Caroline (Clementine) Dorothea KLEIN

Caroline (Clementine) Dorothea KLEIN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Caroline (Clementine) Dorothea KLEIN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1863 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Aug 18 1863") Siegen nach diesem Ort suchen
Tod 1944 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Sep 15 1944")
Heirat 1885 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Mar 10 1885")

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1885 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Mar 10 1885")
Carl Emil LUDWIG

Notizen zu dieser Person

Clementine lernte 1884 Emil Ludwig in Norderney kennen und verlobte sich nach 3-wöchiger Bekanntschaft an ihrem 21. Geburtstag.
Ihre Lebensbeschreibung (nicht zu Ende geführt)- aus der Sütterlinschrift erstellt durch www.sütterlin.net- Lebensbeschreibung Clementine Ludwig ( 74 Jahre alt ).

Da mein lieber Enkel (? nicht Enkel, sondern Ehemann der Enkelin Hilde Jaeger-Lüngen, J.L.)Hans Lüngen mich gebeten hat Erinnerungen aus meinem Leben aufzuschreiben, will ich es versuchen zuerst mein Leben zu schildern.

Ich wurde 1869 in Siegen geboren in unserem Hause in der Burgstrasse, als 3-tes Kind aus der 2-ten Ehe meines Vaters Friedrich Klein,geb. in Terndorf b. Siegen 1802) mit MathildeZintgraf geb. in Holzhausen b. Kassel.

Mein Bruder Karl war 4 Jahre,Schwester Emmi 3 Jahre älter als ich.
Wir erlebten eine sehr schone Jugend im Elternhaus (in der Burgstr.) Die Eltern waren die gütigsten,besten Menschen u.allgemein gerecht u. beliebt. Ich sehe immer noch den lieben, ehrwürdigen Vater mit seinem weißen Haar vor mir, er wurde 93 Jahre alt, Mütterchen lebhaft u. immer fleißig,82 Jahre.
Meine Schwester war sehr klug u. begabt,ich war einstilles Kind, viel krank, musste viel in Bäder reisen u. versäumte den Unterricht oft,erst in der Pension in Bonn bei Pr[ofessor]. Felters,lernte so recht mit Freude u. hatte auch ausgezeichneten Klavierunterricht.
Aus der Pension datiert meine Freundschaft mit Ella Linzer, der Tochter des hessischen Ministers, die sich bis heute die langen Jahre in Freud u. Leid bewahrt hat.
Nach der Pension folgten 3 schöne Balljahre u. viele Hochzeitsfeste in der großen Familie.
Schöne Reisen nach Scheveningen, Blankenberg an der Rheine, Baden Baden, Schaffhausen, Bodensee erfreuten uns.

Mit Mutter war ich 4 Wochen in Helgoland u machte köstliche Segelfahrten mit ihr dort.
Zur Erholung wurde ich 1884 nach Norderney geschickt mit der Braut meines Bruders Mathilde Kern (Cousine); wir verlebten dort herrliche 3 Wochen u. am letzten Abend verlobte ich mich mit Emil Ludwig aus Ober-Ingelheim, Weingutsbesitzer, er war mit 2 Familien, Hr. Pfarrer Krumm u. Familie NIEDECKEN (Weingutsbesitzer + evtl. Käufer des WeingutsIngelheimer Kirchenstück ?) dort. Wir hatten viel Freude dort durch Picknick inden Dünen, Fahrt z. Leuchtthurme, nach Helgoland u.so, ich saß bei Tisch neben meinem zukünftigen Mann.
Am 12t. August verlobten wir uns, den 18t. kam er zumeinem Geburtstag nach Siegen. Wir waren ½ Jahr verlobt.
Als ich als Brautzu Besuch in Oberingelheim war, begrüßte mich der alte Vater Philipp Ludwig sehrherzlich, er starb mit 85 Jahren nach mehrern Schlaganfallen.
Der SchwagerRudolf, der mit meinem Mann das Wein-Geschäft hatte - berühmtes Kirchenstück-Ingelh. Rothwein (Noch heute existente Lagebezeichnung für einen Rotwein aus Ingelheim),zog nach unserer Hochzeit in sein Haus in der Rinderbach,das jetzt dem Wingertwein mit den großen Kellereien gehört.
Wir wohnten in dem alten Hause im Heuweg, vom Schlafzimmer konnte man das Niederwalddenkmal sehen.
Das großeHaus u. der 2 Morgen große Obst u. Gemüsegarten machten mir viel Arbeit.
Auch hatten wir nicht nur Hühner. Rudolf hatte die Landwirtschaft, wir die Kelterhallen.
Unsere Hochzeit verlief sehr schön in der Gesellschaft Erholung,85Personen, Pfarrer Krumm von der Reise traute uns, die Hochzeitsreise machten wirnach Hannover Berlin 3 Wochen u. wurden freudig in Ob.Ingelheim empfangen.
Unsere liebe Ella (Ella Jaeger, Grossmutter von Rolf,Hilke,Hella und Jörg Lüngen) kam den 16ten März 1886 auf die Welt, die Hochzeit war am 10t Marz 1885.
Ein Jahr darauf war auch ein Brüderchen das goldige Fritzchen mit seinen blonden Locken, das uns leider mit 5 Jahren in Siegen beim Besuch der Großeltern durch die böse Diphteritis entrissen wurde. Ich meinte damals mein Herz möchte brechen.
4 glückliche Jahre verlebten wir in Ob.Ingelheim aber zuletzt sehr getrübt, durch das Asthmaleiden meines lieben Mannes.
Wir entschlossen uns deshalb den Wohnsitz zu wechseln u. zogen nach Darmstadt. Dort wohnten wir 1 Jahr inMiete in der Hoffmannstr.
Dort kam auch unser kl. Adolf auf die Welt, der leider, als wir 4 Wochen im neuen Haus Heerweg 87 wohnten, an Brechdurchfall starb. Kein Wunder dass mein Mann nun doppelt ängstlich mit den Kindern wurde.
Ella war ein süßes Geschöpfchen begabt u. sehr fleißig, sie war 4 Jahre unser einziges Kind u. die Freude war groß, als das Schwesterchen Marie ankam.
Durch meines Mannes nervösen Leiden, waren auch mein Herz u. Magen angegriffen u. war ich oft in Horneg Heckels Sanatorium (Es handelt sich um das Sanatorium Schloß Hornegg od. Horneck bei Gundelsheim, in dem auch der Dichter Cäsar Flaischlen seine letzten Jahre verbrachte.),einmal sogar ¼ Jahr nach schweren Blutungen Lungenu. Venenentzündung, die Hochzeit meiner Ella, die sich mit Hans JAEGER aus Ulm,späterer Professor in Aachen,verlobt hatte, musste wegen meiner Krankheit 2 malverschoben werden u. wurde schließlich nachdem ich 13 Wochen gelegen hatte im kl. Kreis im Hause gefeiert.
Mein Enkelchen die liebe HILDE Jaeger (verh. Lüngen) sah ich zum erstenmal im Ostseebad Koserow (Hilde wurde in Stettin geboren;dort war ihr Vater Ingenieur auf der kaiserlichen Werft Stettiner MaschinenbauActien-Gesellschaft Vulcan in Bredow bei Stettin u. ich vergesse nie das wonnigeBild, als ich Ella mit ihrem Kindchen im Bett sah.

Jaegers bekamen 4 Kinder (Hilde, Lore, Gertrud, Jörg), Ella hatte leider sehr an Venenentzündung u.Emboli zu leiden u. so musste sie lange Monate festliegen, bis sie durch Dr. Tischer Husbaden [?] und Verband bekam, wodurch sie aufstehen konnte. Die Freudewar groß.
Wir waren oft bei den lieben JAEGERS in Otmarschen /Hbg. (Dort als Tochterunternehmen wurde 1905 die Werft A.G. Vulcan Hamburg gegründet) u. Aachen zu Besuch, auch die Siegener Luft vertrug mein Mann gut, nachdem wir auf dem Bürgenstock in der Schweiz aus Bad Bertrich nach 2 Tagen abreisen mussten.
Auf dem Kohlhof b. Heidelberg waren wir auch oft, in Wangeroog u. Norderney einmal.
Mein Mann litt sehr unter seinem Asthma u. Bronchialkatarrh u. sagte oft, wenn ich doch erlöst wäre, ihr wisst ja gar nicht, was ich aushalte.
Es waren oft schwere Zeiten für mich, besonders wie er durch Gelbsucht u. Gallenstein doppelt nervös war.
Von Kinderkrankheiten blieben wir auch nichtverschont. Wegen Scharlach an Ellas Confirmation, Lungenentzündung, Krämpfe, wie oft habe ich an Krankenbetten gesessen!
Durch den Tod von Zwillingen Jungen von 8 Mon. alt war ich sehr krank u war es doppelt traurig, dass ich -zur Erholung in Siegen- unser liebes Fritzchen verlieren musste.
Mit Ella war ich an 4 Wochen auf Rigischeideck, da ich Höhenluft haben sollte.
Bei Kriegsausbruch -(1.Weltkrieg 1914-18)- wurde ich von Horneg, wo ich wegen Herzenssachewar, von einer Schwester nach Darmstadt gebracht, kam aber dann, da ich nur noch so menschenscheu war, 13 Wochen nach Alsbach zu Dr. Lautenheimer.

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Datenbank

Titel Lüngen-Jaeger Footsteps
Beschreibung Genealogische Spuren der Familie Lüngen aus dem Rheinland, sowie der Familie Jaeger aus Württemberg.
Hochgeladen 2013-02-10 10:39:50.0
Einsender user's avatar Jörg Lüngen
E-Mail jluengen@hotmail.com
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