Notizen zu dieser Person
Nicht gesichert ist die folgende Geschichte:
Er diente bei der Tillyschen Armee als Soldat und nahm
an der Belagerung Magdeburgs teil. Bei der Eroberung
Magdeburgs 1631 beteiligt er sich an der Plünderung.
Um seinen Säckel zu füllen, durchsuchte er alle Gemächer
und fand bei dieser Gelegenheit Anna Marie Crevet in
tiefem Heu versteckt. Ihre Schönheit rettete ihr das
Leben. Als der Krieg in Ihrer Heimat Westfalen anging,
reiste sie in das Herzogtum Magdeburg zu ihren Verwandten.
Als aber die Kriegsfurie nachher nach Niedersachsen
kam, flüchtete sie nach Magdeburg in das Haus ihres
Vetters Jobs Bruckemenn (Brüggemann ?), eines vornehmen
Kaufmanns daselbst. Hans Volkmar kam bei der Plünderung
in dieses Haus, durchwühlte mit seinem Mordgewehr das
Heu, in welchem er dies schöne Frauenzimmer, nachdem
er es schon durch die Lende gestossen, entdeckte. Ihre
Reize nicht weniger als ihr heisses Flehn retteten
ihr das Leben, und die Worte: "lass die schwarze H.
laufen", retteten sie vor den Streichen seiner Kameraden.
Er nahm sie hierauf zu sich, vergass Plünderung und
Sturm und führte sie ins Lager, wo er sich den 14.Mai
1631 von einem Feldprediger mit ihr trauen liess. -
Als hernach Tilly bei Leipzig geschlagen wurde, nahm
Hans V. seinen Abschied und kam mit seiner Frau nach
Goslar, wo er, bis die Schweden hereinbrachen, als
Soldat diente; 1650 wurde er Bürger, 1652 Achtmann,
1660 Stadthauptmann, 1678 starb er im 71.,Lebensjahre,
nachdem er mit seiner Frau in einer 47 jährigen Ehe
6 Söhne und 5 Töchter gezeugt hatte. Seine Frau starb
erst 1696 im 85. Jahre und hatte das seltene Glück,
noch bei Ihrem Leben von 11 Kindern Mutter, und von
31 Kindern Grossmutter, und durch diese wieder von
30 Kindern Altersgrossmutter zu werden, mithin 72 Nachkömmlinge
zu sehen.
Gerhard
Holland
