Notizen zu dieser Person
Im Sterberegister der reformierten Gemeinde RHEYDT ist vermerkt:`1706 den 3. Juni ist Albert Jansen ein Eltister in Schelßen, 62 Jahr alt (d.h. er ist 1644 geboren) gestorben und den 6. allhier begraben. `Hierzu muß man wissen, dass es zweiOrte des Namens Schelsen,ganz nahe beieinander gelegen, gibt, die heute noch inRHEYDT und Umgebung vom Volk `et vöschte on hengeschte` (das vrderste und hinterste, nämlich von Rheydt aus gesehen) SCHELSEN unterschieden werden, weil das eine zur alten Reichsherrschaft DYCK, das andere aber zur Unterherrschaft HORST imKURFÜRSTEN-und ERZBISTUM KÖLN gehörte.Da die Unterherrschaft HORST im Besitze des evangelischen Adelsgeschlechts VON DORTH war, wohnten die SCHELSENER REFORMIERTEN fast ausschließlich im HORSTER SCHELSEN, hatten aber in dieser Unterherrschaft keine katholische Kirche mit dem zugehörigen Friedhof zur Verfügung, um ihreToten zu begraben. Die katholischen Pfarrer der benachbarten kölnischen und jülischen Kirchdörfer gestattenen - gezwungen durch die Religionsvergleiche von 1672 zwischen Kurbrandenburg und Kurpfalz - nur höchst ungern den Andersgläubigen die Bestattung; mußten sie aber den Einheimischen gewähren. Die HORSTER REFORMIERTEN galten aber - da ja das umliegende kölnische und jülische Gebiet in Händen katholischer Herren und Regierungen war, die sich an die Buchstaben der Verträgehielten, weil er in diesem Falle für sie sprach - überall als `Auswärtige`, diekein Begräbnisrecht hatten. So kamen sie dazu, die reformierten Herren von BYLANDT-RHEYDT um die Gewährung des Begräbnisrechtes zu bitten, und infolgedessen sind dann die SCHELSENER REFORMIERTEN durch fast 2 Jahrhunderte hindurch -bis 1798-in RHEYDT begraben worden und stehen im dortigen Sterberegister. Albert Jansensteht aber auch (und zwar deshalb, weil er bei seinem Tod gerade wieder einmal ELTESTER der reformierten Gemeinde JÜCHEN-KELZENBERG für SCHELSEN war) auch im JÜCHENER STERBEREGISTER.`1706, Juni den 3. Albert Janßen im Schelssen gestorben und zu Rheydt begraben p(er) D(ominum) Wied(enfeld)` Der cand. theol.W. Wiedenfeld, Adjunkt des damals schon alten Jüchener Predigers Johs. Weyermann, nahm also die Beerdigung in Rheydt vor.