Luise Dorothea GANZHORN

Luise Dorothea GANZHORN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Luise Dorothea GANZHORN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 21. Mai 1805 Sindelfingen nach diesem Ort suchen
Tod 15. Oktober 1888 Zwiefalten nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Zu Luise Ganzhorn hatte ihr Bruder Wilhelm enge Beziehungen. Ihr Neffe,
Rechnungsrat Wilhelm Ganzhorn berichtete, sie sei eine derbe Natur gewesen, die
kein Blatt vor den Mund genommen habe und es an scharfen Urteilen über ihre
Geschwister nicht habe fehlen lassen. Aus den von ihr erhaltenen Briefen gewinnt
man den Eindruck einer tüchtigen Frau, die das Herz auf dem rechten Fleck hatte.
Sie hatte immer wieder Sorgen um ihre Gesundheit und um ihren Lebensunterhalt.
1849 und in den folgenden Jahren unterstützte sie ihren Bruder Wilhelm bei der
Einziehung der Zinseinkünfte aus ihm zustehenden sechs Darlehen. Die Schuldner
lebten offenbar in teilweise schlechten Vermögensverhältnissen. Wenn Wilhelm auf
pünktliche Zahlung drängte und gar Darlehen kündigen wollte, so verwandte sie sich
für die Schuldner. Luise war sehr christlich gesinnt. In Briefen an Wilhelm zitierte sie
immer wieder biblische Grundsätze. Am 25.5.1852 schrieb sie ihm, er solle die zwei
Grundsäulen im Auge behalten, nämlich Billigkeit und Recht, "sonst kannst Du ja vor
dem Großen Richter der Welt nicht bestehen. Ach besinne Dich und tue Buse". Sie
hatte eine konservative Lebenshaltung. Im Brief vom 16.5.1853 hielt sie dem Bruder
vor: "So bringst Du Dein Leben nicht hoch, wenn Du Dich nicht vor Gott demüthigst
und Buse thust, den mit dem Mas, [mit] dem Du müssest, würth Dir wieder
gemessen. Das hättest Du an der Stadtschultheisenwahl am deutlichsten einsehen
können, den wie ihr es im König gemacht hättet, ihr Rebublikaner, so ist es Dir
gegangen mit der Stadtschultheisenwahl in Sindelfingen. Und wie musste ich im
Gebet vor Gott tretten, damals um Dich, den Du währer [wärest] sonst abgesetzt
worden. Das Gefühl hat ich damals von Dir, wenn Du mir gleich nichts offenherzig
sagtest. Überhaupt, Liber Bruder, wenn Du Dich nicht mehr an das Wort Gottes hälst
als bisher, so wird es auch mit Dir nicht besser, und am End nimmt die Leidenschaft
den Menschen gefangen, er mag noch so verständig seyn als er will. Den der
Mensch ist aus Zeit und Ewigkeit geschaffen, und wer sich ganz an das Zeitliche hält,
der wird verschlungen davon. Wer sich aber an das Ewige hält, der bekommt Gnade,
Fride mit Gott, Trost in seinen Versuchungen."

Am 8.1.1854 schrieb sie ihm, bei seinem letzten Aufenthalt in Sindelfingen habe sie
beunruhigt, "daß der Freyheitsgeist Dich wieder ergriffen hätte. Um dich zu warnen,
indem es ja böse Folgen für Dich hätte, und Du am Ende anstatt weiter befördert,
noch abgesetzt werden könntest". Sie fuhr fort: "ist es schon ein großer Irrtum von
Dir, dass Du das Wort Gottes so gering achtest, und sogar von Dir stosest, aber ich
sorge, daß Deine Weltweißheit nicht am Ende zur Thorheit wird, den im Sirach heißt
es, da sie sich für weiße [Weise] hielten, sind sie zu Thoren geworden... Besinne
Dich und stehe stille, denk über Deinen Zustand nach, und lass Dich nicht so von der
Welt hinreißen."

Über die Geburt der ersten Tochter von Wilhelm freuten sich die Sindelfinger
Verwandten sehr. Zu Weihnachten 1855 strickte Luise ein "Häuble" und sandte ein
Röckle, die Schwester Rike und die Stiefmutter gaben "Schuhe". "Da kannst Du
sehen, wie viel wir doch immer bey euch sind." Im Herbst 1856 war Schwester Luise
in Aalen. Die Briefe zeigten ihre Anteilnahme am Wohlergehen des Bruders und
seiner Familie. Sie bot ihm ihre Hilfe an und bedauerte, dass Aalen so weit weg sei.
1856 war sie krank und Wilhelm unterstützte die Schwester mit Wein und mit Geld.
Sie freute sich sehr, dass Wilhelm die Nichte Luise Belser in Montpellier besuchen
wollte. Jahre vor ihrem Tod lebte sie von öffentlicher Unterstützung, auch hinterließ
sie kein Vermögen.

Notizen früher im Besitz von Gewerbeschulrat Erich Ganzhorn.
FAG 35. Erhalten sind 18 Briefe aus den Jahren 1849 - 1857.
Brief von Luise vom 19.12.1855.
StadtA Sindelfingen, Inventuren und Teilungen.

Notizen früher im Besitz von Gewerbeschulrat Erich Ganzhorn.
FAG 35. Erhalten sind 18 Briefe aus den Jahren 1849 - 1857.
Brief von Luise vom 19.12.1855.
StadtA Sindelfingen, Inventuren und Teilungen.

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Hochgeladen 2019-04-27 13:04:32.0
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