikariat verstärkt für den Fortbestand der Waldauf-Bibliothek als selbstständige Sammlung und für die Rückführung entfremdeter Bände ein. Der Verfasser des beschreibenden Kataloges der Waldauf-Bibliothek verfolgte mit der Bestandsaufnahme dasselbe Ziel. Ältere Inventare und ein Katalogbuch dürften nicht mehr vorhanden sein. Der Bestand umfasst heut 127 Laufmeter Bücher, die in einem Magazin in der Waldaufgasse leider ungünstigen klimatischen Bedingungen ausgesetzt sind.

Chronik von der Entstehung der „Schutzmantel-Madonna“ zu Frauenstein:
Als 1489 bei einer Überfahrt in den Niederlanden das Schiff mit König Maximilian und Waldauf in Seenot geriet, gelobte er eine Stiftung zur Verehrung der Heiligen zu gründen. Nach der glücklichen Rettung entschloss er sich eine Marienkapelle mit einer Reliquiensammlung zu stiften, die von zwei Priestern betreut wird. Es war am Tage nach dem Fest der heiligen der Könige desJahres 1489. Kaiser Maximilian, damals von den deutschen Kurfürsten zum römischen König gewählt war auf Kriegszug in Holland. Trotz Sturm und Eisgang überquerte er voll Mannesmut mit Florian von Waldauf zu Waldenstein und wenigen seiner Getreuen, von Amsterdam nach Speerdam, die Zuidersee. In schwerster Stunde grausamster Seenot taten beide folgendes Gelöbnis:
„Zum anderen wollen wir stiften, wenn wir gerettet sind, der hochgelobten Jungfrau und Muttergottes zu Ehren, ein wunderschönes Ehrenmal bei uns zu Lande.“
Und Sie kamen alle glücklich ans Ziel. Florian von Waldauf zu Waldenstein traf sogleich nach seiner Rückkehr in die Heimat Anstalt, sein Gelübte zu erfüllen und ließ zum Dank für die wunderbare Rettung in Hall in Tirol ein dreifaches, pittoreskes Heiligtum errichten.
Maximilian aber zog es unverzüglich auf seine geliebte Jagd und verschob die Erfüllung seines Gelübtes von einem Jahr zum anderen.
„Ich bin ein Sünder, denn ich habe bis heute mein Gelübte nicht eingelöst! So will ich denn mein Gelöbnis einlösen und zum Bildschnitzer Erhard nach Augsburg eilen. Soll eine Madonna schnitzen, die ich „unserer lieben Frau am Stein“ stiften wird.“
Überraschend machte der Kaiser dem Meister am Kitzmarkt zu Augsburg seinen Besuch. „Meister Erhard. Du bist berufen, mir mein Gelöbnis von der Seele zu nehmen. Schnitz eine himmlisch schöne Madonna, eine Schutzmantel-Muttergottes, voll Lob und Ehren der gebenedeiten Jungfrau Maria! Für Deine Mühe wird Dir der Fugger Lohn geben.“ Wenige Wochen später konnte der Meister den reichen Augsburger Kaufherren ehrfurchtsvoll willkommen heißen. Sodann begann Jakob Fugger langsam zu sprechen, auf dass er auch wohl verstanden werde:
„Habe Nachricht vom Kaiser. Sein Wille ist zu loben! Der Kaiser bestellt tunlich die teuersten Schnitzwerke und sein Untertan soll sie bezahlen. So kann das nicht mehr lange weitergehen. Auch ein Fugger wird ein Bettler mit diesem Kaiser. Aber schnitz er halt eine schöne Madonna und spar nicht an Blattgold und Ultramarin. Ich geb ihm 300 Gulden!“

Ergänzungen zu Ultramarin:
Es ist zu erwähnen, dass dieses echte Ultramarin jener tiefblaue Farbstoff war, der schon im frühen Altertum durch ein langwieriges Verfahren aus dem heute noch hochgeschätzten Lasurstein„Lapis Lazuli“ gewonnen wurde. Dieses in Gangart eingebettete Mineral wurde mechanisch feinstens zerrieben, mit einem besonderen Kitt vermengt und dann in Tüchern unter Wasser einer langenKnettbehandlung unterworfen, wobei die kostbaren Farbteilchen aus der Masse heraus getrieben wurden und sich allmählich im Wasser verteilten. Das reine Mineral nannte man im 16.Jahrhundert, weil es über das Meer nach Europa kam „Azurrum ultramarinum“ von welchem berichtet wurde, dass es im Werte dem Gold gleich war.

Der Meister hatte alle Kräfte daran gewendet, den faltenreichen Mantelwurf zu studieren und die schweren Flechten der Haare, über die Schulter aufgelöst, weiterzugeben. Frühmorgens, wenn seine Familie noch schlief, öffnete er leise die Werkstatt und arbeitete mit echter Gläubigkeit schweigend an dem Madonnenbildnis. Erstaunt ob diesem geheimnisvollen Gebahrens, überraschtein einmal seine Frau. Sie wagte aber nicht zu stören. Schließlich flüstert sie liebevoll: „Mann, das wird Dein bestes Stück.“ „Für Maria, die Mittlerin aller Gnaden, schnitze ich eine mächtige Krone; der Jesusknabe auf dem Schoße erhält einen Kranz Rosen in harmonischer Ganzheit“ fügte der Meister zwischen Phantasie und Wirklichkeit schwebend eifrig hinzu.
Fast zwei Meter war die Statue hoch und zwei Engel hielten die Mantelflügel auseinander. In einem Jahr war das schwierige Werk beendet und strahlte in wunderschöner Lieblichkeit. Als der Meister gerade letzte Hand anlegte und die figürliche Mantelfrau mit Gold und Farbe schmückte, kam abermals Fugger und sah das Gnadenbild zum ersten Male, das er bisher nur geahnt hatte. „Ich bin zufrieden mit ihm. Das vollendete Bild ist unvergleichlich schön.“ Lobte der Kaufherr. Des ward der alte Meister baß zufrieden.
Er musste selbst mit der Madonna ins obere Steyrtal fahren. Bald waren die Vorbereitungen getroffen und sorgfältig verpackt stand das kostbare Heiligtum zur Abreise bereit.
Als die Morgensonne den Kitzmarkt wärmte, fuhren die schweren Wagen ab, zunächst bis Salzburg. Der Weg war weit und beschwerlich. Spätabends am zehnten Reisetag erwartete in Steyr der Burggraf von Polheim das Gefährt und reichte dem schwäbischen Künstler zum Zeichen der Gastfreundschaft edles Rebenblut.
„Tragt eure Fackeln zum Schuppen, wo die Madonna eingestellt“ befahl der Burggraf den Knechten „und lasset mich sie sehen, auch wenn es Nacht ist!“ Als der Fackelschein das Antlitz der Gottesmutter, wie verklärend, beleuchtete, kam es dem Grafen über die Lippen: „Wir wollen die Ersten sein, die vor ihr knien!“
Im wildromantischen Tal der Steyr, die ihr Bett durch den engen Steyrdurchbruch zwängt, führte die Fahrt über einen stillen Waldweg zum reizenden Örtchen Frauenstein, hoch auf begrünter Kuppe. Wie einzigartig war doch die Landschaft! Über sanft gewelltem Hügelland drängt sich eine Hochwelt bis zum großen Priel, der mit 2500 Meter Höhe, schneebedeckt, bis ins Tal hinab sichtbar, dasteht.

Viele Pflanzenkinder alpiner Herkunft hatten sich am Wege eingefunden. Zu kugelköpfigen Rapunzel und schön gezeichnetem Frauenschuh gesellten sich schwarzviolette Akeleien und neigten vordem Geleit ihre zarten Blumenköpfchen. Schneelicht kam vom toten Gebirge entgegen, als das Gespann auf dem Kirchhügel anhielt. Die letzten Abendstrahlen zuckten hinter den aufgetürmten Wolken und schnitten die kühne Kremsmauer mit scharfen Kanten in den Abendhimmel. Vom Sensengebirge aber stieg der Mond und beglänzte das Ruhebild um Frauenstein.
„Das Standbild der Schutzmantelmadonna ist dieses Fleckchens Erde würdig; denn hier paaren sich gar glücklich Natur und Kunst,“ erklärte der Meister und umfasste nochmals die Schönheit derGegend mit langem Blick.
Hoch grüßt prunkvoll Schloss Klaus herüber, in welchem Kaiser Maximilian anlässlich einer Jagd in friedlicher Einsamkeit gerade residierte. Dies traf sich gut. Als der nahende Meister gewahrte, ritt er auch nach Frauenstein.
Dort wurde das Kunstwerk im Kirchenschiff, links auf einem abgetragenen Altar feststehend, errichtet. In einer niederen Holzbank saß der Meister zuweilen allein im Dämmerschein, die schaffenden Hände ineinandergelegt, und durfte so die wahre Schöpferfreude erleben. „Oh, du schöne Schutzmantelmadonna, ich muss wieder fort von hier und werde dich in meinem Leben nie mehr wiedersehen. Gib mir deinen Segen!“
So seufzte der Meister leise vor sich hin, als der Kaiser raschen Schrittes durch die Pforte ging. Nun stand er vor der gütigen schützenden Muttergottes und vergaß in diesen Minuten Jagd,Macht und Land.

Im abgetönten Licht des Kirchenschiffes schien das Bildnis so lebenswirklich, dass er glaubte, der leibhaftigen Gottesmutter gegenüber zu stehen. Ein letzter Sonnenstrahl, der durch das westliche Kirchenfenster fiel, erleuchtete das Antlitz der Himmelskönigin und ließ die Krone gleißend im Goldglanz erstrahlen, neben welcher die des Kaisers verblasste.
Er selber ahnte vielleicht bereits, dass sein Leben langsam aus seinem Körper schlich. Auch sein tapferer Mitstreiter, der goldene Ritter Florian Waldauf von Waldenstein und erster frommeStifter, war schon seit dem 13.Jänner 1510 auf Burg Rettenberg ob Kolsass verstorben. Nun beugte der Kaiser sein Haupt zur Verehrung und betete ganz in sich gekehrt:

“Ave Maria, gratia plena
Gegrüßet seiest Du, Maria,
Du bist voll der Gnade,
Du hast meinem Herzen Ruhe gebracht!“

Über der Einfahrt zur alten Welserburg prangt ein, heute restauriertes denkwürdiges Wappen in leuchtenden Farben. Es erinnert an den glorreichen Kaiser Maximilian I., dem „Letzten Ritter“,der angeblich infolge eines Sturzes vom Pferde, wenige Jahre später in Wels, hinter den großen farbeprächtigen Fenstern des schönen Renaissance-Erkers, am 12.Jänner 1519 verschied.
Seine gestiftete Frauensteiner Schutzmantelmadonna aber, die der Ulmer Gregor Erhard nach den Gesetzen der Armut und Ästhetik schuf breitet nun seit viereinhalb Jahrhunderten ihren schirmenden Mantel nicht nur über Stifter, Ritter und Bürger, sondern sie umfängt auch schützend all diejenigen, die ihr vertrauend begegnen und segnet sie in milder Mütterlichkeit daselbst bis zum heutigen Tage.
(Gegeben zu Garsten bei Steyr, So man schreibet den Tag „Maria-Namen-Fest“ Anno domini 1954)

SANCT BIRGITTA (BEATA) - HELIGA BIRGITTA (BIRGERSDOTTER) - SAINT BRIDGIT.
Revelationes Celestes.
(Nurenberg, In officina Federici Peypus for Joannes Koberger, 15. November 1517) (Colophon). Folio. Beautiful cont. full calf w. blindstamped boards. Two blindstamped ornamental borders inside eachother w. a decorative blindstamped centre-piece w. the initials "IHS" in the middle. Five raised bands, creating six compartments, on back w. red flower-ornamentations in two of the compartments and red title-label in a third. The remaining compartments have been professionally restored w. newer leather in old style. Hinges and upper capital repaired. Occationallyedges of boards have been professionally restored. Inner hinges a bit weak. All edges red, w. title and author written in large, neat cont. hand. Tp. w. beautiful woodcut border (ascribedto Dürer) consisting of four woodcuts, two full-page woodcuts w. the arms of Emperor Maximillian and of Florian Waldauff, many beautiful woodcut initials. Old library-stamp on tp., neitheraffecting text nor woodcuts, 16th cent. initials on bottom of tp.: "AL". A few marginal wormholes, not affecting text, occationally brownspotted. 182, 52 (Tabula) ff. Rare third edition,being the second Koberger-edition. The first edition is printed in 1492 and the first Koberger-edition is printed by Anton Koberger in 1500. The woodcut border on the title-page consists of four fairly large woodcuts, of which the bottom one (5,9 x 17 cm.) is ascribed to Albrecht Dürer and depicted as such in Butsch, Die Bücherromantik der Renaissance (1878), plate 34. Friedrich Peypus was the actual successor of Koberger as the leading printer of Nürnberg. He printed his first work in 1512 and had close relations with the Koberger-office. Johannes Koberger(the son of Anton Koberger) had Peypus print this edition. This collection of the revelations of Birgitta was written by her during different periods and with the help of a few different people. For instance, Books I, II and V were written at about the same time in Sweden with the help of Magister Mathias, probably around 1347. Book III is probably written in Rome in the period 1349 - 73, Book VII in the Holy Land around 1372 - 73. All books are set up as sacred conversations between Birgitta herself and either Mary or Christ, or as conversations where her patron saints or an angel appear before her. These books are of great importance and have had a great influence on religious writing and thought ever since. St. Birgitta, born in Upland inSweden in 1302 or 1303, is the only Swedish saint to be canonized by the Pope. Already as a child Birgitta had visions of Christ and the Virgin Mary. It is said that at a young age she hada vision of the Devil and since then stopped being a child. She utterly sacrificed herself for the sick and poor. When her husband died after a pilgrimage in 1344, she devoted herself fully to Christ and called herself the "Bride of Christ". She entered a convent and never took of her veil again. She was an extraordinary person of great importance to Middle Age theology. She is said to have been a political genius, a great poet, the like of Dante, a preacher of penance, the like of Savonarola, and finally one of the most important mystics. She was of greatimportance to catholic politics. Situated in Rome she affected world politics, and people came from all over the world to seek her advise. Her powers and the effects of them can be tracedin history for many centuries, and the early editions of her revelations are thus of great importance to religion an mysticism. Her revelations and the rules based on them have been read over and over again, and the early editions are very important, also as the source of new editions.After her husband's death in 1344, Birgitta had numerous revelations, of which about 600 are preserved, many of which she wrote down herself in either Swedish or Latin. They were all later translated into Latin by Petrus Olavi and Matthias, collected in book form and printed for the first time in 1492. These revelations tol
[Bookseller: Lynge & Søn ILAB-LILA ]

Quellen:
- Brunner Klaus: Katalog der Ritter-Waldauff-Bibliothek, München 1983
- Pfarramt Hall
- Bundesdenkmalamt Tirol
- Institut für Pastoraltheologie, Universität Innsbruck
- Stadtarchive Hall und Innsbruck
- Graber Josef: Jahrbuch kunsthistorischer Sammlungen, Wien 1915
- Rechenschaft Waldauf’s über Grund der Stiftung niedergeschrieben im Heiltumbuch
- Mayrhofer Bernhard: Nordtiroler Bibliotheken, Tiroler Heimatblätter (1938)

Literatur:
- Ernst Verdroß-Droßberg, Florian Waldauf von Waldenstein (=Schlern-Schriften 184), Innsbruck 1958
- Josef Engel u.Franz Egger, Die heilige Kapelle zu unseren lieben Frau in Hall in Tirol, Innsbruck 1951
- Wiesflecker Hermann, Österreich im Zeitalter Maximilians I
- Kühne Hartmut, Ostensio Reliquiarum

Roman:
Fanny Wibmer-Pedit
Titel Wibmer-Pedit, Fanny: Ritter Florian Waldauf. Roman
Jahr 1935
Seiten 394
Ort Salzburg, Leipzig
Verlag Verlag Anton Pustet
Das Buch wurde in der 1. Auflage eingesehen und kollationiert.
Textbeispiele

Auflage(n):
• 2. Aufl. ebd. 1936
• Neuauflage udT: Maximilians goldener Ritter, 7.-11. Tsd. Innsbruck: Tyrolia 1960
Abstract Florian Waldauf zu Waldenstein, um 1450-1510. Geschichte des Bauernsohnes Florian Baldauf, der von zuhause davonläuft und an den Hof des Herzogs Sigismund kommt. Später wird er Berater von Kaiser Maximilian

Standort(e):
• Deutsche Nationalbibliothek - 1935A16173
• Universitätsbibliothek Innsbruck - 30.979


Quelle(n):
• Kosch, Wilhelm: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. 2. Aufl. Bern: Francke 1949
• Luther, Arthur: Deutsche Geschichte in deutscher Erzählung. Ein literarisches Lexikon. 2. Aufl. Leipzig: Hiersemann 1943
• Oberschelp, Reinhard (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV). 1911-1965. München, u.a.: Saur 1976.

Namensforschung: Baldauf / Baldauff
Baack: Kurzform zu dem Rufnamen "Baldauf"
"zu althochdeutsch "bald" => "kühn,mutig,stark"
Bake (um 1285)
Baldauf althochdeutscher Rufname "Baldulf" d.h. "bald-wolf" => "kühn,mutig,"
"stark+Wolf"

Baldolf (um 1329), Balduffe (um 1438/1439)
Baltoff (um 1466)

Quellenangaben

1 Burg Rettenberg in Kolsass (heute im Besitz der Familie Schweiger): http://www.burgtour.de/burgen2.htm?/burgen/burg-rettenberg-atirol.html Schlosshof 750 M wunderschöne Lage innerhalb der alten Burgruine Rettenberg Unterkunft: Privatquartier am Bauernhof Ausstattung: Kalt- und Warmwasser, Etagenbad, Aufenthaltsraum, Stuben, TV, erweitertes Frühstück, Kinderbett, Tiere (auf Anfrage). Winter: Plus Heizzuschlag Preis pro Tag/Person mit F Sommer ab € 14 und Winter ab € 14 Johann Schweiger - Florian-Waldauf-Weg 1, A-6114 Kolsassberg Tel. ++43(0)5224/68226

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