Margarete BERNDES

Margarete BERNDES

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Margarete BERNDES [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1556 Halberstadt, Halberstadt, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [2]
Bestattung 2. Februar 1624 [3]
Tod 27. Januar 1624 Quedlinburg, Quedlinburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [4]
Heirat 24. Januar 1579 Quedlinburg, Quedlinburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [5]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
24. Januar 1579
Quedlinburg, Quedlinburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Bartholomäus GERHARD

Notizen zu dieser Person

Aus ihrer Leichenpredigt: EXUIAE TABITHANAE. Christliche Leichpredigt / Uber dem seligen Abschied / Der Erbarn / Vielehrentugendsamen Frawen / Margareten Berndes / deß weiland Ehrenvesten / Acht= barn vnd Wohlweisen Herrn Bartolo- maei Gerhards / der alten Stadt Quedlinburg führnehmen Rathsverwandtens S. Gedechtnis / hinder- lassenen Witwen / Welche am 27. Januar des 1624. Jahrs nach Christo Geburt / nach Mittag vmb 1. Uhr in wahrem Glauben und andechtigem Gebet im Namen des HErren Jesu selig entschlaffen / vnd folgends am Tag der Reinigung Mariae / war der 2. Febr. neben ihren Ehe- herrn in der Pfarkirchen S. Blasii in ihr Ruhekämmer- lein in ansehnliches volckreicher Versamlung vnd Anwesenheit Fürstl. Abgesandten beygesetzet worden / Gehalten von M. Martino Wolfio Q. Pastore daselbst. Gedruckt zu Jehna bey Tobias Steinmann. ... IN NOMINE JESU, VITA P. DEFUNCTAE WAS nun unserer S. Mitschwester der Erbarn vnnd Ehrnvieltugendsamen Fraw Margaretae Berndes / des weiland Ehrnvesten vnd Wolweisen Herrn Bartolomaei Gerhardts / führneh- men Rathsverwandten dieses Orts S. hinderlassenen Witwen / derer wir zu diesem mal den letzten Ehren- dienst erzeiget auff dieser Wlt vnd anhero zu ihrem Ru- hebettlein gefolget seyn / Ankunfft / Leben / Wandel vnd seliges Ende belanget: So ist dieselbe Anno nach Christi Geburt 1556. von gottseligen Christlichen Eltern zu Halberstadt im keuschen Ehebette gezeuget / vnd auff diese Welt geboren worden. Ihr Vater ist gewesen der Ehrnveste / Achtbare vnd Wolweise Herr Johan Berndes / des Fürstlichen Schöppenstuels Adsessor zu Halberstadt. Ihre Mutter ist gewesen die damals Erbare vnd Tugendsame FRaw Gesa geborne Breitsprachin / aus welchem Geschlecht vnd Stamme viel fürnehmer Leut / Bürgermeister vnd Rathmanne zu Braunschweig vnd Halberstadt / wie auch Amptleute vnd dergleichen / ent- sprungen sind / Wie denn derselben Vater das Bürger- meister Ampt zu Halberstadt viel Jahr löblichen ge- führet. Diese Christliche fürnehme Eltern haben wolge- melte ihre Tochter also bald nach ihrer sündlichen An- kunfft auff diese Welt dem HErrn Christo / als dem le- bendigen Weinstock inseriren, vnd wie ein zartes Reh- lein einvorleiben / vdn vermittels der H. Tauffe vnnd Wasserbads im Wort vdn H. Geist / von Sünden rei- nigen vdn waschen lassen. In ihrer S. Tauff ist ihr der Name Margareta / das ist / ein köstliche Perle / mit allem Recht zugelegt wor- den. Denn sie als eine köstliche Perle von Christo Je- su nicht mit Golde oder Silber / sondern mit seinem H. Blut gar thewer erkaufft worden ist. Nachmals ist sie ferner von ihren Christlichen El- tern zur Kirchen / Schulen vnd Catechismo gehalten / da sie dann so viel gelernet / daß sie lesen / schreiben / vdn also sich aus der H. Bibel selbst trösten können. Neben der Gottesfurcht ist sie zu allen Tugenden / Zucht / Erbarkeit / Arbeit vnd Haushelligkeit angewie- sen vnd erzogen worden. Als sie das 23. Jahr ihres Alters erreichet / hat sie durch Gottes sonderbare Schickung / auch mit Rath vdn Willen ihrer lieben Eltern vnnd Anverwandten in den H. Ehestand sich begeben / mit vorerwehntem ihrem Hauswirt / dem Ehrnvesten / Achtbahren vdn Wolwei- den Herrn Bartholomaeo Gerhardt Rathskämmerer all- hie / mit welchem sie ins 18. Jahr ein friedliche / Christ- liche vnd Gottwolgefellige Ehe besessen / denn dieser ihr Hauswirt Anno 1598. nach Gottes Willen Todes ver- fahren vdn am 25. Maij / war der Tag der Himmelfart Christi / in dieser vnser Pfarkirchen S. Blasii zur Erden bestattet / deme Gott an jenem Tage eine fröliche Auff- erstehung von den Todten gnediglich verleihen wolle. In wehrendem Ehestand haben sie mit einander gezeuget durch Gottes sonderbahren Segen 7. Kinder / als zween Söhne vnd fünff Töchter / welche durch ihres S. Vaters frühzeitigen / doch nach Gottes Willen reif- fen Todt / neben ihrer Fraw Mutter in den betrübten Witwen- und Waisenstand leider gediegen sind. Es hat aber nicht desto weniger vnsere selig ver-storbene Mitschwesternach ihres Eheherrn Tod / solche ihre liebe Kinder zu aller Gottesfurcht / Zucht vnd Er- barkeit erzogen / vnd die beyden Söhne mit schweren Ko- sten etliche Jahr nach einander auff vnterschiedlichen Universiteten als Wittenberg / Jehna / Helmstadt vnd Warpurg zum studiren vnterhalten / vnd wenn sie in ih- rem einsamen Witwenstand der Verlag schwer vorfal- len wollen / ihre Hoffnung auff Gott gesetzet / daß dersel- be ihr Richter vnd ihrer Kinder Vater seyn werde / auch zu solchen löblichen Intent Rath / Hülff vdn allen Vor- schub ihnen erweisen / welches denn auch reichlich gesche- hen / vnd hat der getrewe GOtt an allen ihren Kindern sie Ehre vdn Frewde erleben lassen / welches Christlichen Eltern zum Exempel der Nachfolge vdn der studiren- den Jugend zum Trost billich wird gerühmet. Der elteste Sohn Andreas ist im Jahr Christi 1606. beyder Rechten Doctor auff der Universitet Jehna mit grossem Lob renuciiret, auch bald da- rauff Fürstlich. Sächsis. Weim. Rath / ferner des Churf. Sächs. Schöppenstuels Assessor zu Leipzig / nochmals Fürstl. Sächs. Rath vnnd Ordinarius des Schöppenstuels zu Coburg / endlich auch Gräfflich. Schartzb. vdn Hohnsteinischer Cantzler zu Arnstadt / vdn Gräffl. Schwartzb.Rath zu Rudelstadt verordnet worden / in welchem vornehmen Ehrenstand kurtzverrück- ter Zeit nehmlich den 17. Sept. abgewichenes 1623. Jahrs er sein Leben zu Arnstadt selig beschlossen / vnd da- selbst in die Barfüsser Kirche ehrlich vdn Christlich bey- gesetztet worden / welchem Gott eine sanffte Ruhe vnnd fröliche Aufferstehung zum ewigen Leben aus Gnaden geben wolle. Der jüngste Sohn Johannes ist auch in demselben 1606. Jahr der H. Schrifft Doctor auff der Univer- sitet Jehna im 23. Jahr seines Alters öffentlich creirt, vnd Anfangs zum Pfarrer vnd Superintendenten naher Heldburg in Francken / in gedachtem Jahr beruffen / nachmals zum General Superintendenten der Kir- chen vnd Schulen im Fürstenthumb Coburg / auch zum Assessore des Consistorii vnnd Professore des Gy- mnasii daselbst ördentlicher Weise bestellet / vnd endlich zur Theologischen Profession naher Jehna beruffen worden / Bey welchem Dienst er die Fürstl. Coburgische Kirchen Raths Bestallung bißanhero behalten / vnd der Universitet Rectorat zum andern mal an jetzt verwal- tet / derselbe hette zwar hertzlich gerne aus kindlicher Lie- be vnd schuldiger Danckbarkeit seiner hertzlieben Mut- ter / welche er bey Lebzeiten hertzlich geliebet vnd geehret / den letzten Ehrendienst erweisen vnd zu ihrem Ruhebett- lein ihr das Geleit geben wollen / inmassen er dann auch im abgewichenen Decembri des verflossenen 1623. Jahrs / in grosser Kelte vnd Schnee mit Hindansetzung seiner obligenden schweren Gescheffte in irer Schwach- heit sie besuchet vnd sich mit ihr gesetzet / wann er nicht wegen einer wichtigen die Ehre Gottes vnd seiner Kir- chen Wolfart concernirenden Sache anderweit an jetzo verschicket / deßwegen ein jedes frommes verstendi- ges Hertz ihn entschuldiget halten wird / Der getrewe GOtt wolle ihm in diesen beschwerlichen letzten Zeiten seiner betrübten Kirchen und der studierenden Jugend / so wol auch den seinigen zum bestenlanges Leben vnd ge- deylichen Wolstand verleihen. Die Töchter belangend / sind von denen ihrer zwo Todes vorfahren / die eine / Namens Catharina bald in ihrer zarten Kindheit / die ander Tochter Jungfraw Margareta / ist Anno 1614. auff des Herrn Bruders H. Johannis Gerharden der H. Schrifft Doctoris. vnd damals Fürstlicher General Superintendenten zu Coburg vielfaltiges bey der Fraw Mutter geschehenes Anhalten / gen Coburg gezogen / daß ihr Herr Bruder auch jemand von seinem Geblüt vnd Freundschafft bey sich hette / daran er sich zu erfrewen / aber daselbst an ei- nem hitzigen Fieber am 7. August des folgenden 1615. Jahrs / wie ein schönes Blümlein vom Winde abge- worffen / Todes verbliechen / vnd hat also ihre vnbefleck- te Seele vnnd Jungfräwliches Kräntzlein dem himmli- schen Ehrenbreutigam Christo Jesu zu trewen Händen vberantwortet. Die vbrigen 3 Töchter / so noch am Leben / hat die Fraw Mutter noch bey ihren Lebzeiten ausgestattet / vnnd mit frommen vernünfftigen Männern berahten / wie die Schrifft erfordert. Die erste Tochter Fr. Dorothea ist dem Ehrnve- sten vnnd Fürnehmen Herrn Ludolpho Quenstadt / Patricio dieses Orts vorehelichet worden. Die ander Fraw Salome / ist erstlich dem Ehrnve- sten / Vorachtbaren vnd Hochgelarten Herrn Casparo Müllern Med. D. dieser Stadt Q. wohlbestaltem Phy- sico, vnd nach dieses S. Absterben dem Ehrwirdigen / Achtbaren vnd Wolgelarten Herrn Jacobo Schultzen / der beyden Kirchen S. Sancti vnd Wiperti wolverordne- tem Seelsorger vormahlet. Die dritte Fraw Anna ist anfangs des Ehrenve- sten vnd Wolgelarten Herrn Johannis Witten Stadt Secretarii zu Wernigerode / nunmehr aber des Enhrve- sten / Vorachtbarn vnnd Fürnehmen Herrn Achatii Wentzings Fürstl. Bischöfflichen Amptmans auff Crot- torff geliebte Hausehre worden. Welche der liebe Gott sampt vnd sonders so wol ihre liebe Eheherrn vnd Kindere mit dem H. Geist trö- sten / gesund vnd frisch lange Zeit erhalten wolle. Ihren Witwenstand hat vnsere S. Mitschwester geführet vntadelhafftig in die 26. Jahr wie Hanna / ist gewesen eine Jüngerin des HErrn / hat fleissig die Pre- digten göttlichen Worts besuchet / Sontags vnd Wö- chentlich / das hochwirdige Abendmahl Jährlich vier- mal zu ihres Glaubens Sterckung empfangen / welches auch noch am Tage Epiphaniae in ihrer Stuben gesche- hen / da sie Abendes zuvor ihre Sünden in der Beicht mit bußfertigem Hertzen Gott dem HErrn geklagt / sich aber wiederumb der heilsamen Menschwerdung Christi getröstet / vnd seines H. Verdiensts. Nach ihrem Vermögen hat sie zum Kirchengebew gestewret / auch dem Armut mit Tabea gereichet Rock / Schuh / Brot und was ihr Haus vermocht / darumb sie auch Gott wiederumb gesegnet / nach der Verheissung Deut 28. Gesegnet wird seyn die Frucht deines Leibes / die Frucht deines Landes / vnd die Frucht deines Viehes / Gesegnet wirstu seyn / wenn du eingehest / gesegnet wenn du ausgehest / Das hat sie in der Warheit erfahren / vnd ist also in der That die andere Tabita vnd des lieben Armuts Pflege- mutter gewesen / wie gutes Theils aus beygefügtem Original Schreiben mit mehrem zu vornehmen seyn wird / vnd an mich Unwirdigen also lautet: Ehrwirdiger / Achtbar vnd Wolgelarter Herr Magister, insonders günstiger lie- ber Herr Pfarherr vnd Seelsorger / Dem Herrn gebe ich hiermit meine vnvmbgengli- chen Notturfft nach freundlich zu vernehmen / Demnach GOtt der Allmechtige aus lauter Gnade / Güte vnd Barmhertzigkeit mich mit einem zimlichen hohen Alter begnadet / vnd ne- ben anderen Wolthaten mir auch dieses bezei- get / daß sich meine nahe Verwandten vnnd Freunde / insonderheit aber meines Bruders des weiland Ehrnvesten vnd Weisen Barto- lomes Gerhardts Rathskämmerers seligen Witwe / vnn Kindere / als die beyden Herren Do- ctores, vnnd deren Geschwistere / ingleichen meiner seligen Schwester Tochter Margareta Heidberges zu Aschersleben / sowol der Herr Kämmerer Hans Quenstedt vnnd seine liebe Hausfraw Anna Rauchbarin / u. meiner in Schwachheiten vnnd sonsten trewlich ange- nommen / mir mit Rath vnnd der That zu Hülffe kommen / vnd mich niemals erzürnet / sondern alle Ehr / Liebes vnnd Gutes gethan / vnd gar nicht verlassen. Derowegen nechst Gott dem HERRN / ich ihnen solcher mir bezeigten Gut- vnd Wol- thaten / von Grund meines Hertzens Lob / Ehr vnd Danck sage / vnd bitte Gott den HErrn in meinem täglichen vnd embsigen Gebete / seine göttliche Allmacht wolle es ihnen vnd den ihri- gen hinwieder hie zeitlich vnnd dort ewiglich reichlichen belohnen vnd vergelten. Dieweil ich mich nu fast von Tage zu Tage sehr hinfellig vnd vnvermöglich befinde / Also daß ich mich zu einem seligen Sterbstünd- lein bereitet / vnd den lieben Gott allezeit demü- tiges Fleisses anruffe / vnnd bitte / daß er mir nach seinem gnedigen väterlichen Willen vnnd Wolgefallen einen frölichen Abschied aus die- sem Jammerthal / vnnd ein seliges Ende aus Gnaden geben / bescheren vnd vorleihen wolle. Als habe ich allen denen / so mich beleidiget / von Hertzen vergeben / vnd gleichsfals bitte / daß die jenigen / denen ich mit Worten vnnd Wercken zuwider gewesen / mir solches auch vmb Gottes willen verzeihen wollen. Mit freundfleissiger Bitte / der Herr Pfarherr diese meine Dancksagung / Bitten vnd Suchen in meiner Leichpredigt / wann ich diese sichtbare Welt gesegnet / vnd die Schuld der Natur bezahlet habe / unbeschwert inge- denck seyn / vnnd solches mit erwehnen wolle / Das wird Gott der HErr / dem Herrn Pfar- herrn wieder erstatten / So bin ichs auch vmb den Herrn die Zeit meines Lebens mit meinem Gebete / vnd nach meinem Vermögen zu ver- schulden erbötig vnnd gantz willig / Datum Quedlinburg am 18. Novembris Anno 1614. E. Ehrw. Demütige Gertrudta Gerhardts / Peter Quenstedts ehe- liche Hausfraw. Die heilige Bibel ist ihr sehrwol bekant gewesen / sonderlich die außerlesensten Sprüche altes vnd newes Testaments / daß wann ich sie in Kranckheit besucht / vnd die Biblischen Sprüche herfür gesucht / ist sie mir allezeit ins Wort gefallen / vnd dieselbe hergesagt. Die Epistel an die Römer / als das rechte Häuptstück newes Testaments / vnd das aller lauterste Evangelium / wel- che wol wirdig vnd werth ist / daß sie ein Christenmensch nicht allein von Wort zu Wort wisse auswendig / son- dern täglich damit vmbgehe / als mit jeglichem Brot der Seelen / hat sie fast von Wort zu Wort auswendig ge- wust / bevor aus das 8. Capitel / da der rechte Haupttrost stecket. Und obwohl im Witwenstande viel Creutz vnnd Ungemach mit vntergelauffen / auch zun zeiten Ver- folgung / hat sie doch aus GOttes Wort Trost auffge- sucht vnd mit David gesagt: HERR wenn dein Wort nicht were mein Trost gewesen / so were ich vergangen in meinem Elend. Mit ihren Nachbaren hat sie friedlich vnnd ein- trechtig gelebet nach des Apostels Vermahnung / Hal- tet mit allen Menschen Friede. Ihre Kranckheiten sind gewesen nicht eine / son- dern manigfaltig vnd heuffig / sonderlich hat sie die Zeit ihres Lebens große Schmertzen am Stein erlitten. In newlichster vnd letzter Kranckheit / so bal auff ihres ge- liebten Sohns Todt H. Doctoris Andr. Gerhardi S. erfolget / ist der Schwulst mit zugeschlagen / welcher auch das Hertz vnd den Leib eingenommen / daran sie endlich ihren Geist auffgeben. In Summa / sie ist gewesen eine recht gottselige / erbare vnd verstendige Matron / ein Spiegel Christli- cher Tugenden / vnd Krone des weiblichen Geschlechts / wie menniglich bekennen muß / welcher sie gekant hat. In ihrer Kranckheit ist sie alleweg gedüldig gewe- sen / hat sich mit David getröstet: Gott legt vns eine Last auff / aber er hilfft vns auch / wir haben ei- nen Gott / der da hilfft / vnd den HERRN HErrn der vom Tode errettet 1. Cor. 10. Gott ost getrew / u. Phil. 1. Ich begehre auffgelöset zu werden. Aus dem 31. Psalm: In deine Hände / u. Luc. 2. HErr nu lessestu deinen Diener im Fried- de fahren / u. Bevoraus hat sie sehr lieb vnnd werth gehalten den Text Apoc. 7. da der eltesten einer vnter der grossen Schar spricht zu Johanne: Wer sind diese mit dem weissen Kleide angethan / vnd wo- her sind sie kommen ? Und ich sprach zu ihm: HERR du weissest. Und er spracht zu mir: Diese sinds / die kommen sind aus grossem Trübsal / vnd haben ihre Kleider gewaschen / vnd helle gemacht im Blut des Lambs / da- rumb sind sie für dem Stul Gottes / vnnd die- nen ihm Tag vnnd Nacht in seinem Tempel / vnd der auff dem Stul sitzet / wird vber ihnen wohnen / sie wird nicht mehr hungern noch durften / es wird auch nicht auff sie fallen die Sonne / oder irgend eine Hitze. Denn das Lamb mitten im Stul wird sie weiden vnd lei- ten zu dem lebendigen Wasserbrunnen / vnnd Gott wird abwaschen alle Threnen von ihren Augen. Die obrigen Sprüche vnnd Gebet zu reciti- ren / wil die Zeit nicht leiden. In sonderheit hat sie stündlich das Seufftzen Bern- hardi wiederholet: HERR Christ / Dein letztes Wort am Creutze dein / Laß meiner Zungen Nachklang seyn / Und wenn ich nimmer reden kan / So nim meins Hertzen Seufftzer an. Welches ihr Seufftzen hat Gott erhöret in Gna- den / vnd sie am vorschienen Dienstag nach Mittab vmb 1. Uhr / war der 27. Jan. durch ein sanfftes vnd seliges Simeonisstündlein / vnd diesem Jammerthal zu sich abgefordert in den himlischen Frewdensaal im 67. Jahres ihres Alters. Ihr letztes Wort ist gewesen / HERR Jesu / HErr Jesu / Amen. Weil sie dann in diesem aller- heiligsten Namen von dieser Welt selig abgeschieden / so wollen wir sie nun ihrem geliebten Eheherrn ins Grab im Namen Jesu an die Seiten setzen / im Namen JEsu wird sie sanfft ruhen / biß an den jüngsten Tag / im Na- men des HERRN JEsu wird sie aufferstehen vnd zur ewigen Frewd vnd Seligkeit eingehen. GOtt wolle ihr vnd allen gleubigen vnnd frommen Christen an seinem Tage geben vnd verleihen eine fröliche Aufferstehung von den Todten / vnd alle die solches begehren / beten mit mir im Namen des HErrn JEsu ein Vater vnser / Amen. ENDE.

Quellenangaben

1 Leichenpredigt Margareta Berndes, in: Roth, Fritz: Restlose Auswertungvon Leichenpredigten, Nr. R9287
2 Leichenpredigt Margareta Berndes, in: Roth, Fritz: Restlose Auswertungvon Leichenpredigten, Nr. R9287
3 Leichenpredigt Catharina Berndes in der Herzog-August-Bibliothek,Wolfenbüttel
4 Leichenpredigt Margareta Berndes, in: Roth, Fritz: Restlose Auswertungvon Leichenpredigten, Nr. R9287
5 Leichenpredigt Margareta Berndes, in: Roth, Fritz: Restlose Auswertungvon Leichenpredigten, Nr. R9287

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Hochgeladen 2011-06-12 00:05:48.0
Einsender user's avatar Karl-Heinz Böttcher
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