Wilhelm HARTENSTEIN

Wilhelm HARTENSTEIN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Wilhelm HARTENSTEIN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1. Oktober 1888 Schleiz nach diesem Ort suchen
Tod 27. Januar 1944 Badenweiler nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Wilhelm Hartenstein (* 1. Oktober 1888 in Schleiz; † 27. Januar 1944 in Badenweiler) war ein deutscher Offizier undFührer der Waffen-SS. Er war einer der ersten deutschen Polizeitheoretiker, dessen Erkenntnisse zum Polizeikampf bei derdeutschen Bereitschaftspolizei zum Teil bis in die 1970er Jahre verwandt wurden. Seine Konzepte zur Abwehrkommunistischer Aufstände durch eine Partisanen- oder (Stadt)Guerillataktik können als Teil einer Strategie bezeichnetwerden, die heute als Asymmetrische Kriegführung bezeichnet wird.

Leben [Bearbeiten]

Seine Elten waren der Gymnasialprofessor Edwin Hartenstein und dessen Gattin Marie, geb. Reichhold. Nach dem Besuch desHumanistischen Gymnasiums in Schleiz legte Hartenstein im März 1909 das Abitur ab und trat am 10. März 1909 alsFahnenjunker in das 7. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 96 in Gera-Rudolstadt ein. Nach einem Besuch derKriegsschule Potsdam erfolgte 1910 die Beförderung zum Leutnant. Im Ersten Weltkrieg wurde Hartenstein zweimal verwundetund wurde in verschiedenen Stabstätigkeiten verwendet. Am 3. November 1915 heiratete er die gleichaltrige Traude deGeorgi aus Essen.

Von Ende Januar bis Ende August 1916 war er, inzwischen zum Oberleutnant befördert, Kommandeur der Infanterie- undKavalleriestabswachen beim Generalkommando des XI. Armeekorps. Dies war seine erste Tätigkeit, die ihn mit Polizeidienstin Kontakt brachte, denn die Stabswachen, aus normalen Einheiten heraus zusammengesetzt, übten eine militärpolizeilicheTätigkeit aus. Eine Militärpolizei im Sinne z.B. der Feldjäger der Bundeswehr oder der Feldgendarmerie der Wehrmachtexistierte weder in der preußischen noch bayerischen Armee. Militärpolizeiliche Tätigkeiten wie z.B. die Sicherung vonStäben und Etappeneinrichtungen, Kriegsgefangenentransporte oder die Bekämpfung von Kriminalität im rückwärtigen Bereichder Front oblagen in der Regel der leichten Kavallerie; in Preußen den Husaren und Dragonern, in Bayern denChevaulegers.

Hartenstein verblieb nach dem Waffenstillstand am 11. November 1918 in der Preußischen Armee und war weiterhin imStabsdienst tätig. Anfang September 1919 wurde er zum Chef des Stabes der Sicherheitswehr Groß-Hamburg versetzt, derKeimzelle der Sicherheitspolizei (Sipo) Hamburg, die bereits im Laufe des Jahres 1920 aufgrund französischerIntervention in Ordnungspolizei (Orpo) umbenannt werden musste. Am 16. März 1920 wurde er zum Major der Sipo befördert,nachdem er am 30. Januar aus dem aktiven Militärdienst ausgeschieden und in die Sipo Hamburg eingetreten war. Bis 1934war Hartenstein bei der nunmehrigen Orpo in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als ihr Kommandeur. 1924 wurde zumOberstleutnant, 1933 zum Oberst befördert. Im Oktober 1923 war Hartenstein der Führer der Polizeieinheiten, die denHamburger Aufstand der KPD in Barmbek unter Leitung von Hans Kippenberger niederschlugen. In diesem Aufstand hatte dieKPD zum ersten Mal dezidiert eine Partisanen- bzw. (Stadt)Guerillataktik angewandt. Vermutlich aufgrund dieserErfahrungen verfasste Hartenstein 1926 ein Standardwerk zum Polizeikampf, Der Kampfeinsatz der Schutzpolizei bei innerenUnruhen, das von den übrigen Schutz- bzw. Ordnungspolizeien der Bundesstaaten im Reich als Lehrbuch verwandt wurde.Hartenstein verfasste auch mehrere grundlegende Artikel mit polizeiwissenschaftlichem Charakter und arbeitete deutlichheraus, dass militärische und polizeiliche Kampfformen trotz oberflächlicher Ähnlichkeiten grundverschieden waren. Zieldes Polizeikampfs war immer die Festnahme eines Staatsbürgers und nicht die Vernichtung eines militärischen Gegners. ImGegensatz zu anderen Polizeitheoretikern wie Wilhelm Neese vertrat Hartenstein eine offensive Taktik und lehntede-eskalierende Konzepte ab. Er forderte als Lehrer am Polizeiseminar Hamburg von den Offizieren eine eingehendeBeschäftigung mit kriegsgeschichtlicher Literatur, vor allem zum Ersten Weltkrieg, um die taktische Schulung zuverbessern. Konzepte aus den Kolonialkriegen während des Kaiserreichs wurden nicht verarbeitet, auch nicht von Polizeienanderer Staaten.

Bereits im Februar 1933 trat Hartenstein in die NSDAP ein; seine Beweggründe sind nicht bekannt. Er verblieb nochkurzfristig in der nunmehrigen Landespolizei (Lapo) Hamburg, um dann zum 1. Oktober 1934 als hauptamtlicher Führer indie Allgemeine SS zu wechseln. In die SS war er am 18. Juni 1934 eingetreten. 1937/38 war er als Standartenführer alsTaktiklehrer an der SS-Führerschule Braunschweig und dann an der SS-Junkerschule Tölz tätig. Am 1. April 1941 wurde erals Reserveführer zur Waffen-SS einberufen. Nach einer Verwendung als Leiter der Ober-Quartiermeister-Abteilung imKommandostab des Reichssicherheitshauptamts wurde er zum 1. Januar 1942 in die aktive Waffen-SS als SS-Brigadeführer undGeneralmajor der Polizei übernommen. Er kommandierte die 1. SS-Infanterie-Brigade (mot.), wurde aber bereits im Julides Jahres offenbar wegen einer psychischen Erkrankung von seinem Posten abberufen und war bis Juli 1943 Leiter derKriegsgeschichtlichen Forschungsabteilung der Waffen-SS in Oranienburg. Offenbar wieder aus gesundheitlichen Gründenwurde er zum SS-Führungshauptamt versetzt. Ende 1943 befand er sich in Kur im Schwarzwald. Er verstarb am 27. Januar1944 in einem Reservelazarett in Badenweiler. Die Todesursache ist nicht bekannt. Inwieweit Hartenstein während seinerZeit als Leiter der Ober-Quartiermeister-Abteilung von Kriegsverbrechen und der Ermordung von Juden in den besetztenGebieten Kenntnis erhalten hat oder indirekt daran beteiligt war, ist unklar.

Datenbank

Titel Hartenstein gesamte Daten
Beschreibung Ich habe diese Daten in GEDBASS eingestellt, um denen zu helfen, die auch auf der Suche nach ihren Vorfahren sind, und auch in der Hoffnung, dass der eine oder andere, der einen Fehler in den Daten findet oder noch Personen nennen kann, die nicht in meinen Daten der verschiedenen Familienstämme Hartenstein enthalten sind,

eine kurze E-Mail an mich schreibt mit der entsprechenden Information.

Ich bedanke mich für diese Mühe.

Hermann Hartenstein

www.HermannHartenstein.de
Hochgeladen 2013-05-12 16:08:52.0
Einsender user's avatar Hermann Hartenstein
E-Mail HRHartenstein@t-online.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person