Franz LINDNER

Franz LINDNER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Franz LINDNER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 14. Februar 1900 Schnellwalde, Mohrungen, Ostpreussen nach diesem Ort suchen
Tod 20. April 1964 Niendorf, Lübeck nach diesem Ort suchen
Heirat 23. Oktober 1931 Schnellwalde, Mohrungen, Ostpreussen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
23. Oktober 1931
Schnellwalde, Mohrungen, Ostpreussen
Anna SEFZIG

Notizen zu dieser Person

GRUNDSTÜCK IN 4. GENERATION UND VERTREIBUNG ANNA LINDNER UND FRANZ LINDNER MIT ANNA GEB. SEFZIG Die Besitzer des Grundstücks am Dubensee in 3. Generation, Gottfried August Lindner und seine Ehefrau Emma, waren verhältnismäßig jung gestorben, und zwar mit 53 und die Ehefrau mit 50 Jahren. Der einzige männliche Erbe, Franz Lindner, war am Todestag der Mutter 18 Jahre alt. So wurde für den Hof ein Vormund eingesetzt. Dies ist -wie bereits erwähnt- Otto Ketz, Lehrer in Gerswalde, gewesen. Otto Ketz hatte die Schwester Auguste der 1918 verstorbenen Emma Lindner geb. Tischtau geheiratet. Damit erhielt ein Onkel die Vormundschaft. Otto Ketzens Leumund war nicht besonders gut. Man sagte ihm nach, daß er eine Schwäche für Frauen und Alkohol hätte Seinen Aufgaben als Vormund kam er nur mit wenig Interesse nach und hatte sogar vor, das Grundstück zu verkaufen. Auf dem Grundstück mußten daher die Kinder allein wirtschaften. Da die älteste Tochter Lina bereits einen Beruf ausübte, übernahm Anna die Bewirtschaftung des Hofes nach dem Tode ihrer Mutter. Anna ist die Zweitälteste Tochter der Eheleute Gottfried August und Emma. Sie ist am 15.05.1896 geboren und war bei der damaligen Übernahme 22 Jahre alt. Sie verhinderte vor allem den Verkauf des Hofes durch den Vormund Otto Ketz . Nach Erzählungen meiner Mutter haben sich die Geschwister untereinander gut vertragen und folgten bereitwillig der Zweitältesten Schwester. Da wurde gemeinsam das Land gedüngt, bestellt und die Ernte eingebracht. Durch Verkauf von Vieh, Schweinen und Getreide konnten Schulden abgetragen werden. Jeder hatte in dieser Gemeinschaft seinen Platz und Martha, fünfälteste Schwester, hat wohl besonders wie ein Mann gearbeitet. Sie betreute hauptsächlich die Tiere des Hofes und war beim Kalben usw. stets dabei. Anerkennung für sovie Gemeinsamkeit spendete sogar der Nachbar von Leißnersberg, Gutsverwalter Böttcher, der erkannte, daß die Schwestern es wohl zu etwas brachten. Die Schwestern wie auch der einzige Bruder waren sehr musikalisch. Es wurde viel gesungen und musiziert (Mandoline). Einige Schwestern und der Bruder gingen zum Gesangverein und spielten in der dörflichen Laiengruppe Theater. zu übernehmen hatte. Diese Aufgabe fiel ihm mit seiner Heirat zu. Franz lernte seine Ehefrau in Albrechtswalde,Mohrungen, Ostpreussen kennen. Ihre Eltern besaßen dort eine Hökerei (Höker = Kleinhändler), in die Franz öfters einkehrte und so seine Bekanntschaft mit Anna Sefzig machte. Die Hochzeit fand in Albrechtswalde,Mohrungen, Ostpreussen statt. Zum Zeitpunkt der Übernahme des Hofes war Franz 31 Jahre alt. Er und seine Ehefrau Anna wirtschafteten gut. Die Situation für die Bauern war durch die allgemeine politische Lage besser geworden. Aber vor allem ist es wohl der Schwägerin Anna zu verdanken, daß es mit dem Hof weiter bergauf ging. Sie hielt das Geld zusammen und schuf so die Voraussetzungen für die Modernisierung des Hofes durch Mähmaschine (Ableger), Dreschkasten usw. Der größte Erfolg der beiden Eheleute in ihren Wirtschaftsbemühungen war die Errichtung eines neuen Stalles im Jahre 1938, der nach damaligen Gegebenheiten äußerst fortschrittlich gebaut war. Aus der Ehe stammen drei Kinder, Christa, Siegfried und Manfred. Es ist wohl anzunehmen, daß der älteste Sohn Siegfried den Hof wieder übernommen hätte. Doch das Schicksal wollte es anders. Im Kriege wurde, nachdem Franz zu Wehrmacht eingezogen war, das Grundstück von einer Polin namens Janka (deportierte Arbeiterin), aber vornehmlich durch den Franzosen René (Kriegsgefangener) bewirtschaftet. Sie halfen der Ehefrau sehr und sorgten, daß alles wie früher weiterlief. Am 21.01. 1945 mußte Anna mit ihren Kindern, dem Franzosen und der Polin vor den Russen fliehen. Haus und sämtliche Gebäude gingen in Flammen auf, wobei der neugebaute Stall teilweise stehenblieb. Der Krieg war über das Grundstück gezogen und die Besitzungen -wie das ganze Land Ostpreußen- gingen auf die Polen über. Damit hat die Geschichte des etwa um l84o erworbenen Grundstücks nach rund 110 Jahren ihr trauriges Ende gefunden. Die Menschen und somit die Lindners waren heimatlos geworden. Wie seinerzeit vor rd. 300 Jahren die Lindners aus Salzburg aufbrachen, so ist es ihnen auch 1945 -wenn auch aus anderen Gründen- ähnlich ergangen. Mit Sack und Pack ging es in ein neues Land.

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Titel Lindner
Beschreibung Lindner aus Schnellwalde, nun Boreczno Kreis Mohrungen, Ostpreußen. Mit Familienchronik (Herkunft, Verbreitung, Flucht 1945 usw.)
Hochgeladen 2013-06-29 11:12:57.0
Einsender user's avatar Klaus Sefzig
E-Mail sefzig@t-online.de
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