Notizen zu dieser Person
NOTE:
Max arbeitete als Kaufmann in Jacmel (Haiti). Er war Mitinhaber der Fa. 'Watty & May'. Die Stadt war in jener Zeit ein Zentrum des Kaffeeanbaues, Handelszentrum, Haupthafen für Im- und Exporte von und nach den Handelszentren in Amerika, England, Holland und Deutschland. Sie soll besonders schön gewesen sein und wurde mit St. Louis verglichen. Es fand ein reiches kulturelles und gesellschaftliches Leben statt, als erste Stadt der Insel erhielt sie elektrischen Strom und von der Bedeutung her übertraf sie die Hauptstadt Port-au-Prince.
Er kam an Bord des Dampfschiffes 'Silesia' der HAPAG über Dänisch-Westindien (St. Thomas) nach Haiti. Als Abreisedatum von Hamburg ist der 21.12.1884 angegeben.
Aus Einreiseunterlagen von Ellis Island, New York geht hervor, das er am 27.5.1892 auf dem Dampfschiff "Prins Willem II" von Jacmel über Santo Domingo, nach New York reiste. Die Familie hatte dort eine Handelsniederlassung.
Auf Haiti muss Max zur 'besseren' Gesellschaft gehört haben, denn aus Aufzeichnungen der Familie der Braut geht hervor, daß sein Schwiegervater der Verbindung äusserst wohlwollend gegenüberstand.
Ihre Familie war aus Curaçao auf den Niederländischen Antillen nach Haiti gekommen, als dort die Wirtschaft am Boden lag. Ursprünglich stammte sie von einem Kapitän der englischen Handelsmarine aus Liverpool ab. Sie wurde in den Einreisepapieren von Ellis Island als Deutsche bezeichnet, zu der sie durch Heirat wurde, denn nach den Landesgesetzen verlor eine Haitianerin ihre Staatsbürgerschaft unwiderruflich bei Heirat mit einem Ausländer.
Die Familie Beazley gehörte zur Oberschicht in Jacmel. Sie waren Plantagenbesitzer, tätigten erfolgreich Geschäfte unterschiedlichster Art, besaßen ein Landgut und nahmen rege am gesellschaftlichen Leben teil. Zudem waren sie erntfernt mit dem Präsidenten verwandt und die Schwester Claires, Wilhelmina, war mit dem dänischen Konsul Madsen verheiratet.
Am 2.6.1894 - 2 Monate nach der Hochzeit - trafen er und seine Frau auf der "Prins Willem II" in den USA ein. Abreise von Georgetown, Demerara in British Guyana war New York Bestimmungsort der Reise. Sie reisten 1. Klasse als Transit-Passagiere, wollten also nicht auf Dauer in die USA einreisen. Möglicherweise waren Sie auch auf dem Weg nach Hamburg, um die Braut in die Familie einzuführen.
Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau kehrte Max nach Jacmel zurück. Am 6. September 1896 ging die ganze Stadt in einer verheerenden Feuersbrunst unter. Mehr als 2000 Gebäude wurden ein Raub der Flammen, zigtausende starben im Feuer, durch einstürzende Gebäude oder gerieten in die Stampede durchgehender Pferde und Rinder. Zeitgenössische Berichte geben Auskunft über die Ausmaße der Katastrophe, die weder arm noch reich verschonte. Das ehemals blühende Handelszentrum lag auf lange Jahre darnieder.
Ob Max's Tod nur 8 Wochen danach etwas mit dem Feuersturm zu tun hatte, wird wohl Spekulation bleiben...er wurde nur 35 Jahre alt.
NOTE:
Paten: Louis Gehe in Dresden, Pauline Greiff, geb. Rothe und Maria Catharina Watty, geb. Rotthaus