Christoph (Christian) Adam JAEGER (VON JÄGERSBERG)

Christoph (Christian) Adam JAEGER (VON JÄGERSBERG)

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Christoph (Christian) Adam JAEGER (VON JÄGERSBERG)

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1684 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Jan 23 1684")
Tod 1759 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Sep 05 1759") Wernigerode nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Elisabeth Margarethe MEURER

Notizen zu dieser Person

Expeditionsrat in Stuttgart , gräfl. Stolberg-Werningerodescher Hofmeister und geistlicher Liederdichter, der mit Graf Christian Ernst von Stolberg-Wernigerodeeine Sammlung geistlicher Lieder herausgab. Jäger: Christoph Adam J. v. Jägersberg, geistlicher Liederdichter, als Sproß einer in weltlichen und geistlichenAemtern ausgezeichneten württembergischen Adelsfamilie am 23. Januar 1684 geb.,† den 5. September 1759 zu Wernigerode. Dem frommen Grafen Ernst zu Stolberg-Wernigerode aufs [658] Beste empfohlen, wurde er von diesem am 1. August 1782 mit der Leitung seines einzigen Sohnes, des Erbgrafen Heinrich Ernst, betraut. Er begleitete denselben auf die Universitäten Halle und Göttingen, dann ihn und den Grafen Günther zu Stolberg-Stolberg, den Vater des Dichterpaares, auf Reisen, diezu ihrer Ausbildung unternommen wurden. Da er sich hierbei die besondere Liebe seiner Pfleglinge und das Vertrauen des Grafen Christian Ernst erworben hatte, soübertrug ihm dieser, als seinem Hofmeister, die oberste Leitung des gräflichenHofhalts. Wenn nun auch der Geist Spener’s und Francke’s das ganze Leben des wernigerödischen Grafenhauses durchwaltete, so hielt doch der regierende Graf festan der hergebrachten standesgemäßen Gestalt des Hoflebens. Hierbei war nun die vielfache Beschäftigung mit äußerlichen Dingen, der Verkehr mit den oft zahlreichen verschiedenartigen Gästen bei der Tafel und festlichen Gelegenheiten für dender Welt abgekehrten Sinn des Hofmeisters oft eine drückende Beschwerde, doch wußte er sich selbst inmitten dieser Feste und Zerstreuungen zu geistlicher Beschaulichkeit in sich selbst zurückzuziehen. Erleichtert wurde ihm das freilich dadurch, daß ihm und seiner Herrschaft in allen Grundfragen des christlichen Glaubens und Lebens völlige Uebereinstimmung herrschte. Jene Abkehr von der Welt, die Vorbereitung eines ihr abgestorbenen Pilgrims auf das himmlische Jerusalem ist nun der Grundton in allen von ihm erhaltenen Gedichten, Liedern und sonstigen Aufzeichnungen. Das Buch von der „Nachfolge Christi“ war seine Lieblingsschrift. Wieoffen und rückhaltislos er seine innere Ueberzeugung gegen die ihm zunächst anvertrauten Glieder des gräflichen Hauses aussprach, geht aus den Ermahnungen hervor, die er im September 1755 vom Krankenbette aus an den damaligen Erbgrafen Christian Friedrich richtete. Er stellte seinem Zögling vor, daß er einst denselbenschmerzlichen Weg in die selige Ewigkeit gehen müsse, wie jetzt sein Hofmeister, warnt ihn vor Selbstbetrug in geistlichen Dingen und daß er sich das Gute durch vieles Hören und Sehen desselben nicht zur todten Gewohnheit ohne innere Selbstbethätigung werden lasse. Mit Gefühlsrührung müsse man sehr vorsichtig sein. Von jenem Krankenkager erhob J. v. J. sich wider Verhoffen noch einmal, legte aberim nächsten Jahre sein Hofamt nieder und verstarb vier Jahre später wohlbetagtan einer auszehrenden Krankheit. Jedes äußere Ehrengedächtniß, Leichenpredigt und Nennung seines Namens verbat er sich in seinem letzten Willen. Als Sänger geistlicher Lieder gehört er dem pietistischen wernigeröder Kreise an; 26 seiner Lieder erschienen in der 1752 zu Wernigerode herausgegebenen „Neuen Sammlung geistlicher Lieder"; ihrer vier, darunter zwei in der erwähnten Sammlung nicht enthaltene, finden sich schon in der Nachlese zum wernigerödischen Gesangbuch vom J. 1735. Andere sind uns in zwei Handschriften der gräflichen Bibliothek zu Wernigerode erhalten. Die eine, mit der Aufschrift: „Zufällige Gedanken und Seuffzerleinin stillen Stunden verfertiget“, enthält auch kürzere epigrammatische Verse undchristliche Betrachtungen in Alexandrinern. Unmittelbar nach seinem Ableben erschienen die im J. 1752 verfaßten „Todes- oder vielmehr Lebensgedanken eines unterdem Geleit des Engels des Bundes aus dem geistlichen Egypten durch die Wüste dieser Welt ins himmlische Freudenland eingegangenen Pilgrims. Wernigerode 1759; wieder aufgelegt Basel 1761. Vgl. gräfl. Hauptarchiv und Bibliothek zu Wernigerode; Koch, Kirchenlied, Bd. 4, S. 495–498.
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Christoph Adam J. v. Jägersberg, geistlicher Liederdichter, als Sproß einer in weltlichen und geistlichen Aemtern ausgezeichneten württembergischen Adelsfamilie am 23. Januar 1684 geb., † den 5. September 1759 zu Wernigerode.Dem frommen Grafen Ernst zu Stolberg-Wernigerode aufs [658] Beste empfohlen, wurde er von diesem am 1. August 1782 mit der Leitung seines einzigen Sohnes, desErbgrafen Heinrich Ernst, betraut. Er begleitete denselben auf die UniversitätenHalle und Göttingen, dann ihn und den Grafen Günther zu Stolberg-Stolberg, denVater des Dichterpaares, auf Reisen, die zu ihrer Ausbildung unternommen wurden.Da er sich hierbei die besondere Liebe seiner Pfleglinge und das Vertrauen desGrafen Christian Ernst erworben hatte, so übertrug ihm dieser, als seinem Hofmeister, die oberste Leitung des gräflichen Hofhalts. Wenn nun auch der Geist Spener’s und Francke’s das ganze Leben des wernigerödischen Grafenhauses durchwaltete, so hielt doch der regierende Graf fest an der hergebrachten standesgemäßen Gestalt des Hoflebens. Hierbei war nun die vielfache Beschäftigung mit äußerlichenDingen, der Verkehr mit den oft zahlreichen verschiedenartigen Gästen bei der Tafel und festlichen Gelegenheiten für den der Welt abgekehrten Sinn des Hofmeisters oft eine drückende Beschwerde, doch wußte er sich selbst inmitten dieser Feste und Zerstreuungen zu geistlicher Beschaulichkeit in sich selbst zurückzuziehen. Erleichtert wurde ihm das freilich dadurch, daß ihm und seiner Herrschaft in allen Grundfragen des christlichen Glaubens und Lebens völlige Uebereinstimmung herrschte. Jene Abkehr von der Welt, die Vorbereitung eines ihr abgestorbenen Pilgrims auf das himmlische Jerusalem ist nun der Grundton in allen von ihm erhaltenen Gedichten, Liedern und sonstigen Aufzeichnungen. Das Buch von der „NachfolgeChristi“ war seine Lieblingsschrift. Wie offen und rückhaltislos er seine innere Ueberzeugung gegen die ihm zunächst anvertrauten Glieder des gräflichen Hausesaussprach, geht aus den Ermahnungen hervor, die er im September 1755 vom Krankenbette aus an den damaligen Erbgrafen Christian Friedrich richtete. Er stellte seinem Zögling vor, daß er einst denselben schmerzlichen Weg in die selige Ewigkeit gehen müsse, wie jetzt sein Hofmeister, warnt ihn vor Selbstbetrug in geistlichen Dingen und daß er sich das Gute durch vieles Hören und Sehen desselben nicht zur todten Gewohnheit ohne innere Selbstbethätigung werden lasse. Mit Gefühlsrührung müsse man sehr vorsichtig sein. Von jenem Krankenkager erhob J. v. J. sich wider Verhoffen noch einmal, legte aber im nächsten Jahre sein Hofamt nieder und verstarb vier Jahre später wohlbetagt an einer auszehrenden Krankheit. Jedesäußere Ehrengedächtniß, Leichenpredigt und Nennung seines Namens verbat er sichin seinem letzten Willen. Als Sänger geistlicher Lieder gehört er dem pietistischen wernigeröder Kreise an; 26 seiner Lieder erschienen in der 1752 zu Wernigerode herausgegebenen „Neuen Sammlung geistlicher Lieder"; ihrer vier, darunter zwei in der erwähnten Sammlung nicht enthaltene, finden sich schon in der Nachlesezum wernigerödischen Gesangbuch vom J. 1735. Andere sind uns in zwei Handschriften der gräflichen Bibliothek zu Wernigerode erhalten. Die eine, mit der Aufschrift: „Zufällige Gedanken und Seuffzerlein in stillen Stunden verfertiget“, enthält auch kürzere epigrammatische Verse und christliche Betrachtungen in Alexandrinern. Unmittelbar nach seinem Ableben erschienen die im J. 1752 verfaßten „Todes-oder vielmehr Lebensgedanken eines unter dem Geleit des Engels des Bundes aus dem geistlichen Egypten durch die Wüste dieser Welt ins himmlische Freudenland eingegangenen Pilgrims. Wernigerode 1759; wieder aufgelegt Basel 1761. Vgl. gräfl.Hauptarchiv und Bibliothek zu Wernigerode; Koch, Kirchenlied, Bd. 4, S. 495–498.

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Titel Lüngen-Jaeger Footsteps
Beschreibung Genealogische Spuren der Familie Lüngen aus dem Rheinland, sowie der Familie Jaeger aus Württemberg.
Hochgeladen 2013-02-10 10:39:50.0
Einsender user's avatar Jörg Lüngen
E-Mail jluengen@hotmail.com
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